Als mein schriller Wecker klingelte, schaltete ich diesen unsanft wieder aus und drehte mich einkuschelnd auf die Seite. Da hatte ich es tatsächlich geschafft noch für einige Stunden einzuschlafen, nachdem Bill in sein Zimmer verschwand und ich mich unruhig wieder ins Bett legte. Bills Begründung, dass er so handle wie andere es mit ihm tun, ließ mich bis in die tiefe Nacht nicht mehr recht einschlafen.
Langsam öffnete ich meine Augen und starrte aus dem Fenster des Hotels, aus dem der Morgenverkehr zu sehen war. Draußen war es so laut und so aufregend und schnell und sofort fiel mir auf, wie sehr ich es doch liebte unter meiner Decke zu kauern und meinem Körper Auszeiten zu gönnen.
"Nancy, nicht wieder einschlafen! Raus aus den Federn!", ertönte amüsiert eine vertraute Stimme, weswegen ich unwillkürlich grinsen musste. "Jou, du Sau.", neckte ich und leckte müde meine Decke über das Gesicht und sie kicherte.
Sie setzte sich an den Bettrand und begann mich hin und her zu rütteln. "Die Arbeit ruft."
Ich legte mich auf den Bauch und keuchte ins Kissen. "Die Arbeit kann mich mal."
Jou lachte wieder auf und legte schließlich ihre Hände weg. "Sag mal, hast du eine Ahnung, wo Bill steckt? Der ist nicht in seinem Zimmer und Tom kann ihn nirgends erreichen."
Mein Herz machte einen gefühlten 100 Meter Satz und ich zuckte innerlich auf. Die Erinnerung an die Nacht verklumpte erneut meinen Mageninhalt. Ich richtete mich auf und versuchte möglichst uninteressiert bzw. unbesorgt zu wirken und strich mir die einzelnen Haare aus dem verschlafenen Gesicht. "Er wird schon noch auftauchen."
"Ja, nur wenn er nicht innerhalb einer Stunde vorbereitet hierherkommt, dann muss das Interview abgesagt werden."
"Wäre nicht das erste Mal, Jou.", entgegnete ich abweisend und kroch aus dem Bett. Sie seufzte. "Schon krass, was aus ihm geworden ist. Ich dachte, es wär eine Phase, aber er ist ja schon so, seit ich Tom kenne und das rund 5 Jahre.", murmelte sie und richtete sich langsam auf.
Ich kramte meine Klamotten, die ich heute anziehen würde, aus dem Koffer und schmiss sie aufs Bett. "Vorallem juckt es weder das Management, noch ihn selbst, dass die ganzen Medien das mitkriegen und lauthals berichten. All der Skandal über ihn, streicht an ihm vorbei, ohne Mal sein Leben bewusst unter Kontrolle zu kriegen.", redete sie beinahe für sich selbst weiter. "Und Tom hat es so wahnsinnig schwer mit ihm...", hauchte sie kleinlaut hinzu und senkte ihren Blick.
Ich tat so, als würde ich nicht viel von ihrem Gespräch mitbekommen, doch insgeheim hörte ich jede einzelne Silbe, die sie aussprach und saugte sie in mir auf. Natürlich, war es ein Fehler von Bill, so sein Leben an sich vorbeiziehen zu sehen, ohne was dagegen zu tun. Aber andererseits, hat er über seinen Weg zu bestimmen, weil er selbst verantwortlich dafür ist, was er tut. Hilfe will er ja nicht annehmen. Respekt ist ein Fremdwort für ihn und Sex steht ganz oben auf seiner Liste. Und selbst Jou, die immer versuchte diesem Verhältnis aus dem Weg zu gehen, begann darüber zu reden.
"Aber gut, wenn er seinen Spaß hat.", winkte sie plötzlich ab, und so waren wir beim Alten. Alle kehrten ihm den Rücken und damit war ihnen die Sache gegessen, oder sie regten sich einfach nur auf, ohne Mal auf Bill persönlich zu zukommen und mit ihm zu sprechen. -Außer ich.
Manchmal habe ich es versucht, sogar auf nette Art und Weise, doch mittlerweile kann ich ihn damit nur verspotten oder ihm Vorwürfe an den Kopf werfen, aber nicht einmal dann bewegt sich was in ihm. Das Einzige, was ihn anscheinend bewegt, sind angegeilte Frauen, die ihm Körper und Leidenschaft bieten können. Obwohl mich die Aussage von der letzten Nacht immer noch nicht ganz losließ. Wie du mir, so ich dir.
Als ich angezogen war, lief ich zur Küche, wo Tom seinen schwarzen Morgenkaffee genoss und in seinem IPhone herumscrollte.
"Morgen.", begrüßte ich ihn, als ich an ihm vorbeihuschte und direkt auf die warme Kaffeemaschine zulief, um sie anzumachen.
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Fick ihn doch!
Fanfiction"Fick ihn doch!", erwiderte sie flüchtig und nahm das Eis, das auf ihrem Löffel lag, in den Mund. Unter mir riss der Boden ein. Ich starrte sie an und wartete darauf, dass sie anfing zu grinsen und sich über mich lustig machen würde, dass ich ihre W...