Kapitel 3 - Teil 8

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Der Autor, also ich, war dagegen so fasziniert von der Ungarin, dass ich von alledem nichts mitbekam. Als Anais die Tür öffnete begrüßte sie Dzsenifer mit einem Lächeln und einer Erklärung.

„Hallo. Du bist bestimmt Dzsenifer, oder? Ich bin übrigens Anais, die Assistentin und Muse von Nighthiker.", sagte Anais mit ihrer beruhigenden Stimme.

„Äh, ja, genau die bin ich. Hi. Wie geht es dir? Ich darf doch auch ‚Du' sagen, oder? Ach herje, ich bin so aufgeregt."

Dzsenifer schaute verlegen und spielte mit ihrer silbernen Halskette, die sich auf ihrer leichtgebräunten Haut schmiegte. Anais gab ihr einen Moment, bevor sie antwortete, schaute ihr tief in die Augen und versuchte damit einen Augenblick der Vertrautheit zu schaffen. Mir gab es die Gelegenheit Dzsenifer näher zu betrachten. Sie trug eine weiße Bluse, die bis zum obersten Knopf zugeknüpft war. Im Gegensatz zu Mirabelle gewährte sie am Anfang keine tiefen Einblicke. Die Seriosität, die sie damit ausstrahlte passte allerdings nicht zu ihren blauen, superkurzen Hotpants, die ihre schlanken Beine sehr lang aussehen ließen. Ein Höschen konnte ich nicht erkennen. Wahrscheinlich hätte hier sowieso kein Stoff mehr Platz gehabt, ohne dass er hätte vorblitzen können. Aber vielleicht gab es in der heutigen Zeit Slips, die so knapp waren, dass man sie selbst unter diesen kurzen Shorts tragen konnte. Stattdessen hingen weiße Fransen an der Hose runter. Den BH musste ich mir auch dazu denken, denn den konnte ich bei ihr auch nicht wirklich erkennen. Zum Glück veranstalteten wir das Casting im Sommer.

„Natürlich darfst du ‚Du' sagen.", antwortete Anais ihr mit ihrer sanften Stimme und gab Dzsenifer drei Begrüßungsbussys auf die Wangen. „Und deine Nervosität bekommen wir auch schnell mit einem kleinen Aperitif weg, versprochen. Komm rein. Trinkst du denn überhaupt Alkohol?"

Die Ungarin trat über die Schwelle und nickte Anais zu, die die Haustür schloss. Dabei ging Dzsenifer an ihr vorbei in den Flur und meine Muse konnte die Stofffetzen begutachten, die ihre Pobacken streichelten. Solche Hotpants sollten eigentlich verboten werden, dachte ich und grinste amüsiert, wobei ich mir so ein Verbot niemals wirklich gewünscht hätte. In meinen Augen sollten sich die Damen so kleiden dürfen, wie sie sich wohlfühlten. Kein Mensch und schon gar kein Mann sollte es den Frauen vorschreiben, was sie zu tragen hatten und was nicht. Vielleicht hatten die Gegner solcher Kleidung die Absicht, diese Frauen vor übergriffigen Männern zu schützen, was auf jeden Fall ein nobles Motiv war. Allerdings war es für mich der falsche Weg, dieses Problem mit Freiheitseinschränkungen der Frauen zu lösen. Eine sinnvollerer Weise wäre vielleicht gewesen, die Männer davon zu überzeugen, diese Frauen respektvoller zu behandeln und sie daran zu erinnern, sich daran selber zu erfreuen, ohne aufdringlich und respektlos zu sein. Wahrscheinlich bei einigen männlichen Exemplaren ein hoffnungsloses Unterfangen. Wirklich traurig. Ich würde diese Frauen immer unterstützen, dass sie ihren Wunsch nach Freiheit ausleben konnten. Gerade in meinen vier Wänden waren sie immer herzlich Willkommen. Diesmal war Dszenifer bei mir zu Gast, die auch diesen Wunsch nachging. Anais würde sie bestimmt nicht davon abhalten. Ganz im Gegenteil. Das konnte ja heiter werden.

„Ja, ich trinke Alkohol. Allerdings darf ich nicht zu viel von dem Zeug nehmen. Wirkt bei mir wie ein Aphrodisiakum. Dann kann ich für nichts garantieren. Schließlich soll ich ja noch deutlich lesen können." Sie lachte kurz auf und folgte Anais ins Wohnzimmer.

„Das wird schon klappen, Dzsenifer. Ich bin da ganz zuversichtlich. Nehm doch schon mal auf dem Sofa Platz. Ich hol inzwischen den Lockermacher."

Nach ein paar Augenblicken kehrte meine Muse ins Wohnzimmer zurück und überreichte Dzsenifer ein Glas Sekt, das sie freudestrahlend annahm. „Danke schön."

Beide Frauen prosteten sich zu und die Ungarin nahm ihren ersten Schluck. Dabei schaute Anais noch einmal auf ihre Kleidung.

„Übrigens eine sehr sexy Kombination, die du da trägst. Einerseits so zugeknöpft und andererseits eine superkurze Hotpants, die von deinem süßen Po mehr zeigt als sie verhüllt."

Anais - meine Muse (FSK18)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt