Mizore

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Ich quietschte erschroken auf und fiel von meinem Bett herunter und das weiß Äugige Reptil auf mich.
,,Uff! Ieeerg!" Der Drache auf meinem Bauch sirrte kurz und sah mich dann wieder mit seinen Glubschaugen an.
Ich hob den kleinen hoch und musterte ihn.
Er sah genauso aus wie der Drache in meinem Traum. Nein, das IST der Drache aus meinem Traum.
Irgendwie machte mich das Glücklich.
Ich lächelte ihn an und runzelte gleichzeitig verwirrt die Stirn.
,,Sag mal, wo kommst du denn her?"
,,Grruar." machte der Drache und sah sich um. Er schien etwas entdeckt zu haben denn er fing an zu strampeln und löste sich somit aus meinen Händen. Er stolperte auf meinen Schreibtisch zu, legte sich 'auf die Lauer' und wakelte dabei leicht mit dem Schwanz, er sprang auf und schnappte sich den roten Ball, woher der auch immer kommen mag, und kaute begeistert darauf rum.
Man konnte sagen was man wollte, aber ich bin und bleibe nunmal ein Mädchen, sprich ich bekam glitzernde Augen und einen quietsch Anfall.
Als ich mich beruhigt hatte fing ich an zu grübeln wie das sein konnte, doch da ich es mir nicht erklären konnte, wollte ich mich erstmal anziehen.
Ich warf noch einmal einen prüfenden Blick zu dem kleinen ehe ich ins Badezimmer ging und mich meines Schlafzeuges entledigte.
Mein Blick wanderte augenbliklich zu dem Ganzkörperspiegel über dem ein weißes Tuch hing.
Zögerlich schob ich das Tuch beiseite.
Zuerst sah ich in meine Augen dann Mein ganzes Gesicht, mein Haar und dann meinen ganzen Körper.
Ich verzog mein Gesicht.
Die Blassen Narben in meiner Bauchgegend kotzten mich an. Ich hasste sie zutiefst. *Wie oft haben sie mich aufgeschnitten? Zwanzig-, Dreißigmal?!*
Ich schmiss das Tuch wieder über den Spiegel und zog mir Normale Sachen an, also kein Ninja zeugs, sprich: Schwarze enganliegende, rissige Jeans, weil es schon anfang Winter war einen einfachen Pullover und ich hing mir noch meine Tasche um in der ich alles wichtige hatte.
Schnell kämmte ich noch meine Haare und ging dann zurück in mein Zimmer und zu dem kleinen. Er spielte immernoch mit dem Ball.
Ich hob ihn sachte hoch und überlegte was ich jetzt mit ihm machen sollte.
Eigentlich wollte ich zur Bibliothek um irgendwas über das Reptil in meinem Schlafzimmer rauszufinden. Aber alleine hier lassen kann ich ihn nicht.
Aber in die Stadt mitnehmen? Vielleicht würds ja gehen. Aber nicht offensichtlich.
Also schnappte ich mir eine Decke, und wickelte ihn darin ein. Das schien ihn zum Glück nicht zu stören.
Ich zog mir Stiefel an und meinen Schal und Mantel.
Ich drückte den kleinen leicht gegen mich damit ihn niemand sah und lief über den Kiesweg von meinem Grundstück. In der Stadt angekommen lief ich über die Dächer zur Bibliothek.
Drinnen begrüßte ich die Frau hinter der Theke und lief zu den Regalen.
Ich suchte nach Büchern über Drachen aber auch welche über die Traumdeutung.
Ich setzte mich vor das Regal, setzte den Drachen ab und machte mithilfe meines Chakras eine Barriere um ihn. *Und ich hab mich immer gefragt wofür ne so tiefe barriere von nutzen ist* ich schüttelte meinen Kopf und nahm mir das erste Buch.
Ich suchte zuerst nach der Bedeutung meines Traumes, fand aber nichts außer dass es irgendwas mit einem Traumatischen erlebnis zusammenhängen muss.
Ein Traumatisches Erlebnis? Vielleicht Aus der Zeit vor meinem Fünften Lebensjahr, ich kann mich nämlich an nichts bis dahin erinnern.
Ich zuckte mit den Schultern und suchte jetzt nach irgendwas über das Drachenbaby vor mir.
Ich konnte nichts darüber rausfinden wo er herkam, aber zum Glück darüber was er zu essen braucht und so weiter. Ich machte mir auf meinem Block Notizen und löste die Barriere um den kleinen auf und wollte ihn wieder einwikeln, aber das Tuch war weg. Ich suchte überall aber konnte nichts finden. *Oh Maaaaaaan! Immer ich T.T Gut, dann eben nich.* Ich hob ihn hoch und hielt ihn sicher in meinen Armen.
Ich stellte alle Bücher zurück und ging lächelnd an der Frau hinter der Theke vorbei auf die Straße.
Ich saß den ganzen Tag in der Bibliothek, so war es auch schon Dunkel als Ich mich auf den Weg Nachhause machte.
Es waren keine Menschen mehr auf den Straßen.
Die Wolken verdichteten sich und langsam fing es an gefrorenen Regen zu schneien.
Ich blieb stehen und sah lächelnd in den Himmel, ich war wie in Trance. Das was ich nun sagte, woher wusste ich das? Es war lediglich ein Impuls der mich dazu brachte dies, was ich doch eigentlich nicht wissen konnte, zusagen.
,,Guck mal. Eisregen. Aber ich und meine Eltern benutzen lieber das Japanische Wort, Mizore, dafür. Das klingt besser." Ihm schien es auch zu gefallen. Das brachte mich zum lächeln.
,,Mizore fand ich schon immer bezaubernd." er sirrte zustimmend.
Ich schmunzelte breiter bei dem Gedanken der sich in mir aufbreitete.
,,Hm. Mein Mizore." sagte ich glücklich und drückte den, nun Mizore heißenden, kleinen Drachen an mich.
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OMG O.O Danke für über 4k reads! Ich überleg mir noch was als Dankeschön. Ihr seid echt die Besten! :D

Drachen PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt