Arians Sicht
Ich hetzte die Jungs mal wieder übers ganze Feld, denn am Wochenende stand ein Spiel an. Mir gefiel es ganz und garnicht wie alles lief zumal ich viel zu sehr abgelenkt war. Luke setzte gerade zum Schuss an, aber wurde von Florian gefoult. Das kann doch nicht sein. Danny rannte zu Luke, der sich vor schmerzen krümmte, während ich zu Flo ging.
„Fuck, Flo was machst du? Es kann doch nicht sein, dass so etwas kurz vorm Spiel passiert", regte ich mich auf. „Man, das war nicht mit Absicht", sagte Flo. „Luke, wie geht es dir?", fragte ich. „Das wird bestimmt schon wieder", brachte Luke hervor.
Ich hätte ausrasten können, denn es war wieder kurz vorm Spiel. Meine Hoffnung war, dass er am Wochenende spielen konnte auch wenn es in dem Moment nicht so aussah. Der Trainer nahm mich zur Seite.
„Arian, wenn jetzt Luke wegfällt, können wir das Spiel vergessen", sagte Herr Adams. „Nein, wir kriegen das hin", meinte ich. „Wie willst du das machen? Das Team ist nicht fit genug", fragte Herr Adams berechtigt. „Lassen Sie das meine Sorge sein", meinte ich. Ich klatschte in die Hände und rief das Team zusammen. „Es wird keinem Gefallen, mir genau so wenig, aber wir wollen ja mal wieder einen Sieg. Ich will jeden von euch die restliche Woche nach dem Unterricht hier sehen, es wird durchtrainiert", ordnete ich an und natürlich das ganze Team seufzte auf.
Alle gingen in die Umkleide, aber ich ging nochmal zu Luke, denn er kam nicht vom Boden hoch. Luke wurde ziemlich gut in der Kniekehle getroffen, denn es wurde schon Blau.
„Keine Sorge, ich bin am Samstag dabei", versuchte Luke mir zu versichern. „Luke, wenn es nicht geht dann geht es nicht", sagte ich. „Nein, es muss gehen", meinte Luke und ich konnte nur mit dem Kopf schütteln, aber dann kamen schon die Sanitäter.
Ich erklärte denen alles was passiert war und sie nahmen Luke mit. Danny wartete noch in der Umkleide auf mich. Kaum hatte ich mein Oberteil ausgezogen, hörte ich Türschloss zu gehen. Danny stand hinter mir und legte seine Hände auf meinen Bauch während er mir Küsse auf die Schulter gab.
„Du bist viel zu angespannt", sagte Danny. „Kann sein, aber ich will endlich mal einen Sieg", meinte ich. „Du steckst viel zu viel Energie da rein", gab er mir zu verstehen.
Ich drehte mich zu Danny, der mich traurig anschaute. Die letzte Woche hatte ich ihm viel zu wenig Aufmerksamkeit gegeben. Er beugte sich zu mir runter und gab mir einen Kuss. In solchen Momenten wünschte ich mir, dass ich größer als er wäre auch wenn es nur weniger Zentimeter waren. Aufeinmal klopfte es an der Tür und Danny schloss auf, Jessica stand davor.
„Warum seit ihr beide alleine? Wo ist Luke?", fragte Jessica. „Auf dem Weg ins Krankenhaus, weil er stark gefoult wurde", sagte Danny. „Und ihr Idioten gebt mir nicht bescheid?", motzte Jessica uns an. „Jessi, beruhig dich, denn das bringt jetzt auch nichts dich aufzuregen", meinte ich. „War es denn schlimm?", fragte Jessi verzweifelt. „Naja, guter Tritt in die Kniekehle, aber wird bestimmt schon", erklärte Danny.
Jessica lief nervös hin und her bis Danny sie zu sich zog und in den Arm nahm. Danny strahlte so eine Ruhe aus, dass Jessica sich beruhigte. Sie beschloss schließlich zum Krankenhaus zu fahren, aber keiner von uns beiden fuhr mit.
„Hilfst du mir noch bei Mathe?", fragte Danny, als wir vor seiner Tür standen. „Süßer, ich muss noch immer mit meinem Vater reden. Sollte aber nicht lange dauern, ich kann dir schreiben, wenn ich wieder Zuhause bin", sagte ich und sah seine Enttäuschung. „Oke, dann bis später", verabschiedete Danny sich.
Ich zog ihn nochmal zurück und gab ihm einen Kuss bevor ich ging. Die Fahrt zu meinem Vater dauerte wieder wie eine gefühlte Ewigkeit. Bei ihm angekommen, machte er mir ausnahmsweise mal auf.
„Wir müssen reden", sagte ich. „Was ist denn los?", fragte mein Vater. „Dad, ich werde nicht mit euch ziehen auch wenn das Haus schön ist", meinte ich. „Wegen Danny?", fragte er skeptisch. „Ganz ehrlich? Ja wegen Danny. Wenn du irgendwas gegen unsere Beziehung hast, brauchst du dich nie wieder bei mir melden, denn entweder akzeptierst du mich oder nicht", sprach ich ganz klare Worte aus. „Ich bin glücklich, wenn du es bist, aber ich würde dich trotzdem gerne zwischendurch sehen", sagte mein Vater mit einem Lächeln auf den Lippen. „Das bekommen wir schon irgendwie hin", meinte ich. „Aus dem Weg", drängelte Viola hinter mir mit Einkäufen, denn ich stand noch immer in der Haustür. „Ich bin dann mal wieder weg", sagte ich und verschwand.
Ich setzte mir den Helm auf und fuhr los. Danny hätte mich erschlagen, wenn er gesehen hätte, dass ich ohne Schutzkleidung fuhr. Zuhause in meinem Zimmer schrieb ich ihm. Keine zehn Minuten später saß er an meinem Schreibtisch und war sich am aufregen.
„Arian, ich versteh das nicht", quengelte Danny rum.
Meine nerven waren am Ende. Ich drehte den Stuhl, hob Danny hoch und ließ mich mit ihm aufs Bett fallen. Er sollte endlich die Aufmerksamkeit bekommen, die ich ihm eine Woche lang nicht gegeben hatte, obwohl er diese verdiente. Fast bereute ich es, denn er kitzelte mich. Da es ihn glücklich machte, ließ ich es zu, denn ich liebte sein Lachen dabei.
„Stopp, bitte, ich kann nicht mehr", brachte ich heraus. „Nenn mir eine gute Begründung", sagte Danny. „Mangelnde Luft bei so viel Lachen und dann kann ich dir keine Liebe und Aufmerksamkeit mehr geben", meinte ich. „Das lass ich mal durchgehen", lachte Danny.
Er saß auf mir und grinste mich an. Irgendwas plante er wieder in seinem schönen Kopf. Schnell bekam ich es zu spüren. Kleine zärtliche Bisse am Hals.
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Denkt ihr Luke ist bis zum Spiel wieder fit?
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Du&Ich oder WIR
Teen FictionArian, 18 Jahre alt, hat alles was man sich wünscht. Ist schlau, ist gut in Sport, kann jeden haben wen er will und hat Geld. Aber was bringt das alles, wenn man eine Person liebt, die man nicht lieben sollte? Wie lange wird das gut gehen? Kleiner A...