Auf dem Schulhof wartete Florian schon und ich nickte ihm zu, damit er wusste, dass ich es geklärt hatte. Luke gesellte sich dann auch zu uns und schaute mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Kann man dir irgendwie helfen?", fragte ich. „Du hast Angst, dass ich Jessi mit meinen Blicken ausziehe und du hast deinen Arm um sie", meinte Luke. „Und? So lange sie sich nicht wehrt oder etwas dagegen sagt, darf ich das ja wohl freundschaftlich", sagte ich und spürte ein nicken. „Soll ich dich nach Mathe zum Krankenhaus fahren?", fragte Jessi mich auf dem Weg ins Klassenraum. „Wenn es dir nichts ausmacht gerne", meinte ich. „Luke ist ein echt netter", sagte Jessica, als sie wieder mit ihren Aufgaben nicht klar kam. „Manchmal kann er so etwas", lachte ich. „Ja besonders, wenn ihr euch nicht gerade zankt", sagte Jessi mit einem lächeln. „Du hattest zu viel Zeit um mit ihm zu reden, oder?", fragte ich. „Ja, weil wir beide Thema nicht verstanden haben", gab Jessi zu und kratzte sich dabei verlegen am Hinterkopf.
Mir fiel auf, dass Jessica bei fast allen Fächern nichts verstand, aber ich hatte schon Danny dem ich alles erklären musste. Jessica schob mir ihre Aufgaben rüber und ich sah, dass fast alles richtig war, anscheinend hab ich da zumindest nicht gegen eine Wand geredet. Die Stunde zog sich zwar, aber dieses mal war es aushaltsam. Nach der Stunde ging ich mit Jessica zu ihrem Auto wo ich mich auf den Beifahrersitz fallen ließ.
„Warum bist du zu uns auf die Schule gewechselt?", fragte ich nach ein paar Minuten. „Mein Vater hat hier ein besseren Job angenommen, seit wann kennen Danny und du sich?", kam eine Gegenfrage. „Seit wir klein sind, seine und meine Mutter waren im gleichen Krankenhaus, er ist nämlich nur drei Tage älter als ich", sagte ich. „Ist Luke eigentlich vergeben?", fragte Jessica mich. „Nein, aber tu dir selber den Gefallen und pass bei ihm auf, denn er vögelt auch manchmal ganz gerne alles was er bekommt", sagte ich ihr ehrlich.
Luke war so eine Sache für sich. Er konnte nett und lieb sein, aber auch der letzte Arsch und an den Tagen gingen wir uns meist aus dem Weg, weil wir uns schon oft deswegen geschlagen hatten. Noch nie hatte ich erlebt, dass er in einer richtigen Beziehung war, sondern sich immer irgendwie durch die Welt gevögelt hatte.
„Darf ich mitkommen?", holte Jessi mich aus meinen Gedanken. „Wenn du möchtest", sagte ich und stieg aus. „Lass mich raten, dass ist Jessica", riet Danny, als wir rein kamen. „Ja dein eins plus eins hat funktioniert", scherzte ich. „Hey, ich hoffe, dass es inordnung ist, dass ich hier bin", sagte Jessica mit einem verlegenen Lächeln. „Ja klar, ich freu mich über Besuch, kommen die anderen beiden Idioten eigentlich auch irgendwann mal?", fragte Danny mich. „Gute Frage, aber ich habe keine Ahnung, wie gehts dir denn so?", fragte ich schließlich. „Soweit gut, darf endlich wieder aufstehen", sagte Danny mit einem Lächeln. „Deine Freude hätte ich auch manchmal gerne", sagte ich. „Jessica, du musst ihn mal öfter zum lachen bringen, wenn du schon auf meinem Platz sitzt", scherzte Danny. „Er verzweifelt wohl eher an mir", sagte Jessica. „Warum?", fragte Danny verwundert. „Weil ich bei ihr so wie bei dir gegen eine Wand rede", meinte ich. „Den Stoff werde ich niemals nachgeholt bekommen", lachte Danny. „Wenn ich dir das irgendwie in deinen Kopf gehämmert bekommen habe, brauche ich eindeutig neue Nerven", meinte ich.
Wir alberten noch etwas rum, bis Jessica fahren wollte. Sie setzte mich noch zuhause ab und fuhr dann weiter. Als ich rein kam, ging ich direkt in die Küche und nahm mir etwas von der Bolognese vom Vortag. Während die Mikrowelle lief, brachte ich meine Tasche hoch wobei ich fast in Paulina rein gerannt wäre. Sie sagte zwar irgendwas, aber ich ignorierte es gekonnt. Nachdem ich gegessen hatte, setzte ich mich an meine Aufgaben und schaffte diese auch. Da es erst halb sieben war, zog ich mich nochmal um und machte noch ein bisschen Sport, denn das rauchen hatte meine Ausdauer ziemlich beeinträchtigt. Mitten in der Übung musste ich dann aber aufhören, weil es an meiner Tür klopfte.
„Wer stört?", fragte ich. „Deine geliebte Schwester", kam es von der anderen Türseite. „Verpiss dich", sagte ich und machte weiter, aber trotzdem kam sie rein. „Was willst du?", fragte ich. „Zieh dir mal was an", kam von ihr, weil ich kein Oberteil an hatte. „Du bist in meinem Zimmer also kann ich hier auch nackt liegen, aber warum nervst du mich schon wieder?", fragte ich. „Ich brauch deine Hilfe", sagte Paulina leise und sie hatte meine volle Aufmerksamkeit. „Das ich das noch erlebe, aber was ist los?", fragte ich. „Kannst du mir bitte 40€ leihen", bat Paulina mich. „War ja klar das es wieder um Geld geht, raus aus meinem Zimmer", zischte ich sie an. „Arian, bitte, ich brach das Geld, weil ich glaub ich bin Schwanger und kann mir jetzt weder einen Test noch die Pille danach leisten, wenn es so ist", bettelte sie mich an. Ich überlegte nicht lange und gab ihr das Geld. „Ich will aber sehen, dass du beides gekauft hast, denn wenn es nicht so ist bekomm jeden Cent wieder, ansonsten ist es Geschenkt", sagte ich.
Paulina bedankte sich bei mir und verschwand dann. Eigentlich gab ich ihr ungern Geld, aber ich wusste, dass es nur riesen Drama gegeben hätte, wenn sie damit zu meiner Mutter oder ihrem Vater gegangen wäre. Tatsächlich war sie nur Nachtdienst Apotheke gerannt und zeigte mir beides mit Kassenbon. Beruhigt mit dem Gedanken, dass sie nicht irgend einen Mist gekauft hatte, konnte ich einschlafen.
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Du&Ich oder WIR
Teen FictionArian, 18 Jahre alt, hat alles was man sich wünscht. Ist schlau, ist gut in Sport, kann jeden haben wen er will und hat Geld. Aber was bringt das alles, wenn man eine Person liebt, die man nicht lieben sollte? Wie lange wird das gut gehen? Kleiner A...