Kapitel 4 - Teil 4

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„Lieber Nighthiker <3,

ich hoffe, dieser Brief erreicht dich in bester Verfassung. Mein Name ist JeanneD-rya, und ich bin eine leidenschaftliche Leserin deiner erotischen Geschichten. Dein Pseudonym, Nighthiker, hat für mich eine ganz besondere Bedeutung, und ich bewundere deine Arbeit sehr. Ich möchte dir von etwas erzählen, was ich durch dich ins Leben gerufen habe.

Ich habe einen Fanclub gegründet, der sich ausschließlich an Frauen richtet und den ich „Eros – über die Liebe des Begehrens" genannt habe. Dieser Club hat einen ganz besonderen Zweck – er ist für schüchterne Frauen gedacht, die sich gerne über sexuelle Themen austauschen möchten, aber oft niemanden in ihrem Freundeskreis haben, mit dem sie offen und frei darüber sprechen können. Unser Ziel ist es, diesen Frauen einen Raum zu bieten, in dem sie sich wohl und akzeptiert fühlen und ohne Vorurteile oder Scham über ihre Fragen, Gedanken und Fantasien sprechen können.

Dieser Fanclub soll die sexuelle Bildung und das Teilen von Erfahrungen, sowie Wissen wichtiger Schritte auf dem Weg zur Selbstbewusstheit und Selbstakzeptanz unterstützen. Wir möchten Frauen ermutigen, sich mehr zu trauen, sich selbst besser kennenzulernen und ihre sexuelle Gesundheit und Zufriedenheit zu fördern.

Natürlich nur soweit wie jede es möchte, es herrscht kein Zwang.

Unsere Treffen finden in einem vertraulichen und respektvollen Umfeld statt, in dem jedes Mitglied gehört und unterstützt wird. Wir organisieren Diskussionen, Workshops und Veranstaltungen, um das Verständnis und das Wissen unserer Mitglieder zu erweitern, und natürlich, um über deine Geschichten zu sprechen, die uns inspirieren und in die Welt der Erotik entführen.

Nun, da du von diesem Fanclub weißt, hoffe ich dir ein Bild davon gemacht zu haben, wie wertvoll solche Geschichten wie deine sind. Deine Werke inspirieren viele Frauen und wir geben ihnen die Möglichkeit, sich in einem geschützten Raum auszutauschen. Wir würden uns freuen, wenn du dich mit uns in Verbindung setzen würdest, vielleicht sogar unsere Treffen bereichern könntest, sei es durch deine Anwesenheit oder durch deine Gedanken und Ratschläge. Du könntest dabei über die maskuline Seite der Erotik sprechen und uns einen tieferen Einblick der männlichen erogenen Zonen geben. Natürlich nur nach Absprache mit allen Mitgliederinnen, wenn sie aus erster Hand Tipps bekommen möchten für eine noch intensivere Erfahrung. 

Ich möchte dir für all die Inspiration danken, die du mir und vielen anderen Frauen durch deine Geschichten geschenkt hast.  

Wenn du mehr über „Eros – über die Liebe des Begehrens" erfahren möchtest oder wenn du dich dazu entscheidest, uns an einem Club-Treffen zu besuchen oder auf andere Weise zu unterstützen, würden wir uns freuen, von dir zu hören.

Mit herzlichen Grüßen und großer Bewunderung,

JeanneD-rya"

Wow, welch wunderbare Worte, die mich persönlich sehr berührten. Ich hatte zwar immer darauf gehofft, dass meine Geschichten, die eher den männlichen Geschmack bedienten, auch den weiblichen Lesern gefielen. Mit einem Fanclub hätte ich jetzt wirklich nicht gerechnet. Ich hatte eher gedacht, dass die meisten Leserinnen sehr zurückhaltend waren und mit ihrer Lust und ihrer Fantasie alleine bleiben wollten oder mussten. Junge Frauen, die sich wahrscheinlich auch etwas schämten, diese meist männlichen Fantasien genauso erregend zu finden. Ich konnte ihre Furcht absolut verstehen, mit dieser Lust offen umzugehen und sie mit anderen Menschen zu teilen. Liebend gerne hätte ich diesen Frauen Mut zugesprochen, aber als Mann wäre ich bestimmt nicht die richtige Person, denen sie sich anvertrauen konnten. Daher war es ein wundervolles Projekt, dass diese Jeanne da ins Leben gerufen hatte. Sie hatte einen Ort für Frauen geschaffen, die einen geschützten Raum für ihre Sexualität und erotischen Fantasien suchten. Dort konnten sie aus ihrer Einsamkeit entfliehen und sich gleichgesinnten Frauen anschließen. In einer weiblichen Gruppe mit ähnlichen Interessen könnten sie sich offen ihrer Lust widmen. Ich beschloss, auf jeden Fall mit Jeanne Kontakt aufzunehmen, da mich ihr Projekt regelrecht begeisterte und ich mehr darüber erfahren wollte, was sich bei diesen Frauen entwickeln konnte. Für mich war es immer ein Anliegen gewesen, gleichgesinnte Menschen zueinander zu führen. Vielleicht nicht immer körperlich, aber mindestens gedanklich. Ihre Gedanken, Meinungen und Fantasien würden mir bei meinem Hobby immer weiter helfen. Daher wollte ich jede Frau, die ebenfalls so dachte und etwas gehemmt war, dazu ermuntern mit Jeanne Kontakt aufzunehmen. Wenn Du also auch daran Interesse haben solltest, liebe Leserin, sag mir Bescheid, dann kann ich gerne vermitteln. 

Ich legte den Brief auf den Wohnzimmertisch und ging schmunzelnd in meinen Garten, um den morgendlichen Rundgang endlich zu beginnen. Zwei wundervolle Ereignisse hatten mich bisher von dem Spaziergang abgehalten. Nun wollte ich endlich die Natur fühlen. Sofort spürte ich den kühlen Wind zwischen meinen Beinen und auf dem nackten Oberkörper, der noch leicht feucht von der Dusche glänzte. Eine Gänsehaut überflog mich regelrecht, die meine Erregung etwas herunterschraubte. Schließlich konnte ich auch in bester Form, meine Erektion nicht stundenlang halten. Zur rechten Zeit würde ich wieder nachhelfen und leichtes Spiel haben, die volle Härte zu erreichen. Dafür brauchte ich nur an meine Muse denken, wie sie mit meiner Lust spielen würde. 

Ich schlenderte an meinem Sessel vorbei, der immer auf der Terrasse bereit zum Chillen stand und gelang zu meiner regenbogenfarbenen Hecke, die mich immer an die Vielfalt der Menschen auf dieser Welt erinnerte. Dort hatte ich Blumen in allen Farben einpflanzen lassen, sodass ich die schöne Pracht auch bewundern konnte, wenn es nicht an sonnigen Tagen regnete. So ein ästhetischer Regenbogen ist fast wie ein Wunder, auch wenn man die physikalischen Prozesse innerhalb der Regentropfen kannte. Dadurch, dass das Sonnenlicht beim Eintritt und beim Austritt an der Grenzschicht zwischen Tropfen und Luft gebrochen wurde, wurde das Licht in die Regenbogenfarben zerlegt. Der Beobachter auf der Erdoberfläche konnte so die Aufteilung innerhalb des Bogens gut erkennen. Dieses Wissen raubte mir allerdings nicht die Faszination dieser Lichterscheinung. 

Ich strich mit einer Hand über ein paar Blüten und fühlte die zarte Berührung auf meiner Haut. Kurz beugte ich mich zu den farbigen Pflanzen und nahm den betörenden Duft wahr. Nach einer kurzen Pause ging ich zu meinem Teich und um ihn herum. Seine Bewohner tummelten sich fröhlich im und auf dem Wasser. Man konnte Fische, aber auch Frösche erkennen, die vor sich hin quakten. Bei meinem Anblick hüpften die kleinen Amphibien schnell in Sicherheit. Ein paar grüne Blätter schwammen auf der Oberfläche, in der sich der Himmel spiegelte und wurden hin und wieder als Landeplatz einiger Insekten benutzt, die dann wiederum zu den Blüten flogen, um sie nach Herzenslust zu bestäuben. Zum Glück strahlte meine pralle Blüte keine ultravioletten Signale aus, die die Gliederfüßer anlockten. Eine Biene sah die Blumen in einer ganz anderen Farbe als der Mensch, der diese kurzwellige Strahlung nicht wahrnehmen konnte. Ich atmete noch einmal tief ein und wieder aus und genoss noch einen Augenblick den prachtvollen Anblick meines Gartens, als ich mit meinem Spaziergang fast fertig war und die Terrasse wieder erreichte. Dadurch konnte ich nun die Sitzfläche meines Sessels betrachten, auf die ich beim Beginn meines Spazierganges nicht geachtet hatte. Auf ihr befand sich ein eingepacktes Paket, dass eine weiße Schleife zierte. Ich stutzte. Was war das denn? Wer hat denn das Paket hier deponiert? Madlen konnte es nicht gewesen sein, da sie sich nur an der Haustür aufgehalten hatte. Ich würde es in wenigen Momenten erfahren, da eine Karte unter dem Geschenk lag. Ich öffnete sie und las in Gedanken vor.

Fortsetzung mit Kapitel 4 - Teil 5...

Anais - meine Muse (FSK18)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt