Chapter 2 (Ein Junge ohne Gesicht)

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(Regulus Pov)

Gott wie ich Menschen hasse! Jeder lügt und betrügt nur um sich besser dastehen zu lassen.
Ich brauche Ruhe. Einfach nur meine gottverdammte Ruhe!
Mit diesen Gedanken stürme ich gerade aus dem Schloss in Richtung schwarzer See. Ich mag den schwarzen See, gerade Abends ist er irgendwie magisch.

Schon von etwas weiter weg, sehe ich eine Gestalt auf einem Stein am Ufer sitzen. Ich kann nicht ganz erkennen wer es ist, dennoch verspürte ich das Verlangen mich zu ihm zu begeben.
Ohne ein Wort zu sagen setzte ich mich neben den Anderen. Ich konnte ihn immer noch nicht erkennen! Aber das war jetzt egal, solange es nicht mein Bruder ist. Ich merke wie der Blick der Person auf mich wandert und ich hoffe sehnlichst, dass diese Person mich nicht kennt und verabscheut. „Hey?" fing der Junge neben mir an zu reden. Er kann wohl auch nicht genau ausmachen wer ich bin.
„Hey" antwortete ich , jedoch immer noch mit starrem Blick auf das Wasser.
Der Junge fragte nicht wer ich bin, noch warum ich mich neben ihn gesetzt hätte oder schickt mich weg. Nein, stattdessen fragt er „Was machst du noch so spät Abends hier draußen?" und ich dachte: „Merlin, woher kenne ich diese Stimme nur?!?!?
„Ich äh- Menschen." versuchte ich so knapp wie möglich zu antworten. Ich dachte, dass wer auch immer es ist mit dem ich da rede diese Antwort nicht verstehen wird, aber als Antwort auf meine Antwort kam ein „Kenne ich."
Dann saßen wir still da. Irgendwie fühlte es sich seltsam an, aber irgendwie fühlte ich mich auch wohl.
Minute um Minute verging in denen jeder von uns in seinen eigenen Gedanken festhing. Es tat gut nachzudenken, doch es wurde kalt. Sehr kalt. Sollte ich zurück in die Kerker zum Slytherin Gemeinschaftsraum gehen? Aber was ist dann mit dem Jungen neben mir? Ich wagte einen kurzen Blick zur Seite und sah nun die Umrisse einer Brille. Dieser jemand trug also eine Brille. Eine Brille mit runden Gläsern.
Weitere Minuten vergingen und ich fing an zu zittern.
„Ist dir kalt?" ertönte nun wieder die Stimme des Jungen mit der Brille
„Nein." sagte ich aus Gewohnheit doch merkte sofort meinen Fehler. „Doch." gab ich zu. „Dann solltest du rein gehen nicht das du krank wirst."
Seit wann gibt es Menschen die sich nicht nur um sich selbst kümmern? Ich dachte all die Menschlichkeit hätte die Menschen schon längst verlassen?!?!
Komplett perplex, da sich noch nie jemand anderes als Sirius früher um mich gekümmert hat, antwortete ich. „Ok." MEHR NICHT! WAS BIN ICH FÜR EIN VOLLIDIOT! Und als ob das nicht genug wäre stehe ich einfach auf und gehe!

Ohne mich auch nur einmal umzusehen laufe ich strikt Richtung Kerker. Ich hatte komplett das Zeitgefühl vergessen und hoffte einfach nur, dass mich niemand erwischt.
Dumm! Dumm! Dumm! Hasste ich mich selbst für gerade eben noch. Am liebsten hätte ich mich selbst geschlagen.
Ich schaffte es bis in den Schlafsaal und mein Zimmer. Gerade als ich mich erleichtert auf mein Bett fallen gelassen hatte, hüpfte Barty zu mir aufs Bett. „Na wo war denn mein kleiner Reggie." „nenn mich nicht so!" maulte ich, immer noch gestört von dem nächtlichen Überfall in meinem Bett. „Ja ja ist ja schon gut. Aber wo warst du REGULUS." er betonte nun extra meinen Namen um zu zeigen wie nett er doch war und auf meine Bitte einging. Ich verdrehte die Augen und murmelte ein knappes „draußen. Und jetzt lass mich schlafen." Ich konnte förmlich spüren, dass er mit der Antwort nicht zufrieden ist, dennoch gab er etwas enttäuscht nach. „Also schön. Dann nerve ich dich morgen wieder." mit diesen Worten trottete er wieder zurück in sein Bett.
Erleichtert schloss ich meine Augen und versuchte noch etwas Schlaf abzubekommen.

„Crucio!" rief meine Mutter mit bebender Stimme, ich zuckte zusammen und mein ganzer Körper zitterte. ich hörte Sirius schreien, doch ich konnte nichts tun. „Mama lass ihn!" versuchte ich mit wackeliger Stimme zu schreien, doch es hörte sich eher an wie bei einem jungen Welpen. Unsere Mutter sah mich mordlustig an. „Sei nicht dumm! Dieser Junge ist ein Blutsverräter!" Diese Worte brachten mich zum schlucken. Ich wollte das sie aufhört, doch es ging nicht. Ich hatte weder Zauberstab, noch konnte ich Zaubern, es wäre nur lebensmüde sich nun einzumischen.
Vorsichtig trat ich ein paar Schritte zurück und ein paar Verzweiflungstränen liefen mir die Wangen herunter. Sofort wischte ich sie weg. Zu weinen ist schwach sagt Vater.
Stück für Stück verließ ich langsam den Raum um es nicht mit ansehen zu müssen. Ich hörte wie meine Mutter wieder etwas rief und dann wieder einen hohen und absolut herzzerreißenden Schrei von Sirius.

Ruckartig schrecke ich auf. Schweißgebadet sitze ich in meinem Bett, mein Herz mindestens drei mal so schnell schlagend.
Nur ein Traum, versuchte ich mich zu beruhigen.
Wenn es doch nur ein Traum gewesen wäre...
Tief atmete ich ein und aus. EIN und AUS.
Ich ließ mich wieder in mein Kissen zurück fallen. Es fühlte sich nassgeschwitzt an, und irgendwie ekelhaft, doch das konnte ich jetzt nicht ändern, also starrte ich nur, mich etwas unwohl fühlend an die Decke.



Hey hey ihr süßis :) Hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ja mehr hab ich grad eigentlich gar nd zu sagen🫶

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