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Das leise Kratzen meiner Feder war das Einzige, das an diesem Nachmittag in der Bibliothek zu hören sein sollte.
Fast alle meiner Mitschüler genossen ihren freien Tag in der wärmenden Frühlingssonne. Doch der Berg an Hausaufgaben, den ich während der Versorgung etlicher Tierwesen vernachlässigt hatte, hielt mich hinter den Mauern gefangen.Ich hatte mich für einen Platz in der hintersten Ecke entschieden. Für den Fall, es sollte sich jemand zufällig zwischen den Bücherregalen verirrt haben, würde man mich nicht direkt entdecken. Nach einem lockeren Gespräch über Zauberkunst oder Beschwerden wegen des vielen Lernstoffs war mir überhaupt nicht zumute.
Obwohl ich mich gerade mit Kräuterkunde beschäftigte, fiel es mir schwer mich auf die wundersamen Pflanzen samt deren Verwendung zu konzentrieren.Seufzend starrte ich auf die Pergamentrolle, die ich genau vor mir platziert hatte. Mehrere Kräuterkunde Bücher lagen aufgeschlagen um mein spärlich beschriebenes Blatt verteilt, zusammen mit einigen fein säuberlich gestapelten Aufschrieben aus dem Unterricht.
Mit meinem Zeigefinger tippte ich fieberhaft auf den Federkiel. Wo war ich gerade?, ging es mir durch Kopf. Nachdenklich begann ich auf meiner Lippe zu kauen.Die Mandragora, auch bekannt als Alraune, ist eine magische Pflanze. Ihre Wurzeln sind in der Lage gefährliche Schreie von sich zu geben, sofern man sie ausgräbt.
Bei ausgewachsenen Individuen sind diese Schreie für jeden, der sie hört, tödlich. Junge Pflanzen können bereits für Bewusstlosigkeit in einem Zeitraum von mehreren Stunden sorgen.
Im ausgereiften Zustand dient die Mandragora als Hauptzutat für einen Wiederbelebungstrank.Erschöpft stellte ich die Feder zurück in das Tintenfass. Ich konnte die ausgewählten Kapitel in den Lektüren so oft lesen wie ich wollte, sobald meine Augen am Ende angelangt war, musste ich abermals von vorne anfangen. Es wollte einfach nicht in meinem Kopf hängen bleiben.
Heute ist nicht mein Tag.Die Wärme der kommenden Jahreszeit, die bis in das Innere des Schlosses vorgedrungen war, setzte mir zu. Sie staute sich allmählich in dem gestrickten Pullover meiner Schuluniform. Die weißen Fasern des darunter liegenden Hemds kratzten unangenehm auf der Haut und auch die Krawatte, die viel zu eng um meinen Hals gebunden war, machte es mir schwer nach Luft zu schnappen. Obwohl es nicht der Fall war, fühlte sich meine Kehle wie zugeschnürt an.
Ich wollte mich gerade dazu hinreißen lassen die Ärmel hochzuziehen, um mir zumindest ein wenig Erleichterung von den steigenden Temperaturen zu verschaffen, als ich noch in der Bewegung erstarrte.
Nein. Das geht nicht.Ein stechender Schmerz zuckte durch meinen Schädel. Reflexartig drückte ich mir meinen Zeige- und Mittelfinger gegen die Schläfe. In gleichmäßigen Kreisbewegungen versuchte ich den Druck in meinem Kopf weg zu wischen. Erfolglos.
Die Gefühle, die ich die ganze Zeit über hinter einem Schutzschild versteckt gehalten hatte, krochen langsam in mir hoch.
Wie eine Pflanze, die zur Sonne wuchs, sprossen sie aus mir heraus an das Tageslicht.
Ich will das nicht fühlen.Aus Angst jemand in dieser menschenleeren Büchersammlung könnte meine Gedanken mit angehört haben, zog ich den Stoff bis über mein Handgelenk. Zur Sicherheit hielt ich mit der rechten Hand meinen linken Unterarm fest, um selbst den unwahrscheinlichen Fall ausschließen zu können, dass der Ärmel von alleine hoch rutschen und genau in diesem Moment jemand zwischen den Bücherstapeln hervor springen würde.
Nicht jetzt, dachte ich mit einem Anflug von Panik. Wenn ich könnte, würde ich diese Gefühle am liebsten für immer verstummen lassen.
Mit einem Mal tauchte das Bild von Remus vor meinem Inneren Auge auf, als er mir so nahe war wie noch nie. Doch es war nicht seine körperliche Nähe, die mich berührt hatte. Es war seine Seele, die er für mich geöffnet hielt, während er gleichzeitig in meine zu blicken vermochte.

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Sectumsempra | S. Snape
Fanfiction𝑇ℎ𝑒 𝑠𝑡𝑎𝑟𝑠 𝑎𝑟𝑒 𝑝𝑟𝑜𝑜𝑓 𝑡ℎ𝑎𝑡 𝑒𝑣𝑒𝑛 𝑜𝑛 𝑡ℎ𝑒 𝑑𝑎𝑟𝑘𝑒𝑠𝑡 𝑛𝑖𝑔ℎ𝑡 𝑡ℎ𝑒𝑟𝑒 𝑖𝑠 𝑎 𝑙𝑖𝑡𝑡𝑙𝑒 𝑙𝑖𝑔ℎ𝑡. ❧༺༻☙ "Sᴇᴄᴛᴜᴍsᴇᴍᴘʀᴀ - mein Körper, meine Seele und auch mein Herz bluten. 𝐸𝑖𝑛𝑓𝑎𝑐ℎ 𝑎𝑙𝑙𝑒𝑠 𝑏𝑙𝑢𝑡𝑒𝑡. So füh...