Arians Sicht
„Komm, du warst auch mal schneller", rief Liam mir provokant zu, denn wir waren joggen. „Und du mal langsamer", gab ich zurück. „Das du so Spiele gewinnst", provozierte er weiter.
In dem Moment hatte er mich und ich legte an Tempo zu. Schnell hatte ich ihn eigeholt, wodurch ich lachte. Zu früh gefreut, denn ich flog über eine dicke Wurzel. Liam fing direkt an mich auszulachen.
„Warte, ich helf dir sobald ich mich beruhigt habe", lachte Liam. „Du kannst echt ein Arsch sein", meinte ich. „Ich dachte nicht, dass ich heute noch so lache", sagte Liam.
Während Liam noch weiter lachte, stand ich auf. Na super, voll mit Matsch. Ich zeigte Liam den Mittelfinger und fing wieder an zu joggen. Zügig holte er mich ein, aber musste noch immer lachen. Zwei Kilometer liefen wir noch bis wieder an seinem Auto waren.
„Du denkst auch, dass du so in mein Auto kommst, oder?", fragte Liam unsicher. „Ja bist du schließlich schuld", meinte ich. „Ich glaub ich hab noch Wechselklamotten im Kofferraum", sagte Liam schließlich.
Liam hielt mir dann Sachen hin und ich zog mich schnell um. Natürlich war mir seine Kleidung zu groß, aber das war mir dann egal. Bei ihm wieder angekommen, stopfte Liam meine Klamotten in die Waschmaschine und fing dann an Frühstück zu machen.
„Du solltest Frühstück in deinem Restaurant anbieten", meinte ich. „Ne lass mal, keine Lust auf noch mehr Verordnungen und dann muss ich noch mehr Personal einstellen", sagte Liam. „Würde sich aber bestimmt lohnen", widersprach ich. „Kann sein, aber mein Personal hat jetzt schon zu viele Stunden und ich bin auch schon fast den ganzen Tag da. Es ist ein Wunder, wenn die heute die Vorbereitungen hinbekommen", erzählte Liam. „So schlimm derzeit?", fragte ich. „Ja, zwei sind jetzt in Mutterzeit, einer ist krank, der andere ist einer Entzugklinik und Manuel ist vor kurzem gegangen, aber es werden bessere Zeiten kommen, kannst ja gerne helfen", lachte Liam.
Es hörte sich schlimm an, aber ich wusste nicht wie ich wirklich helfen sollte. Nach dem essen saßen wir wieder auf dem Sofa. Liam sah nachdenklich aus.
„Vergessen wir mal meine Probleme und kommen wieder zu deinen", meinte Liam. „Ich hab Angst und ich glaube ich unterdrücke einfach alles weiter. Es ist vielleicht besser für unsere Beziehung, ich liebe ihn ja trotzdem", sagte ich. „Kannst du gerne so probieren, aber es wird dich wieder unglücklich machen. Du solltest versuchen ein Zwischending zu finden", riet Liam mir. „Und wie? Das würde sich ja wie betrügen anfühlen", fragte ich. „Manchmal könnte ich dir auf den Kopf hauen in der Hoffung, dass du dann ein bisschen mehr nachdenkst", lachte er. „Reicht es nicht, dass ich auf die Fresse geflogen bin?", fragte ich. „Nein anscheinend nicht", kam es von Liam.
Wahrscheinlich hätte er am liebsten noch mehr gesagt, aber es klingelte. Ich tippte schon darauf, dass es Mila wäre, aber nein es war Max. Seine Augenbraue war aufgeplatzt und seine Nase blutete.
„Wer hat dich denn so hart rangenommen?", fragte Liam.
Er kannte Max zu wenig um zu wissen, dass das wahrscheinlich sein Vater war. Sofort nahm ich Max in den Arm wobei er vor Schmerz aufzischte. Liam holte in der Zwischenzeit Pflaster, Tücher und Desinfektionsmittel. Vorsichtig reinigte ich seine Wunde und machte ein Pflaster drauf.
„Ist dir schlecht oder so?", fragte ich und er schüttelte nur den Kopf. „Beweg deinen Kopf nicht so, sprich lieber und sag mir wie es passiert ist", meinte ich. „Er hat meinen Kopf gegen einen Türrahmen geknallt", antwortete Max. „Wer ist er?", fragte Liam irritiert. „Mein Vater", murmelte Max. „Oh scheiße, möchtest du hier bleiben? Zumindest bis alles verheilt ist?", fragte Liam. „Wenn es inordnung ist gerne, ich zahl dir auch etwas dafür", sagte Max. „Brauchst du nicht. Ich kümmer mich gerne um dich. Hast du denn noch mehr Verletzungen?", fragte Liam besorgt.
Max zog sein Oberteil aus. Mal wieder überall blaue Flecken und leichte Würgemale. Vereinzelt sah man sogar Knutschflecken. Liam musterte Max sehr genau wobei seine Augen auch groß wurden.
„Ich glaub ich hab das gefunden was ich möchte", flüsterte Liam mir zu. „Robust und Hilfebedürftig", flüsterte ich zurück. „Dürfte ich erfahren über was ihr redet?", fragte Max. „Nein, aber du kannst mir gerne sagen woher du weisst wo ich wohne", sagte Liam. „Phil", kam es nur kurz von ihm. „Wie ich diese ein Wort Antworten liebe", lachte Liam und Max schaute verwirrt. „Ganze Sätze sind in dieser Wohnung gewünscht", erklärte Liam dann. „War Danny in der Schule?", fragte ich um ein bisschen abzulenken. „Ja nein, er war da, aber hat nur mit Madi geredet und ist dann wieder gegangen", sagte Max.
Ich nahm mir mein Handy und schrieb Danny.
Chat zwischen Arian und Danny
Ich: Guten morgen mein Engel auch wenn es schon 11 Uhr ist, tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde
Danny: Ist nicht so schlimm, hab die Zeit ein bisschen tot geschlagen
Ich: Indem du mit Madison geredet hast?
Danny: Woher weisst du das denn jetzt? Aber ja und das war Paulinas Schuld
Ich: Schieb die Schuld nicht immer auf andere
Danny: Es war aber wirklich ihre, sie hat mich geweckt damit ich mit zur Schule komme und mit ihr rede
Ich: Wo bist du denn jetzt?
Danny: Bei mir um genauer zu sein auf meinem Balkon
Ich: Oke, ich komme gleich, ich liebe dich
Danny: Freue mich schon, ich dich auchChat zwischen Arian und Danny Ende
Max und Liam waren sich gut am Unterhalten wodurch ich eigentlich nicht stören wollte. Zusätzlich hatte ich noch Liams Kleidung an. Gespannt beobachtete ich die beiden, denn sie verstanden sich gut. Ich konnte es kaum glauben, aber ich erkannte Lust in Max Augen.
„Liam, kannst du mich nach Hause fahren?", fragte ich dann doch. „Ja klar, Max du kannst gerne hier bleiben", sagte Liam.
Max nickte nur. Liam zog sich eine Jacke an und ich lief mit ihm zusammen zu seinem Auto. Auf der Fahrt unterhielten wir uns über Max, denn Liam wollte ihn haben. Er hatte es ihm angetan. Liam dachte erst keine Chance zu haben, aber das Max dann vor seiner Tür stand und zu ihm wollte widersprach seinem Denken.
———
Denkt ihr Max wird bei Liam bleiben?
Wie findet ihr es, dass Max sich auf irgend eine Weise Hilfe sucht?
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Du&Ich oder WIR
Teen FictionArian, 18 Jahre alt, hat alles was man sich wünscht. Ist schlau, ist gut in Sport, kann jeden haben wen er will und hat Geld. Aber was bringt das alles, wenn man eine Person liebt, die man nicht lieben sollte? Wie lange wird das gut gehen? Kleiner A...