Der ganze Schultag war absolut langweilig und hat mir rein gar nichts gebracht. Jede einzelne Stunde war eine Qual für mich. Selbst, als Draco Stress mit Potter angefangen hat, fand ich es langweilig. Ich kann nicht sagen wieso, aber seit der Standpauke von Professor Snape geht mir die Sache um Skylar nicht mehr aus dem Kopf. Sie wurde ihr ganzes Leben angelogen und ausgerechnet von den Menschen, die ihr am wichtigsten sind. Keiner der beiden war ehrlich zu ihr, obwohl es so viele Momente gegeben haben musste, wo sie ehrlich hätten sein können. Wahrscheinlich wusste sie nicht einmal, dass ihr bester Freund bald ein Todesser sein würde und genau wie ihr Vater meinem Vater unterstellt sein würde. Bei diesen Gedanken verlor ich meine Kontrolle und schlug mit der Faust gegen die Wand. Es war so verdammt ungerecht, dass immer die falschen Menschen leiden mussten, denn irgendwann würde es Skylar definitiv treffen. Sie würde irgendwann die Wahrheit erfahren und es würde sie wahrscheinlich brechen. Irgendwie machte mich dieser Gedanke traurig. Dabei kannte ich Skylar erst seit zwei Tagen und hatte auch noch nicht das Gefühl, dass wir so etwas wie Freunde waren. Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg in die Bibliothek, da ich noch ein Buch für den morgigen Zaubertrank Unterricht brauchte. Als ich die Bibliothek betrat, war es totenstill. Kein Schüler war mehr hier, was mich zunächst zufrieden stellte, denn ich hatte wirklich keine Lust auf nervige Blicke und das dumme Getuschel. Ich wollte gerade zum Regal mit den Zaubertrank Büchern gehen, als ich den Tisch in der Mitte der Bibliothek sah. Auf diesem waren etliche Bücher und Rollen Pergament verteilt. Ich hatte schon vermutet, dass diese nicht aufgeräumt wurden, doch dann sah ich einen pechschwarzen Haarschopf auf dem Tisch liegen. Ich ging einige Schritte auf den Tisch zu und musste schmunzeln. Skylar lag schlafend auf dem Tisch, rings um sie herum alles voller Bücher. Was hatte sie nur hier gemacht und vor allem, wieso war sie alleine? Ein Blick auf die Bücher gab mir eine Antwort. Es waren Bücher über Familienstammbäume und über die Zaubereigeschichte. Einige Bücher handelten über schwarze Magie und ich begriff so langsam. Scheinbar hatte sie nicht die Antworten erhalten, die sie wollte und machte sich daher selber an die Recherche. Ich entschied mich dazu etwas total untypisches zu tun. Ich ging noch einige Schritte auf sie zu und versuchte sie zu wecken. Sie reckelte sich zwar, doch wurde nicht wach. Skylar war von ihrer Recherche scheinbar so erschöpft, weswegen ich sie auch nicht hier liegen lassen konnte. Vorsichtig griff ich mit meinen Armen unter ihre Kniekehlen und legte ihre Arme um meinen Hals. Im nächsten Schritt hob ich sie hoch und merkte erst einmal, wie leicht dieses Mädchen doch war. Ich zauberte noch schnell die Bücher und Pergamentrollen auf einem Stapel und ließ sie auf dem Tisch liegen, ehe ich zusammen mit Skylar auf meinen Armen die Bibliothek verließ. Sie bewegte sich in meinen Armen, doch ihre Augen blieben geschlossen. Ich schaute das Mädchen an und musste unweigerlich lächeln. Wie sollte dieses liebe Geschöpf nur so viel Schmerzen ertragen? Ich wusste es einfach nicht. Plötzlich riss mich ihre Stimme aus meinen Gedanken. "Ich will doch nur die Wahrheit wissen Vater....ich bitte dich" sie schien zu träumen. Auch dort verfolgte sie die Problematik, was mich noch ein wenig trauriger machte. Vor dem Gemeinschaftsraum angekommen, sprach ich das Passwort und ging hinein. Mir war es völlig egal, wer mich jetzt mit ihr sehen hätte können. Es zählte alleine nur, dass sie in ihrem Bett ankommt. Ich ging zu ihrem Zimmer, öffnete die Tür und trat ein. Ich lief mit ihr auf meinen Armen auf ihr Bett und legte sie sanft ab. Durch das Hinlegen, rutschte ihr Oberteil ein klein wenig nach unten und präsentierte die Kette. Was ich nun sah, ließ mich kurz zurück weichen. Sie hatte meinen Ring um ihre Kette gemacht und trug sie seither bei sich. Es war ein unfassbares Gefühl. Ich wollte ihr den Ring als kleines Andenken da lassen, da ich mich von ihr fernhalten wollte, doch irgendetwas in mir sagt, dass ich mich nicht fernhalten kann. Meine kalten Finger glitten zur Kette und ich nahm mein Ring zwischen die Finger. Ich sah ihn an und konnte die Initialen darauf erkennen. "R. C." Die Initialen meiner Mutter. "Mama, du fehlst mir jeden Tag....es ist wirklich schrecklich seit dem du weg bist..." sprach ich leise, sodass ich mich fast nicht selber verstand. "Ich frage mich, was du wohl von Skylar halten würdest, wenn du noch leben würdest....könntest du sie mögen? Würdest du sie mögen? Würde sie dich mögen? So viele Fragen gehen mir durch den Kopf, doch ich werde darauf nie eine Antwort bekommen..." traurig spielte ich weiterhin mit dem Ring in meiner Hand. "Mattheo, bleib hier" hörte ich plötzlich Skylar's leise Stimme. Sie schien etwas von mir zu träumen, doch leider wusste ich nicht was und Legilimentik wollte ich jetzt wirklich nicht anwenden. Mir war klar, dass ich jetzt gehen müsse, sonst würde ich komplett meine harte Schale an sie verlieren. Doch so sehr ich es auch wollte, bewegten sich meine Beine keinen Millimeter. Im Gegenteil. Ich setzte mich noch auf die Bettkante und sah ihr beim Schlafen zu. Sie schien friedlich zu schlafen und nichts schlechtes zu träumen, was mich erstmal beruhigte. Gerade, als ich aufstehen wollte, bemerkte ich, wie Skylar nach meiner Hand griff und sie festhielt. "Danke Mattheo, dass du mich in mein Bett gebracht hast. Ich schulde dir etwas" und schon war sie wieder im Land der Träume, da man ihren gleichmäßigen Atem direkt vernehmen konnte. Ich musste lächeln. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn, stand auf und verließ das Zimmer, um in mein eigenes zu gehen. Dieses Kribbeln im Bauch hatte ich noch nie zu vor erlebt und es hatte sich auch noch nie jemand bei mir bedankt. Es freute mich sehr, weswegen ich mich zum ersten Mal seit langem mit einem guten Gefühl ins Bett legte.
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Between a Malfoy and a Riddle?
FanfictionAls ich noch ein kleines Mädchen war, sagte mein Vater zu mir, dass ich etwas ganz besonderes sei und er mich mehr als sein eigenes Leben lieben würde. Für diesen Moment war ich das glücklichste Mädchen auf dieser Welt und ich dachte, dass es für im...