Mit einem schnellen Herzschlag und einem noch schnelleren Atem, rannte ich in mein Zimmer. Als ich dort ankam, versuchte ich nach Luft zu schnappen. Hoffnungslos. Ich wusste, was mir nun bevor stand. Eine weitere Panikattacke auf meinem Konto. Seit dem Tod meiner Mutter hatte ich diese Panikattacken. Als Kind kamen sie fast zu jeder Situation, in denen ich meine Gefühle nicht kontrollieren konnte. Je älter ich wurde, desto besser hatte ich sie im Griff, doch die Auseinandersetzung mit Skylar war einfach zu viel. Ich wollte ihr nicht weh tun, aber ich konnte sie auch nicht anlügen, denn das wurde sie schon oft genug. Immernoch schwer atmend, sackte ich zu Boden und rang nach Luft. Meine Augen sammelten sich mit Tränen. Tränen der Verzweiflung, welche anschließend meine Wange hinunter liefen. Ich versuchte mich zu beruhigen, doch vergebens. Jeder Gedanke machte die Panikattacke schlimmer, also hieß es schlicht und ergreifend...abwarten. Nach Minuten der endlosen Verzweiflung, normalisierte sich meine Atmung und ich konnte durchatmen. Erschöpft ließ ich mich nach hinten auf den Boden fallen und starrte zur Decke. So schlimm waren meine Panikattacken nur in der Kindheit, doch der Auslöser schien weiter verwurzelt. Ich war sauer, dass Skylar sich mit Draco traf. Ich war sauer, dass dieser Typ nur einmal mit den Augen blinzeln musste und schon war Skylar ihm verfallen. All die Lügen waren vergessen und sie ignorierte sie komplett. Was redete ich hier eigentlich. Draco war ihr Kindheitsfreund. Ihr bester Freund. Er wollte sie wahrscheinlich einfach nur beschützen und nicht in Gefahr bringen, doch dass er sie durch die Lügen in eine noch größere Gefahr brachte, daran dachte er nicht. Erschöpft schloss ich meine Augen und nickte für einen kurzen Moment ein. Als ich wieder wach wurde, fühlte ich mich total geschafft und noch müder, als zuvor. Bevor ich jedoch schlafen gehen wollte, wollte ich nochmal an die frische Luft. Was bietet sich da besser an, als der Astronomieturm. Ich rappelte mich auf und verließ mein Zimmer. Auf dem Weg nach draußen, kam Draco mir entgegen. Sein Blick war leer und Tränen liefen an seiner Wange herunter. Ich wollte es ignorieren, doch irgendwie tat es mir leid. "Hey Draco...was ist los...?" er sah mich an, doch senkte seinen Kopf wieder. "Ich habe alles verbockt....Mattheo ich habe wirklich alles verbockt, was man verbocken kann...ich wollte ihr alles erzählen....ihr alles erklären, doch ich konnte nicht....und dann....dann habe ich etwas gesagt, Mattheo bitte...ich hoffe du kannst mir verzeihen, doch ich wusste einfach nicht weiter..." Verwirrt blickte ich ihn an. "Was hast du gesagt?" Draco holte tief Luft. "Ich habe Skylar gesagt, dass du auch ein Todesser bist....sie ist komplett durchgedreht und war aufgebracht... Sie hat mich dann im Raum der Wünsche zurück gelassen...Mattheo, wenn ich sie nicht haben kann, dann darfst du sie auch nicht haben" fassungslos, über das, was ich gerade erfuhr, griff ich nach seinem Kragen und hielt ihn fest. "Sag Mal spinnst du völlig Malfoy. Wie kannst du ihr nur so etwas erzählen. Sie wird doch denken, dass ich sie genauso angelogen habe, wie alle anderen. Du weißt genau, dass ich kein Todesser bin und kein dunkles Mal besitze, wie gewisse andere Personen. Ich verabscheue meinen Vater aus tiefstem Herzen und wenn ich könnte, würde ich ihn jetzt auf der Stelle töten..." ich blickte ihn die Sturmgrauen von Draco und konnte es nicht fassen. "Was ist dein Problem Malfoy?" plötzlich riss er sich los. "Was mein Problem ist? Du bist mein Problem Riddle. Ich liebe Skylar, seitdem ich denken kann. Seitdem ich weiß, was Liebe ist, liebe ich dieses Mädchen. Doch sie liebt mich nicht. Sie hat mich nie so gesehen, wie ich sie sehe. Stattdessen schaut sie dich so an, wie sie eigentlich mich ansehen müsste!" Jetzt ergab alles einen Sinn. Draco war eifersüchtig. "Skylar kann doch nichts für ihre Gefühle. Wenn sie dich nicht liebt, dann wird das seine Gründe haben ..." Ich ging an ihm vorbei, doch blieb vor dem Eingang stehen. "Du bist ihr nicht egal Malfoy. Du bedeutest ihr alles und die kleine Snape würde für dich sterben oder töten, such es dir aus. Ich habe jetzt lange genug Zeit mit ihr verbracht, um das zu Verstehen. Manchmal ist eine vollkommene Freundschaft besser, als eine unvollkommene Liebe. Verlier diese Freundschaft nicht, denn das würde ihr komplett den Boden unter den Füßen wegreißen" mit diesen Worten, ließ ich Draco zurück und machte mich auf den Weg hoch zum Astronomieturm. Als ich ankam, drückte ich die Türklinke nach oben und spürte schon den Wind auf meiner Haut. Ich sah eine weitere Person hier oben. Schwarze Haare wehten im Wind. Die Haare konnten nur einer Person gehören. Sie drehte sich um zu mir um und ich sah das Gesicht der kleinen Snape. Ihre Wangen waren übersät mit Tränen und es schmerzte mein Herz. Ich ging einige Schritte auf sie zu, doch sie wich zurück. "Bleib fern von mir. Mattheo ich schwöre dir, ich schreie, wenn du noch einen Schritt näher kommst" ich blieb abrupt stehen und sah sie an. "Skylar...lass es mich bitte erklären...." "Nein Mattheo, ich will es nicht hören. Ich ertrage keine Lügen mehr" ich wusste genau, wie verzweifelt sie sein musste. Ich hatte beschlossen nun mit offenen Karten zu spielen, egal was sie sagen würde. "Lass mich bitte etwas sagen. Danach kannst du mich hassen. Mir aus dem Weg gehen und mich ignorieren, aber gib mir 5 Minuten. Mehr brauche ich nicht" ich blickte sie bittend an und sah, wie sie mit sich kämpfte. Vorsichtig nickte sie. Ich atmete noch einmal tief ein, bevor ich anfing zu sprechen. "Ich kann deine Skepsis verstehen... Ich kann deinen Ärger verstehen...Mein Vater lebt. Und ja, er hat vor 2 Jahren einen Mitschüler von uns getötet. Cedric Diggory. Er ist seit Jahren hinter Potter her und will ihn tot sehen. Dafür hat er reihenweise Todesser an seiner Seite, die ihn unterstützen, so wie die Malfoys. Zuerst war es nur Draco's Vater, doch seit letzten Sommer war es auch Draco. Von mir erwartet man es natürlich auch, doch ich habe mich bis zum heutigen Tag dagegen gewehrt. Ich möchte nicht zu diesen Menschen gehören. Ich hasse meinen Vater aus tiefsten Herzen. Ich hasse ihn für das, was er meiner Mutter angetan hat. Was er mir angetan hat und am liebsten würde ich ihn auf der Stelle töten. Glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich nichts lieber möchte, als diesen Mann tot zu sehen" ich zog meine Ärmel hoch, um sie Skylar zu zeigen. "Siehst du, kein dunkles Mal. Nichts. Ich gehöre nicht zu ihnen und ich werde es nie haben! Das verspreche ich dir. Ich habe dich nicht angelogen. Ich wollte lediglich Draco die Chance geben ehrlich zu dir zu sein, da es nicht mein Recht ist, mich in eure Freundschaft einzumischen... Bitte verzeih mir Skylar, ich wollte das alles nicht" ich senkte meinen Kopf und eine einzelne Träne lief meine Wange entlang. Ich hörte leise Schritte und sah, dass Skylar vor mir stand. Eine kleine Hand, berührte meine Wange und wischte meine Träne weg. "Mattheo...ich kann nicht mehr....ich habe keine Kraft mehr..." erschrocken blickte ich sie an und erkannte deutlich ihren Schmerz. "Ich glaube dir das...ich war schon oft an diesem Punkt...ich habe so viel Scheisse erlebt...Man Sky, ich habe gesehen wie mein ach so toller Vater meine Mutter tötete. Ich habe gesehen, wie Menschen starben und ihr Leben ließen...ich habe so vieles gesehen...ich kenne diesen Schmerz zu gut, aber ich weiß, dass du stark genug bist weiterzumachen. Du brauchst nur eine Pause, um wieder weiter machen zu können. Ich lass dich nicht alleine und werde dich bei jedem deiner nächsten Schritte unterstützen....ich bin immer für dich da" ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie warf sich in meine Arme. Ich schlang meine Arme um sie und zog sie näher an mich heran. Sie drückte sich so fest es ging an mich und ließ alles raus. Sie weinte sich alles von der Seele und ich war einfach als Stütze bei ihr. Nach einigen Minuten beruhigte sie sich und löste sich von mir. Dabei, sah sie mich an und ich steckte ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. "Wollen wir in den Gemeinschaftsraum gehen? Ich glaube, dass du nach diesem Tag ein wenig Schlaf gebrauchen könntest?" zustimmend nickte Skylar und wir machten uns auf dem Weg. In ihrem Zimmer angekommen, wollte ich gerade gehen, als sie mich festhielt. "Mattheo...bitte bleib hier...ich möchte nicht alleine sein... Am Ende bekomme ich wieder eine Panikattacke..." sie hatte also genau dasselbe Problem, wie ich. "Natürlich bleibe ich hier Skylar. Wollen wir uns hinlegen?" Sie nickte. Ich legte mich zuerst ins Bett, bevor Skylar sich ebenfalls dazu legte. Sie schmiegte sich sofort an mich und hielt sich fest. Ich legte meine Arme um sie und versuchte ihr dadurch Halt zu geben. "Danke Mattheo...." hörte ich ihre leise Stimme flüstern. "Weswegen bedankst du dich?" sie drückte sich noch ein klein wenig näher an mich. "Ich bedanke mich dafür, dass du mich nicht auch angelogen hast...und vor allem, dass du mich nicht im Stich gelassen hast...es tut mir so unendlich leid, was vor der Verabredung mit Draco passiert ist...am liebsten würde ich es rückgängig machen..." ich schmunzelte und gab ihr einen Kuss auf den Kopf. "Schwamm drüber Sky. Ich bin dir nicht böse. Du hast nur das gesagt, was du denkst und vor allem das, was wahr ist" sie schüttelte ihren Kopf. "Ich lag falsch....du verstehst sehr wohl mein Leben und meine Ängste, da du diese ebenfalls teilst...ich war nur zu blind dies zu sehen....und die Ohrfeige tut mir ebenfalls leid...ich wollte dir nicht weh tun" ich lächelte und streichelte ihre Wange. Sie drückte sich ein Stück nach oben und gab mir einen Kuss auf die Wange. Danach legte sie sich wieder hin. "Mattheo, ich habe mir über alles Gedanken gemacht....die Bücher, die in der Bibliothek fehlen...sie müssen irgendwo sein...ich vermute, dass sie bei meinem Vater sind...ich habe einen Plan...ich werde in sein Zimmer einbrechen....ich brauche diese Bücher...ich will endlich Klarheit...ich kann nicht mehr so in der Unwissenheit leben..." ich musste grinsen. An der Entscheidung des sprechenden Hutes war wirklich nichts falsch. Sie war die geborene Slytherin. "Alles klar Skylar. Ich bin dabei. Gemeinsam finden wir schon noch raus, was sie dir noch verheimlicht haben" dankend lächelte sie und kuschelte sich müde an mich. "Ich bin müde" vorsichtig legte ich die Decke über uns beide. "Dann schlaf meine kleine Schlange. Ich bin da und ich werde morgen früh auch noch da sein" mit diesen Worten, schlossen sich auch meine Augen und ich glitt in einen traumlosen Schlaf.
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Between a Malfoy and a Riddle?
FanfictionAls ich noch ein kleines Mädchen war, sagte mein Vater zu mir, dass ich etwas ganz besonderes sei und er mich mehr als sein eigenes Leben lieben würde. Für diesen Moment war ich das glücklichste Mädchen auf dieser Welt und ich dachte, dass es für im...