Nach dem ich von Draco überrumpelt wurde, ging ich in mein Zimmer. Ich war total überrascht von seiner Einladung, doch ich freute mich. Ich hatte für einen kurzen Moment die Hoffnung, das alles so werden könnte, wie es vor Hogwarts war. Ich vermisste die Zeit unglaublich und vor allem vermisste ich ihn. Nachdem ich dann auch zum Mittag gegangen bin, ein paar Aufsätze geschrieben hatte, war die Zeit auch gut voran geschritten. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und holte mir etwas schickeres heraus. Ein schwarzes langarm Kleid mit Blümchen. Es gefiel mir auf Anhieb, weshalb ich es direkt anzog. Ich sah mich im Spiegel an und musste selber lächeln. Ein Klopfen an der Tür, riss mich aus meinen Gedanken. Die Tür wurde geöffnet und Mattheo kam herein. "Hey Sky. Wow, wie siehst du denn aus?" ich musste lächeln. "Wie sehe ich aus? Gefällt es dir?" ich erkannte deutlich, dass ihm die Worte fehlten. "Du siehst wirklich hübsch aus" zufrieden grinste ich. "Dankeschön Mattheo" er kam einige Schritte auf mich zu. "Ich wollte dich eigentlich fragen, ob wir nochmal in die Bibliothek gehen wollen?" bedrückt schüttelte ich meinen Kopf. "Es tut mir leid Mattheo...heute geht es leider nicht...ich treffe mich gleich mit Draco" plötzlich änderte sich Mattheos Wesen komplett. Seine Gesichtszüge spannten sich an und man konnte ihm deutlich die Wut ansehen. "Deswegen auch das Kleid. Habt ihr ein Date?" völlig verdattert blickte ich Mattheo an. "Nein, wir treffen uns nur" er grinste abfällig und sah mich an. "Ahja und deswegen machst du dich so schick, weil ihr euch nur ganz normal trefft. Du hättest mir erzählen sollen, dass da mehr zwischen euch ist. Dann hätte ich ihm beim letzten Mal nicht so eine Ansage gedrückt, wenn er dich eh behandeln kann, als wärst du nichts" erschrocken über seine Worte, sah ich ihn fassungslos an. "Was willst du mir damit sagen?" er schüttelte wütend mit seinen Kopf. "Was ich dir damit sagen will? Was ich dir damit sagen?" schrie er mich an. "Draco hat dich über Jahre hinweg angelogen und er wird dir auch heute nicht die Wahrheit sagen. Er muss aber nur lächeln und dann bist du ihm schon wieder verfallen...wie naiv kann man sein?" jetzt reichte es mir komplett. Wütend ging ich einige Schritte auf ihn zu und stand nun direkt vor ihm. "Ich bin nicht naiv Mattheo. Hör auf so etwas zu sagen. Draco ist mein Freund und auch wenn er mich angelogen hat, ich möchte es aus seinem Mund hören und du kannst daran nichts ändern" er blickte mir genau in meine Augen und ich konnte deutlich spüren, dass etwas nicht stimmte. "Weißt du was Snape? Es ist mir egal. Mach, was immer du willst und was du für richtig hältst, aber glaub mir eins... Draco kann und wird niemals ehrlich zu dir sein. Die Welt, in der wir beide leben und aufgewachsen sind würde dich brechen, denn du bist in deiner heilen Welt aufgewachsen. Ohne Probleme, ohne Ängste. Stets hatte dein ach so lieber Vater seine Hand über dich. Doch auch er hat dich angelogen. Auch er hat mit dir gespielt. Du bist absolut blind" Klatsch. Ich holte aus und gab Mattheo eine Ohrfeige. "Du hast doch keine Ahnung von mir oder meinem Leben. Du hast absolut kein Recht über meine Ängste und Probleme zu urteilen. Du hast absolut keine Ahnung, wer ich überhaupt bin und was ich durchmachen musste, also spar dir deine Ausführungen" erschrocken blickte er mich an und schien die Situation zu realisieren. Er ging einige Schritte zurück und entfernte sich zitternd von mir. Es tat mir ebenfalls leid, da ich nicht so aus der Haut fahren wollte. "Mattheo...ich..." doch bevor ich etwas sagen konnte, drehte er sich um und verließ mein Zimmer. Überfordert mit der Situation, setzte ich mich auf den Boden und zog meine Beine an meinen Körper. Es tat so unglaublich weh, doch Mattheo hatte Recht. Ich kannte weder seine Welt, noch die von Draco. Ich kannte ihren Schmerz nicht, doch auch sie kannten meinen nicht. Sie wussten nicht, wie es in mir drin aussah... Langsam rappelte ich mich auf, denn der Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich los muss. Ich verließ mein Zimmer und machte mich auf den Weg zum Raum der Wünsche. Dort angekommen, sah ich bereits Draco der in seinem schwarzen Anzug auf mich wartete. "Ms. Snape, es ist schön sie zu sehen. Sie sehen wunderschön aus" ich lächelte. "Vielen Dank Mr.Malfoy, sie sehen auch gut aus" er hielt mir seine Hand hin und ich verschränkte unsere Finger miteinander. Er führte mich in den Raum der Wünsche und vor mir erstreckte sich ein gedeckter Tisch. "Wow Draco, das sieht wunderschön aus. Du hast das alles für mich gemacht?" Zur Bestätigung nickte er. Ich lächelte und war einfach überglücklich. Wir setzten uns an den Tisch und begannen zu Essen. Wir redeten über unsere Kindheit und lachten viel zusammen. Es stimmte mich froh, doch eine bestimmte Frage hing mir noch immer in meinem Kopf. "Draco, darf ich dich etwas fragen?" er sah mich an und nickte. "Natürlich Skylar, alles, was du willst" ich holte tief Luft und dachte nochmal nach. Wollte ich das Risiko eingehen, den ganzen Abend zu crashen, indem ich meine Frage stellte? Ich wollte Klarheit und die konnte ich nur so bekommen. "Erzähl mir etwas über Voldemort und die Todesser" plötzlich ließ Draco seine Gabel fallen und blickte mich schockiert an. "Wieso willst du etwas darüber wissen?" ich sah ihn an und runzelte meine Stirn. "Es interessiert mich eben. Ist das denn so schlimm?" er schüttelte seinen Kopf. "Nein, aber es gibt nichts zu erzählen. Voldemort ist seit Jahren tot und die Todesser sind über all auf der Welt verstreut" skeptisch blickte ich ihn an. "Und wie erklärst du dann die Ereignisse von vor 2 Jahren. Das trimagische Turnier? Die Wiederauferstehung Voldemorts und der Tod von deinem Klassenkameraden?" Draco blickte mich an. "Woher weißt du das...?" hörte ich seine leise Stimme. "Ich habe recherchiert Draco, doch das beantwortet immer noch nicht meine Frage..." ich hörte ihn ausatmen. "So gerne ich dir alles erzählen möchte, ich kann es einfach nicht....es würde dich in Gefahr bringen und ich kann nicht zulassen, dass dir etwas passiert....bitte versteh das....du bist das wichtigste in meinem Leben...ich würde mir niemals verzeihen, wenn dir etwas passiert" verständnislos sprach ich weiter. "Draco hör auf auf mich anzulügen und nutze die Chance ehrlich zu sein. Ich bitte dich. Wieso kannst du mir nicht einfach die Wahrheit sagen...." plötzlich schlug Draco auf den Tisch und ich erschrak. "Weil ich es dir nicht sagen kann verdammt nochmal Skylar. Voldemort lebt. Ja du hast Recht. Er hat die Todesser wieder zusammen getrommelt" fassungslos blickte ich ihn an und konnte es nicht fassen, was er da gerade von sich gab. "Draco, wieso erzählst du das jetzt so frei heraus...hast du etwas damit zu tun? Hast du was mit diesen Leuten zu tun?" Ich bekam keine Antwort. "Als dein Vater die letzten Monate nicht im Manor war, lag nicht daran, dass er auf Geschäftsreise war, sondern, dass er in Askaban war oder...? Ich habe es in den Zeitungen gelesen..." wieder keine Antwort. "Verdammt Draco, sprich doch endlich. Ich will dir helfen" wütend stand Draco auf. "Wie willst du mir denn helfen? Du kannst mir nicht helfen. Du hast keine Ahnung, wie es ist in dieser Welt zu leben und groß zu werden" irgendwie kamen mir die Worte sehr bekannt vor, weswegen ich den Kopf senkte. "Vielleicht hast du Recht. Vielleicht habe ich keine Ahnung von dieser Welt, aber was ich weiß, ist, dass Voldemort ein kranker Psychopath ist. Er und seine Todesser gehören alle samt eingesperrt" Draco schmiss das gesamte Geschirr vom Tisch und ein Schreck zog sich durch meinen Körper. Erschrocken hielt ich mir meine Hand vor den Mund und erkannte den Menschen vor mir gar nicht mehr wieder. "Wenn die Todesser eingesperrt werden sollen, was würdest du davon halten, wenn dein Mattheo dann genauso in Askaban sitzen würde...so wie wir alle..." nein, das konnte einfach nicht wahr sein. War Mattheo etwa auch einer von ihnen? Hat er mich all die Wochen nur angelogen und benutzt, um sich dann heimlich über mich lustig zu machen? Ich verstand absolut nichts mehr, ich war komplett verwirrt und verzweifelt. Seit Monaten füllten sich meine Augen wieder mit Tränen, welche dann lautlos über meine Wange liefen. Ich wollte die Wahrheit und nun hatte ich sie. "Siehst du...diese Welt bedeutet Schmerz...nichts weiter als Schmerz..." er zog den Ärmel seines Sakkos nach oben und zeigte mir das dunkle Mal, über welches ich in den letzten Wochen so viel gelesen hatte. Ich ich ging auf ihn zu und fuhr mit meinen Fingern daruber. "Hast du dich freiwillig hierfür entschieden?" sprach ich mit zitternden Stimme. Stumm nickte er und ich konnte es nicht fassen. Mein bester Freund, der liebste Mensch den ich kannte, sollte zu diesen Monstern gehören? "Warum Draco...?" eine einzelne Träne lief auch über seine Wange. "Ich weiß es nicht...ich wollte einfach Vater stolz machen...ich habe mir über die Konsequenzen doch keine Gedanken gemacht...ich habe gedacht, dass ich mich all die Jahre richtig verhalten hatte...doch, langsam glaube ich, dass ich alles falsch gemacht habe..." Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass mein bester Freund ein Todesser sein sollte. Ich wollte es nicht wahrhaben. Ich brauchte jetzt dringend Zeit für mich, weswegen ich schnell an Draco vorbei lief. Seine Rufe verstummten in der Dunkelheit von Hogwarts und ich rannte. Ich rannte einfach immer weiter und durch die Tränen verschleierte sich mein Sichtfeld dermaßen. Ich lief in eine Person hinein, doch anstatt mich zu entschuldigen, rannte ich einfach weiter, bis ich es in mein Zimmer geschafft hatte. Ich schloss die Tür ab. Meine Atmung ging verdammt schnell, fast schon zu schnell. Nein, ich konnte jetzt nicht die Kontrolle verlieren. Schnell lief ich zum Fenster und wollte es gerade öffnen, als ich realisierte, dass wir im Kerker waren. Schnell schnappte ich mir eine Jacke und rannte wieder aus dem Zimmer. Mein Weg führte mich direkt auf den Astronomieturm und ich atmete die frische Abendluft ein. Ein tiefer Atemzug rettete mich vor der aufkommenden Panikattacke. Lange ist es her, dass das passiert ist. Früher hatte ich keinerlei Kontrolle darüber, doch heute half einfach einbisschen frische Luft und schon ging es wieder. Stumme Tränen der Trauer liefen meine Wange entlang und ich hielt mich am Geländer fest. Wieso musste alles so verdammt beschissen und wieso ausgerechnet muss es immer die Menschen treffen, die ich am meisten liebe....
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Between a Malfoy and a Riddle?
FanfictionAls ich noch ein kleines Mädchen war, sagte mein Vater zu mir, dass ich etwas ganz besonderes sei und er mich mehr als sein eigenes Leben lieben würde. Für diesen Moment war ich das glücklichste Mädchen auf dieser Welt und ich dachte, dass es für im...