Kapitel 1: Der Beginn - Pov Skylar

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Die ersten Sonnenstrahlen des Tages kitzelten meine Nase, da sie mir direkt ins Gesicht schienen. Ich kniff für einen Moment meine Augen zusammen und öffnete sie langsam. Mein Blick glitt zu meinem Fenster und ich fluchte jetzt schon innerlich. Die Sommerferien waren zu Ende und somit natürlich auch die schöne freie Zeit. Mühselig stand ich aus meinem Bett auf und ging zum Fenster. Vor mir lag die leere Spinner's End. Unser Haus war nämlich das letzte in dieser Straße. Schon meine Großeltern lebten gemeinsam mit meinem Vater hier, doch von ihnen fehlte jede Spur. Genauso wie von meiner leiblichen Mutter, welche nach meiner Geburt abgehauen und wenige Monate später gestorben ist. Dabei fühlte ich nie eine wirkliche Trauer, da ich sie nie kennenlernen konnte. Es gab immer nur meinen Vater und mich, der mich bis zum heutigen Tag bedingungslos liebt. Für ihn war ich immer seine kleine Prinzessin, wenn er auch nach außen hin sehr kalt erscheint. Ich wusste, dass diese Fassade nur zu seinem Selbstschutz existierte, genau wie bei mir. All die Jahre habe ich mir ein Beispiel an ihm genommen und meine Gefühle hinter einer eiskalten Schale versteckt. Es tat gut, denn so konnte man von niemanden verletzt werden. Den einzigen, den ich in mein Leben ließ, war meinen besten Freund. Ihm, erzählte ich einfach alles und vor allem konnte ich in seiner Nähe einfach ich selbst sein. "Skylar" hörte ich die tiefe Stimme meines Vaters und er riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich hatte ganz vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist Skylar Eileen Snape. Den Namen Skylar gab mir mein Vater und den zweiten Namen habe ich von der Mutter meines Vaters, meiner Oma. Ich bin 15 Jahre jung und ging bis vor kurzem noch auf die Beauxbeautons in Frankreich. Mein Vater wollte aus irgendeinem Grund, dass ich in seiner Nähe bin, weswegen er mich in Hogwarts anmeldete. Ich hatte keine Ahnung, warum er mich in seiner Nähe haben wollte, doch ich stellte keine Fragen und akzeptierte diesen Fakt einfach. Kopfschüttelnd über meine Gedanken, holte ich mich selbst zurück in die Gegenwart. Ich drehte mich um und verließ mein Zimmer, um die Treppe nach unten zu nehmen. Am Rande der Treppe stand er. Niemand anderes als Severus Snape. Mein Vater. Vielleicht ist diese Information für einige überraschend, doch Hey, es hätte mich definitiv schlimmer erwischen können. Mit einem Lächeln auf meinen Lippen, ging ich auf ihn zu und er erwiderte dies eher zurückhaltend. Diese Seite liebte ich besonders an ihm, denn er zeigte sie nur mir. Wir setzten uns an den Tisch und fingen an, gemeinsam das Frühstück zu essen. "Bist du schon gespannt auf die Zeit in Hogwarts?" ertönte plötzlich die dunkle Stimme meines Vaters. Ich sah ihn an und nickte. "Ja, ich freue mich wirklich sehr und bin gespannt, was mich dort erwarten wird. Vor allem, sehe ich Draco jetzt öfter" mein Vater nickte mir zufrieden zu. "Lass dich nicht zu sehr von ihm ablenken und konzentriere dich mehr auf den Unterricht" "Natürlich Vater " und damit war das Gespräch zwischen uns vorzeitig beendet. Ihr wollt bestimmt ein wenig von Draco wissen. Ich kenne ihn seit meiner Geburt. Wir sind zusammen aufgewachsen und haben fast jede freie Minute gemeinsam verbracht. Ob nun hier oder im Malfoy Manor, wobei wir öfter im Manor waren, als hier. Dort hatten wir nämlich so viel Platz, dass wir durch das gesamte Gebäude Fange spielen konnten. Mein Vater und Lucius waren oft nicht begeistert von unseren Spielen, doch Narzissa stimmte die beiden meistens um und wir konnten doch spielen. Draco war für mich der wichtigste Mensch neben meinem Vater. Ich vertraue ihm einfach alles an und mit ihm konnte ich über wirklich alles reden. Er ist einfach mein bester Freund. Ich blickte wieder zu meinem Vater und musste an die ganzen Geschichten denken, die er mir erzählt hat. Meist drehten sich diese um Hogwarts und die Schüler. Oft fielen Namen wie Harry Potter, Hermine Granger, Ron Weasley, aber auch Draco's Name fiel des öfteren. Anscheinend war er in Hogwarts ganz anders, als ich ihn kennengelernt hatte, doch ich machte mir darüber keine Gedanken, denn er war ja immernoch mein Draco. Wir aßen noch auf, ehe ich hoch in mein Zimmer ging, um meinen Koffer zu holen. Ich freue mich wirklich sehr auf Hogwarts, aber irgendwie hatte ich auch Angst. Ich kam zu einer ungewöhnlichen Zeit und würde gleich in den 6. Jahrgang kommen. Zum Glück, war Draco Teil dieses Jahrganges, weswegen ich wenigstens schon Mal eine Person kannte. Ich griff also nach meinem Koffer und meinen Zauberstab, welcher auf meinem Bett lag. Ein letzter Blick in mein Zimmer ließ mich für einen kurzen Moment melancholisch werden. In diesem Zimmer bin ich groß geworden und habe viele Sachen erlebt. Ich habe hier zum ersten Mal gezaubert und mein Vater war völlig begeistert von meinen Fähigkeiten. Es erfüllte ihn mit komplettem Stolz, denn das Strahlen aus seinen Augen hielt mehrere Wochen an. Gerade, da er bei Lucius angeben konnte, da Draco keinerlei Anzeichen magischer Fähigkeiten zeigte. Dieses Zimmer brachte aber nicht nur positive Aspekte mit sich. Unter anderem lag ich hier in meinem Bett und starrte die Decke an. Ich war schon immer eine zurückhaltende Person. Ich redete nicht besonders viel und wenn ich redete, dann nur das nötigste. Ich hatte auch nie wirklich Freunde. Weder hier vor Ort, noch in Beauxbeautons. Mein einziger und wahrscheinlich auch letzter Freund war Draco. Das machte mich traurig, doch ich tat dies zum Selbstschutz. Ich wollte von niemanden verletzt werden, denn je mehr man von einem selbst preisgibt, desto angreifbarer macht man sich schlussendlich. Es war eine Lektion, die mich mein Vater lehrte und die ich bis heute weiter führe. Ich wollte auch Draco niemals meine wahren Gefühle preisgeben, doch er erwischte mich eines Abends, als ich weinend im Bett lag. Ich konnte mich nicht beruhigen. Draco war einfach nur da und hielte mich fest. Es fühlte sich so verdammt gut an und seit diesem Tag, erzähle ich ihm einfach alles. Nun schluss mit dem ganzen sentimentalen Kram. Einen letzten Blick riskierte ich noch, ehe ich meine Zimmertür schloss. Damit öffnete sich ein neues Kapitel. Mein Kapitel in Hogwarts.

Between a Malfoy and a Riddle?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt