-Kapitel 38-

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-Liliana-

Die Angst, Die Kälte und den Schmerz den ich zuvor gespürt hatte, waren wie weg, als wäre ich nicht von einem fahrendem Fahrzeug gesprungen. Komischerweise fühlte ich mich sicher in Luciano's armen, so sicher hatte ich mich bisher noch nie gefühlt. Dieses Gefühl verschwand jedoch wieder, als Luciano mich sanft in sein Auto setzte. „Soll ich dich zu einem Arzt fahren?" wollte Luciano besorgt wissen, ich schüttelte als Antwort nur meinen Kopf und sah einfach gerade aus. Während Seine Augen regelrecht an mir klebten. „Ich fahre dich zu mir nach Hause und versorge dort deine Wunden, okay, mia Bella?" ließ er mich wissen, als er mich noch genauer betrachtete. Luciano gab Enrico Bescheid, der sich um Abella kümmerte, ehe wir los fuhren.

Die ganze Fahrt über, war ich still auf der Rückbank. Hin und wieder ließ Luciano seinen Blick zu mir wandern, bis wir bei ihm ankamen.
Die Angst steckte mir immer noch tief in den Knochen. Erneut hob mich Luciano hoch und trug mich in das Anwesen. Die Treppe lief er mit mir hoch, als würde ich nichts wiegen, während meine Nägel sich praktisch in seinen Rücken
bohrten, aber er schien nichts dagegen zu haben. Er lief in irgendein Zimmer und schloss die Tür hinter uns.

Das Zimmer war gigantisch, ein großes Bett war so platziert, dass man den enormen Garten sehen konnte. Alles war sehr luxuriös eingerichtet in Dunkeln fahren mit vergoldeten Akzenten. Luciano setzte mich auf das riesige Bett ab, und kniete sich vor mich hin. „Ich hol kurz ein paar Sachen" Informierte er mich und ließ mich in diesem mächtigen Raum alleine.
Eine Lampe erhellte das dunkle Zimmer, die einem Kronleuchter glich. Dieser Raum war so groß, dass mein Zimmer, was ich bereits für groß hielt, hier mindestens drei mal rein passen würde. Vermutlich gehörte Luciano dieses prächtige Zimmer.

Wirklich verarbeitet hatte ich das Geschehen nicht, es fühlte sich surreal an. Vor kurzem lag ich auf der Straße irgendwo im nirgendwo und jetzt war ich in Luciano's Zimmer. Als hätte er meinen Gedanken gehört, kam er durch die Tür, mit recht vielen Sachen in seinen Händen. Er setzte sich auf einen Stuhl vor mich und ließ die Sachen neben sich ab. „Soll ich mich um dich kümmern, oder doch lieber eine Frau?" fragte er sanft, „Du" murmelte ich so leise, dass ich es selber kaum verstanden hatte. „Bist du dir sicher?" hackte er nach, ich nickte. Den Vorfall im Club hatte ich total vergessen, beziehungsweise er war mir total egal. Vorsichtig fing Luciano an meine Stirn zu säubern, was höllisch weh tat. Unbewusst griff ich mit meiner Hand nach seinem Unterarm und krallte mich daran fest. „Gleich geht es dir besser, bellezza" versprach er mir.

Luciano nahm ein anderes Tuch und tat etwas Desinfektionsmittel drauf, Wieder tupfte er mit dem Tuch auf einer meiner Wunden rum, doch dieses Mal tat es deutlich mehr weh, scharf nahm ich durch meine zusammen gepressten Zähne Luft. Das starke Brennen verursachte Tränen, die aus meinen Augen entwichen, jedoch wischte Luciano sie weg. Nach einiger Zeit war er mit der kleinen Wunde an meiner Stirn fertig. „Darf ich?" fragte er mit seiner tiefen Stimme, still nickte ich und sah dabei zu wie er mein Oberteil auszog ,was ein Gänsehaut auslöste. Ich sah an mir herunter und bemerkte, dass ausgerechnet mein Dekolleté aufgeschrammt war. Genauso wie mein Bauch.

Vor ihm im BH und Hose zu sitzen, war mir sehr unangenehm, doch die Situation, in der ich mich befand ließ meinen Verstand nicht klar denken, weshalb ich ihn einfach nur machen ließ. Luciano wiederholte das Prozedere, doch seine Finger, die mein Dekolleté streiften, sorgten dafür das ich dieses Mal den Schmerz beinah vergaß. Nach dem er meinen Oberkörper versorgt hatte schaute er mich an, „wo hast du dich noch verletzt, Mia Bella ?" wollte er wissen, als er aufstand „an meinen Beinen" murmelte ich. „cazzo, sei già mezzo nudo nel mio letto" (verdammt, du liegst schon halbnackt in meinem Bett) knurrte er und verließ das Zimmer für einen Augenblick um mit einem Hemd wieder zu kommen. „Du kannst dir das rüber ziehen" meinte er und gab mir sein weißes Hemd, welches ich mir anzog. Luciano's Augen waren wie fest geklebt an meinem Körper. Langsam begann ich meine Hose auszuziehen, und sah zum Glück nur zwei winzige Wunden. Glück? Ich sitze im BH und Höschen mit seinem weißen Hemd vor ihm. Was für ein „Glück" soll das sein?! Fragte ich mich, während Luciano sich hoffentlich zum letzten Mal um mich kümmerte. Ich hatte am ganzen Köper verbände und Pflaster platziert bemerkte ich. „Wie willst du das deinen Eltern erklären?" wollte er wissen, während er mich wieder versorgte, „sie sind nicht in der Stadt und werden auch nicht in den nächsten Tagen zurück kommen" nuschelte ich, „du bist also alleine zuhause?" stellte er fest, ich nickte leicht und sah dabei zu wie er erneut meine Wunden säuberte. „In diesem Zustand  lasse ich dich nicht alleine" Informierte er mich, verwirrt sah ich ihn an. „Wie meinst du das?" fragte ich Luciano. „Du kannst kaum stehen, Du brauchst jemanden der sich um dich kümmert" Informierte er mich,  „mir geht es wieder gut" log ich, „du kommst aus dieser Situation nicht raus, mio diavolo" erklärte Luciano und stand auf. „Ich besorge dir etwas zum anziehen" Informierte er mich und verließ das Zimmer.

Wieso sorgte er sich um mich? Er war so sanft zu mir, ohne ihn wäre ich vermutlich schon drauf gegangen, hoffentlich geht es Abella gut. Aber was ist mit ihrem Auto? Brennt es immer noch? Und mit meinen Eltern ich habe sie so oft angerufen, all meine Anrufe werden ihnen angezeigt, sie machen sich jetzt sorgen und ich kann nicht zurück rufen!

Tausende Gedanken schwirrten in meinen Kopf rum, der sich anfühlte als würde er explodieren, meinen Herzschlag spürte ich regelrecht in meinem Kopf pulsieren.

Oh mein Gott, Luciano hat mich halb nackt gesehen! Und noch schlimmer er hat sich auch noch um mich gekümmert. Mein Kopf war ein reinstes Chaos, meine Gedanken ergaben null Sinn, keiner von ihnen hatte auch nur etwas gemeinsam mit einem anderem Gedanken.

Als ich hörte wie sich die Tür öffnete, wurde es plötzlich still in meinem Kopf, Luciano kam mit Kleidung und einer Wasserfalsche auf mich zu, „hier, eine Schmerz Tablette" erklärte er und reichte mir die Tablette, misstrauisch sah ich die Tabelle in seiner Hand  an,
„Hätte ich irgendwelche schlechten Absichten mit dir, hätte ich die schon längst getan, nimm die verdammte Tablette" forderte er mich auf. Wortlos schluckte ich die Tablette mit einem Schluck Wasser,
„Da lang geht's zum Bad, du kannst dich dort umziehen" ließ Luciano mich wissen und gab mir die Kleidung. Langsam stand ich auf, ohne einen Schritt gelaufen zu haben fiel ich um, direkt in Luciano's Arme. Als ich dachte es hätte nicht noch unangenehmer werden, wurde es das.

„Ich führe dich lieber ins Bad" murmelte er und hielt mich fest, während wir auf eine Tür zu liefen, beziehungsweise Luciano lief auf die Tür zu, während ich mich an ihn stützte und kaum meine Beine bewegte. „Soll ich jemanden holen der dir beim anziehen hilft?" bot er an, ich lehnte aber mit einem Kopfschütteln ab. Als ich endlich im Bad drinnen war, schloss ich die Tür hinter mich und sah mich erstmal um. Das Bad war nicht weniger luxuriös als das Zimmer.
Es war dunkel gehalten, schwarzer Marmor Boden und schwarze Steine an den Wänden. Ein Waschbecken war links Platziert eine riesige Badewanne rechts, sogar eine Dusche in der mehrere Personen passten war vorzufinden.
Wirklich hell war das Bad nicht, selbst die Lichter konnten das Bad nicht erhellen. Die Lichter waren wie LED Beleuchtung angebracht recht nah am Boden, sie leuchteten in einem gelblichen Ton.

Als ich fertig mit dem analysieren des Badezimmers war, lief ich langsam auf den Spiegel zu der über dem Waschbecken hing. Als ich mich sah schreckte ich auf. Ich sah Tod aus, würde ich neben einer Leiche stehen, gebe es zwischen uns keinen Unterschied, außer das ich noch atmete. Meine Augen waren rot, und mein make up verschmiert.
Ich nahm ein Tuch und ließ den Wasserhahn laufen, ehe ich das Tuch leicht befeuchtete, um mein Gesicht gründlicher zu säubern.
Wieso hatte Luciano sich nicht darüber lustig gemacht? Ich sah wirklich schlimm aus, Liam hätte mindestens zehn Minuten ohne Pause gelacht und nicht mal daran gedacht mir zu helfen, außerdem wäre er nie für mich los gefahren.

Anfangs war Luciano der Böse und Liam der gute in meinen Augen, dann waren beide die bösen, und jetzt?! Jetzt ist Luciano auf eine komische Art der gute und Liam der böse . Luciano konnte aber nicht der gute sein! Er ist ein krimineller! Er bringt Menschen um, verkauft Drogen und macht sonst was, wie konnte so ein Mensch als „gut" gelten?
Aber wenn er so „böse" wäre, wieso hat er mich nicht umgebracht? Wieso hat er nicht mich an irgend ein Bordell verkauft? Er kümmert sich um mich, ist immer da wenn ich ihn anrufe, ein kleiner Anruf und er ist da. Würde ein böser Mensch so etwas tun? Wohl eher kaum.

Aber er ist böse! Oder vielleicht ist er es doch nicht...?

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• ganz schön viele Fragen die Liliana hat

• ab wann gilt ein Mensch für euch als ‚gut' und ab wann gilt er als ‚böse' ?

• ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, ich würde mich sehr über einen Vote oder Kommentar freuen

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