Kapitel 25

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Kapitel 25

Alles in mir Krampft sich zusammen. Meine Hals schnürt sich zu. Ich kann mir vorstellen das ich jetzt blass wie eine Leiche bin. Ich schlucke hörbar.

"April. Es ist echt nicht so schlimm. Reg dich nicht auf", spricht Louis mir sanft zu.

"Ich soll mich nicht aufregen?" Meine Stimme klingt so schrill. Anstatt seine Antwort abzuwarten, drücke ich Louis einfach weg. Ich weiß das er es nur gut meint, aber ich will nichts hören.

Tränen schießen mir in die Augen. Paige und Emma sehen mich besorgt an. Ich will gar nicht daran denken, wie es Harry jetzt geht.

"H-harry...e-er hatte ei-einen Unfall", schluchze ich. Beide kommen sofort auf mich zu und nehmen mich in den Arm, bis Emma aufspringt.

Gott sei Dank erklärt Paige sich dazu bereit mich ins Krankenhaus zu bringen, wofür ich ihr unendlich dankbar bin. Däumchen drehend sitze ich jetzt also auf der Rückbank ihres Wagen und male mir die schlimmsten Szeanrien aus.

Niall empfängt mich vor dem Krankenhaus praktisch schon: "Ich wusste das du kommst", murmelt er und blickt dann zu meinen beiden Begleiterinnen.

"Emma" "Paige",stellen sich die beiden schnell vor, bevor ich Niall mit reinziehe, der mir gefälligst den Weg zeigen soll. Ich halte es keine Sekunde mehr mit dieser Ungewissheit aus.

"Hier?", frage ich. Niall nickt. Ich klopfe vorsichtig an die Tür und vernehme ein herein. Schnell reiße ich sie auf. Louis, Liam und Zayn stehen oder sitzen um ein Bett herum, in dem Harry liegt. Sein Bein ist eingegibst und auch sonst sieht er ziemlich mitgenommen aus.

Ich stürme ohne Rücksicht auf Verluste auf ihn zu und falle ihm in die Arme: "Oh Gott ich hab mir solche Sorgen gemacht", schluchze ich und schlinge meine Arme noch fester um seinen Hals.

Er verstärkt seinen Griff ebenfalls: "Mir gehts gut", ist seine erste Aussage.

"Ja, das sehe ich", schnaube ich und deute auf das eingibstes Bein und die vielen Schrammen. Eigentlich war es ernst gemeint und doch lacht der ein oder andere hinter mir.

"Du brauchst dir nicht solche Sorgen machen", versucht er mich nochmal zu überzeugen, aber ich bin völlig aufgelöst und muss erst mal wieder meine Gedanken ordnen.

"Ich muss mir keine Sorgen machen?!" Das gleiche habe ich gar nicht all zu langer Zeit schon zu Louis mit der gleichen Schrillen Stimme gesagt. "Louis ruft bei mir an und erzählt mir, das ein Auto dich beinahe zu Mus zerquetscht hat! Und da soll ich mich nicht aufregen?"

Er denkt einen Moment darüber nach. "Jop" Er starre ihn fassungslos an. Der Typ spinnt! Er ist komplett durchgedreht. Anscheinend hat es nicht nur sein Bein sondern auch seinen Kopf getroffen oder die Ärzte haben ihn auf Droge gesetzt.

Wiederwillig muss ich lachen und gleichzeitig laufen die Tränen immer noch meine Wangen runter. Anstatt etwas zu sagen, schmiege ich meine Wange wieder an seine. Eigentlich kann ich nichts sagen. Seine Aussage hat mir die Sprache verschlagen.

Dann fällt mir ein, dass Paige und Emma ja auch noch da sind. Sie stehen etwas unschlüssig im Raum.

"Danke für fahren", murmle ich in Paige's Richtung.

Sie winkt ab: "Hab ich gerne gemacht!" Ich nicke ihr nochmals dankend zu.

"Wir gehen dann mal wieder", meint Emma vorsichtig.

"Nein!", ruft Niall vielleicht etwas zu schnell. Alle Blicke richten sich auf ihn und er läuft knall rot an. Er räuspert sich peinlich berührt: "Kommt doch nochmal mit zu uns"

Paige und Emma wechseln einen Blick. "Wenn es niemanden etwas ausmacht", meint Emma schulterzuckend. Keiner gibt Einwände, also ist es beschlossene Sache.

"Ich bleibe noch hier!", sage ich überzeugt, sodass es keiner wagt, mir zu wiedersprechen. Außer Harry natürlich.

"Und wie willst du nach Hause kommen?", fragt er mit hochgezogener Augenbraue.

"Ich laufe. Bis zu euch sind es keine Zehn Minuten zu Fuß", erkläre ich ihm.

"Kommt gar nicht in Frage! Was ist wenn dir was passiert? Du weißt nicht, welche komischen Gestalten da draußen herum geistern!"

"Dann nehm ich mir halt ein Taxi. Aber gehen werde ich nicht! Jedenfalls noch nicht" Endlich gibt er Ruhe. Wahrscheinlich werde ich trotzdem zu Fuß gehen, aber er hat ein besseres Gefühl.

Die anderen rufen ihre Sachen zusammen und verlassen nach und nach den Raum. Natürlich ist es für Paige und Emma komisch, weil die Jungs im Grunde Fremde für sie sind, aber ich kann Harry jetzt nicht allein lassen. Das heißt können schon, aber ich will nicht!

"Bis nachher", murmelt Louis zum Schluss. Dann sind wir allein. Ich lasse mich auf einen der Stühle sinken. Eigentlich bin ich todmüde, wegen der ganzen Aufregung. Ich kann es mir nicht verkneifen zu gähnen.

"Warum bist du nicht mit den anderen gegangen, wenn du so müde bist?", fragt er zärtlich.

"Weil es nicht ging", sage ich schlicht und muss es mir echt verkneifen schon wieder zu gähnen.

"Komm her", fordert er mich auf, rutscht ein Stück zur Seite und klopft neben sich. Wiederwillig stehe ich auf und lege mich neben ihm. Er legt die Decke über uns beide. Mein Kopf ruht auf seiner Brust und ich höre seinem Herzschlag.

"Wie lange musst du noch hier drin bleiben?", frage ich leise. Seine Finger wandern meinen Rücken hoch und runter.

"Nur heute Nacht. Zur Sicherheit" Erleichtert atme ich aus. "Und dann sechs Wochen lang der Gips", seufzt Harry. Ich kralle mich aus keinem ersichtlichen Grund an seinem T-shirt fest.

Immernoch spuken die Gedanken durch meinen Kopf, was alles hätte passieren können. Ich schließe fest die Augen und will die Gedanken vertreiben. Ihm gehts gut. Ihm gehts gut. Immer wieder sage ich mir den Satz, wie eine Beruhigungsformel.

"Sechs Wochen sind lang", bemerke ich unnötigerweise. Er legt sein Kinn auf meinem Kopf ab.

Er erzählt mir nochmal genau wie alles passiert ist, dann schauen wir mitten in der Nacht How I met your mother. Aber auch das wird nach einer Weile zu langweilig.

"Du solltest jetzt gehen", meint Harry irgendwann. Nur ungern quäle ich mich aus dem Bett.

"Und du nimmst dir wirklich ein Taxi?", versichert Harry sich nochmal.

"Jahaa", antworte ich genervt. Ich streife mir meine Jacke über und gehe nochmal zu seinem Bett, um ihn einen laaaangen Abschiedskuss zu geben.

"Bis morgen"

"Bis morgen und schlaf gut Sweatheart", murmelt Harry gegen meine Lippen.

"Du auch" Natürlich gehe ich zu Fuß und komme auch Zuhause an, ohne das etwas passiert. Leise schließe ich auf und lasse den Schlüssel auf der Ablage sinken und streife meine Schuhe ab.

Auf der Couch im Wohnzimmer erspähe ich Paige, aber wo ist Emma? Wahrscheinlich schon gegangen. Schnell streife ich meine Klamotten ab und lasse mich in Harrys und mein Bett fallen. Ich ziehe das Kissen, worauf normalerweise Harry schläft, an mich und wünsche mir, dass Harry jetzt in meinen Armen liegt und nicht dieses bescheuerte Kissen.

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