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Endlich kam dann unser Lehrer und ließ uns rein. Florian kam mit komplett verwuschelten Haaren 10 Minuten zu spät. Irgendwie verstand ich es nicht, denn erst ist er total aufgelöst, als Paulina etwas von ihm möchte und dann vögelt er mit ihr rum. Die ganze Stunde beschäftigte es mich, aber ich lenkte mich ab indem ich anfing in meinem Block rumzukritzeln.

„Arian, kommst du bitte an die Tafel, um die Aufgabe zu lösen", holte mein Lehrer mich aus meinen Gedanken. „Wow und ich dachte, dass du nicht aufgepasst hättest", sagte der Lehrer, als ich die Aufgabe richtig gelöst hatte und zu meinem Platz zurück ging. „Ich verstehe und höre mehr, als Sie denken", kommentierte ich.

Manchmal brauchte ich nicht auf die Tafel schauen, um es zu verstehen. Die letzten dreißig Minuten der Stunde bekam ich auch noch rum, aber dann wollte ich mir Florian vornehmen. Nur wer kam mir wieder zuvor, natürlich Paulina.

„Flo, kann ich mal mit dir alleine reden?", fragte ich draußen. „Ja klar", sagte Flo und ging mit mir ein paar Meter zur Seite. „Was soll das mit Paulina werden?", fragte ich ganz direkt. „Weis ich noch nicht, mal schauen, vielleicht was festes", meinte er. „Das kann nicht dein ernst sein, sag mir bitte, dass du nur untervögelt bist", flehte ich schon fast. „Ja klar, du denkst auch, dass ich was festes wollen würde, sie nimmt es nur ein bisschen zu ernst, weil ich zu nett war", lachte Florian.

Ich ging mit Florian zurück zu den Mädels, bevor die sich noch in die Haare bekamen, aber es war schon zu spät. Florian konnte Paulina leider auch nicht mit Berührungen beruhigen.

„Du bist doch die letzte Schlampe", beleidigte Jessica. „Und du schmeißt dich wohl ganz offensichtlich an meinen Stiefbruder", wurf Paulina ihr vor. „Das ich nicht lache, er ist zwar nett, nichts gegen dich Arian, aber ich hab auf jemand anders ein Auge geschmissen", schoss es aus Jessica. „Dürfen wir erfahren auf wen?", mischte Florian sich ein. „Ari, hast du auch etwas dazu zu sagen?", fragte Paulina. „Ne, ich amüsiere mich gerade", lachte ich. „Du bist ein Arsch", lachte Jessica und boxte mir gegen die Brust. „Jetzt hör auf dich mit ihr zu zanken und komm mit zu Bio", sagte ich.

Jessica folgte mir, denn wir hatten dieses mal in einem anderen Raum Unterricht. Ich wusste nicht was mit mir los war, aber ich konnte mich ganz und garnicht konzentrieren. Bei Jessica war es nicht anders, denn sie zeichnete eine Rose.

„Arian, wie kann man Luke helfen?", fragte Jessica mich. „Garnicht, weil er nichts annimmt", sagte Florian hinter uns. „Naja, so ganz stimmt es nicht, ich hab eine Zeit lang ihm immer was zu essen mitgebracht, aber mittlerweile vergesse ich es immer, weil ich nicht mehr die Zeit dafür finde", erzählte ich. „Warum hast du keine Zeit mehr?", fragte Jessica. „Seit wir also meine Mutter und ich mit ihrem Typen und Paulina zusammen wohnen, versuche ich morgens so schnell wie möglich weg zu sein und jeden Morgen ist Drama ums Bad, ich vergesse ja auch mein eigenes Essen", erklärte ich. „Er ist bestimmt froh, wenn man auch mal öfter an ihn denkt", kommentierte Flo. „Du machst es doch selber auch nicht", zischte ich ihn an. „Jungs beruhigt euch, ich mach das", mahnte Jessica uns an. „Du hast auf ihn ein Auge geworfen, oder?", fragte Florian und Jessica nickte.

Nach weiteren zwei Stunden Geschichte konnte ich endlich zu Danny fahren, zumindest dachte ich das, denn der Motor sprang nicht. Manchmal hasste ich dieses Auto, aber Jessica hatte zum Glück neben mir geparkt und wir konnten überbrücken. Am Krankenhaus angekommen, wartete Danny schon auf mich.

„Sorry, dass ich zu spät bin, aber das Auto wollte mal wieder nicht anspringen", entschuldigte ich mich. „Ist nicht schlimm hauptsächlich du bist hier", sagte Danny, während er beim einsteigen mit seinen Krücken kämpfte. „Gib die Dinger her, die kommen in den Kofferraum zu deiner Tasche", meinte ich und er hielt mir die Krücken hin. „Soll ich dich nach Hause fahren oder kommst du mit zu mir?", fragte ich auf der Fahrt. „Wenn es dir nichts ausmacht zu dir, weil will meine Eltern heute noch nicht sehen", antwortete Danny.

Zuhause angekommen war nur Mama da. Sie nahm Danny direkt in den Arm und stellte ihm was zu Essen hin mit der Begründung, dass Krankenhaus Essen nicht schmeckt. Mit ein bisschen Geschick schaffte Danny es die Treppe hoch.

„Mist, ich bin so blöd", regte Danny sich auf, als er sich auf mein Bett fallen ließ. „Was hast du vergessen?", fragte ich direkt. „Meine Tasche, wollte mir nämlich endlich ein neues Oberteil anziehen", sagte Danny und ich schmiss ihm eins von mir zu.

Danny schmiss sein Oberteil in meinen Wäschekorb und zog meins an in dem er niedlich aussah, weil es viel zu groß war. Wie konnte ich nur so etwas denken, er war mein bester Freund. Danny lag in meinem Bett und zockte, während ich meine Aufgaben fertig machte.

„Ich will feiern gehen", jammerte Danny nach einer Stunde rum. „Nein", sagte ich direkt. „Warum?", fragte Danny dumm nach. „Du kannst noch nichtmal richtig gehen und willst feiern, schalt doch bitte einmal deinen Kopf ein", meinte ich. „Du hast recht, aber mir ist sooo langweilig", jammerte Danny weiter rum. „Ich kann dich ja verstehen, aber du musst dich jetzt schonen, damit es schneller heilt", belehrte ich ihn. „Noch nichtmal Sport darf ich machen wegen diesem drecks Fuß", regte er sich auf. „Ein paar kleine Übungen kannst du machen, wie zum Beispiel Sit Ups also eigentlich das was deinen Fuß nicht beansprucht", erklärte ich. „Du lässt selbst das Hoffnungslose nicht hoffnungslos aussehen, genau deswegen bist du mein bester Freund", lachte Danny.

Du&Ich oder WIRWo Geschichten leben. Entdecke jetzt