Die nächste Hürde

450 18 13
                                    

Hallo meine Lieben!

Überraschung!!

Siehe da, ein neues extralanges Kapitel ist fertig geworden... ich hoffe, ihr seid alle wohlauf und genießt das schöne Frühlingswetter!
Aber jetzt erst mal ganz viel Spaß beim Lesen, ich hoffe, es gefällt euch! <33

GlG
Ancarda



**************************************************************


~Marco~


„Was für eine abgefuckte Scheiße...", grollt Ace und wirft Sabo, der neben ihm an diesem Vierertisch sitzt, einen schmerzlichen Blick zu. Der wird jedoch aus ruhigen, liebevollen Augen erwidert; und auch, wenn der Englänger ein wenig übermüdet wirkt, strahlen seine hellgrünen Augen so ungetrübt, dass es sogar mein heißblütiges Brüderchen besänftigt. Seit über drei Stunden sind wir nun schon zu viert in diesem kleinen, chinesischen Restaurant, wo uns Sabo und Sina, die genauso müde und glücklich wirkt wie ihr gestern wiedergefundener Bruder, inzwischen ausführlich von ihrer Vergangenheit erzählt haben. Und die hat es wirklich in sich, weshalb ich den derben Worten von Ace nur aus tiefstem Herzen zustimmen kann. ‚Abgefuckte Scheiße' trifft es tatsächlich ziemlich gut. Mit einem angestrengten Seufzen lehne ich mich zurück und nehme einen großen Schluck von meinem Cola, ehe ich erst Sabo, dann meiner Liebsten einen schmerzlichen Blick zuwerfe.
„Zumindest ist mir jetzt klar, warum du solche Angst um sie hattest, yoi? Autobombe... ich fass es einfach nicht...", füge ich grimmig hinzu und greife instinktiv in einer beschützenden Geste nach Sinas Hand. Nie hätte ich gedacht, dass es in diesen Kreisen so übel und kaltblütig zugeht – klingt ja fast mehr nach Mafia als nach britischem Adel! Unnötig zu erwähnen, dass mir das ein ungutes Gefühl beschert und ich mir deshalb Sorgen um sie mache.

Beruhigend drückt sie meine Finger.
„Ich weiß... es ist wirklich furchtbar. Aber wer auch immer das war, hat jetzt keinen Grund mehr, uns nachzustellen", erinnert sie mich ruhig an ihre eigenen Worte von vor ein paar Wochen, als sie mir zum ersten Mal von ihrer Vergangenheit erzählt hat. „Wir gehören nicht mehr dazu. Wir sind keine Bedrohung mehr für irgendwen und es würde auch niemandem einen Vorteil bringen, wenn uns etwas passiert. Wieso sollte also jemand noch immer das hohe Risiko einer Straftat eingehen? Außerdem wissen wir doch gar nicht mit Sicherheit, ob das wirklich ein Anschlag aus unseren Kreisen war oder nur ein echt blöder Zufall, der aber ziemlich hinterhältig ausgenutzt worden ist..."

Nicht wirklich davon überzeugt reibe ich mir mit festem Druck über die Schläfe.
„Mag ja sein... nach allem, was ihr erzählt habt, halte ich das aber nicht für besonders wahrscheinlich. Dafür passen Tat, Zeitpunkt und Folgen einfach zu perfekt zusammen, yoi?", erwidere ich ernst, was Ace mit einem energischen Nicken quittiert.
„Marco hat recht. Das war definitiv kein Zufall, also streicht diese Ausrede gleich wieder! Gottverfluchte Bastarde... wie kann man nur so versessen auf den beschissenen Ruf sein, dass einem dabei nicht nur die eigenen Kinder egal sind, sondern man auch vor verdammten Autobomben nicht zurückschreckt?", faucht mein kleiner Bruder und zerbröselt wütend seinen Glückskeks in der Faust – ein Gesicht zum Reinschlagen wäre ihm aber sicher lieber gewesen, das sehe ich ihm mühelos an. Ich kann Sabo schon verstehen, dass er gezögert hat, seinem feurigen Liebsten alles zu erzählen... aber es ist trotzdem richtig gewesen.
„Tja, manche Eltern betrachten ihre Kinder eben als ihr persönliches Eigentum... oder als Mittel zum Zweck... das beschränkt sich nicht auf eine bestimmte Bevölkerungsschicht, sondern zieht sich von ganz oben bis ganz unten durch", seufzt Sabo grimmig, greift aber dennoch liebevoll nach Ace' Hand und entkrümelt sie sorgfältig, was dessen Mundwinkel unwillkürlich nach oben zucken lässt.

Auch Sina lächelt bei diesem Anblick, aber... ihr Blick ist eigenartig leer. Sofort besorgt, umfasse ich ihre Finger fester, was sie zum Glück auch aus ihren Gedanken reißt. Entschuldigend sieht sie mich an, was ich mit einem leichten Kopfschütteln quittiere. Es muss ihr nicht leidtun; allerdings hätte ich gern gewusst, woran sie gedacht hat. Etwas Schönes war es wohl nicht... aber sie scheint auch grade nicht darüber sprechen zu wollen, also hake ich auch nicht nach. Vorerst zumindest.
„Wie wollt ihr denn künftig damit umgehen? Werdet ihr den anderen alles erzählen?", lenke ich stattdessen das Gespräch wieder in etwas leichtere Bahnen. Sina tauscht einen kurzen, einvernehmlichen Blick mit Sabo, der geräuschvoll ausatmet und dabei gleich dem Kellner winkt, um zu bezahlen.
„Ja... wir haben entschieden, dass es keinen Grund mehr für Geheimniskrämereien gibt. Ihr dürft also mit jedem offen drüber reden, den ihr für vertrauenswürdig haltet... und ich hätte nie gedacht, dass es mal so viele Menschen in meinem Umfeld geben würde, über die ich das sagen kann!", erwidert er leise und ernst, und auch Sina lächelt mich wieder an, diesmal jedoch aufrichtig und mit so viel Wärme, dass ich schlucken muss.

„Allerdings. Mir kommt das alles irgendwie immer mehr wie ein Wunder vor... es hat immer nur so wenige Menschen in meinem Leben gegeben, denen ich wirklich vertraut hab und die hinter mir gestanden haben. Das war lange Zeit nur Sabo, bis ich ihn verloren hab... dann lange niemand, bis ich Doktor Robin getroffen hab, die Psychologin, die mir in München so unglaublich viel geholfen hat und mich nach Abschluss meiner Ausbildung an ihren Geliebten Franky weitervermittelt hat, dem ich die Wohnung, mein Auto und generell eine Menge Starthilfe zu verdanken hab... und dann kam auch schon Shanks. Und du, Marco... seitdem wächst die Liste ständig, und jetzt haben Sabo und ich uns sogar endlich wiedergefunden. Es ist fast zu schön, um wahr zu sein, verstehst du?"
Ja, nach allem, was ich jetzt weiß... verstehe ich sie wirklich. Sie war verdammt lang nahezu allein... Impulsiv ziehe ich sie an mich und drücke meine Lippen fest gegen ihre Stirn.
„Es ist aber schön UND wahr... und das wird auch so bleiben. Und diese Liste an Menschen, die dich gernhaben und die jederzeit bedingungslos für dich da sind, wird sogar noch sehr viel länger werden... das versprech ich dir, yoi?", antworte ich ihr leise, aber vollkommen überzeugt. Denn da wartet ja noch eine ganze Familie darauf, sie endlich kennenzulernen... meine Familie, zu der Sabo ja auch schon eine Weile dazugehört. Und sie bald auch. Den Gedanken hat wohl grade auch Ace, der nun wieder von einem Oh zum anderen grinst.
„Ha! Ich kanns echt kaum erwarten, das hier Pops und den anderen zu erzählen! Hey Marco, lassen wir die Bombe an seinem Geburtstag platzen? Ich hab ihm noch nicht erzählt, dass ich jetzt mit Sabo zusammen bin... und von dir und Sina weiß er auch noch nichts, oder? Man, das wird ihn aus den Latschen hauen!", ruft er mit sichtlicher Begeisterung. Ein Vorschlag, der mir sofort gefällt. Ich hatte ja ohnehin vor, es ihm an diesem Tag zu sagen und ihm Sina dabei auch gleich vorzustellen, die ja sogar schon durchs Telefon hindurch bei ihm hat punkten können!

„Gute Idee, so machen wirs, yoi? Ein besseres Geschenk können wir ihm doch gar nicht machen... und die Rechnung geht auf mich", gebe ich gut gelaunt zurück und drehe mich mit gezücktem Geldbeutel zu dem Kellner um, der mir auch direkt den kleinen Zettel reicht.
„War alles zu ihrer Zufriedenheit oder kann ich Ihnen noch was Gutes tun?", fragt er gewohnt höflich, während ich die benötigten Scheine zusammensuche, und wie immer hört er kein Wort der Klage von uns. Ich bin hier ohnehin Stammgast, genau wie Ace und viele andere meiner Brüder. Wir sind uns einig, dass das hier der beste Chinese in ganz Dublin ist – und die Preise sind auch fair. „Alles bestens, wie immer! Stimmt so, vielen Dank und schönen Tag noch!", antworte ich dem Kellner und reiche ihm unsere fällige Zeche samt großzügigem Trinkgeld, in Gedanken aber noch immer mehr bei Vater als sonst wo. Denn auch wenn er in den letzten Jahren deutlich weniger aufdringlich in Sachen Beziehungen gewesen ist als Shanks, hab ich trotzdem immer deutlich gespürt, dass er sich zunehmend Sorgen um mich macht. Was mir wirklich leidgetan hat, weil ich ja weiß, wie wichtig ihm seine Kinder sind... umso mehr freue ich mich deshalb darauf, ihn jetzt endlich von dieser Sorge befreien zu können!

„Vielen herzlichen Dank, Sir! Bitte beehren sie uns alle bald wieder!", verabschiedet der junge Mann sich sichtlich erfreut und verbeugt sich sogar noch zum Dank.
„Was habt ihr heute noch vor?", lenkt Sabo mich in diesem Moment ab und scheint mit seiner Frage auch Sina aus irgendwelchen Gedanken zu reißen, denn sie zuckt leicht zusammen und fährt sich etwas fahrig über die Augen, ehe sie mit einem fragenden Blick zu mir hochsieht.
„Weiß nicht, haben wir was vor?"
Ich zucke unbekümmert mit den Achseln.
„Bisher nichts. Wenn ich mir das miese Wetter - und deine Augenringe - so anschaue, würde ich ja fast auf einen gemütlichen Couchtag tippen, yoi?", schmunzle ich verhalten, wogegen sie sichtlich nicht abgeneigt ist, so breit wie ihr Lächeln wird.
„Klingt absolut fantastisch", bestätigt sie sichtlich zufrieden und sieht zu ihrem Bruder. „Wie siehts bei euch aus?"
„Couch...", lautet die prompte, vollkommen synchrone Antwort von beiden, was uns schließlich alle zum Lachen bringt. Dann sind wir uns ja alle einig; nach all der Aufregung gestern tut uns ein fauler Tag ganz bestimmt allen gut.

Gemeinsam stehen wir auf und ziehen unsere Jacken an, denn draußen regnet es ja wirklich in Strömen. Sina entschuldigt sich kurz und verschwindet nochmal Richtung Toilette, während Ace diese kleine Wartezeit dazu nutzt, um sich bei dem Kellner einen neuen Glückskeks zu schnorren. Oder zwei. Mal wieder.
Verfressener Gauner..., denke ich schmunzelnd, als Sabo mich auf einmal mit der Schulter anstößt. Fragen wende ich mich ihm zu und treffe auf überraschend ernste Augen.
„Ich wollte nochmal danke sagen... nicht nur für gestern, sondern auch dafür, dass du Sia so glücklich machst", beginnt er aufrichtig, doch die Art, wie er sich kurz vergewissert, dass weder Sina noch Ace in Hörweite sind, sagt mir, dass er noch nicht fertig ist.
„Dafür musst du mir nicht danken, yoi? Sie macht mich doch mindestens genauso glücklich...", antworte ich ehrlich, was ihm zumindest kurz ein aufrichtiges Lächeln entlockt. Doch sofort wird er wieder ernst.

„Das freut mich zu hören, ehrlich. Man sieht auch, wie verdammt viel du ihr bedeutest. Aber... genau deshalb will ich dir zwei Dinge über sie sagen, die du unbedingt wissen solltest. Das Erste hast du vielleicht schon selbst bemerkt, nämlich dass meine Schwester jemand ist, der immer zuerst an andere denkt und kaum je an sich selbst. Bevor sie also andere auch nur möglicherweise unglücklich macht, stürzt sie sich lieber selbst stillschweigend ins Unglück... wie man in meinem Fall ja bestens gesehen hat. Und das Zweite – und für dich vielleicht Wichtigste – ist..." Hart schnauft er aus und wirft einen schmerzlichen Blick Richtung Toiletten. „...sie bittet nicht um Hilfe. Niemals und niemanden. Das hat unsere Kindheit ihr wirklich gründlich ausgetrieben. Von unseren Eltern hat sie die nämlich sowieso nie bekommen, und wann immer sie stattdessen mich um Hilfe gebeten hat, hat mir das im Nachhinein meist irgendeine Art von Ärger eingebracht, eben WEIL ich ihr geholfen hab... womit wir wieder beim ersten Punkt sind und bei der Tatsache, dass sie es ja um jeden Preis vermeiden will, irgendwen ihretwegen unglücklich zu machen. Verstehst du, was ich dir sagen will? Sia ist ein Mensch, der alle Schwierigkeiten und Probleme allein lösen will... und dann auch noch unsichtbar leidet, wenn sie es aus irgendeinem Grund nicht schafft. So ungern ich das sage, aber... es ist wichtig, dass du das weißt und vor allem die Gründe dahinter richtig verstehst: Sia wird kaum je freiwillig mit dir über ihre Probleme und Schwierigkeiten reden. Aber nicht, weil sie dir nicht vertrauen würde oder dich zu wenig liebt, sondern eben ganz im Gegenteil: Sie macht es, grade WEIL sie dich liebt und dich vor ihren Sorgen beschützen will... und eben auch, weil sie es nicht anders gelernt hat... wir beide haben das so gelernt, leider..."

Erneut richtet sich sein Blick auf mich, diesmal liegt jedoch Besorgnis darin... aber auch Hoffnung.
„Du bist Psychiater, Marco... also kannst du damit vermutlich besser umgehen, als ich es den meisten anderen zutrauen würde. Und Sia ist so unglaublich glücklich mit dir... das sollte nicht durch sowas gefährdet werden. Vielleicht... kriegst du es ja hin, dass sie das mit der Zeit ganz ablegt! Hab in dieser Hinsicht bitte einfach nur Geduld mit ihr... und behalt sie im Auge. Und wenn dir was auffällt, warte bloß nicht drauf, bis sie vielleicht von selbst zu dir kommt... glaub mir, wenn ich dir sage, dass das kaum bis gar nicht passieren wird. Du wirst ihr viel eher hartnäckig aus der Nase ziehen müssen, was sie grade beschäftigt, egal wie unwohl sie sich dabei fühlt. Sie muss erst lernen, dass sie sich anderen gefahrlos anvertrauen kann... und dass es eben okay ist, auch mal Hilfe zu brauchen. Und wie du ja selber gesehen hast, fällt auch mir das noch nicht leicht, obwohl ich ja schon eine ganze Weile länger eure Gesellschaft genießen durfte als sie..." Ein dünnes, etwas verlegen wirkendes Lächeln zeigt sich auf seinen Lippen, als er schuldbewusst Richtung Ace nickt, der... grade ernsthaft eine ganze Tüte voll Glückskekse in die Hand gedrückt bekommt und von einem Ohr zum anderen grinst.

Unwillkürlich schmunzle ich, doch Sabos Worte dämpfen meine Heiterkeit gleich wieder. Denn unbewusst hat er mir damit das Gefühl bestätigt, das ich erst vor ein paar Minuten wieder gehabt hab, als Sina kurz wieder diesen leeren Blick gehabt hat: es gibt wirklich etwas, das sie sehr beschäftigt. Und ich bin Sabo wirklich verdammt dankbar für seine Warnung, denn nun weiß ich, warum sie nicht mit mir darüber redet... und auch, dass ich sie offenbar aktiv zum Reden bringen muss, weil sie von selbst vermutlich nie zu mir kommen wird. Gut möglich, dass ich das tatsächlich persönlich genommen oder als fehlendes Vertrauen in mich gedeutet hätte... aber jetzt bin ich einfach nur erleichtert, dass es nicht so ist.
„Danke, Sabo. Das ist wirklich gut zu wissen und machts mir leichter. Diese Sache kriegen wir aber ganz sicher noch in den Griff, yoi? Und zwar bei euch beiden..." Mit einem ehrlichen Lächeln schlage ich ihm kameradschaftlich auf die Schulter, was ihm ein erleichtertes, dankbares Lächeln entlockt.
„Ja, da bin ich inzwischen auch sehr optimistisch. Wenn jemand mit uns zwei verkorksten Persönlichkeiten klarkommt, dann du... und mein unersättlicher Fresssack hier! Wie hast du dem armen Kerl denn jetzt bitte ZWEI Tüten Kekse abschwatzen können? Du hast ja nicht mal deinen Geldbeutel dabei!", wendet er sich seinem zurückgekehrten Liebsten zu, der bereits feixend in die erste Tüte greift.
„Gekonnt ist eben gekonnt. Meinem kindlichen Charme kann eben keiner widerstehen!", gibt er unbekümmert zurück und reicht ihm mit bedeutungsvoll wackelnden Brauen einen Keks, den sich Sabo mit einem ertappten Grinsen schnappt.
„Touché..."

Einen Augenblick später ist dann auch Sina wieder da und zieht sich den Reißverschluss ihrer Jacke bis zum Kragen zu.
„So, wir können... he, woher hast du plötzlich so viele Kekse?" Ungläubig starrt sie meinen kleinen Bruder an, der neckend mit der Tüte wedelt.
„Liegt an meiner umwerfenden Persönlichkeit... oder meinem guten Aussehen. Wenn du lieb bitte sagst, geb ich meiner niedlichen, kleinen Schwägerin aber gern was ab... vielleicht!", betont er bewusst genau jenes Adjektiv, das ihr damals in der Bar von Shanks aufgedrückt worden ist... und von dem sie da schon eher wenig begeistert gewesen ist. Und tatsächlich wandern ihre Brauen auch jetzt erst steil nach oben – ehe sie unheilvoll lächelnd näher an ihn herantritt und er die Kekstüten vorsichtshalber höher hält, sodass sie mit ihrer deutlich geringeren Körpergröße sicher nicht mehr rankommt. Will sie anscheinend aber auch gar nicht, denn... ohne Vorwarnung schnellt sie vor und beißt Ace in den Arm. Ziemlich kräftig, so wie er aufjault.
„Ich sagte doch, wenn ihr mit mir redet wie mit einem Hündchen, verhalte ich mich auch so!", belehrt sie ihn trocken, was mich und Sabo gleichermaßen laut auflachen lässt. Übermütig zieht der Blonde sie an sich und umarmt sie fest.

„Ach, Schwesterherz... ich bin wirklich froh, dass ich dich wieder hab!", gluckst er aufrichtig, was auch ihr ein glückliches Lächeln entlockt, als sie die Umarmung nicht weniger inbrünstig erwidert.
„Und ich erst... wir sehen uns nächste Woche wieder, okay? Schreib mir, wanns dir passt...", verabschiedet sie sich und wirft auch Ace eine schelmische Kusshand zu. „Ciao, liebster Schwager! Überfriss dich nicht an deinen Keksen!"
Der Angesprochene schnaubt gespielt entrüstet... und wirft ihr dann gleich zwei Kekse zu.
„Als Wegzehrung... nicht, dass dich gleich wieder der Hunger befällt und du am Ende noch meinen armen Bruder verspeist!", frotzelt er gutmütig und drückt sie kräftig an sich. Ein Bild, das mich immer wieder freut... ich liebe es einfach zu sehen, wie gut sich Sina mit meinen chaotischen Brüdern und Freunden versteht!
„Das werd ich schon zu verhindern wissen, yoi? Machts gut ihr zwei!" Auch ich ziehe die beiden in eine kurze, brüderliche Umarmung und lege meinem bissigen Rotschopf einen Arm um die Schulter. „Na dann... stürzen wir uns in die Fluten!"

*******

„...haben wir noch ewig geredet, bis wir beide fast im Sitzen eingeschlafen sind und doch ins Bett gegangen sind. Ach, Marco... es war sooo schön, neben ihm aufzuwachen! Das hat mich so an früher erinnert, weißt du? Als Kinder hat er sich auch öfter in mein Zimmer geschlichen und bei mir übernachtet. Wir mussten nur aufpassen, dass wir vor den Bediensteten wach geworden sind, weil die uns fast alle immer verpetzt haben", erzählt Sina eine ganze Weile später mit glänzenden Augen die Ereignisse von gestern Abend fertig, als ich hastig meine Haustüre aufschließe, damit wir vor dem Regen flüchten können. Galant lasse ich ihr den Vortritt und gebe mir dabei gar keine Mühe, mein breites Lächeln zu verbergen. Es freut mich so unglaublich für sie, dass mit Sabos Versöhnung dieser riesige Stein von ihrem Herzen gefallen ist! Zu gut hab ich noch vor Augen, wie aufgelöst sie mir damals von dem Vorfall mit ihrem Bruder erzählt hat. Sich endlich mit ihm ausgesprochen und ihn wieder an ihrer Seite zu haben, muss ihr unglaublich viel bedeuten... und hat sicherlich auch eine tiefe Wunde in ihrer Seele geheilt.

„Es ist wirklich schön, dass du ihn wieder hast... und erst recht, dass Sabo nie geglaubt hat, dass du ihn damals ernsthaft verletzen wolltest, yoi?", spreche ich meine Gedanken auch laut aus, während wir im Flur stehend Jacken und Schuhe ausziehen. Bei meinen Worten dreht sie sich allerdings zu mir um und strahlt mich an... und zwar derart glücklich und... so unendlich liebevoll, dass mir der Atem stockt und mein Herz ins Stolpern gerät.
„Und wie schön das ist! Sabo ist immer mein einziger Halt gewesen... der einzige liebe Mensch, den ich damals hatte... und ich hab ihn so wahnsinnig vermisst, als er weg war!" Sanft umfasst sie auf einmal mein Gesicht und zieht es zu sich hinunter, wo sie meinen perplexen Blick mit verdächtig feucht schimmernden Augen festhält. „Wie ich vorhin schon gesagt hab: bis vor wenigen Monaten hatte ich niemanden... und auch wenn ich mir von meinem Neuanfang hier in Irland viel erhofft hab: ich hätte wirklich nie gedacht, dass sich mein Leben gleich so grundlegend ändern würde. Dass es... so unfassbar schön sein könnte. Und das alles zu einem sehr großen Teil dank dir. Danke, Marco... danke für... für einfach alles! Du bist... der unglaublichste, liebste, zuverlässigste, aufmerksamste, bewundernswerteste, klügste und ganz einfach wundervollste Mensch, der mir je begegnet ist... und überhaupt bist du schlicht und ergreifend das absolut Beste, das mir je hätte passieren können...", flüstert sie mit leicht bebender, brüchiger Stimme. Und bevor ich darauf reagieren oder irgendeine Art von Antwort zustande bringen kann, überbrückt sie auch den letzten Abstand zwischen uns und verschließt meine Lippen unendlich zärtlich mit ihren.

Ich hätte vermutlich aber ohnehin keine Antwort gefunden.

Vollkommen überrumpelt von ihren wirklich aus tiefstem Herzen kommenden, unfassbar schönen Worten ziehe ich sie einfach nur fest an mich und erwidere ihren zärtlichen, intensiven Kuss mit aller mir möglichen Inbrunst, während mein Herz derart kräftig gegen die Brust hämmert, als würde es durchbrechen wollen. Und gleichzeitig jagt es mir damit eine so intensive Wärme durch den ganzen Körper, dass ich kurz erschaudere.
Das war eindeutig und mit weitem Abstand das Allerschönste, das je eine Frau zu mir gesagt hat... und wirklich die verdammt nochmal beste Liebeserklärung, die ich mir überhaupt hätte wünschen oder auch nur vorstellen können! Und das meine ich wirklich so; was sie da grade eben zu mir gesagt hat... das war... einfach so viel schöner und vor allem bedeutungsvoller, als jedes Ich liebe dich hätte sein können. Noch kein einziges Mal hat einer von uns diese angeblich so wichtigen, magischen drei Worte ausgesprochen... und ich glaube auch nicht, dass sich das so schnell ändern wird. Es besteht keinerlei Notwendigkeit dazu. Ich erinnere mich in aller Deutlichkeit daran, wie schnell und wie oft Celine mir damals gesagt hat, wie sehr sie mich doch liebt – und jedes einzelne Mal war es höchstens eine halbherzig daher gesagte Floskel... oder sogar eine komplette Lüge. Leere Worte, an die ich mich aber all die Jahre mit zunehmender Verzweiflung geklammert hab. Ich wollte es so dringend von ihr hören, weil es für mich die einzige, greifbare Bestätigung für diese Aussage war.

Von Sina brauche ich das nicht zu hören. Ich will es eigentlich auch noch gar nicht.
Erst mit ihr hab ich gelernt, dass es so viel schönere, wichtigere Ausdrücke für dieses Gefühl gibt! Celine hat nie gesagt, dass sie dankbar ist, mich in ihrem Leben zu haben. Oder gar, dass ich das Beste bin, das ihr hätte passieren können oder dass sie sich bei mir sicher und wohl fühlt. Sie hat mich nie gebeten, vorsichtig zu fahren oder ihr zu schreiben, ob ich gut angekommen bin, wenn ich nachts oder im Regen fahre... so wie Sina es inzwischen immer tut. Auch hat sie mir niemals ungefragt einen starken Kaffee gemacht, weil ich müde ausgesehen hab oder sich an mich geschmiegt und umarmt, wenn ich mir wegen irgendwas den Kopf zerbrochen hab.
Es sind aber genau diese kleinen, unscheinbaren Dinge, mit denen Sina mir immer wieder so viel deutlicher zeigt, dass sie mich liebt, als wenn sie es einfach aussprechen würde. Sie lässt mich fühlen, wie wichtig ich ihr bin...
Gott, und dafür liebe ich sie nur umso mehr!
Alles an ihr, so wie sie ist... mit all ihren Facetten und Eigenheiten.

Langsam, aber unendlich intensiv rollen sich unsere Lippen voneinander ab, suchen sich sehnsüchtig wieder und verschmelzen erneut miteinander. Genüsslich streiche ich dabei durch ihr Haar... und gleich darauf gezielt mit festem Druck auch über den Nacken nach unten, was ihr wie jedes Mal ein unwillkürliches Schnurren entlockt. Eine jener Eigenheiten, die ich ganz besonders liebe und die mich jedes Mal wieder automatisch grinsen lässt.
„Das machst du doch absichtlich, du Fiesling...", mault sie halbherzig, bleibt aber wie ausgeknipst mit geschlossenen Augen und der Stirn an meine Brust gelehnt stehen und genießt es sichtlich. Ich kann nicht anders und lache leise, während ich weiter über ihren Rücken kraule.
„Natürlich ist das Absicht... es ist schon ziemlich süß, wenn du dich akustisch plötzlich in eine Katze verwandelst...", ziehe ich sie belustigt auf, was mir einen halbherzigen Schlag auf den Hinterkopf einbringt, der mich allerdings nur noch mehr lachen lässt. „Ich glaube, du vergisst schon wieder, dass ich mit verdammt vielen Brüdern in einem Heim für Schwererziehbare aufgewachsen bin... wenn du mich also in irgend einer Form züchtigen willst, musst du schon ein kleines bisschen härter zuschlagen, yoi?" Mit einem breiten Grinsen begegne ich ihrem kurzen, finsteren Blick, ehe sie mir demonstrativ die Zunge rausstreckt.
„Nur scheint das härtere Zuschlagen dann ja auch nicht viel bei dir gebracht zu haben, oder?", gibt Sina trocken zurück – was meine Hand doch direkt dazu veranlasst, von ihrem Nacken aus abwärtszuwandern, unter ihr Shirt zu tauchen und mit den Fingernägeln leicht über ihre bloße Haut zu kratzen.
Ihr persönlicher Overkill, wie ich inzwischen ja genauestens weiß... und ich versuche nicht mal, mir das triumphierende Grinsen zu verkneifen, als sie mit einem ausgesprochen behaglichen Laut nun wirklich vollkommen wehrlos gegen meine Brust kippt – und dort gleich nochmal schnurrt.

Sooo berechenbar... und wirklich einfach süß, mir fällt kein besseres Wort dafür ein.

Es ist wirklich unheimlich schön zu fühlen, wie sie in meinen Armen buchstäblich dahinschmilzt... wie sie sich mit geschlossenen Augen und vollkommen tiefenentspannt an mich lehnt und sich vertrauensselig von mit verwöhnen lässt. Mir protestlos die Kontrolle überlässt...
Mein Grinsen wird zu einem warmen Lächeln. Es fühlt sich wirklich unheimlich richtig an mit ihr... einfach alles. Und das, obwohl wir beide doch eigentlich so geprägt von unserer Vergangenheit sind. Aber mit jedem Tag, den wir zusammen verbringen, scheinen sich diese alten Wunden langsam zu schließen und zu verheilen. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal eine Frau finden würde, die derart perfekt ist – perfekt für mich. Aber Sina ist genau das. Und ich bin wirklich davon überzeugt, dass wir gemeinsam all unsere Altlasten abstreifen und einfach nur glücklich sein können! Um das allerdings zu erreichen... werde ich Sabos Rat wohl direkt beherzigen müssen, auch wenn es die Stimmung wohl ruinieren wird. Aber ich bin mir nun mal leider ziemlich sicher, dass es da tatsächlich etwas gibt, das sie mir nicht sagen kann... oder will.
„Sina?", unterbreche ich deshalb vorsichtig die friedliche Stille zwischen uns. Mir fällt grade auf, dass wir ja noch immer im Flur stehen und noch keinen Meter weitergekommen sind, als uns die Schuhe und Jacken auszuziehen. Sie linst fragend zu mir hoch.
„Mmmh?"
Aufmerksam und ernst sehe ich sie an.
„Ich würde gern wissen, was dich in letzter Zeit beschäftigt. Irgendwas ist da, das dir Sorgen macht... würdest du mir sagen, was es ist?", bitte ich sie leise.

Dass ich mit meiner Ahnung vollkommen recht habe, zeigt mir auch sofort der kurz sichtbare, erschrockene, schuldbewusste Ausdruck in ihren Augen, ehe sie sie hastig von mir abwendet.
„Nichts Wichtiges. Es ist alles okay bei mir und es gibt nichts, worüber du dir Gedanken machen müsstest...", wehrt sie genau wie erwartet betont sorglos ab... und ich bin Sabo wirklich dankbar, dass er mich vorgewarnt hat. Grade nach ihren liebevollen Worten vorhin bin ich mir tatsächlich sicher, dass es genau so ist, wie er gesagt hat: sie will mich also wirklich gewohnheitsmäßig vor ihren Problemen beschützen, genau wie Sabo früher. Mit einem nachsichtigen Seufzen fasse ich an ihr Kinn und drücke es sanft, aber bestimmt wieder nach oben, damit sie mir sichtlich widerstrebend wieder in die Augen sehen muss.
„Ich mache mir aber doch Sorgen. Rede mir, Sina... bitte. Egal was es ist, wir kriegen das zusammen hin, yoi? Lieber zerbrech ich mir nämlich mit dir gemeinsam den Kopf über irgendein Problem, als dass ich mich ständig fragen muss, was du da still und heimlich mit dir rumschleppst... da mach ich mir mit der Zeit nur immer größere Sorgen, verstehst du? Ich... gebs wirklich nur ungern zu, aber wegen dem ganzen Mist von früher kommt da in mir nämlich automatisch die Angst in mir hoch, dass ich was falsch gemacht haben könnte... oder anderweitig etwas zwischen uns nicht stimmt", erkläre ich ihr ein wenig stockend, aber vollkommen offen und aufrichtig. Ich hoffe, dass ich auf diese Weise am besten an sie rankomme... indem ich auch meine eigene Schwäche ihr gegenüber ehrlich zugebe. Und so betroffen, wie sie mich ansieht, könnte es tatsächlich klappen.

„Oh, Marco... nein, das... du hast doch nichts falsch gemacht! Ich würde es dir immer sagen, wenn mich was gestört hat, aber da war wirklich rein gar nichts! Das... bitte glaub mir, ja?", versichert sie mir hektisch und legt instinktiv eine Hand an meine Wange, während nun SIE mich besorgt mustert. Das bringt mich unwillkürlich zum Lächeln und ich hauche einen liebevollen Kuss in ihre Handfläche... aber davonkommen lasse ich sie trotzdem nicht. Ohne ihr eine Wahl zu lassen oder auf ihr erschrockenes Japsen zu reagieren, greife ich unter ihre Kniekehlen und lade sie mir kurzerhand in die Arme, sodass sie reflexhaft ihre Arme um mich schlingt. Ich hauche ihr einen Kuss auf die Nasenspitze.
„Ich glaubs dir... aber wenn ICH nichts gemacht hab, das dich beschäftigt... was ist es dann? Na, komm schon, ich will es wissen... raus mit der Sprache, yoi?", fordere ich sie erneut auf und trage sie rüber ins Wohnzimmer, wo ich mich deutlich bequemer mit ihr auf meinem Schoß auf die Couch setzen kann. So kann sie mir auch wirklich nicht mehr ausweichen, was ich ihr mit meinem festen Griff um ihre Hüfte verdeutliche.
Unwillig atmet sie aus und streicht sich fahrig ein paar verirrte Haare aus der Stirn.
„Oh man... seit wann bist du so hartnäckig? Es... so einfach ist das nicht... wieso tust du mir das an?", jammert sie fast schon verzweifelt, weshalb ich mich zu ihr beuge und ganz sanft mit meinen Lippen über ihre gleite.
„Weil du mir wichtig bist, yoi?", raune ich ihr liebevoll zu und verwickle sie in einen kurzen, aber intensiven Kuss... und unterdrücke mein erleichtertes Seufzen, als sie schließlich geschlagen ihren Atem ausstößt. Es braucht aber noch einen Augenblick, in dem sie unruhig auf ihren Lippen herumbeißt und sichtlich nach Worten sucht. Ich dränge sie aber nicht, sondern streiche geduldig mit einer Hand über ihren Rücken.

„Ich... ich hab... echt Angst, dich zu enttäuschen...", kommt es schließlich kaum hörbar über ihre Lippen, was mich besorgt die Stirn runzeln lässt. Ihr Blick ist abgewandt, aber ihre Finger klammern sich nervös an mein Hemd... was auch immer sie da beschäftigt, scheint doch größer zu sein, als ich erwartet hab. Vor allem, weil es ja anscheinend doch etwas mit mir zu tun hat.
„Mich enttäuschen? Mit was?", frage ich ruhig nach und umfasse beruhigend an ihre Hände, was immerhin dazu führt, dass sie mich wieder ansieht. Allerdings ziemlich niedergeschlagen und... selbst enttäuscht, aber eindeutig von sich.
„Marco, ich... es tut mir so leid, aber... ich weiß nicht, ob... ob... ach, man! Ich weiß nicht, ob... ich es schaffe, sobald schon deinen... deinen V-Vater zu treffen!", stößt sie schließlich mühsam hervor und zieht automatisch furchtsam die Schultern hoch.
Das erwischt mich nun allerdings doch kalt. Überrumpelt weiten sich meine Augen, während ich versuche, aus ihrer Aussage schlau zu werden und gleichzeitig die tatsächlich unwillkürlich aufblitzende Enttäuschung in mir zu unterdrücken.
„Mein... Vater? Was ist mit ihm? Ihr habt euch am Telefon doch schon gut verstanden, wieso glaubst du, dass du ihn nicht treffen kannst?", will ich bemüht ruhig wissen... und hätte mir im nächsten Augenblick gern selbst in den Arsch gebissen, weil ich mich wohl leider nicht schnell genug wieder in den Griff bekommen hab. Denn so, wie Sina reumütig und unglücklich den Kopf hängen lässt, hat sie meine leise Enttäuschung eben doch bemerkt und fühlt sich darin bestätigt, dass es eine schlechte Idee war, mit mir zu reden.
Ach, shit!

Grimmig entschlossen beiße ich die Zähne zusammen und ziehe sie resolut an mich.
„Hey! Lass dich doch nicht so hängen... es ist in Ordnung, wirklich! Ich bin doch gar nicht enttäuscht von dir, Sina... kein bisschen, darauf hast du mein Wort! Im Gegenteil, ich bin wirklich froh, dass du es mir gesagt hast, yoi?", versuche ich meinen Fehler wieder auszubügeln und streiche verzeihend über ihre Wange. „Ich kann wirklich damit leben, wenn du Vater jetzt noch nicht treffen möchtest. Ist es dir einfach noch zu früh oder gibt es einen anderen Grund dafür?"
Sina seufzt tief und löst sich ein kleines Stück von mir, ehe sie betrübt nach meiner Hand greift und sie mit ihren beiden festhält.
„Lieb von dir, aber... es tut mir trotzdem unendlich leid. Ich... hab selbst nicht gewusst, dass es so laufen würde und ich... ich bin so enttäuscht von mir! Ich fand deinen Vater am Telefon wirklich unheimlich sympathisch und hab gern mit ihm gesprochen... zumindest bis zu dem Moment, als er dich Sohn genannt hat und mir klar wurde, mit dem ich da gesprochen hab..." Resigniert hebt sie den Blick und sieht mich unglücklich an. „Ich hab dich damals so gut verstanden, als du mir nach unserem schiefgelaufenen ersten Kuss von Celine erzählt hast und davon, wie viel Angst du auch nach all den Jahren noch hast, wieder einer Frau so zu vertrauen wie du es bei ihr getan hast... weil sie dich so tief enttäuscht hat, dass du zeitweise lieber für den Rest deines Lebens allein geblieben wärst, als es nochmal zu versuchen. Ich hab dich wirklich so verdammt gut verstanden, Marco... weil es mir doch genauso geht. Nur... eben nicht dir gegenüber. Ich... wurde nicht von einem Mann enttäuscht, sondern..."

„...von deinen Eltern", beende ich leise ihren Satz und atme schwer aus. Das ist es also... jetzt versteh ich das Ganze endlich.
So groß wie meine Angst war, nochmal eine Frau in mein Leben zu lassen, so groß ist Sinas Angst vor einer neuen Elternfigur in ihrem Leben. So gesehen haben wir also beide durch einschneidende Erlebnisse das Vertrauen in eine eigentlich wichtige, zwischenmenschliche Beziehung verloren... so gründlich, dass uns allein der Gedanke an etwas Neues in diese Richtung instinktiv abgeschreckt und Panik verursacht hat. Wie könnte ich sie da nicht verstehen? Ich hab doch vor noch gar nicht langer Zeit exakt dasselbe durchgemacht und weiß ganz genau, wie sie sich grade fühlt. Erst recht, wenn sie mich so ansieht... es steht ihr ja ins Gesicht geschrieben, wie sehr sie das quält!
Ein leichtes Lächeln findet seinen Weg zurück auf meine Lippen, als ich Sina behutsam an eben jene ziehe und sie erst mal in einen sehr, sehr langen und sehr aussagekräftigen Kuss verwickle, der ihr wirklich mehr als deutlich machen sollte, dass ich hier wirklich GAR NICHTS in irgendeiner Form übel nehme. Erst, als die Anspannung in ihrem Körper endlich nachlässt, lasse ich wieder von ihr ab, halte ihr Gesicht aber weiterhin dicht vor mir zwischen meinen Händen fest.

„Ich versteh dich, Sina. Vollkommen. Und genau deshalb kann ich doch auch gar nicht enttäuscht von dir sein, verstehst du? Wie auch... ich hab sechs Jahre gebraucht, bevor ich es wieder versucht hab... nein, bist ich dank DIR wieder den Mut dazu gefunden hab, es nochmal zu versuchen. Und auch nur wegen DIR kann ich den ganzen Mist nun endlich langsam hinter mir lassen und wirklich glücklich sein, yoi?" Ich begegne ihrem bekümmerten Blick mit einem warmen, offenen Lächeln und streiche mit meinem Daumen zärtlich über ihre Wange. „Du hast mir so unglaublich viel geholfen... du hast mir neues Vertrauen in mich und in uns beide verschafft. Also lass mich doch jetzt dir in dieser Sache helfen, okay? Deine Eltern waren der Horror und du hast Angst davor, wieder so schrecklich enttäuscht zu werden... das versteh ich vollkommen. Aber zum Glück hab ich den absolut besten Vater, den es auf dieser Welt gibt und von dem ich ganz sicher weiß, dass er dich niemals enttäuschen wird! Einfach, weil er noch nie jemanden enttäuscht hat, der sich auf ihn verlassen hat. Wir müssen dir also die Angst vor ihm nehmen... aber das kriegen wir hin, da bin ich mir absolut sicher. Das Kennenlernen hat Zeit, bis du dich damit besser fühlst... und hey: für irgendwas muss es doch gut sein, dass du dir ausgerechnet einen Psychiater geangelt hast, oder?"

Damit entlocke ich ihr immerhin endlich wieder ein leises Prusten, das den niedergeschlagenen Ausdruck deutlich abschwächt... aber nicht ganz vertreibt.
„Und wenn es doch nicht klappt? Ich weiß doch, wie sehr du an deinem Vater hängst... und ich will auf gar keinen Fall die nächste böse Hexe sein, die zwischen dir und deiner Familie steht!", erwidert sie unruhig, was mich allerdings entschieden den Kopf schüttelt lässt.
„Das wirst du nicht. Hab bitte einfach nur Vertrauen in mich... und vertrau auch dir selbst. Nur weil es dir jetzt noch Angst macht, heißt das doch noch gar nichts! Mach nicht den Fehler und erwarte zu schnell und zu viel von dir selbst. Du lebst dein Leben doch erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit so richtig eigenständig... und es ist noch keinen Monat her, dass du mich gefragt hast, woher man weiß, wer man wirklich ist! Es muss nicht alles sofort reibungslos klappen... manche Dinge brauchen einfach mehr Zeit... oder den richtigen Anstoß oder eine passendere Gelegenheit, und das kommt von selbst. Also bitte... geißel dich nicht mehr deswegen. Ich bin dir deshalb weder böse noch irgendwie von dir enttäuscht... und du wirst auch nicht als böse Hexe zwischen mir und meiner Familie stehen, glaubst du mir das?" Ruhig halte ich ihrem zweifelnden Blick stand, bis sie mit einem leisen Lächeln kapituliert.

„Ich vertrau dir...", murmelt sie geschlagen, was mich erleichtert und glücklich Schmunzeln lässt. Na also... wieder eine Hürde geschafft. Natürlich ist es schade, dass ich Sina nicht mit zu Vaters Geburtstag nehmen kann... aber dann eben ein anderes Mal. Ich hab ihr gegenüber auf jeden Fall keine leeren Worte benutzt; ich bin mir wirklich absolut sicher, dass sie ihr Trauma überwinden und neues Vertrauen fassen kann. Zusammen schaffen wir das.
„Gut so...", brumme ich zufrieden und lasse mich entspannt zurücksinken, bis mein Kopf auf der Rücklehne der Couch aufliegt und ich zu ihr hochschauen muss, weil sie ja noch immer auf meinem Schoß sitzt.
Mit meinen Händen an ihrer Hüfte.
Mmmmh... ich glaube, ich finde gerade Gefallen an dieser Position.
Und Sina, die mich keineswegs aus den Augen gelassen hat, bemerkt meinen Stimmungsumschwung natürlich sofort. Interessiert zieht sie eine Braue hoch... und dann breitet sich wieder dieses verboten frivole Lächeln auf ihren Lippen aus, das mir zuverlässig die Hitze in sämtliche Körperteile jagt. Was von ihr gleich auch noch exponentiell verstärkt wird, als sie auffällig langsam ihre Sitzposition ein klein wenig verändert. Nicht viel... es hätte auch eine zufällige Bewegung sein können, wegen der ihr reizvoller Hintern da grade kurz über meinen Schritt reibt... nur glaube ich bei ihr schon lang nicht mehr an Zufälle.

„Soso... darf ich die Therapiestunde damit dann als beendet betrachten...?", fragt sie leise... und ich bin wirklich fasziniert von dem Kontrast, den sie da grade mit diesem täuschend unschuldigen Tonfall und ihrem mehr als verdorbenen Lächeln erschaffen kann.
Gespielt nachdenklich brummend lege ich den Kopf schief und lasse meine Hände langsam mit festem Druck von ihren Hüften aus an den Seiten nach oben wandern. Ihren bronzefarbenen Pullover nehme ich dabei versehentlich mit... und entferne das unnütze Stück Stoff auch gleich, was mir gleich einen viel schöneren Blick auf die weiche Haut ihres Oberkörpers verschafft.
„Hm... kommt ganz drauf an. Fällt dir denn was anderes ein, das wir jetzt machen können?", stelle ich vollkommen ernst eine Gegenfrage, während die Finger beider Hände hauchzart neckend von ihrem Schlüsselbein aus über die weichen Rundungen ihrer noch verhüllten Brüste wieder abwärts wandern. Ihr Lächeln wird breiter, als sie sich leicht nach vorn neigt und sich ohne Eile an meinen Hemdknöpfen zu schaffen macht.
„Och, lass mich mal kurz überlegen...", erwidert sie gedehnt und beugt sich gleich darauf weiter nach vorn, um gewissenhaft jeden Zentimeter meiner Brust, den sie mit ihren flinken Fingern freilegt, auch direkt mit den Lippen zu begrüßen. Und mir ein angetanes Schnaufen entlockt, weil ich neben ihren Lippen auch immer wieder Zunge oder Zähne auf meiner Haut zu spüren kriege. „Wie wärs wenn wir zwei... mal ein richtig ausführliches Fachgespräch führen?"

Fachgespräch... ahja...
Ein verdorbenes Schmunzeln breitet sich auf meinen Lippen aus, während ich dabei zusehe, wie sie langsam von meinem Schoß gleitet, um den letzten Hemdknopf zu öffnen... und den Knopf meiner Hose gleich dazu.
„Interessanter Vorschlag, yoi? Wie genau... sähe dieses Fachgespräch denn aus?", raune ich ihr zu, und bei dem verschmitzten Glanz in ihren Augen, mit dem sie mir in diesem Moment den Reißverschluss runterzieht, weiß ich jetzt schon, dass ich dem sicher nicht abgeneigt sein werde.
„Ganz einfach... zuerst... entscheiden wir uns natürlich für ein Thema...", lautet ihre trügerisch sachliche Antwort und nimmt mir die Entscheidung hierfür direkt ab, als sie meine Jeans ein Stück nach unten zieht und sie ihre Lippen mit teuflisch festem Druck auf die deutlich sichtbare Beule unter meiner Shorts presst. Mir entkommt ein unterdrücktes Keuchen, was ihr sichtlich gefällt... genau wie die Tatsache, dass ich ihr für den Augenblick die Zügel überlasse. Nicht wissend, wann der Spieß umgedreht wird... verdammt, ich liebe dieses Spiel! Vor allem, weil Sina die geborene Verführerin ist... da genieße ich sogar meine zeitweise Passivität.

Lächelnd entfernt sie sich wieder ein kleines Stück von mir, aber nur, um ihre Finger seitlich an meiner Hose einzuhaken.
„...als nächstes sollten wir dann wohl eine kleine Stoffsammlung machen...", fährt sie gewieft fort und setzt auch diesen Punkt sehr wörtlich um, indem sie mich mit etwas Hilfe meinerseits von der Hüfte abwärts entkleidet. Als sie sich aber aufrichtet, packe ich unvermittelt ihren Arm und ziehe sie zurück zu mir auf die Couch, bis sie über meinem Schoß kniet.
„Gefällt mir... da sollte ich eindeutig auch etwas beitragen, yoi?", grinse ich dunkel und greife nach dem Verschluss ihres türkisen BHs. Einen Moment später landet mein Beitrag auch schon bei den anderen Sachen, ehe ich mich auch gleich ihrer Hose widme. Kaum sind Knopf und Reißverschluss offen, tauchen meine Hände auch schon hinten unter den nun lockeren Stoff und umfassen kräftig ihren hübschen Hintern – und ich nutze ihre vorteilhafte Position gleichzeitig dazu, meinen Mund hungrig über ihre köstliche Brustwarze zu stülpen und hart daran zu saugen. Nun ist es Sina, die lustvoll keucht... im Gegensatz zu mir aber nicht unterdrückt, sondern laut und genussvoll. Erst, als ich ihre Hose samt Unterwäsche bis zu den Oberschenkeln runtergezogen habe, lasse ich wieder von ihr ab, lehnte mich wieder zurück und erlaube ihr, wieder aufzustehen. Achtlos landet dabei auch gleich mein Hemd bei unserer Stoffsammlung, genau wie der Rest von Sinas Kleidung. Hab ich schon mal erwähnt, wie verdammt gern ich sie nackt sehe? Ich liebe ihre weichen, sehr weiblichen Rundungen...

„Gut, nachdem die Stoffsammlung damit vollständig ist... sollten wir... die Fakten prüfen, oder?" Ihr hungriger Blick, der eindeutig meiner Körpermitte gilt, lässt keinerlei Zweifel zu, welche Fakten sie da genau prüfen will. Nicht, dass ich da irgendwas dagegen hätte...
„Seh ich auch so... wir müssen ja sichergehen, dass sie unserer Argumentation auch standhalten...", stimme ich ihrem Vorschlag mit einem dunklen Grinsen zu und kassiere einen verschmitzten, aber eindeutig anerkennenden Blick für meinen Beitrag zu unserem Fachgespräch. Ich bin eben lernfähig... und absolut süchtig nach dem Anblick, wie Sina vor mir auf die Knie geht und regelrecht andächtig meinen Schaft umfasst. Mein Atem beschleunigt sich dramatisch, als sie sich nach von beugt und ich ihren Atem an meinem Glied fühlen kann... und ihre Zunge einmal provozierend über meine Spitze leckt. Gleich darauf entlockt sie mir jedoch ein richtiges Stöhnen, als sie mich übergangslos komplett in ihren Mund eindringen lässt.
Gottverdammt, diese kleine Teufelin macht mich wahnsinnig!!
Als sie gleich darauf in bewusst langsamem Tempo beginnt, mich intensiver zu verwöhnen und ihre flinke Zunge dabei von unten gegen meinen Schaft drückt, verwandelt sie meinen Atem endgültig in ein lustvolles Keuchen, während mein Becken ihren sinnlichen Bewegungen automatisch entgegenkommt... und damit auch der frivolen, feuchten Hitze, die meine Mitte jedes Mal wieder auf so verstandraubende Art willkommen heißt. Was meinen Geduldsfaden für dieses Vorspiel aber zuverlässig immer wieder reißen lässt, ist das Wissen darum, wie sehr auch Sina auf das hier steht! Allein, wie ihre kleinen Hände an meiner Hüfte mich zu einem immer schneller werdenden Tempo drängen, zeigt mir ihre Leidenschaft hierfür überdeutlich... aber mein Ende ist definitiv erreicht, sobald sie währenddessen auch noch anfängt zu stöhnen. Und ich ihre verboten heißen Laute an meiner Spitze vibrieren fühlen kann.

Mit einem wortlosen Fluch bremse ich sie aus, umfasse eisern ihre Handgelenke und ziehe sie wieder zu mir auf den Schoß, wo ich aber zuallererst mit einem zügellosen, regelrecht gierigen Kuss über sie herfalle. Und Sina... hält mir nicht nur stand, sondern steigt begeistert drauf ein und greift mir leidenschaftlich in den Schopf, um mich sogar noch fester an ihre Lippen zu ziehen. Diese Frau... ist wirklich ein Teufel.
„Zeit, dass wir... endlich tiefer in die Materie... eintauchen!", keucht sie atemlos, aber unmissverständlich fordernd zwischen zwei entarteten Küssen gegen meinen Mund und entlockt mir damit ein grollendes Lachen. Ich liebe ihre verdorbenen Wortspiele...
„Oh ja... mal sehen, ob die Materie den harten Fakten auch wirklich standhält, yoi?", knurre ich leidenschaftlich und dirigiere ihre verheißungsvoll feuchte Mitte ungeduldig über meinen Schoß, während sie sich an meinen Schultern festhält und mir mit lustvoll glänzenden Augen entgegensieht. Wie schon vorhin umschließe ich mit beiden Händen ihre Hüfte... und drücke sie langsam zu mir nach unten in den Schoß. Sina entkommt ein hemmungsloses Stöhnen, mir ein wortloser Fluch, als ich endlich in sie eindringe. Immer tiefer, bis sie schließlich ganz auf mir sitzt und ich sie vollständig ausfülle. „Tief genug eingetaucht?", schnaufe ich mit einem weiteren verdorbenen Schmunzeln, hebe sie ein Stück hoch und hole sie mit einem harten Ruck wieder zurück nach unten, was ihr erst einen unterdrückten Aufschrei entlockt und dann ein heiseres, lustvolles Lachen.
„Ganz eindeutig weißt du... wie man harte... kompromisslose... Fachgespräche führt", antwortet sie schwer atmend und beugt sich näher zu meinem Ohr. „...aber ich steh drauf, Commander!"

Und damit endet jede verbale Konversation.

Grollend packe ich ihre Hüften fester und zwinge sie damit übergangslos in einen schnellen, erbarmungslosen Rhythmus; gleite bei jeder neuen Bewegung nur wenig aus ihr heraus, stoße aber dafür umso härter wieder hinein und überfordere sie damit gezielt von Anfang an. Nicht, dass ich mir noch Illusionen darüber machen würde, dass ich ihr mit irgendwas die frechen Sprüche austreiben könnte... aber mir läge sowieso nichts ferner als das. Ich liebe es, wie sie mich auf diese erotische Weise provoziert... ich genieße es, wenn sie mich in den Wahnsinn treibt... ich stelle mich so verdammt gern unseren kleinen Machtkämpfen... und koste meinen Triumph am Ende inzwischen auch so richtig aus. Mit einem dunklen Grinsen sehe ich zu, wie Sina schon jetzt verbissen versucht, sich zurückzuhalten... ich fühle, wie sich ihre Hände haltsuchend in meine Schultern krallen... aber schon nach wenigen Augenblicken kapitulieren muss. Ihr heiserer Aufschrei und ihr kurz unkontrolliert bebender Körper fachen die Hitze in mir nur noch weiter an und lassen auch mich lustvoll aufstöhnen. Oh, ich stehe inzwischen sehr drauf, wenn ich sie mehrmals zum Kommen bringen kann... vor allem, weil ich ihr dabei keine Pause gönne, sondern einfach weitermache. Ihre durch den Orgasmus überempfindlichen Sinne auf diese Weise sogar noch mehr überreize und sie damit endgültig aus dem Reich des rationalen Denkens herauskatapultiere.
Hungrig, gierig, stoße ich weiter in ihren berauschend erhitzten Schoß. Sehe zu, wie meine kleine Teufelin dabei vor Verlangen schier vergeht und hilflos den Kopf in den Nacken wirft. Ihr anfängliches Stöhnen und Keuchen ist zu einem einzigen, langgezogenen, flehenden Lustlaut geworden, der in zunehmend höhere Oktaven rutscht und damit ihren zweiten Höhepunkt ankündigt.

Aber diesmal wird es ein Gemeinsamer.

Als Sina zum zweiten Mal unterdrückt aufschreit, nehmen mich die heftigen Kontraktionen ihres Körpers mit. Ein kehliges, befreites Stöhnen bricht über meine Lippen und ich presse mich ruckartig so tief wie nur möglich in sie und genieße mit geschlossenen Augen den überwältigenden Rausch, der über mich hinwegfegt... bis er langsam wieder verebbt und von dieser angenehmen, zutiefst befriedigten, entspannenden Schwere abgelöst wird.
Keuchend, oder in Sinas Fall vielmehr nach Atem ringend, sinken wir fix und fertig auf die Polster zurück.
„Hatten... wir... nicht... was... von gemütlichem... Couchtag... gesagt?", schnauft sie gespielt jammernd und bringt mich damit zum Lachen.
„Wieso? Wir sind doch... auf der Couch... und gemütlich isses... doch grade auch, yoi?", antworte ich belustigt, was sie nun prusten lässt.
„Ich seh schon... wir haben... da... leicht unterschiedliche... Ansichten... mein Liebling!", gibt sie ächzend zurück und schafft es schließlich, von mir runterzusteigen. Sichtlich geplättet fährt sie sich durch ihr schweißnasses Gesicht, ehe sie mir einen verschmitzten Blick zuwirft. „Was hab ich nur aus dir gemacht... ich fürchte, ich hab ein Monster erschaffen!"

Mein breites, durchaus selbstzufriedenes Grinsen verrät wohl überdeutlich, wie viel Reue oder Bedauern für diesen Umstand ich empfinde.
„Damit wirst du wohl leben müssen. Wobei es irgendwie nicht so wirkt, als würdest du da allzu sehr drunter leiden..." Mit dem dringenden Bedürfnis nach einer Dusche komme auch ich auf die Beine, doch ich kann nicht widerstehen, Sina noch einmal an mich zu ziehen und ihr mit diesem herrlichen Haut-an-Haut-Gefühl einen innigen, zärtlichen Kuss zu stehlen, ehe ich sie warm ansehe. „Das hier ist allerdings wirklich ganz allein dein Verdienst... weil du mir das Vertrauen in eine Partnerschaft zurückgegeben und mein Leben damit so viel schöner gemacht hast, als es jemals war. Und genau das will ich jetzt auch für dich tun, yoi? Du musst mir nur erlauben, dir helfen zu dürfen..."
Sina seufzt bei der Erinnerung an unsere kleine ‚Therapiestunde' von vorhin, aber immerhin wendet sie sich nicht von mir ab. Sie wirkt zwar noch immer geknickt wegen ihres angeblichen Versagens bei meinem Vater, aber längst nicht mehr so schlimm.
„Erlaubnis erteilt... als ob ich zu dir nein sagen könnte!", grummelt sie vorwurfsvoll, doch es klingt mehr spielerisch als ernstgemeint, was mich zufrieden schmunzeln lässt.
„Gut zu wissen, dass du nicht nein sagen kannst... werd ich mir fürs nächste Mal merken, wenn mein inneres Monster Freilauf braucht, yoi?"
„Du bist so ein Blödmann..."
„Ich dich auch, Liebling!"

Trust in MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt