Abfahrt

206 12 2
                                    



Einen wunderschönen guten Abend meine Lieben!

Tadaaa - Sina is back!!

Könnt ihr das glauben??

Es hat ja nur fast ein Jahr gedauert... v.v

Oh man, es tut mir echt sooo leid, dass es so ein langer Break geworden ist – das war absolut nicht geplant oder gewollt. Aber (ich muss mich an dieser Stelle einfach mal kurz auskotzen und entschuldige mich für diverse Kraftausdrücke – es ist zu heiß für manierliche Zurückhaltung) zuerst hat mich das Finale von Junie so extrem beansprucht, dass da wirklich für nichts anderes mehr Zeit war... und danach hing ich so fucking lang an diesem blöden Pimmel-Kapitel fest!!! Ò_Ó Ich war echt noch nie so planlos wie hier... denn der Witz ist: die nächsten beiden Kapitel sind dafür schon seit Ewigkeiten so gut wie fertig. Es fehlte nur das hier, damit es weitergehen kann, aber so wollte ums Verrecken nicht vorwärtsgehen. Und vor knapp drei Wochen dann... flutsch! Rutschte das Mistding quasi einfach so im Vorbeigehen raus wie eine Spotangeburt. Ich hab keine Ahnung, wo es herkam oder wo zwischen Uterus und Zentralhirn es feststeckte... aber da war es. Hurray! \@_@/

So.

Das tat gut, ich habe fertig... jetzt bin ich auch wieder gut gelaunt. :D
Also dann wünsche ich mal ganz viel Spaß beim Weiterlesen und zumindest für das nächste Kapitel kann ich save sagen: wir lesen uns hier in vier Wochen wieder! Habt eine schöne Zeit bis dahin und lasst euch bitte weder von der Sonne verbrutzeln noch vom drölfzigsten Jahrhunderthochwasser wegschwemmen – bleibt gesund! <3

GlG
Ancarda




*********************************************



~Marco~


„Achtung KURVE! Links lenken, links lenken, schnell!!"
In gespielter Todesangst klammere ich mich mit beiden Händen an der Beifahrertüre fest – und sterbe dabei innerlich vor Lachen bei Sinas ungläubigem Blick, während sie minimal das Lenkrad ihres kleinen Käfers nach links bewegt, um die tödliche Kurve zu bewältigen.
„Hattest du nicht vor zehn Minuten noch behauptet, du wärst kein wandelndes Männerklischee, sondern ein unproblematischer Beifahrer...?", fragt sie trocken.
Ich nicke vollkommen ernsthaft.
„Bin ich doch! Ich warne dich doch immerhin vor möglicherweise problematischen Situationen, yoi? Vorsicht, rote Ampel! Du musst bremsen... UFF!", lautet meine klugscheißerische Antwort – zumindest, bevor sie unvermittelt so hart auf das Bremspedal tritt, dass mir meine kleine Reisetasche vom Schoß rutscht und mein Sicherheitsgurt ordentlich Arbeit bekommt, als es mich abrupt nach vorn reißt. Sie grinst mich dreckig an.
„Ups... sag mir doch das nächste Mal bitte, dass ich SANFT bremsen soll. Ohne deine genialen Überlebenstipps bin ich doch vollkommen hilflos, Schatz!"

Nun breche ich doch in lautes Gelächter aus, während ich mein Gepäckstück wieder aufsammle.
„Okay, okay... du hast gewonnen, ab jetzt halte ich mein Wort", gebe ich mich geschlagen und gönne ihr das triumphierende Grinsen, während ich mich demonstrativ entspannt zurücklehne, um nun endlich der versprochene brave Beifahrer zu sein. Ich bin ihr schließlich dankbar, dass sie mich noch zu Ace und Sabo bringt, von wo aus wir gemeinsam mit Thatch in einem Auto zu Pops fahren können... so hab ich immerhin noch ein paar Minuten mehr mit ihr, bevor wir uns eine für meinen Geschmack viel zu lange Zeit überhaupt nicht sehen. Zumal ich gegen Sinas Fahrstil ohnehin absolut nichts einzuwenden habe; sie fährt wirklich hervorragend, und da wir nur innerhalb Dublins unterwegs sind, fällt es nicht mal auf, dass ihrem Auto eindeutig zu wenige PS unter die Haube gebaut wurden. Zumindest für meine vielleicht doch etwas klischeehaften Männer-Ansprüche.

Sina wirft mir indes einen Luftkuss zu.
„Na also, geht doch... dass ich dich aber auch in fast jeder Hinsicht erst mal erziehen muss! Hätte ich mal vorher gewusst, was da an Arbeit auf mich zukommt...", meckert sie spielerisch, was mir jedoch nur ein durchtriebenes Grinsen entlockt.
„Würde ich gelten lassen, wenn ich nicht genau wüsste, dass du einen Riesenspaß dran hast, mich zu erziehen, yoi?", entgegne ich wissend und kann ganz genau sehen, wie sie sich bemüht, ihr Pokerface aufrecht zu erhalten... aber der verschmitzte Glanz in ihren Augen gibt mir auch so recht. Nicht, dass ich da irgendwas dagegen hätte, wenn ich an die ein oder andere HEISSE Lektion meiner kleinen Teufelin denke... wie damals in der Scheune oder einen Tag später mit ihrem Wahrheit-oder-Pflicht-Spielchen, bei dem mir die Hitze hochsteigt, wenn ich nur daran denke. Nein, ich bezweifle stark, dass sie daran keinen Spaß gehabt hat.

„Soll ich mal eben rechts ranfahren, mein Lieber?", unterbricht sie süßlich meine abschweifenden Gedanken. Fragend sehe ich sie an, woraufhin Sina einen kurzen, aber ziemlich eindeutigen Blick auf... meine Mitte wirft. Mit einem leicht verlegenen Brummen platziere ich meine Reisetasche etwas höher über der verräterischen Stelle.
„So gern ich auch ‚ja' sagen würde... wenn wir zu spät bei Ace sind, wirst du mich doch noch begleiten müssen, weil sie ohne mich fahren", entgegne ich schmunzelnd... und hätte mir am liebsten auf die Zunge gebissen, als ihr Lächeln daraufhin fällt und sie schuldbewusst ihre Schultern hochzieht. Ach, verdammt... sofort strecke ich meine Hand aus und streiche ihr entschuldigend über die Wange. „Tut mir leid, das war unbedacht... so hab ich das nicht gemeint, das war wirklich nur Spaß. Nicht schon wieder selbst geißeln, ja?", versuche ich meinen Fehler wieder gut zu machen und verkneife mir ein Seufzen. Ich hab in den letzten Tagen mein bestes versucht, sie davon zu überzeugen, dass es für mich absolut in Ordnung ist, dass sie dieses Wochenende zuhause bleibt und ich allein zu Vaters Geburtstag fahre. Ist es ja auch tatsächlich. So gern ich sie auch meiner Familie vorgestellt hätte: mir ist es sehr viel wichtiger, dass Sina sich dabei wohlfühlt... sie soll sich keinesfalls nur mir zuliebe zu irgendwas zwingen. Ich bin mir nämlich wirklich absolut sicher, dass wir das eines Tages nachholen... und bis dahin kann ich gern warten. Nur leider war der Erfolg meines guten Zuredens offenbar nicht allzu berauschend, wie ich hier gerade sehen kann.

Sina schüttelt jedoch den Kopf.
„Du musst dich nicht entschuldigen... alles gut. Dieses eine Wochenende überlebe ich auch ohne dich, keine Sorge", erwidert sie betont sorglos und lächelt, doch mir entgeht nicht, dass sie sich dabei sehr gewissenhaft auf die Straße konzentriert und nicht mal kurz in meine Richtung schaut. Diesmal seufze ich wirklich, denn natürlich wird sie sich auch weiterhin Vorwürfe machen; so gut kenne ich sie ja inzwischen doch. Am liebsten würde ich ja einfach bei ihr bleiben und Vater ein andermal besuchen, aber als ich das gestern Abend vorgeschlagen hab, war sie WIRKLICH entsetzt - und zum ersten Mal tatsächlich sogar ein wenig sauer auf mich.
„Bist du jetzt total verrückt geworden?! Nein, Marco! Einfach nein! Das würde ich mir doch noch viel weniger verzeihen, wenn du meinetwegen den Geburtstag deines Vaters verpasst... ich weiß doch, wie sehr du dich auf ihn und deine Geschwister freust!! Ich habs dir schon mal gesagt: ich will auf gar keinen Fall die nächste böse Hexe sein, die zwischen dir und deiner Familie steht. Also bitte, tu mir das nicht an und genieß das Wochenende, ja? Auch wenn ich nicht dabei bin..."
Nein, diesen Vorschlag werde ich ihr nicht nochmal unterbreiten... ich verstehe ihren Standpunkt. So gesehen bleibt uns also nichts anderes übrig, als die Situation so hinzunehmen, wie sie ist. Ich weiß, dass sie noch eine ganze Weile lang enttäuscht von sich sein wird und sie weiß, dass ich das weiß... und mir deshalb natürlich Sorgen mache. Aber das lässt sich wohl nicht ändern, egal wie oft wir das Thema noch durchkauen - also beschließe ich, es notgedrungen einfach fallen zu lassen. Ich will die letzten Minuten mit ihr wirklich genießen.

„Hast du wenigstens inzwischen Pläne gemacht für dein langes Wochenende?", will ich stattdessen wissen und ziehe meine Hand zurück. Sichtlich erleichtert über den Themenwechsel nickt sie.
„Hab ich. Nachdem heute so schönes Wetter ist, werd ich nachher vermutlich noch einen Bummel in der Innenstadt machen, sobald ich bei Franky fertiggearbeitet hab. Und wenns morgen so bleibt, könnte ich mir ja mal Powerscourt Gardens anschauen! Dann bin ich wenigstens sicher den ganzen Tag beschäftigt... und falls es regnet, wär das Wachsmuseum mein Plan B", antwortet sie und entlockt mit damit auch wieder ein erleichtertes Lächeln. Ihre Ideen klingen gut; so kann ich mir wenigstens sicher sein, dass sie nicht die ganze Zeit allein daheimsitzt und Trübsal bläst.
„Davon will ich aber Fotos haben, yoi? Und falls du wirklich Powerscourt Gardens besuchst, fahr vorsichtig und sag Bescheid, wenn du dort und auch wieder daheim bist... ist doch eine weitere Strecke zu fahren. Aber die Gärten sind auf jeden Fall einen Besuch wert, du wirst staunen, was für fantastische Landschaften dort geschaffen wurden!", entgegne ich zuversichtlich, doch ich kann nicht verhindern, dass ein wenig Wehmut mitschwingt. Als Naturfan ist diese Sehenswürdigkeit definitiv ein Muss; ich war selbst schon oft dort, allerdings ist das letzte Mal schon einige Jahre her, denn der einzige Mensch, der mich früher gern dorthin begleitet hat, war... Izou. Auch wenn er kein Freund des Wanderns ist: Blumen und Farben haben ihn immer begeistert; sie haben ihn oft zu neuen Designs und Kreationen inspiriert.

„An was denkst du?", unterbricht Sina meine Gedanken und wirft mir kurz einen besorgten Blick zu. Ich verziehe leicht das Gesicht.
„Ich war früher gern mit Izou da... das ist nicht allzu weit vom Heim entfernt", murmle ich und seufze tief, während ich mir über die Schläfe reibe. Ich habe mir vorgenommen, dieses Wochenende endlich mit Izou zu reden... aber gottverdammt, ich hab solchen Schiss davor! Was soll ich ihm denn überhaupt sagen? Sowas simples wie ein einfallsloses ‚Tut mir leid' wird auf keinen Fall reichen... selbst in meinen Ohren klingt das lächerlich. Ach verdammt, ich hab damals so großen Mist gebaut, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass er mir einfach so verzeihen wird. Wie denn auch? Ich hab schließlich meinem eigenen Bruder nicht vertraut... obwohl mir meine Familie doch alles bedeutet und Izou wirklich immer an meiner Seite gewesen ist. Zumindest bis Celine in mein Leben treten musste... bah.

Warme Finger legen sich sanft über meine unbewusst zur Faust geballte Hand.
„Das wird schon, Marco. Ich kenne Izou zwar noch nicht persönlich, aber du hast mir inzwischen schon so viel von ihm erzählt... doch, ich bin mir ganz sicher, dass ihr zwei das wieder hinbekommt. Sprecht euch in einem ruhigen Moment aus. Sei ehrlich zu ihm... nicht nur über das, was damals passiert ist, sondern auch, warum du so lange gezögert hast. Er wird dich verstehen, glaub mir. Vielleicht ist es ja zumindest in dieser Hinsicht von Vorteil, dass ich nicht dabei bin und nur ihr zwei erst mal allein miteinander reden könnt... ich schätze, das macht es euch leichter", redet sie mir gut zu und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln, was ganz automatisch auch mir eines entlockt. Und ein leises Seufzen, weil sie möglicherweise nicht ganz unrecht hat – nachdem die letzte Frau an meiner Seite solchen Schaden verursacht hat, könnte ich es Izou nicht mal übelnehmen, wenn er automatisch auch in Sina eine Gefahr sehen würde. Was wirklich das Letzte ist, das ich will, denn das hat sie absolut nicht verdient.
„Hoffen wir einfach mal das Beste... ich halt dich auf dem Laufende, yoi? Da vorn übrigens rechts abbiegen, dann ist es das orangene Reihenhaus auf der linken Seite!", lotse ich sie zum Ziel dieser Fahrt und beende damit leider unsere gemeinsame Zeit, denn bei Ace wartet sicherlich schon vor der Tür. Mir einen ebenso stillen, bedauernden Blick zuwerfend befolgt sie meine Anweisungen – und richtig, schon von Weitem sehen wir meinen Bruder zusammen mit Sabo an der Straße stehen und winken, sobald sie Sinas gelben Käfer bemerken.

Schmunzelnd parkt sie neben Ace' ganzem Stolz ein, einem feuerroten Ford Bronco... den er liebevoll seinen „Striker" nennt, weil er damit wie ein Wahnsinniger auch querfeldein durch die imaginäre Prärie heizen kann. Allerdings ist dieses Riesending auch ziemlich praktisch für eine Fahrt mit mehreren Leuten, weshalb er die restliche Strecke zu Pops fahren wird.
Und zwar anständig!!
Denn diesmal werde ich nämlich hinter ihm sitzen und ihn wie einen Truthahn würgen, falls er nochmal auf die Schnapsidee kommt, eine Abkürzung quer durch einen Fluss zu nehmen!
„Na endlich, wurde auch Zeit! Wir warten schon ewig, fährst du so schlecht oder so langsam?!", beschwert er sich mit einem breiten Grinsen gespielt, kaum, dass wir die Türen geöffnet haben und Sabo seine Schwester zur Begrüßung in seine Arme gezogen hat. Sina zieht ungläubig beide Brauen hoch, doch dann zeigt sie eine meisterliche klein-Mädchen-Schnute.
„Ich fürchte, beides. Es tut mir ja soooo leid, Ace... ich hab nämlich auf einmal total vergessen, wie man den zweiten Gang einlegt und wie man um die Kurve fährt und bremst... UND dann hab ich auch noch im Kreisverkehr den Ausgang nicht mehr gefunden. Hätte Marco mir nicht heldenhaft in einem Spontancrashkurs das Autofahren beigebracht, würden wir immernoch hoffnungslos mitten in Dublin kreisen!", entgegnet sie theatralisch. Mir entfährt ein unwillkürliches Prusten, doch ich kann mein Pokerface gerade noch so aufrechterhalten und bringe sogar noch ein todernstes Nicken zustande.
„Wir haben es haarscharf überlebt... und ihr habt es gehört: ich bin ein Held, yoi?"

Das ist dann aber doch zu viel für Sabo und Ace; sie brechen in schallendes Gelächter aus, in das auch wir beide fröhlich einstimmen - ehe mir unvermittelt eine Hand kräftig von hinten auf die Schulter patscht und mir damit einen mittelschweren Herzinfarkt verpasst.
„Soso, ein Held, ja? Klingt eher so, als wär dein Herzblatt hier die eigentliche Heldin, weil sie dich als quengelnden Beifahrer ertragen hat!", dröhnt der offenbar gerade angekommene Thatch gut gelaunt und schmeißt dabei seinen kleinen Koffer schwungvoll in den geöffneten Kofferraum. Er wohnt nicht weit von Ace entfernt und ist wie immer zu Fuß hergekommen, um ebenfalls mitzufahren. Sina strahlt ihn an.
„Ooooh... endlich jemand, der mein Leid versteht und würdigt!", ruft sie überschwänglich und löst sich von ihrem Bruder, um ihn rechts und links auf die Wange zu küssen. Ich verpasse den beiden gleichermaßen einen kleinen Rempler.

„Hey, nicht frech werden, klar? Keine Verbrüderungen gegen mich!", warne ich sie streng – obwohl mich grade das doch insgeheim unheimlich freut. Ich liebe es nämlich wirklich zu sehen, wie Sina mehr und mehr in mein Leben und mein Umfeld hineinwächst... nachdem sie ja so verdammt lang überhaupt niemanden gehabt hat. Und sie ist ganz eindeutig glücklich damit; ich sehe doch das Strahlen in ihren Augen jedes Mal, wenn sie mit Thatch, Ace, Shanks, Ben oder Rayleigh spricht oder scherzt. Ich hatte mir ja vorgenommen, meine Freunde und meine Familie mit ihr zu teilen... und ich bin einfach nur verdammt froh, wie gut das bisher klappt!
„Ha, von wegen! Das ist doch DIE Gelegenheit, eine ausgewachsene Meuterei gegen unseren Commander anzuzetteln... mit Sinalein an unserer Seite zwingen wir ihn endlich in die Knie!", feixt Thatch und streckt mir höchst erwachsen die Zunge raus. Sinas Blick dagegen bekommt einen mir inzwischen nur allzu vertrauten, lauernd-verschmitzten Ausdruck... weshalb ich ihr blitzschnell den Mund zuhalte, bevor sie auch nur Luft holen kann. Ich ahne, was da gekommen wäre.
„Nichts da! Keine Meuterei... und kein weiterer Kommentar, yoi?" Mein Spitzname zusammen mit ‚in die Knie zwingen' – das bietet ihr leider eine wirklich reiche Auswahl von situationsbedingt für mich nicht grade günstigen Steilvorlagen, die ich lieber gleich unterbinde. Dafür sitze ich gleich noch viel zu lange mit meinen spottfreudigen Brüdern im selben Auto fest. Ohne Fluchtmöglichkeit.

Sina prustet erheitert los und patscht meine Hand weg.
„Aye, Com... Marco!", entgegnet sie breit grinsend und damit immerhin halbwegs gnädig, aber ganz verkneifen konnte sie es sich natürlich nicht. Halb vorwurfsvoll, halb schmunzeln ziehe ich sie zu mir und verschließe ihr vorlautes Mundwerk lieber gleich mit einem Kuss, bevor sie es sich doch noch anders überlegt.
Ace seufzt hinter unserem Rücken theatralisch.
„Man, muss Liebe schön sein. Los jetzt, ihr Turteltäubchen... entweder sagt ihr jetzt Tschüss oder ihr packt sie doch ein, aber ich will langsam echt los!", fordert er energisch – wofür er von Sabo prompt einen Schnipser gegen sein Ohr kassiert.
„Ah, also du bist wirklich der Letzte hier, der sich über sowas beschweren darf – wer hat letzte Woche minutenlang den Aufzug im Gerichtsgebäude blockiert, nur weil ihm ein Abschiedskuss nicht gereicht hat?", erinnert er ihn mit hochgezogenen Brauen belustigt, was der Angesprochene mit einem verwegenen Grinsen quittiert.
„Ist doch ganz allein deine Schuld... ich kann nichts dafür, dass du so unwiderstehlich bist!", antwortet er bewusst provokativ und entlockt dem unwiderstehlichen Engländer ein leises, durchaus angetanes Lachen, ehe Sabo Ace plötzlich ohne Vorwarnung gegen seinen Wagen drückt und derart ungestüm küsst, dass meinem kleinen Bruder ein überfordertes Schnaufen entweicht.

Was uns noch etwas Zeit für den Abschied verschafft.
Danke, Sabo!

„Kann ich dich wirklich alleinlassen, ohne dass du dir weiter Vorwürfe machst?", frage ich leise und greife sanft nach ihren Händen, um nacheinander auf deren Innenfläche einen zärtlichen Kuss zu hauchen... und damit die Schmetterlinge in ihrem Bauch hoffentlich höher fliegen lasse als irgendwelche negativen Gefühle. Sie schenkt mir ein liebevolles Lächeln.
„Kannst du, keine Sorge. Ich mach mir schon eine gute Zeit! Und jetzt lass die anderen nicht länger warten und fahr endlich, ja? Ich wünsch euch ein tolles Wochenende und viel Spaß! Übertreibt es nur nicht...", entgegnet sie so unbekümmert wie irgend möglich, nimmt mein Gesicht zwischen ihre Hände und zieht mich zu einem letzten, langen Kuss an ihre herrlich weichen Lippen. Ich ziehe sie augenblicklich eng an mich und erwidere ihn lange und hingebungsvoll, ehe ich mich notgedrungen von ihr lösen muss. So richtig überzeugt von all dem bin ich zwar noch immer nicht, trotzdem lächle ich ihr zu.
„Danke, aber es wird IMMER übertrieben... ist quasi Tradition, yoi?", antworte ich ehrlich und kann nicht verhindern, dass trotz allem ein vorfreudiges Grinsen über mein Gesicht huscht; auch ich hab nichts dagegen, so ab und zu im Kreise meiner chaotischen Familie ein wenig über die Stränge zu schlagen.

„Oh weia... na dann bin ich ja gespannt, in welchem Zustand ich dich zurückbekomme..." Amüsiert den Kopf schüttelnd wendet sie sich Sabo zu, der Ace deshalb endlich wieder Luft holen lässt und stattdessen sie fest in den Arm nimmt.
„Bis Dienstag, Schwesterherz... und keinen Blödsinn machen! Schön brav bleiben - tu nichts, was ich nicht auch tun würde!", ermahnt er sie scherzhaft – und sie lacht schnaubend auf.
„Super, dann hab ich also beinahe Narrenfreiheit... vielleicht vergehe ich mich ja auch mal an ein paar Whiskeyflaschen, was hältst du davon?", frotzelt sie, was nun wiederum uns alle losprusten lässt. Natürlich hat Sabo uns von seiner kleinen Racheaktion gegen seine Eltern erzählt und dafür viel gehässigen Applaus bekommen. Vor allem Ace scheint es ziemlich beeindruckt zu haben, wie schamlos und unverfroren sein sonst so vornehmer Partner sein kann.
„Super, aber wenn du sowas machst, will ich ein Video davon!", grinst Sabo und zerzaust zum Abschied ihre Frisur, was sie natürlich absolut nicht leiden kann und ihren Abschiedsschmerz ziemlich sicher gleich wieder mindert.

„Blödmann. So jetzt aber HUSCH! Ich bin ein großes Mädchen und komme allein zurecht... gute Fahrt und kommt bitte heil an!", scheucht sie uns endgültig zu Ace' Auto und sieht eben jenen noch einmal eindringlich an. Breit grinsend umarmt er sie, bevor er von Thatch abgelöst wird und sich ans Steuer setzt.
„Ich bitte dich... im Gegensatz zu manch anderen hier verlerne ich nicht plötzlich das Fahren!", stichelt er noch, was ich jedoch mit einem Schnauben quittiere.
„Dafür vergisst DU aber unterm Fahren plötzlich, wo die Straße ist...", erinnere ich ihn mit erhobenem Zeigefinger, ehe ich Sina ein letztes Mal auf die Stirn küsse. „Also dann, schönes Wochenende! Und vergiss nicht, mir zu schreiben..." Nach ihrem bestätigenden Nicken und einem spielerischen Kuss auf mein Kinn steige ich endlich hinter meinem kleinen Bruder ein, während Sabo auf dem Beifahrersitz Platz nimmt und Thatch sich schwungvoll neben mich setzt.
„Mach ich... aber vorrangig genießt du die Geburtstagsparty! Bye und viel Spaß euch allen!", verabschiedet sich Sina und winkt uns zu, während Ace den Motor startet und ausparkt.
„Ciao, Bella! Bis in ein paar Tagen!", ruft Thatch und wirft ihr im Vorbeifahren noch einen Luftkuss zu, den sie lachend erwidert und in ihr eigenes Auto steigt. Ein paar Sekunden später ist sie auch schon aus meinem Blickfeld verschwunden, als Ace um die nächste Kurve fährt. Ich seufze leise.

„Mach dir keine Sorgen, sie kommt klar!" Sabos grüne Augen beobachten mich aufmerksam vom Vordersitz aus. Auf meinen leicht zweifelnden Blick hin lächelt er zuversichtlich. „Ich meins ernst. Klar hat sie dran zu knabbern, aber nach eurem Gespräch kann sie gar nicht mehr so hart mit sich selbst ins Gericht gehen, wie sie es sonst getan hätte", erklärt er ernst, was mich doch etwas erleichtert.
„Ich wills hoffen... gefallen tuts mir aber trotzdem nicht, yoi?", gebe ich zu und lehne mich etwas in meinem Sitz zurück, während ich die vorbeiziehenden Häuser aus dem Fenster heraus beobachte. Ich hätte sie wirklich gern dabeigehabt... weit genug entfernt vor ihrem oft viel zu wissenden Blick kann ich mir eingestehen, dass ich leider wirklich ein wenig enttäuscht bin. Aber eben nicht von ihr, sondern einfach nur der Tatsache geschuldet, dass ich darauf brenne, endlich meiner restlichen Familie von ihr zu erzählen. Aber ohne sie will ich das einfach nicht machen – da bin ich wohl etwas eigen. Ich möchte sie ihnen persönlich vorstellen und nicht einfach nur über sie reden und irgendwelche Bilder zeigen. Nein, Sina ist etwas Besonderes... und ein bedeutungsvoller Schritt für mich, nachdem die erste Frau in meinem Leben so viel ruiniert hat. Und genau deshalb will ich, dass das Kennenlernen mit meiner Familie perfekt wird! Auch wenn das bedeutet, dass ich mich in Geduld üben und die wichtigste Neuigkeit in meinem Leben erst mal noch verschweigen muss.

„Apropos nicht gefallen... eine Sache muss ich noch erzählen, bevor der spaßige Teil des Wochenendes beginnt", fängt Thatch dann jedoch auf einmal ungewöhnlich ernst an und reißt mich damit gleich wieder aus meinen abschweifenden Gedanken. Grimmig begegnet er meinem fragenden Blick. „Du hast mir doch von diesem Black erzählt... Sinas Ex-Verlobten. Ich hab mich wie versprochen umgehört, aber nichts Brauchbares über ihn rausbekommen. Also hab ich Whitey um Hilfe gebeten... sie hat mich vorhin angerufen, bevor ich zu euch gekommen bin. Ihr wisst ja, dass sie dieses Wochenende nur kurz vorbeischauen kann!"
Jetzt hat er wirklich meine volle Aufmerksamkeit – oder vielmehr die von uns allen.
„Hat sie was über den Dreckskerl rausgefunden?", grolle ich angespannt, doch Sabo unterbricht Thatch, bevor er antworten kann.
„Ihr habt Nachforschungen über Black angestellt? Wer ist diese Whitey? Und wieso soll ausgerechnet sie was über Black rausfinden können? Ich habs auch schon versucht, aber nichts gefunden...", will er knurrend wissen und ballt bei dem Namen Black unwillkürlich hasserfüllt die Fäuste.

Ace berührt ihn kurz beschwichtigend mit seiner Hand.
„Whitey Bay ist eine von Vaters wenigen Töchtern... sie ist fünf Jahre älter als Marco und auch im Heim aufgewachsen, und als sie volljährig war und ihr IT-Studium mit Auszeichnung abgeschlossen hat, ist sie nach Norwegen gezogen. Wir sehen sie nur selten, darum kennst du sie auch noch nicht. Und was deine letzte Frage betrifft... offiziell arbeitet Whitey für irgendein ziemlich erfolgreiches IT-Unternehmen dort...", beginnt Ace und wirft mir einen fragenden Blick zu. Ich nicke zustimmend; nachdem Sabo ja zur Familie gehört, wird er selbstverständlich eingeweiht.
„...aber inoffiziell ist Whitey eine der besten Hackerinnen der Welt und arbeitet unter dem Pseudonym IceWitch für den dortigen Geheimdienst. Sie hat also noch ein paar mehr Möglichkeiten als wir, yoi?", beende ich den Satz und fixiere dann Thatch wieder eindringlich. „Also: was wird mir nicht gefallen?"

Der Angesprochene seufzt düster.
„Auf den ersten Blick ist der Typ tatsächlich sauber, aber drei Dinge sind ihr trotzdem aufgefallen. Erstens liest sich sein Lebenslauf wie der feuchte Traum eines kitschigen Hollywood-Drehbuchautors – als uneheliches Kind bei der Mutter in einem Provinzkaff aufgewachsen und wegen gesundheitlicher Probleme durchgehend privat unterrichtet, dann das mittelständische Immobilienbüro des plötzlich verstorbenen Vaters übernommen und sich durch Verhandlungsgeschick und verblüffend lukrative Investitionen innerhalb kürzester Zeit zum Millionär und DEM Immobilienguru Großbritanniens gemacht, der dank seines guten Aussehens und seines Charmes sogar in adeligen Kreisen verkehrt. So ein Glückspilz aber auch, oder? Was aber sehr viel interessanter ist, ist der zweite Punkt: es existiert nicht nur kein einziges Bild von ihm aus der Zeit, bevor er ins Immobiliengeschäft eingestiegen ist, sein Name oder der seiner Mutter taucht auch nirgendwo im Zusammenhang mit seinem angeblichen Vater auf... außer, dass die beiden zusammen auf derselben Highschool waren. In Parallelklassen. Aber Whitey hat nirgendwo einen Hinweis darauf gefunden, dass die beiden je ein engeres Verhältnis oder überhaupt näheren Kontakt gehabt hätten. Könnte man trotzdem noch hinnehmen, aber richtig spannend wird jetzt der dritte Punkt: zwar scheinen seine Angaben auf den ersten Blick zu stimmen – Geburtsurkunde, Einwohnermeldeamt, Nachweise über Zeugnisse und so weiter – ABER in ausnahmslos jeder dieser Behörden hat unser Schwesterchen Anzeichen dafür gefunden, dass sie bereits zuvor gehackt worden sind. Sie konnte die Spur nicht zurückverfolgen, dafür war er oder sie wohl zu geschickt, aber sie konnte immerhin sagen, dass es jedes Mal derselbe Hacker war!" Finster verzieht er das Gesicht. „Das alles könnte natürlich reiner Zufall sein und der Typ könnte die Wahrheit sagen, aber... für mich sieht das vielmehr danach aus, als wäre dieser Black ganz eindeutig nicht der, der er vorgibt zu sein!"

Drückende Stille folgt auf seine unheilvollen Worte.
In mir rasen die Gedanken und ich balle unwillkürlich wütend die Fäuste, denn ich sehe es ganz genau wie Thatch: die ganze Sache stinkt gewaltig. Verdammt... mit wem haben wir es hier zu tun, wenn er möglicherweise sogar dazu fähig ist, sich eine nahezu perfekte, neue Identität zuzulegen? Und wenn das wahr ist – hat er das allein geschafft oder hatte er Hilfe? Oh nein, das klingt wirklich gar nicht gut und ich mache mir sofort wieder mehr Sorgen um Sina. An was für einen üblen Typen könnte sie da geraten sein??
„Shit, das klingt verdammt nochmal gar nicht gut. Wer ist dieser Bastard?!", knurrt Ace von vorn und hat sichtlich Mühe, sich auf den Straßenverkehr zu konzentrieren. Sabo flucht ebenfalls unterdrückt; er sieht genauso gestresst aus wie ich mich grade fühle.
„Das will ich auch wissen. So, wie du das erzählt hast... nein, da kann was nicht richtig sein... da sind mir eindeutig ein paar Zufälle zu viel dabei. Argh! Irgendwas hat mich an dem schon immer gestört... ich hab diesem aalglatten Dreckssack nie getraut. Der wusste immer ganz genau, was er sagen und wie er sich verhalten musste, damit ihm alle aus der Hand fressen!" Sichtlich aufgebracht fährt er sich durch die Haare. „Nein, es passt viel zu gut, dass mit dem Kerl was faul ist. So viele glückliche Fügungen in seinem Lebenslauf, von dem schnellen Reichtum bis hin zu dem mysteriösen Tod seines angeblichen Vaters oder wie er Sia gedroht hat nach meinem..." Abrupt hält er inne – und wird blass. „FUCK. Sie hatte also recht..."
„Du meinst nach der mysteriösen Autobombe, die perfekt in seine Pläne gepasst hat... so wie scheinbar alles andere in seinem Leben zuvor auch, yoi?", beende ich mit zusammengebissenen Zähnen seinen Gedankengang – und werde mitsamt allen anderen plötzlich schon zum zweiten Mal heute, aber deutlich heftiger nach vorn gerissen, als Ace mit voller Wucht in die Eisen steigt und mit einem jähen Schlenker zur Seite am Fahrbahnrand zum Stehen kommt. Zu unserem grenzenlosen Glück sind wir bereits außerhalb von Dublin und es herrscht nur wenig Verkehr, sodass uns bei dieser Aktion niemand ins Heck gekracht ist. Einen Stinkefinger samt verständlich empörten Hupen handeln wir uns trotzdem ein.

„Ace! Bist du wahnsinnig?!", schnauft Thatch erschrocken, doch er wird vollständig ignoriert. Völlig außer sich vor Wut stiert mein heißblütiger kleiner Bruder zu seinem Liebsten.
„Also hat tatsächlich dieser Wichser damals dein Auto hochgejagt, von dem Sina erzählt hat?! ER WAR DAS?? Ich schwöre dir, diesmal flieg ich persönlich nach England und werde ihn..." Weiter kommt er mit seinem Ausbruch nicht, denn Sabo packt ihn rigoros am Nacken und presst seine Lippen hart gegen die von Ace, um jedes weitere Wort direkt abzuwürgen.
„Nichts wirst du tun – gar nichts, hast du verstanden?", knurrt er sofort verbissen und starrt ihn eisern an. „Das ist genau der Grund, warum ich gezögert hab, dir alles zu erzählen... lass es mich nicht bereuen, ich bitte dich!"
„Sabo hat recht, Ace", mische auch ich mich bemüht ruhig, aber sehr nachdrücklich ein und begegne seinen widerspenstigen lodernden Augen mit aller warnender Autorität, die ich aufbringen kann – und das ist eine Menge. Den Spitznamen Commander hab ich keineswegs nur wegen meines Organisationstalents und meiner bedingungslosen Unterstützung von Vater bekommen. Nein, ich werde auf keinen Fall zulassen, dass sich einer meiner Brüder kopflos in unbekannte Gefahr begibt! „Tu jetzt bloß nichts Dummes und Unüberlegtes, verstanden? Alles, was wir bisher haben, ist nichts weiter als eine haltlose Theorie; wir können rein gar nichts davon beweisen! Also außer uns – und Sina – in arge Schwierigkeiten zu bringen, können wir im Augenblick nichts tun. Ich weiß, dass es dir schwerfällt, aber bleib vernünftig! Und glaub mir, wenns nötig ist, werde ich dich persönlich an Vaters Bein ketten, um dich von Blödsinn abzuhalten!"

Ein paar Sekunden lang hält der Dickkopf meinem Blick stand, doch als Sabo nach seiner Hand fasst und ihm erneut ein leises, fast schon flehendes „Bitte, Ace..." zuraunt, seufzt er unwirsch und wendet sich ab.
„Na schön... NA SCHÖN! Ich mache nichts...", knurrt er und startet den zwischenzeitlich abgesoffenen Motor neu. Nicht nur der Engländer atmet erleichtert auf, auch ich sinke seufzend in meinen Sitz zurück. Thatch dagegen beugt sich vor und zerzaust unserem jüngsten Bruder gutmütig den Schopf.
„Gute Entscheidung. Wir verstehen dich ja und glaub mir: wir würden wohl alle nichts lieber machen, als die Visage dieses Schönlings optisch an seinen Charakter anzupassen! Aber erstens ist es zu gefährlich für uns, solange wir nicht wissen, mit wem wir es hier eigentlich zu tun haben, und zweitens hat Whitey versprochen, an dem Kerl dranzubleiben... vielleicht findet sie ja was und wir können doch noch Schönheitschirurgen spielen!", versucht er Ace aufzumuntern; erfolgreich, denn ein dunkles Grinsen huscht über seine Lippen, als er sich zurück auf die Straße fädelt.
„Das würde mir gefallen... sie soll sich anstrengen!"

„Tut sie ganz bestimmt, yoi? Du kennst sie nicht so gut wie wir, aber wenn sie einmal Blut gerochen hat, macht sie so lange Jagd auf ihre Beute, bis sie sie erlegt hat... also sprich, bis sie mit absoluter Sicherheit sagen kann, ob er unschuldig ist oder tatsächlich Dreck am Stecken hat. Und falls ja...", setze ich an und sehe zu Sabo, der raubtierhaft lächelt.
„...dann schnappen wir uns den Mistkerl und sorgen mit Hilfe von Dragon dafür, dass Black nie wieder Tageslicht sieht. Oder lassen ihn unter mysteriösen Umständen von der Bildfläche verschwinden...", beendete er meinen Satz und haucht Ace einen Kuss auf die Wange.
Thatch lacht.
„So stell ich mir das vor! Aaaah... aber wisst ihr was? Jetzt freu ich mich doppelt und dreifach drauf, mich nachher nach allen Regeln der Kunst so richtig volllaufen zu lassen und ordentlich Party zu machen! Das war genug Ernst für heute, würde ich sagen..."
Dem kann ich nur von ganzem Herzen zustimmen, grade weil mich die neuen Informationen doch weiterhin ziemlich beschäftigen. Ich habe einfach ein verdammt ungutes Gefühl bei diesem Typen... und wenn ich da an Sinas blasses Gesicht zurückdenke, als sie mir damals von ihm erzählt hat, frage ich mich erneut, ob das tatsächlich alles gewesen ist, was vorgefallen ist... oder ob es da noch mehr gibt.
Und Himmel, ich bete, dass es nicht so ist!

Angestrengt reibe ich mir über die Schläfen.
„Ja, ich freu mich jetzt auch so richtig auf die Party...", murmle ich und strecke mich geräuschvoll, ehe ich in meiner Tasche nach der Wasserflasche krame und einen großen Schluck nehme. Irgendwie ist das kein toller Start für das lange Wochenende... aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sich meine Laune sofort wieder bessern wird, sobald ich bei Vater und den anderen bin. Allein der Gedanke heitert mich schon auf!
„Nur um sicher zu gehen: wir dürfen nachher also nichts von Sina erzählen?", hakte Ace von vorn etwas enttäuscht nach, was ich mit einem leisen Seufzen quittiere.
„Richtig. Ich würde sie einfach gern persönlich vorstellen und nicht einfach von ihr erzählen... allein schon deshalb, weil sonst natürlich die Frage aufkäme, warum sie nicht mitgekommen ist. Ich fürchte, das würde alle sofort wieder an Celine erinnern und sie ihr gegenüber von vorneherein skeptisch machen. Und das will ich auf gar keinen Fall, yoi?", erkläre ich ihnen ernst, denn davor will ich Sina definitiv bewahren.

Thatch verzieht das Gesicht.
„Es ist ein wirklich mieses Erbe, das unsere Zuckerschnute da antritt. Aber ja, in dem Fall hast du recht: ich halte es auch für das Beste, dass wir sie noch nicht erwähnen. Ich bezweifle zwar nicht, dass sie unsere Brüder nicht ganz schnell um den kleinen Finger wickeln könnte, aber ich gönne ihr einen besseren Start! Hoffentlich dauert es aber nicht allzu lang, bis sie sich traut... ich bin schon so auf die Gesichter der anderen gespannt! Und auf das von Pops, hehe..."
„Ach, das wird schon. Wer weiß, vielleicht passiert das ja früher als wir glauben? Sia ist immer für eine Überraschung gut!", grinst Sabo und pflückt mir geschickt die Wasserflasche aus der Hand. Der letzte Satz bringt mich nun doch wieder zum Lachen – meine kleine Teufelin hat mich in der Tat schon öfter überrascht.

„Da werd ich sicher nicht widersprechen..."







Trust in MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt