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Luna

Ich weiß nicht wie ich es hier her geschafft habe, aber ich stehe vor dem Krankenhaus. Doch auch wenn ich so schnell hier war, kann ich es nicht betreten. Die Kraft dazu fehlt. Ich habe viel zu große Angst, dass mich dort drin schlechte Nachrichten erreichen werden. Aber ich bin es meiner Mutter schuldig. Sie war immer für mich da und jetzt muss ich für sie da sein. Das ist das einzige, was ich in diesem Moment machen kann.

Entschlossen, aber dennoch ängstlich betrete ich das Gebäude. Es ist voll mit Menschen, weshalb mich keiner bemerken wird. Ich begebe mich auf den Weg zu ihren Zimmer. Sobald ich in ihren Flur gelange, wird es still. Kein Mensch ist auf dem Flur. Also gehe ich auch zur Zimmertür und klopfe leise an. Auch wenn sie es nicht gehört hat, hat sie mir Manieren beigebracht und diese befolge ich. Leise schließe ich die Tür hinter mir wieder.

Matteo

Mit Gaston suche ich jetzt schon eine halbe Stunde nach Luna. Nirgends ist sie. Sie kann doch nicht vom Erdboden verschluckt sein. Mir fallen keine Orte ein, wo sie sein könnte.

Gaston: "Was sollen wir jetzt machen? Sie ist nirgends."

Matteo: "Sie muss doch wo sein. Es darf ihr nichts passieren. Nicht auch noch ihr."

Gaston will antworten, als mein Handy klingt. Ich zücke es und sehe Tinis Namen. Oho... das können nur schlechte Nachrichten sein.

Telefonat:

Matteo: Sag nicht irgendwas ist mit Luna.

Tini: Nein, nein.

Matteo: Mit ihrer Mutter?

Tini: Nein. Jetzt lass mich mal reden.

Matteo: Ja, schon gut.

Tini: Luna ist im Krankenhaus. Sie kam ganz alleine und da dachte ich mir, dass es doch ungewöhnlich ist. Weil ihr doch immer gemeinsam kommt.

Matteo: Du bist echt ein Schatz. Wir suchen sie gerade überall. Ich danke dir wirklich. Ich komme direkt hin. Falls Luna vorher gehen sollte, sag ihr bitte, dass sie warten soll.

Tini: Werd ich. Lass dir aber Zeit. Sie ist im Zimmer ihrer Mutter.

Matteo: Das ist schön zu hören. Bis gleich.

Telefonat.

Gaston sieht mich auffordernd an.

Matteo: "Es war Tini. Luna ist im Krankenhaus."

Gaston: "Ist ihr etwas passiert?"

Matteo: "Ihr nicht. Es ist eine lange Geschichte und eigentlich habe ich ihr versprochen niemanden etwas zu sagen."

Gaston: "Ich werde keinen etwas sagen, versprochen."

Matteo: "Na gut. Also... Lunas Mutter hatte einen Unfall. Sie liegt jetzt auf der Intensivstation."

Gaston: "Deshalb ist sie so ausgeflippt im Roller."

Matteo: "Ja genau. Ihr geht es seitdem dies passiert ist, nicht gut. Sie gibt sich die Schuld und macht sie Vorwürfe, warum sie ihrer Mutter nicht geantwortet hat, als sie ihr geschrieben hat, dass sie sie liebt."

Gaston: "Wow. Aber wir alle kennen doch ihre Mutter. Sie ist gleich stark wie Luna."

Ich will gerade wieder etwas darauf antworten. Da stehen wir auch schon im Flur des Krankenhaus. Tini erblickt uns und kommt auf uns zu.

Tini: "Luna ist immer noch im Zimmer. Ich habe mich nicht getraut sie zu unterbrechen."

Ich nicke daraufhin.

Gaston: "Wir müssen herausfinden, was wirklich mit ihrer Mutter passiert ist. Es sieht ihr nicht gleich, dass sie plötzlich einen so schweren Unfall baut."

Ich sehe ihm verdutzt an. Aber er hat Recht. Wir dürfen nicht nutzlos herumsitzen und warten bis die Polizei etwas findet.

Matteo: "Du hast Recht. Wir müssen etwas tun. Wir müssen es herausfinden."

Gaston: "Vielleicht waren an der Unfallstelle Kameras. Und wenn ja, dann können wir sicher erkennen, was genau passiert ist."

Luna

Ich weiß nicht wie lange ich einfach nur da gesessen bin und ihre Hand gehalten habe. Es ist still. Nur hin und wieder kugelt eine Träne über meine Wange und landet anschließend auf dem Bett. Doch ich selbst breche diese Stille.

Luna: "Mama, ich hab dich auch lieb. Du bist mir das Liebste auf der Welt. Ich liebe dich sogar noch mehr als Matteo. Du bedeutest mir so viel wie Matteo, wenn nicht sogar mehr. Du hast mir immer geholfen. Du hast mir geholfen, als ich wieder von meinem Vater kam. Du bist immer hinter mit gestanden und ich wusste, dass du immer für mich da sein wirst. Du darfst mich jetzt einfach nicht verlassen. Du muss doch bei meiner Hochzeit dabei sein und du muss doch Großmutter von meinen Kind irgendwann sein. Ich will, dass du mich zum Altar führst und nicht mein leiblicher Vater. Ich will, dass du auf meiner Hochzeit mit mir tanzt und wir gemeinsam diesen Abend verbringen. Ich will, dass du meinem ersten Kind all das beibringst, was du mir beigebracht hast. Ich will mit dir noch so viel erleben. Wie soll ich das alles ohne dich schaffen... Ich hab dich lieb..."

Tränen kullern mir über die Wangen, aber dies ist nichts neues. Ich stehe langsam auf und verlasse das Zimmer. Bevor ich die Tür öffnen, drehe ich mich nochmals um und sehe sie an. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, da ich genau weiß, dass sie für mich immer die schützende Hand sein wird.

Nun habe ich die Tür hinter mir geschlossen. Als ich gerade gehen möchte, erblicke ich Matteo, Gaston und Tini stehen und reden. Gaston erblickt mich und kommt auf mich zu. Ohne etwas zu sagen, umarmt er mich. Er weiß es. Das spüre ich und ich finde es nicht schlimm, da er zu den wichtigsten Personen in meinem Leben zählt.

Gaston: "Ich bin immer für dich da, Schwesterchen."

Seine Worte bringen mich zum Lächeln. Er sieht mich an. Und auch Matteo.

Matteo: "Du lächelst ja. Als ob, Gaston kommen muss und du lächelst."

Gaston: "Das ist meine Aura."

Wir beginnen zu lächeln. Und ich weiß tief in meinen Herzen, dass Mama jetzt auch lächeln würde. Und sie wird es wieder tun. Gaston ist auch ihr besonders ans Herz gewachsen, da er immer für mich da war, wenn etwas war und Matteo gerade auf Tour war. Er ist eben wie ein großer Bruder für mich und für meine Mama ein Sohn.

New chapter! Hoffe es gefällt euch

Das Leben ist nicht immer leicht || LutteoFFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt