Der nächste Morgen startete anders, als die zuvor. Ich wachte auf und bemerkte, dass ich nicht alleine war. Schnell fiel mir ein, dass Mattheo bei mir geschlafen hatte und ich musste lächeln. Leise versuchte ich mich aus seinen Armen zu kämpfen, um ins Bad zu gehen. Als ich das geschafft hatte, wusch ich mein Gesicht und blickte in den Spiegel. Wie es Draco wohl geht...? Sollte ich vielleicht nacher bei ihm vorbeischauen... Oder sollte ich ihm lieber Ruhe und Abstand geben? Ich wusste es einfach nicht. Der Gedanke machte mich so wütend, dass ich meine Hände zu Fäusten ballte und meine Fingernägel sich in meine Handfläche bohrten. Etwas feuchtes ließ mich aufhören. Meine Handflächen begannen leicht zu bluten, weswegen ich sie unter fließendem Wasser wusch. Was war nur los mit mir? Wieso hatte ich keine Kontrolle über meine Gefühle? Sonst, habe ich es doch auch immer geschafft sie zu kontrollieren und über negativen Gefühlen zu stehen...Draco... Er war es immer, der mir half, wenn es mir Mal schlecht ging...er war es, der mich immer aufgemuntert hat und mir beigestanden hat...und jetzt sollte er der sein, der mich angelogen hat? Am aller schlimmsten ist der Fakt, dass er sich diesen kranken Psychopathen verschrieben hat...doch ich konnte mir auch vorstellen, dass der Druck seitens Lucius einfach zu hoch war... Ich kannte ihn und er war anders, als mein Vater... Viel strenger und herzloser... Draco suchte auch oft eher den Kontakt zu meinem Vater, als zu seinem eigenen. Schließlich ist mein Vater auch nicht umsonst sein Patenonkel. Schwach lächelte ich. Bevor ich nach Hogwarts kam, war meine Welt perfekt. Meine Beziehung zu Draco...mein Verhältnis zu meinem Vater, doch heute war einfach alles anders...und ich hatte keine Gründe dafür... Traurig, machte ich mich wieder auf den Weg in mein Zimmer. Mattheo war bereits wach und saß in meinem Bett. "Guten Morgen Mattheo" er sah mich an und lächelte. "Guten Morgen kleine Schlange" ich musste grinsen. Der Spitzname gefiel mir sogar besser als Sky... Doch er war nicht besser als Schneeflöckchen, zumindest für den Moment nicht. "Ich hoffe, dass du gut geschlafen hast. Wir haben heute viel vor" er nickte und stand auf. "Wie willst du vorgehen?" hörte ich ihn fragen. Kurz überlegte ich. "Es wäre gut, wenn mein Vater abgelenkt ist. So könnte ich mir Zugang zu seinem Zimmer verschaffen" stellte ich fest. Breit grinsend sah Mattheo mich an. "Das trifft sich doch sehr gut, denn heute spielen die Slytherins gegen die Gryffindors Quidditch. Er schaut sich jedes Spiel an. Da hättest du genug Zeit" "Aber fällt es nicht auf, wenn ausgerechnet ich nicht beim Spiel mit dabei bin?" Abermals grinste Mattheo. "Manchmal frage ich mich echt, wie du es nach Slytherin geschafft hast...Benutz doch Mal dein schlaues Köpfchen" ich überlegte, doch irgendwie fiel mir nichts ein. Betrübt blickte ich zu Boden. Plötzliche legte Mattheo seine Hand auf meinen Kopf. "Hey, sei nicht traurig. Wir werden einfach sagen, dass es dir nicht gut geht und du dich ausruhen musst" ich richtete meinen Kopf nach oben. "Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Mehr als schief gehen kann es ja nicht" lächelnd sah ich zu Mattheo. "Genau, das wollte ich hören. Dann leg dich Mal brav ins Bett und drücke mir für das Spiel die Daumen" ich nickte und lief zu meinem Bett, um mich hinzulegen. "Viel Erfolg Mattheo. Wir sehen uns dann heute Abend?" er nickte und verließ mein Zimmer. Keine 5 Minuten später, vernahm ich ein leises, doch deutliches Klopfen. "Herein" rief ich mit kratziger Stimme, da mein Schwindel natürlich nicht auffallen sollte. Wie erwartet, kam mein Vater ins Zimmer. "Ich habe von Mr. Riddle erfahren, dass es dir nicht gut geht und du nicht zum Spiel kommst. Ich wollte nach dir sehen....was hast du meine Kleine?" ich sah ihn an und schloss meine Augen. Irgendwie tat es weh ihn anzulügen, doch ich hatte keine andere Wahl. "Mir geht es nicht gut Vater...ich habe Halsschmerzen und mein Kopf dröhnt, als hätte ich 3 Tage nicht geschlafen...ich brauche einfach ein wenig Ruhe" verständnisvoll nickte er und setzte sich auf meine Bettkante. Behutsam streichelte er mir über den Kopf und ich genoss diesen emotionalen Moment. "Du wirst immer mein kleines Mädchen bleiben, egal was kommt....versprichst du mir das Skylar?" gerührt sah ich ihn an und nickte. "Natürlich Vater... Was hast du? Du bist doch sonst nicht so..." er holte tief Luft. "Ich habe manchmal einfach das Gefühl, dass ich kein guter Vater für dich war..." geschockt setzte ich mich im Bett auf und merkte, den aufkommenden Schwindel. Ich musste meine Augen schließen, doch mein Vater hielt mich bereits fest. "Hey, mach vorsichtig " liebevoll legte er mich zurück ins Bett. "Du wirst dich jetzt erst einmal ausruhen. Ich werde nach dem Spiel Draco schicken oder Mal schauen, ob ich selbst nochmal vorbei komme" er stand auf und wollte gerade das Zimmer verlassen, als ich nochmal das Wort ergriff. "Du warst ein großartiger Vater.... Du hast mich beschützt und hast mir eine wunderschöne Kindheit ermöglicht... Du hast mich nie angelogen und mir immer die Wahrheit gesagt Vater, das macht ein guter Vater doch oder?" seine Hand fing unnatürlich an zu zittern und ich erkannte genau, dass ich ihn getroffen haben musste. Gequält lächelte er und verließ mein Zimmer. Ich wartete einige Minuten ab, bis auch die letzten ihre Zimmer verließen. Ich stand vorsichtig auf und schaute durch die Tür. Die Luft war rein, weswegen ich einen Schritt nach draußen wagte. Als wirklich alles rein war, verließ ich mein Zimmer und ging durch den Gemeinschaftsraum nach draußen. Dort blickte ich mich um und erkannte abermals keine Schüler. Der Weg führte mich an das Ende des dunklen Ganges, genau vor die Zimmertür meines Vaters. Mein Hand griff nach der Klinke und ich drückte sie nach unten. Die Tür war verschlossen. Genau, wie ich es vermutet hatte. Ich holte meinen Zauberstab aus der Hosentasche und verwendete den Entriegelungszauber. Die Tür öffnete sich einen Spalt und ich ging hinein. Sein Zimmer war dunkel und sah genauso aus, wie sein Schlafzimmer bei uns zu Hause. Mein Blick richtete sich plötzlich auf eine Art Tresor. Dieser hatte kein Zahlenrad oder etwas ähnliches. Ich legte meine Hand drauf und versuchte ihn zu öffnen. "Passwort" hörte ich plötzlich eine Stimme und ich wich zurück. Der Tresor musste scheinbar verzaubert sein und würde sich nur öffnen, wenn ich das Passwort sage. Ich überlegte wirklich einige Minuten, welches Passwort es sein könnte, bis es bei mir Klick machte. "Skylar" und der Tresor öffnete sich. In ihm befanden sich ein paar Bücher und eine Rolle Pergament, welche ich zuerst aufrollte. Zum Vorschein kam eine Art Stammbaum. Ich sah mir die Namen genauer an und bei zwei Namen musste ich schlucken. Eileen Prince, Vaters Mutter, meine Großmutter. Auch Tobias Snape, mein Großvater, war auf dem Stammbaum eingezeichnet. Nach den beiden folgte mein Vater, doch nach ihm kam nichts. Meine Finger glitten zum Namen meines Vaters und der Stelle, wo nichts mehr war. Müsste ich nicht eigentlich genau dort stehen? Wieso steht mein Name nicht dort....heißt das etwa... Nein, das kann nicht sein...das muss ein Fehler sein... Meine Atmung beschleunigte sich und der Schmerz in meiner Brust wurde wieder unerträglich. Ich musste ruhig bleiben, sonst würde die aufkommende Panikattacke mich mit der vollen Intensität überrollen. Mit zittrigen Händen, hielt ich das Stück Pergament in den Händen. War es das, was alle vor mir verschwiegen... War ich....nein, ich war seine Tochter...er hat mich aufgezogen...mich geliebt....das kann nicht sein... Das darf einfach nicht sein... Ich beschloss mir auch noch die Bücher anzuschauen. Es waren einige über schwarze Magie, doch eines, erweckte besonders mein Interesse. Es war ein altes Lederbuch. Ich nahm es in die Hand und spürte direkt eine Verbindung. Ich schlug die erste Seite auf und konnte deutlich die Schrift meines Vaters erkennen. War das sein Tagebuch? Mein Herz klopfte wie wild, doch als ich die nächsten Seiten aufschlug, war alles leer. Ungläubig blickte ich auch auf die anderen Seiten, doch diese waren auch leer. Ich musste als wohl oder übel das Buch mitnehmen, doch Vater durfte kein Verdacht schöpfen. Ich griff wieder nach meinem Zauberstab und hielt sie auf das Buch. "Geminio" und ich erstellte eine exakte Kopie vom Buch meines Vaters. Das sollte fürs erste reichen, also zumindest bis ich das Original Tagebuch entschlüsselt habe. Ich räumte alles wieder zurück in den Tresor und schloss ihn. Ein letzter Blick ins Zimmer, gab mir noch einmal ein schlechtes Gefühl. Wollte ich diesen Weg wirklich gehen? Konnte ich nicht einfach alles akzeptieren, was bisher passiert ist? Nein...das konnte und wollte ich nicht....ich will endlich Antworten...und wenn keiner sie mir geben will, dann muss ich sie mir eben selbst besorgen. Ich schloss die Zimmertür und verzauberte sie wieder. Anschließend ging ich zurück in mein Zimmer und legte mich ins Bett, um auf Mattheo zu warten.
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Between a Malfoy and a Riddle?
FanfictionAls ich noch ein kleines Mädchen war, sagte mein Vater zu mir, dass ich etwas ganz besonderes sei und er mich mehr als sein eigenes Leben lieben würde. Für diesen Moment war ich das glücklichste Mädchen auf dieser Welt und ich dachte, dass es für im...