Chapter 30

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(James Pov)

Ich saß neben Sirius und Lily, Marlene,Pete und Remus gegenüber, am Gryffindortisch zum Abendessen. Nur bekam ich nicht wirklich etwas runter. Ich saß gedankenverloren vor der Scheibe Toast auf meinem Teller und versuchte, mich irgendwie in das Gespräch miteinzubeziehen, aber ich musste die ganze Zeit an Regulus denken. Es tat mir leid, dass ich einfach weggelaufen bin, aber andererseits... er hat das dunkle Mal. Klar, er wollte es nicht so... Ich war durcheinander. Unsicher. Wusste nicht, was zu tun war. Ich wollte mit Regulus sprechen. Ihn die Sache erklären lassen. Aber wie wird er reagieren wenn ich ihn erneut auf einen für ihn offensichtlich schwachen Punkt anspreche?
Ich seufzte hörbar und Sirius drehte sich zu mir um. „Is was?" fragte er mit vollem Mund und ich lächelte teils gespielt, teils von Sirius Anblick mit so vollem Mund dass er sich fast verschluckte amüsiert zurück.
„Alles gut." sagte ich grinsend und nahm endlich einen zweiten Bissen von meinem Toast.
Sirius nickte mir nur zu.

Später lag ich im Bett. Es war schon spät, aber es ging mir verdammt nochmal nicht aus dem Kopf. REGULUS ging mir verdammt nochmal nicht aus dem Kopf.
Schon wieder seufzte ich laut und entschied mich nun doch noch etwas zu tun.
„Sirius." flüsterte ich zu seinem Bett gewannt.
„Psst! Sirius!" machte ich ein bisschen lauter.
„Bist du wach?" „SIRIUS!"
Wie konnte dieser Junge denn so tief schlafen?!?!?!
Ich hoffte einfach sehnlichst, niemand anderen aufgeweckt zu haben und tapste zu dem Bett meines besten Freundes herüber.
Ich tippte ihn an.
Dann rüttelte ich an seiner Schulter.
ENDLICH!
Der Junge ist aufgewacht.
„Was n so wichtig dass du mich jetzt noch weckst????" fragte er etwas sauer.
„Ich bin verzweifelt." flüsterte ich.
Er seufzte. „Erzähl"
Das ließ ich, James Potter, mir nicht zwei mal sagen.
„Wenn ich jemanden bitten will mir etwas zu erklären, das eventuell ein schwacher Punkt bei dieser Person ist, ich aber auch nicht will, dass sich diese Person unwohl fühlt, was machn ich dann? Vorallem wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich wissen will, was es mit dieser Sache auf sich hat, weil das so krass ist, dass es selbst über meine Grenzen geht? Aber vielleicht ändert diese Erklärung die mir diese Person geben könnte etwas daran, wie ich über diese Person und diese Sache denke." ich sah verzweifelt die Umrisse von Sirius vor mir an, der anscheinend nachdachte.
Etwas lange nachdachte.
Zu lange...
„Hallo?" hing ich hinterher.
Keine Reaktion.
Ist der ernsthaft wieder eingeschlafen?!?!?! Menschenskind das ist doch aber eine wichtige Sache!!!!!!
Und jetzt bin ich auf mich allein gestellt oder wie?
Also atmete ich noch einmal ein und aus.
„Ach danke Sirius für den Ratschlag! Bin ich froh dich zu haben! Ich werd sofort mit Regulus reden!"
Gab ich mir schließlich selbst die Antwort.
Sofort lief ich los. Ohne mir Gedanken darüber zu machen was jetzt passiert.
Ich stand schon vor dem Zimmer von Regulus und Barty (ja, fragt einfach nicht wie Sirius und ich es jedes Jahr aufs neue schaffen den Sicherheitscode von Slytherin zu knacken.)
Sollte ich nun wirklich dort rein gehen?
Zum ersten mal dachte ich erst darüber nach, was ich hier gerade tat.
Vielleicht sollte ich lieber bis morgen warten? Ich will ihn nicht wecken.

Aber wie ich ihn kenne wird er gerade nicht schlafen. Nicht nach dem was heute vorgefallen ist. Und auf einmal tat es mir unfassbar Leid, dass ich so reagiert hatte, wie ich eben reagiert hatte. Er meinte, er wollte es nicht so. Er meinte, seine Mutter und Vater zwangen ihn dazu. Naja glaube ich zumindest, dass er das gesagt hat. Ich war viel zu nervös in dem Moment. Ich wusste einfach nicht wie ich hätte reagieren sollen. Verdammt-

Ok. Ich klopfe. Wobei- wenn ich klopfe, dann wecke ich vielleicht Barty auch auf. Warum hatten die Slytherins eigentlich 2er Zimmer während die Gryffindors vierer Zimmer haben??
Das ist doch voll unfair- Warte. James! Konzentrier dich du Vollidiot!
Ich versuchte erst einmal die Tür so zu öffnen, vielleicht hatten sie ja vergessen zuzusperren. Brachte nichts. Aber einen Versuch war es doch wert. Also musste ich klopfen.
Durch diese unendlich stille Stille kam das Klopfen unendlich laut vor. Ich verzog mein Gesicht. Wenn ich- James Potter im Slytherin Gemeinschaftsraum erwischt werde. Mitten in der Nacht. Ich könnte mich nirgendwo mehr blicken lassen.
Also hoffte ich sehnlichst, dass Regulus schnell aufmacht. Oder Barty. Ist mir in dem Moment eigentlich ziemlich egal. Hauptsache ich stehe nicht mehr ungetarnt mitten im Flur des SLYTHERIN Gemeinschaftsraums herum.
Ich klopfte noch einmal. Ich hörte ganz leise Geräusche durch die Tür und sie wurde einen kleinen Spalt geöffnet. Bartys Auge kam zum Vorschein. „Wer ist d-„ er brach den Satz ab. „Was willst du hier?" fragte er kalt. Ich sah mich hektisch um. „Erklär ich gleich, aber bitte lass mich rein." wisperte ich flehend.
Er öffnete vorsichtig die Tür und ich trat ein. Regulus schlief. Das wunderte mich. Vielleicht hatte ich mir umsonst gerade so Sorgen um Regulus gemacht.
Barty schloss die Tür wieder und redete nun in einem gedämpften aber dennoch normal lauten Ton.
„Also, was willst du hier?" Er verschränkte die Arme.
„Ich- ich will mit Regulus reden." sagte ich vorsichtig und hoffte einfach sehr, dass Barty wusste was für ein Verhältnis eigentlich zwischen mir und Regulus herrschte, damit ich nicht das alles auch noch jetzt erklären müsste. Zum Glück wusste Barty es bereits. Er nickte nachdenkend. „Regulus ist gerade eingeschlafen..." redete er weiter. (Wir hatten kurz nach 3)
„... Ich an deiner Stelle würde ihn schlafen lassen." zischte er. Ok. Regulus hat definitiv erzählt, was heute vorgefallen war.
Ich schluckte hörbar. Und dachte laut nach. „Okey dann... werd ich wohl hier warten müssen bis er aufwacht."
Barty sah überrascht aus, aber sprach nichts dagegen und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Nickte mir nur zu.
Er legte sich in sein Bett. Wohlgemerkt, sein frisch gemachtes Bett, was bedeutete, dass er noch nicht geschlafen hatte.
Ich setzte mich auf den dunklen Holzstuhl und wartete.
„Ich kann nicht einschlafen" sagte ich mir selbst. Ich darf nicht. Nein. Ich muss wach bleiben.

Der nächste Morgen brach an. Und bevor die ersten Sonnenstrahlen durch das kleine Fenster schienen, schreckte Regulus bereits aus seinem schlaf hoch. Sofort war ich hellwach. Ich war zwar davor auch wach gewesen, aber die Situation machte mich nervös und das ließ mich nochmal richtig wach werden. Regulus erblickte mich. Er sah mir überrascht und misstrauisch in die Augen. Ich blickte zurück, nicht wissend was zu sagen oder zu tun ist. „Wie lange sitzt du da schon?" fragte er vorsichtig. Ich überlegte.
„Wie viel Uhr ist es denn?"
„7.05"
„Dann sitz ich hier in etwa seit vier Stunden."
„WARUM?!?!" fragte Regulus verwirrt.
„Ich muss mit dir nochmal sprechen..." fing ich an
„Wenn du nochmal bereit dazu wärst natürlich!" fügte ich noch hinzu.
„Klar." sagte er mit zittrigem Ton und stand auf.
„Aber lass mich noch was anderes anziehen. Ich sehe hässlich aus." murmelte Regulus und bewegte sich.
Um seine Angst vor dem was gleich kommen könnte zu lösen, schnappte ich gespielt nach Luft.
„Hast du etwa gerade meinen Freund als hässlich betitelt!?!?!" rief ich entrüstet. (Nicht wirklich rufen, wisst ihr, ihr müsst euch das ganze Gespräch gerade eben eine Stufe leiser vorstellen, weil wir Barty nicht wecken wollten.)
Regulus musste kurz lächeln. Und dann hörte er auf einmal gar nicht mehr auf zu lächeln.
„Du hast mich Freund genannt. Deinen Freund." fasste er nochmal zusammen.
Ich dachte verwirrt nach. „Bist du das nicht?"
„Doch doch! Das kam nur so unerwartet irgendwie." erklärte er sich und sah mich glücklich an.
Ich nickte.
„Aber wir haben jetzt trotzdem keine Zeit, dass du dich fertig machst! Komm mit!"
(Das lustige daran war, dass er sowieso keine Wahl hatte ob er mitgeht oder nicht, denn ich zog ihn einfach hinter mir her:) )
Ich zog ihn durch menschenleere Flure und hoffte, dass hinter der nächsten Ecke nicht Menschen sein könnten. Wobei mir das in dem Moment nicht wirklich etwas ausgemacht hätte. Egal, dass wir beide in Pyjamas waren. Egal, dass wir James und Regulus waren.

„Wo gehen wir denn hin." lachte Regulus irgendwann gut gelaunt.
„Siehst du gleich." antwortete ich ihm und musste auch grinsen.

„So" sagte ich zufrieden, als wir wieder an unserem altbekannten Stein waren.
Während ich ihm andeutete sich zu setzen und mich selber niederließ, erklärte ich
„Du musst jetzt nochmal das selbe machen wie gestern."
Er sah erst verwirrt aus. „Wie jetz?"
„Ach weißt du, ich fang einfach mal an."
„Du Regulus. Warum hast du vorhin dieses Buch gelsen?"
Er schien erst verwirrt zu sein. Dann verstand er und musste kurz lächeln.
„Weißt du, meine Mutter will dass ich mich mit dunkler Magie auseinander setze."
„Ah" antwortete ich.
Dann war kurz Pause.
„James weißt du." sagte Regulus.
„Was ist los?" fragte ich gespielt.
„Ich muss dir was zeigen."
Man merkte, dass er wieder etwas zitterte. Vielleicht lag es aber auch an der Kälte. Ich mein, er hatte nur eine karierte dünne (natürlich dunkelgrüne) Pyjama Hose und ein Schwarzes Shirt an (Worin er echt gut aussah aber das tat ja nichts zur Sache)
Eigentlich war das ziemlich sinnlos, da er ein Shirt trug und man das Dunkle Mal sowieso schon sah.
Er tat so als ob er einen Ärmel hochziehen würde um mir es zu zeigen.
Ich tat erst überrascht, wie gestern, dann redete ich.
„War das deine Entscheidung- also dass du das willst."
Er antwortete fix „Nein! Niemals! Meine Eltern haben mich als ich nicht bei Sinnen war dazu gezwungen."
Ich hatte in den 4 Stunden warten einen super Text mir ausgedacht, passt auf.
„Naja, ich bin ehrlich, deshalb sage ich dir auch, dass ich das jetzt nicht so gut finde, aber du kannst nichts dafür und es gibt auch keinen Weg es hinter sich zu lassen oder halt abzumachen. Also müssen wir, also auch ich, das akzeptieren. Ändert ja nichts an deiner Persönlichkeit und ich vertraue dir, dass du nicht zu den Bösen gehörst."
Nun wurde es stumm und Regulus sah mich überrascht an.
Dann lachte er. „Wie lang hast du gebraucht um dir das auszudenken?"
Ich musste auch kurz lachen.
„Knapp um die 4 Stunden rum." kicherte ich.
Der Junge kennt mich zu gut.
„Also? Können wir die Sache einfach hinnehmen und vergessen?" fragte ich unsicher.
„Natürlich! Das hätte eigentlich ich sagen sollen!"Antwortete Reggi
Ich lächelte ihn an.
„Das ist ja jetzt schön und gut und so James, aber es ist kalt hier draußen. Und ich trage keine Socken."
„Stimmt." Jetzt spürte auch ich die morgendliche Kälte. Aber die Sonne schien so schön ihre ersten Strahlen auf uns herab. Alles glitzerte vom Morgentau und Regulus Haare funkelten als Reflektion der Strahlen.
„Komm" sagte ich, um mir nicht anmerken zu lassen wie verliebt ich in Regulus aussehen gerade war. (Eigentlich immer, aber gerade war es noch besonderer als sonst)
Ich zog ihn auf die Beine und gemeinsam rannten wir schnell wieder über das glitzernde, leicht nasse Gras in das wunderschöne Schloss zurück.

Helloooooo I'm back again!!!! ( Kurze Anmerkung: Wer das mit den Socken versteht, der versteht ;) )

Jegulus | Who are you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt