Kapitel 31
"Weißt du eigentlich was du mir angetan hast?", fragt er. Es klingt schon beinahe kalt und emotionslos. Seine Frage versetzt mir einen Stich durchs Herz. Als wenn es mir besser ginge, aber er hat Recht. Ich war die, die Schluss gemacht hat und ihn jetzt zurück will. Nicht umgedreht.
Niedergeschlage schüttle ich den Kopf und trete einen Schritt zurück. Wie konnte ich bei diesem bescheuerten Plan überhaupt mitmachen und ihm dann auch noch so um den Hals fallen? Natürlich braucht er mich jetzt nicht mehr. Wenn er will, findet er sowieso innerhalb von wenigen Sekunden eine neue Freundin, die weniger Ärger mit sich bringt.
Warum war ich bloß so dumm und bin hierher gekommen. Wie blöd muss man eigentlich sein? Die Tränen fließen ins Sturzbächen meine Wangen herunter. Bei jedem Schluchzer schüttelt sich mein Körper heftig. Es ist wie nach dem einem der vielen Auseinandersetzungen mit meinem Vater. Nur noch viel schlimmer, weil Harry mir alles bedeutet, weil ich ihn niemals so hassen kann, wie meinen Vater.
Ich schaute hoffnungsvoll auf. Auch seine Augen werden von Tränen überschwemmt. Nein, bitte nicht. Schnell schaue ich eine andere Richtung und stelle fest, dass wir allein. Niemand steht mehr dabei. Nur ich und Harry, der mich verzweifelt ansieht.
"Du hast mir das Herz aus der Brust gerissen, zerstochen, in kleine Stücke zerrissen und darauf herumgetrampelt. So hat es sich angefühlt als du gegangen bist" Jedes seiner Worte, die er sorgsam betonte, lässt meine Hoffnung auf Versöhnung in weitere Ferne rutschen, als ich je gedacht hätte, dass es möglich ist.
Wahrscheinlich würde ich mich ganz genauso fühlen, wenn er das bei mir getan hätte. Allerdings würde er mir sowas niemals antun, weil er einfach ein toller Mensch ist und nicht so eine Katastrophe wie ich.
"Und weißt du was das Problem ist?" Wieder schüttelte ich den Kopf. Was soll ich auch sonst tun. "Obwohl du mir meine ganze Freude genommen hast, liebe ich dich immer noch mehr, als sonst irgendjemanden. Insgeheim hatte ich gehofft, dich irgendwann zu vergessen. Das die Erinnerung genauso geht, wie du gegangen bist, aber es geht nicht. Es geht einfach nicht" Gequält sieht er mich an. Er liebte mich noch, aber er will mich vergessen, will nichts mehr von mir wissen, mich einfach aus seinem Leben streichen.
"I-ich wollte nicht das alles so kommt. Niemals wollte ich ich dich so verletzten. I-ich hab es dir doch gesagt, dass es ein Fehler war, dass ich dich überhaupt kennen gelernt habe", bringe ich stotternd hervor. Ein Wunder, dass ich überhaupt in Stande bin etwas zu sagen.
"Nein, war es nicht. Du läufst nur vor deinen Problemen weg, anstatt dich ihnen zu stellen", herrscht er mich an. Ich schlage mir die Hände vor die Augen. Er soll nicht sehen, dass ich genau weiß, wie wahr seine Worte sind und wie sehr ich mich hierfür schäme. Ich spüre seinen festen Griff um meine Handgelenke. Sanft versucht er meine Hände von meinen Augen wegzuziehen.
Wie gerne würde ich mich an ihn lehnen und mich wieder geborgen und Zuhause fühlen, aber es geht nicht. Weil er mich wieder wegstoßen würde. Und das ist schlimmer, als alles andere auf der Welt.
Ich reiße mich aus seinem Griff frei: "Ich bin eigentlich nur hier um dir zu sagen, dass es mir leid tut. Ich wollte dich nicht sosehr verletzen. Aber vielleicht ist es wirklich besser, wenn du vergisst, dass es mich je gegeben hat", versuche ich mit fester Stimme zu sagen. Aber man hört genau, wie sehr sie zittert. Wahrscheinlich sieht er auch wie sehr mein ganze Körper zittert.
Ich drehe mich auf dem Absatz herum und laufe wieder auf die Fanmenge zu. Vorbei an Paul, der mir einen mitleidigen Blick zuwirft. Ich ignoriere es, als die Fans mir Sätze wie: "Ist es wahr das ihr euch getrennt habt?" oder "Ihr seid so perfekt. Bleibt zusammen" zurufen. Ich wünschte wir wären perfekt, aber das waren wir nie und so wie es aussieht werden wir es auch niemals sein.
Er will mich wirklich nicht zurück. Er wollte mich vergessen. Ich versuche mich an den kleinen Fetzen an Hoffnung zu klammern, dass seine Liebe zu mir überwiegt, aber ich bin gerade schon wieder weggelaufen, also wird das wohl auch nichts werden
Hytserisch schluchzend und zitternd krame ich mein Handy aus der Tasche und suche Louis Nummer heraus. Er geht nach einiger Zeit ran: "April? Wo bist du?"
"Keine Ahnung", schluchze ich: "Es tut mir Leid. Ich habe es nicht geschafft. Der Plan hat nicht geklappt", wimmere ich.
"He, es ist alles gut. Er wird dir verzeihen. Er sucht dich, also wo bist du verdammt nochmal?" Ich bleibe erstarrt stehen. Er sucht mich. Er will mich doch zurück. Mit dem Handrücken wische ich einige Tränen beiseite.
"Ich weiß es nicht", flüstere ich. "Ich bin einfach losgerannt. Sucht er mich wirklich?" "Ja, das hat er mir selber gesagt. Bleib stehen und schau dich um. Was siehst du?"
Ich befolge seine Anweißungen. Wenn nicht so ein totales Gefühlchaos bei mir herrschen würde, wüsste ich wo ich wäre, aber zur Zeit bin ich zu allem fähig und traue mir alles zu. Egal wie idiotisch es ist.
Mit aller Kraft schaffe ich es, mich auf meine Umgebung zu betrachten. "Ich bin bei Topshop in der Fußgängerzone", stelle ich nach einer sehr langen Pause erleichtert fest. Auch Louis atmet am Ende der Leiutung aus.
"Ich komme und du bleibst wo du bist. Harry ist zu dir nach Hause gefahren und Niall versucht ihn zu erreichen, aber er geht nicht ran. Wehe du läufts nochmal weg", seufzt er. Ich kann Louis gar nicht genug danken, für das was er für mich gemacht hat und gerade tut.
Kalter Schweiß benetzt meine Finger, während ich auf die Autos höre, die ander nahegelegenen Straße hin und her brettern. London hat ein Recht belebtes Nachtleben und das ist auch deutlich zu hören. Eine dunkle Gestalt kommt auf mich zu.
Ich weiß nicht, ob ich glücklich sein soll, weil er mich doch zurück will oder ob ich Angst haben soll, weil er sauer ist, dass ich schon wieder ein Feigling war und abgehauen bin.
Ich erkenne Louis erst, als er bereits vor mir steht. "Komm Her Aps" Er zieht mich in seine Arme. "Du bist so ein Feigling", kichert er. Ich finde gerade gar nichts zum lachen. Denooch umspielt auch meine Lippen ein Grinsen: "Jap, das bin ich" Ich lasse das 'P' so richtig ploppen.
Einen Moment stelle ich mir vor, dass Louis Harry ist, aber da gibt es viel zu viele Unterschiede, weil er Harry einfach einzigartig ist.
"Jetzt komm, sonst ist Harry noch derjenige der etwas unüberlegtes tut" Louis zieht mich zu seinem Wagen. Wie gesagt ich finde immer irgendeine Mitfahrgelegenheit. Louis stellt das Radio auf besonders laut. Stereo Hearts läuft. Ich kann es mir nicht verkneifen laut mitzusingen.
Sofort steigen alle Erinnerungen in mir hoch. Es war das Lied, dass ich gehört habe, als wir uns das erste Mal getroffen. Dann die vielen tollen Treffen. Der erste Kuss. Das erste Mal mit ihm und überhaupt.
Alles.
Wie konnte ich das alles aufs Spiel setzten, aber jetzt bin ich voller Euphorie, dass alles gut wird. Das ich ihn wieder in die Armen schließen kann und er mich noch näher zu sich zieht. Das ich ihn Küssen kann und er denn Kuss erwidert. Das ich aufwache und seinen warmen Körper direkt neben mir spüre. Das ich ihm sagen kann 'Ich liebe dich' und er mir tief in die Augen sieht und sagt: 'Ich liebe dich auch'. Denn das ist das einzige was ich will.

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Everything for you
Fiksyen PeminatApril lebt das Leben einer Märchenprinzessin als sie Harry Styles, den berühmten Boybandstar, kennenlernt und sich auch prompt in ihn verliebt. Doch das unbeschwerte Glück währt nicht lange, denn Aprils Vater wehrt sich mit allen Kräften gegen die B...