Kapitel 43

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Frustriert stieß ich die Luft aus meinen Lungen.

„Du bist heute ja bestens gelaunt“, warf Marie melancholisch ein.

„Du aber auch“, stieß ich langatmig aus.

Neugierig stützte ich mich auf und stieg behutsam aus meinem Bett, um zu ihrem Schreibtisch zu gelangen. Ich lehnte mich dagegen, während die Blondine behutsam versuchte, meinem Blick auszuweichen.

„Es ist Marcus“, raunte sie abweisend.

„Was ist passiert?“

Aufgebracht sprang meine Freundin von ihrem Stuhl. Jetzt raufte sie sich durch die Haare, was mir nur noch mehr Sorgen bereitete.

„Ich war an seinem Handy. Ich weiß, ich sollte das nicht tun, doch …“

„Doch du warst unsicher.“

Verzweifelt nickte Marie.

„Seine Ex-Freundin schreibt ihm noch immer.“

„Und jetzt machst du dir Sorgen.“

„Würdest du dir keine Sorgen machen?“

Belustigt ließ ich mich auf ihrem Schreibtisch nieder. Ich würde dieses Problem zu gern gegen meines tauschen.

„Damian hat so viele Vergangenheiten. Würde ich mir über jede einzelne den Kopf zerbrechen, dann säße ich eine ganze Weile hier.“

Über meine Bemerkung musste sie schmunzeln.

„Was kam von ihm?“

Etwas perplex rümpfte sie die Nase, als würde sie sich noch immer über meinem Gesagten aufhalten.

„Was hat er geschrieben?“

„Nichts.“

Sie schien verblüfft über ihre eigene Antwort. Manchmal war die Lösung viel einfacher, als es schien.

„Warum machst du dir also Sorgen?“

Halb lächelnd, halb verständnislos, schüttelte sie den Kopf. Behutsam legte ich meine Hand auf ihre Schulter.

„Du wirst nie beeinflussen können, wie Menschen sich verhalten. Du kannst nur beeinflussen, wie du darauf reagierst.“

„Wie schaffst du das nur?“

„Was meinst du?“, fragte ich vergnügt.

„Immer die richtigen Worte zu finden.“

Ich tippte auf mein Kinn, als würde ich mir wahrhaftig Gedanken machen. Manchmal wünschte ich, ich könnte meine eigenen Ratschläge befolgen.

„Ach und wenn du ganz clever bist, redest du das nächste Mal mit Markus darüber.“

Leicht eingeschnappt nickte sie mir zu.

„Und da ich dir jetzt geholfen habe, schuldest du mir was.“

Empört öffnete sie ihren Mund. Wahrscheinlich wäre so etwas herausgekommen wie »Dafür sind Freunde ja da«, doch ich erschlug ihre Worte mit meiner Ernsthaftigkeit.

„Könntest du etwas über Nathan herausfinden.“

Sie versuchte blinzelnd meinen Gedanken zu folgen, doch es gelang ihr nicht. Wie sollte sie auch? Ich hatte ihr nichts von Nathans Erpressung erzählt, denn ich wusste, was sie tun würde. Am Ende stellte sie sich selbst, um mich zu schützen und ich muss mein Leben lang damit zurechtkommen, dass meinetwegen ihr Talent auf der Straße verkommt. Dann besaß Marie nun einmal Marihuana. Wenn sie damit bessere Texte schrieb, dann sollte sie das tun. Das war kein Vergleich zu den großen Stars, die durchgängig ihr Leben mit viel härterem Zeug in Gefahr brachten.

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