Chillen mit Groupies

2 0 0
                                    

„Alles klar wegen morgen?", fragte er kauend. Es ging darum, dass sie morgen erneut gegen die schlechten Arbeitsbedingungen protestieren wollten.

Bill erhob sich. „Die anonyme Geldspende hat uns ein paar Möglichkeiten eröffnet, die wir im kleinen Kreis gern nutzen würden."

Julian kaute langsamer. Was zum Teufel ...?

„Ethan, Kendra, Jill und die anderen wollen morgen ins Kino und anschließend im Monkey futtern", eröffnete ihm Bill.

„Da läuft ein echt cooler Action-Streifen", warf Zoe ein.

„Für morgen ist eine Demonstration geplant. Schon seit einer Weile", stellte Julian klar.

Grinsend zuckte Bill mit den Schultern. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Auch Chuck und die anderen sind nicht abgeneigt."

Julians Lider verengten sich. „Hast du sie gefragt?"

„Ja, habe mich mal umgehört, wie meine Idee ankommt", antwortete Bill leichthin.

In seinem Magen bildete sich ein Klumpen geballter Wut. Was bildete sich dieser Typ ein? Nur weil er größer und etwas älter war, meinte er, über Julians Kopf hinweg entscheiden zu können? Julian warf Ethan und Kendra fragende Blicke zu.

„Komm schon." Ethan breitete die Arme aus. „Ein bisschen Spaß schadet uns nicht."

Kendra nickte eifrig.

Nein, das passte Julian nicht. Deshalb versuchte er ihnen deutlich zu machen, dass es sich lohnte, jetzt weiterzumachen, solange die Enthüllung noch frisch und das Medieninteresse groß war. Nur so konnten sie genug Anhänger gewinnen und den Konzern dazu bewegen, im Interesse seiner Arbeitnehmer zu handeln. Doch die Anwesenden hatten sich auf einen Nachmittag und Abend mit Unterhaltung und gutem Essen eingestellt und hatten nicht vor, von ihrem Vorhaben abzuweichen.

„Hör mal, die Demo läuft doch nicht davon", begann Bill.

Da fiel ihm Julian ins Wort: „Diese Woche war es der einzige Termin, an dem möglichst viele aus meinem Verteiler können."

„Dann eben nächste Woche."

„Wir müssen jetzt handeln", sagte Julian mit Nachdruck.

Und wieder entfachte die Diskussion von neuem. Alle gegen einen.

Einige Zeit später war Julian zu erschöpft, um sich gegen sie aufzulehnen. Der Arbeitsalltag hatte an seinen Kräften gezehrt und nun stellte sich heraus, dass seine Verbündeten offensichtlich andere Ziele verfolgten als er. Es verletzte ihn, dass sogar Ethan sich auf Bills Seite gestellt hatte. Aber okay, dann war es eben so.

Julian schnaubte resigniert und steuerte die Treppe an.

„Du kommst doch morgen mit, oder?", wollte Kendra wissen.

„Vielleicht."

Er hatte einen Fuß auf die Stufe gesetzt, als ihn Zoe ansprach. „Hey Julian, kannst du dir die Flyer ansehen, ehe ich sie drucken lasse?"

„Hm?"

„Im Nebenraum." Sie deutete auf eines der Zimmer, das nicht abgesperrt war. Es befand sich am anderen Ende des Kellers.

Julian folgte ihr.

Er überflog die Flyerentwürfe, die auf einem schmalen Tisch lagen. Jeder von ihnen enthielt die Kernaussagen, die ihm wichtig waren. Deshalb segnete er alle ab.

„Ich freue mich, dass sie dir gefallen", sagte Zoe in einem doppeldeutigen Ton und lehnte sich mit dem Rücken ein wenig zurück, sodass ihr kurzes Shirt die Hüftknochen entblößte. „Du wirkst gestresst."

Ach nee, ging Julian durch den Kopf. Er versuchte nicht, die Augen zu verdrehen. Nachdem seine morgigen Pläne durchkreuzt worden waren, gab es keinen wirklichen Grund, zufrieden zu sein.

„Wie wäre es ...?", wollte sie gerade fragen, als Kendra im Türrahmen erschien.

„Hast du sie dir schon angeschaut?", wollte sie wissen.

„Hat er, und er findet sie gut." Zoe durchbohrte sie mit Blicken. „Für dich gibt es hier nichts zu tun."

„Ethan schickt mich." Zwischen Kendras Brauen bildete sich eine steile Falte. Sie musterte Zoe abschätzig und wandte sich wieder Julian zu. „Er hat eine Frage."

„Da muss er ein wenig warten." Zoe schob Kendra aus dem Raum. Ehe Kendra ihren Worten etwas hinzufügen konnte, hatte Zoe die Tür geschlossen und den Schlüssel ein Mal herumgedreht. Dieses Mal konnte Julian nicht anders, als mit den Augen zu rollen. Fangirls ...

Er hörte Kendra vehement klopfen, doch seine Aufmerksamkeit galt Zoe, die verführerisch lächelnd auf ihn zu ging.

„Wo war ich stehengeblieben? Ach ja: Du siehst so angespannt aus." Sie schlang die Arme um ihn. „Darf ich für ein wenig Entspannung sorgen?"

Julian versteifte sich. Es war ihm neu, dass sich junge Frauen auf ihn stürzten. Na ja, nur zwei bisher, aber zwei mehr als in den vergangenen Jahren. Bestimmt hatte ihm seine neue Rolle zu mehr Sexyness verholfen, was er gar nicht mal so schlimm fand. Nur konnte er sich nicht daran gewöhnen, dass die Frauen ihn regelmäßig verführten, was die Rivalität zwischen ihnen schürte.

Sein Körper war längst bereit, allerdings dauerte es, bis der Kopf mitzog. Schließlich entspannte er sich und ließ sich auf das Sofa fallen, das schmuddelig wirkte, aber immerhin frei von Essensresten und anderen Dingen war.

Zoe half ihm aus der Hose und entblößte sein Glied, das durch ihre geschickten Berührungen rasch anschwoll. Neckisch leckte sie sich die Lippen, zog das Shirt aus und den BH und kniete sich vor ihn. Erregung erfasste Julian, als er ihre kleinen, wohlgeformten Brüste berührte. Die rosafarbenen Brustwarzen wurden sofort steif, was ihm ein lustvolles Seufzen entlockte. Als Zoe den Penis in den Mund nahm, jagte ihm die Wärme und Feuchte einen Schauer über den gesamten Körper. Sie spielte mit ihm mithilfe der Zunge und den Lippen und raubte ihm den Atem. Er stöhnte auf, als ihre Zunge die Eichel umkreiste und den Schaft liebkoste, nur um wieder zur empfindlichen Stelle zurückzukehren.

Julian schloss die Lider, um sich ganz dem Genuss hinzugeben. Da schob sich Abbys Gesicht vor sein geistiges Auge. Rasch öffnete er sie wieder und blickte auf Zoe herab, die ihm halbnackt Freude bereitete. Sie machte ihre Sache richtig gut. Viel besser als Kendra.

Sie umfasste den Penis und fing an, die Hand rhythmisch auf- und abzubewegen. Das Zusammenspiel aus Hand und Zunge, die die Penisspitze leckte, trieb Julian in den Wahnsinn. Sein Glied könnte nicht mehr härter werden, und er wusste, dass er schneller kommen würde, als ihm lieb war. Wieder schloss er die Lider. Wieder blickte er in grüne Augen, sah das blonde Haar und das herzförmige Lächeln und dann ihren nackten Körper; die vollen Brüste, die breiten, einladenden Hüften und die prallen Schenkel ... und plötzlich konnte er nicht anders. Er übernahm das Ruder, indem er sich nach seinem eigenen Rhythmus bewegte. Schweiß sickerte durch seine Kleidung. Strähnen klebten an seinen Schläfen. Geschickt passte sich Zoe der Situation an und unterstützte ihn.

Zwei, drei, vier Mal, und Julian entlud sich in ihrem Mund keuchend, stöhnend und nach Luft japsend. Sein Körper erbebte. Er warf den Kopf zurück und genoss die Nachwirkungen des Orgasmus, während Zoe dezent ihre Mundwinkel abwischte und sich allmählich anzog.

Sie sprachen kein Wort, sondern lächelten wie zwei Menschen, die einen intimen Moment miteinander geteilt hatten. Dann verließ er den Raum und ergab sich den anzüglichen Blicken der anderen. Nur Kendra wirkte verdrießlich und als machte sie sich Sorgen, Julian könnte das Interesse an ihr verlieren. Umsonst, denn beide entsprachen vollkommen seinem Typ; jung, schlank, langbeinig, mit schmalen Hüften und einem kleinen, festen Po. Dass Abigail ihm erschienen war, war ein Ausrutscher gewesen. Einfach nur eine sexuelle Fantasie ohne Bedeutung.

Bills süffisantes Lächeln erzürnte Julian und holte ihn vollständig zurück in die Gegenwart. Worte stauten sich in seinem Mund, Worte, die allen Anwesenden klarmachten, wie wichtig der morgige Termin war. Aber sie schafften es nicht aus seiner Kehle. Es war, als hätte der Kampfgeist ihn verlassen. Die Aggression und Entschlossenheit, die seine letzte Ansprache auf der Demo bestimmt hatten, waren verflogen, was für Julian hieß, dass er mal wieder „trainieren" musste.

Rise of Theseus (Continuum-Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt