❧༺༻☙
Das Ticken des Weckers neben meinem Ohr machte mich verrückt.
Nicht nur, weil es mich mittlerweile schon mehr als die halbe Nacht wachgehalten hatte, sondern auch, weil es mich an den eindringlichen Takt meiner eigenen Schritte erinnerte.
Die Schritte, die mich vor wenigen Stunden von Lily wegbrachten, als ich sie alleine mit den Rumtreibern in Hogsmeade stehen gelassen hatte.
Meine Schuld. Es ist alles meine Schuld.
Ich atmete tief aus. Die Gedanken wollten einfach nicht verstummen.Die Betroffenheit in ihren Augen hatte sich so intensiv in mein Gedächtnis gebrannt, dass ich sie immer noch direkt vor mir sehen konnte. Und dennoch hatte sie einen so kühlen Kopf bewahren können.
Beinahe so, als hätte sie-
Allein die bloße Vorstellung schmerzte.
Sie hatte fast schon deeskalierend reagiert. Sich fast auf eine fürsorgliche Art und Weise versichern wollen, dass Potter nichts zugestoßen war.
Und dann hatte sich die Gewissheit auf ihre feinen Züge geschrieben. Alles, was er ihr immer vorgeworfen hatte; alles, wovor er sie gewarnt hatte, war eingetroffen.
Er hatte genau gewusst, welche Knöpfe er bei mir drücken musste, dass ich ihm das gab, was er von mir haben wollte. Meine dunkle Seite.
Und ich Vollidiot habe sie ihm auf dem Silbertablett serviert.Ausgerechnet vor Lily.
Er musste es bereits Tage zuvor geplant haben, wenn nicht sogar Wochen. Er hatte alles daran gesetzt, ihr den Grund vorzuführen, sich von mir fernzuhalten.
Und seit heute war mir endlich bewusst geworden, warum er so versessen darauf war, uns voneinander zu trennen.
Potter wollte ihr Herz gewinnen. Genau wie ich.
Abgesehen von ihm und seinen treuen Gefolgsleuten, die er seine Freunde nannte, war Lily mit keinem anderen Jungen in Kontakt. Außer mit mir.
Mit keinem anderem verabredete sie sich, mit keinem anderem verbrachte sie bereitwillig ihre Freizeit.
Abgesehen von mir stand Potter niemand im Weg. Wenn er mich loswerden konnte, war niemand mehr zwischen ihm und Lily.
Und heute war es ihm gelungen, einen tiefen Riss in unsere Freundschaft zu schlagen.Die Verzweiflung ließ einen Kloß in meinem Hals erscheinen. Wie durch Zauberhand floss ein Tropfen Wasser meine zittrige Wange hinab.
Ich habe alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann.
Warum hatte ich nicht darauf bestanden, dass wir ohne ihn gehen? Weil er euch sowieso gefolgt wäre. Wer hätte ihn daran hindern können, in Hogsmeade seinen Plan umzusetzen?
Warum war ich nicht einfach zurück in den Gemeinschaftsraum gegangen, als ich gemerkt habe, dass er sich wie durch einen Dauerklebe-Fluch an uns festgesetzt hatte?
Weil es deine Verabredung war, auf die du dich schon ewig und mehr als auf alles andere gefreut hast. Und außerdem wolltest du ihm diese Genugtuung nicht geben.
Warum hatte ich ihn nicht doch einfach sicherheitshalber mit einem Ganzkörperklammer-Fluch belegt?
Weil Lily dagegen war. Wenn du dich widersetzt hättest, wäre es auf dasselbe hinausgelaufen.Ich vergrub mein Gesicht in das feuchte Kopfkissen und obwohl ich von der vollkommenen Stille in unserem Schlafsaal zugedeckt war, hielt ich mir die Ohren zu.
Nicht einmal Mulcibers Schnarchen erfüllte den stockfinsteren Raum, um ihm etwas Leben einzuhauchen.
Nur das verdammte Ticken, das endlich in den Hintergrund gedrängt wurde, sodass ich es nicht mehr wahrnehmen konnte.
Ich wollte die ganze Welt weder sehen noch hören. Ich war verloren in dieser Dunkelheit. Ich wollte sie nie wieder verlassen und gleichzeitig konnte sie gar nicht schnell genug verschwinden. Sie gab mir das Gefühl von unendlicher Einsamkeit, spendete mir aber auch den Trost, dass mich niemand so aufgewühlt sehen konnte. Solange das Licht nicht zurückkehrte, bestand noch die Hoffnung, dass das alles nur ein böser Traum war. Nur die Splitter in meinem Inneren erzählten etwas anderes.
Irgendetwas war heute zerbrochen. Etwas, das irreparabel war.
Was ich heute bei Lily gespürt hatte, würde ich vermutlich nie vergessen. Abneigung.
Aber auch so etwas wie eine böse Vorahnung, die sich nun bestätigt hatte. Da war keine Verwunderung. Nur die Entrüstung, verbunden mit einer Gefühlskälte,
die mich jetzt noch schaudern ließ.
Beinahe so, als hätte sie mit so etwas gerechnet.
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Sectumsempra | S. Snape
Fiksi Penggemar𝑇ℎ𝑒 𝑠𝑡𝑎𝑟𝑠 𝑎𝑟𝑒 𝑝𝑟𝑜𝑜𝑓 𝑡ℎ𝑎𝑡 𝑒𝑣𝑒𝑛 𝑜𝑛 𝑡ℎ𝑒 𝑑𝑎𝑟𝑘𝑒𝑠𝑡 𝑛𝑖𝑔ℎ𝑡 𝑡ℎ𝑒𝑟𝑒 𝑖𝑠 𝑎 𝑙𝑖𝑡𝑡𝑙𝑒 𝑙𝑖𝑔ℎ𝑡. ❧༺༻☙ "Sᴇᴄᴛᴜᴍsᴇᴍᴘʀᴀ - mein Körper, meine Seele und auch mein Herz bluten. 𝐸𝑖𝑛𝑓𝑎𝑐ℎ 𝑎𝑙𝑙𝑒𝑠 𝑏𝑙𝑢𝑡𝑒𝑡. So füh...