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Luna

Es ist nun schon wieder ein ganzes Jahr vergangen, in dem so einiges passiert ist.
Nach dem Unfall meiner Mutter habe ich zuerst mit ihr ganz viel Zeit verbracht und auch dann gemeinsam mit meinen leiblichen Eltern, die wegen ihrer Arbeit nicht viel Zeit haben. Matteo und Gaston haben gemeinsam am neuen Album von Matteo gebastelt. Ich war für die kulinarische Versorgung verantwortlich. Wir hatten alle zusammen eine wunderschöne Zeit. Und jetzt ist Matteo wieder auf Tournee. In der ganzen Welt. Aber wir telefonieren jeden einzelnen Tag. Während er schon auf Tour ist seit einem Monat, bin ich hier zu Hause und langweile mich den Großteil der Zeit. Ohne Matteo ist es eben nicht das Gleiche.

Ich bin froh, wenn er wieder bei mir ist. Ich fühle mich so allein und nicht unbedingt sicher. Warum? - Ganz einfach, ich bekomme seit Matteo weg ist, fast täglich Drohbriefe. Ich habe keine Ahnung, wer es ist oder warum es passiert.

Gerade komme ich vom Jam&Roller nach Hause und sehe schon auf der Fußmatte vor der Tür einen weißen Zettel. Mein Herz beginnt schneller zu schlagen, denn es ist wieder einer dieser Brief. Mit zittriger Hand hebe ich ihm auf, als ich vor der Tür stehe. Schnell öffne ich die Haustür und trete ein. Danach verschließe ich die Tür wieder. Wie jedes Mal lasse ich mich die Tür hinuter gleiten und fallte den Brief langsam auf. Ich hab Angst davor. Konzentriert lese ich die fein säuberlich geschrieben Worte:

"Luna, oder soll ich Sol sagen? Wer bist du denn nun? Naja, ist ja nebensächlich, für mich bleibst du meine Luna. Glaub ja nicht, dass du in Italien sicher vor mir bist. Ich habe meine Augen und Ohren überall. Pass auf, wen du was erzählst! Und keine Polizei! Du weißt, sonst passiert etwas."

Woher...

Schon lange steht es fest, dass ich Matteo, wenn er in Italien sein Konzert hat, überraschen werde. Aber es wissen ja auch nur unsere Freunde, meine Eltern und seine Eltern. Und von ihnen wird mir ja niemand drohen.

Zitternd und ängstlich sitze ich immer noch am Boden. Plötzlich klingelt mein Handy. Ich nehme es immer noch mit zitternder Hand und sehe, dass Matteo anruft.

Luna: Hi, mein Snob!

Matteo: Lieferfee.

Luna: Bist du schon fertig mit
dem Soundcheck?

Matteo: Ja, mein Schatz.
Alles ist schon vorbereitet für heute Abend.

Luna: Ich wünsch dir schon wieder mal, ganz viel Spaß.
Ich sehe alle Storys von den Konzerten.

Matteo: Danke, amore.
Und ist bei dir alles gut?

Luna: Jaja, wie immer.
Ich war im Roller und ja.

Matteo: Das ist schon zu hören. Ich bin schon echt
aufgeregt wegen morgen.

Luna: Ach, mi amor, es ist doch nur
ein weiteres Konzert.

Matteo: Ja schon, aber es ist in Rom.
In Italien. Und meine Eltern und Verwandte und alle kommen.
Ich möchte dann schon sehr gut performen.
Und außerdem ist am nächsten Tag dann ein wichtiges Event mit
vielen wichtigen Persönlichkeiten.
Ich wünschte, du könntes bei mir sein.

Luna: Also, du wirst und bleibst
immer ein Snob bleiben.

Matteo: Aber nur deiner.

Luna: Nur meiner.
Nein, ganz im Ernst, es wird wunderschön sein.
Und außerdem bin ich immer bei dir - das Plektrum und der Ring,
den ich vermisse und dir mitgeben habe.
Ich bin immer bei dir.

Matteo: Danke, Schatz. Ich vermisse dich so.

Luna: Und ich dich erst.

Matteo: Ich muss los. Liebe dich.

Luna. Ich dich noch viel mehr.

Und schon hat er aufgelegt. Ich lasse mein Handy sinken und blicke auf die Hand, in der ich das Handy halte. Mein Ringfinger ist so leer. Aber ich habe Matteo ja meinen Ring mitgegeben und ihm gesagt, dass er so lange auf ihm aufpassen soll, bis er mich wieder sieht. Es war eine Überwindung, aber er hat sie angenommen. Genauso ahnt er noch gar nichts, dass ich morgen beim Konzert dabei sein werden.

Jetzt muss ich aber noch schnell meinen Koffer packen. Wie immer bin ich zu spät beim Packen. Denn morgen in der Früh geht schon der Flug nach Rom.

Das Leben ist nicht immer leicht || LutteoFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt