Türrahmen

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Y/n's Sicht

Es sind jetzt einige Tage vergangen seit dem Zusammenstoß zwischen mir und Tanaka auf der Brücke. Im Moment ist es Donnerstag und ich gehe gerade von der Schule nachhause. 

Der Wind kreiste um mich herum und die Musik meiner Kopfhörer umgarnten mich als wäre ich die einzige Person auf diesem Planeten. Ich schloss meine Augen für eine kurze Weile und atmete die Sommerluft ein. 

Ryu und ich hatten viel Zeit verbracht und er schaffte es irgendwie mich immer glücklich zu machen. Ich bin der festen Überzeugung, dass mittlerweile auch schon Gefühle mit im Spiel waren, doch ich hatte es noch niemandem erzählt. Nicht einmal Tobio. 

Bei unserem Haus angekommen sperrte ich die Tür auf und trat ein. Ich war kaum eine Minute im Haus und zog mir gerade die Schuhe aus, als Kageyama auch schon die Treppe heruntergepoltert kam. Er hatte die Sache mit der Brücke leider mitbekommen. Die Tage danach klebte er an mir wie eine Klette und beobachtete und analysierte jede kleine Bewegung die ich machte. Doch es hat sich glücklicherweise wieder ein wenig gelockert. 

„Na wie wars?", fragte er mich während er sich mit seiner Hüfte gegen die Küchenkasten. Gespielt stöhnte ich auf und legte meinen Handrücken auf meine Stirn und schloss meine Augen. 

Er hatte eine Stunde kürzer als ich Unterricht, da er einen Termin in der Stadt hatte. „Schrecklich ohne dich", beteuerte ich und schmiss meine Tasche auf das Sofa. Ich ging an ihm vorbei in die Küche und holte eine Energy Dose aus dem Kühlschrank. Während ich diese auf dem Tresen öffnete hörte ich Tobio hinter mir fragen: „Und hat er dich schon gefragt?" 

Ich hörte auf. Sein Ton war verspielt und irgendwie flirtig. Langsam drehte ich mich um und da stand er mit einem verschmitzten Grinsen. „Was soll das heißen?... Wer hat was gefragt?...", fragte ich langsam zurück mit hochgehobener Augenbraue. „Och nichts nichts", antwortete er vorgespielt ahnungslos und drehte sich wieder weg. 

Gerade als ich laut wurde und herumschrie: „TOBIO WAS SOLL DAS HEIßEN!", klingelte die Tür. Dadurch das er keine Anstalten machte sich zu bewegen, schmiss ich meine Arme in die Luft und ging genervt zur Tür. Als ich an ihm vorbei ging sah ich ihn mit einem Blick an, der im zeigen sollte, dass ich eine Erklärung verlange. 

„Was ist?", fragte ich grob doch als ich zwei ruhige graue Augen erblickte wurde mein Ton weicher. „Dich sehen, ist das den so falsch?", bekam ich von Ryu die Antwort. Ich schüttelte leicht den Kopf und lehnte mich gegen die geöffnete Haustür. Ryu war mit seiner Schulter am Türrahmen angelehnt. 

„Ich wollte dich fragen ob du am Samstag Zeit hättest?", seine Worte waren warm, passend zur langsam Untergehenden Sonne. „Ja klar, für was denn?", meine Worte lagen nicht lange in der Luft, denn seine Beantwortung kam schnell. 

„Lass es uns ein Date nennen, um 18 Uhr hole ich dich ab, ja?" Ich nickte verträumt und schloss nach unserer Verabschiedung die Türe. Tobio hüpfte zu mir und wir kreischten wie zwei Schwestern, deren Lieblingsschauspieler gerade wieder single geworden ist, herum. 

Einer der besten Tage seit langem.

Ryūnosuke Tanaka x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt