Chapter 26

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(James Pov)

„Warum bist du eigentlich so zerstritten mit Regulus?" fragte ich Sirius in die Stille der Nach hinein. Er lag, den Kopf von der Bettkante hängen lassend, in seinem Bett und sah mich an. Man konnte sehen, wie seine Laune sich von einer Sekunde auf die Nächste verdunkelte.
Er hat noch nie über einen Vorfall gesprochen und hatte es auch noch nie vor.
Allerdings halte ich das nicht mehr lange aus. Die beiden tun so als gäbe es den jeweils anderen nicht und wenn ich einen erwähne wechseln sie sofort das Thema. Es gibt Sirius und Regulus und ich bin dazwischen. Wie zwei Welten, die mich beide von der anderen Welt wegziehen wollen. Schrecklich.

Sirius sah mich schweigend an. Er sah so aus, als wäre er gerade in eine Art Trance gefallen.
„Sirius?" fragte ich verwirrt.
„Sirius!" Da hat man einmal die Chance mit ihm alleine zu reden, und dann tritt der einem einfach weg.
„Hallo!!!!!" rief ich zu ihm und winkte mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum.
Plötzlich schüttelte er sich und sah wieder so aus, als ob er bei vollem Bewusstsein wäre.
„Also?" fragte ich erwartungsvoll.
Er atmete tief ein und wieder aus.
„Also-„ fing er an und sofort war meine Aufmerksamkeit vollenz bei ihm. „- Regulus und ich, naja eigentlich nur ich, ich hatte früher einen geheimen Raum in unserem Haus entdeckt. Darin bin ich immer geflüchtet, wenn mich meine Eltern- foltern wollten. Als Regulus einmal tränenverschmiert in sein Zimmer stürmte, fing ich ihn ab und zeigte ihm den Raum. Ich meinte er könne immer hier rein, wenn es ihm schlecht ging und wir hatten sogar ein Signal eingebaut, das in unseren beiden Zimmern losging, sobald jemand einen bestimmten Zauber sagte. ‚Cito adiuva' So konnten wir uns immer gegenseitig helfen, allerdings war ich viel öfter in dem Raum als Regulus. Er ging wirklich nur in den äußersten und unvorstellbarsten Notfällen in den Raum und hat das Signal nur drei mal in den 4 Jahren in denen wir den Raum für uns hatten benutzt.
Jedenfalls bin ich dann einmal während einer Familienfeier in den Raum geflüchtet, weil ich es einfach nicht mehr unter all diesen grässlichen Menschen aushielt, ich sah durch die kleine Spalte an der einen Wand des Raumes, aus der man in unsere Küche und eben das Zimmer daneben sehen konnte, und ich sah wie Regulus etwas aufgeregt meiner Mutter erzählte. Du musst halt wissen James, wir hatten an dem Morgen eine kleine Auseinandersetzung, also Regulus und ich und wir hatten es bis dahin noch nicht geklärt. Ein paar Sekunden später stand meine Mutter mit meiner grässlichen Cousine Bellatrix in dem Raum. MEINEM RAUM. Und dann-„ er sprach die Namen so verbittert und gequält aus, als gäbe es kaum etwas verabscheulicheres. „- Meine Mutter fing an mich anzuschreien und einen nach dem anderen Fluch auf mich zu hetzen vor Wut, da ich sie vier Jahre lang ‚hintergangen' habe. Meine Mutter schrie- Bellatrix lachte und kreischte wie ein verdammter Psycho und Regulus war verschwunden. Vermutlich wollte er mir nicht in die Augen blicken nachdem er mich so verraten hatte." Er presste die Lippen zusammen und eine Träne rollte ihm aus dem Auge über die Stirn, weil er immer noch verkehrt herum da lag. „James er hat mich verraten. Er war der einzige der davon wusste- er- er wusste genau was dann passieren würde." Endlich setzte er sich wieder ordentlich hin und ich umarmte ihn fest.
„Sirius." hauchte ich. „Das wusste ich nicht."
Nachdem Sirius sich auch die letzte Träne aus dem Gesicht gewischt hatte sah ich ihn genau an. „Und es wusste wirklich nur Regulus dass dieser Raum existiert?" fragte ich misstrauisch. „Nur er." sagte Sirius trocken und sein Blick drang direkt in meine Seele ein.
Ab dem Moment nahm ich mir vor, morgen sofort mit Regulus zu reden. Ich war mir so sicher, dass das alles nicht so war. Ich kenne Regulus. Er würde so etwas niemals tun.
Aber jetzt wollte ich nicht mehr über so etwas nachdenken. Ich genoss einfach noch den Abend NUR mit meinem besten Freund. Ohne einen Peter, der sagt wir sollen schlafen. Ohne einen Remus der in der Ecke sitzt, liest und bei jedem kleinen Geräusch genervt schnaubt. Ohne irgendwelche Mädchen die immer mehr Tratsch auftischen, bis einem der Kopf explodiert und ohne Regulus. (Ja, zu ihm ist mir gerade keine negative Eigenschaft eingefallen).

Sirius erzählt, nachdem die Stimmung durch einen ziemlich plötzlichen und unpassenden Lachanfall aufgelockert wurde, erst über Remus. Er erzählte viel. Und viel, was ich eigentlich garnicht wissen wollte.
Dann planten wir einen Streich an Pete und Remus wenn sie morgen wiederkommen von ihrem Besuch bei Ella und ihren Freundinnen.
Ich fing an ein Theaterstück aufzuführen (natürlich exklusiv nur heute) und auch Sirius musste nach einiger Zeit gezwungenermaßen mir etwas vorführen. Ich gab natürlich Beifall!
Bevor wir in sehr unbequemen Posen schließlich einschliefen sagte Sirius noch etwas, aber ich habe keinen blassen Schimmer was er da gesagt hatte.

„AAAHHH!" schriehen zwei Stimmen entsetzt und ich schreckte auf.
Sofort musste ich grinsen, als ich die mit Schleim bedeckten Jungen im Türrahmen sah. Es war der älteste und einfallsloseste Trick der Menschheit, aber gleichzeitig ist er ein Geniestreich. Es klappt einfach immer!
Ich sah zu Sirius, der genauso grinste wie ich. Wir gaben uns ein High five und lachten weiterhin die Schleimmonster aus, die vor uns standen.
„ha- ha- SEHR lustig." murmelte Remus mit trockener Miene und Pete war schon im Bad verschwunden um den Schleim zu entfernen.
Kurz darauf folgte ihm auch Remus.

Ich erschrak.
„Schnell! Sirius! WIE VIEL UHR IST ES?!?" rief ich.
Er sah sofort auf die Uhr neben ihm (die ich natürlich nicht über ihn hinweg sehen konnte).
„Kurz nach 8 Uhr morgens." murmelte er.
ICH ERSCHRAK NOCH EINMAL.
„ICH MUSS LOS!" rief ich aufgeregt und sprang auf.
„Was? Du willst an einem Samstag freiwillig um 8 Uhr aufstehen? Ernsthaft?" fragte Sirius ungläubig.
Ich verdrehte die Augen.
„Ich gehe jetzt." meinte ich sarkastisch beleidigt mit gehobenem Kinn und stolzierte aus dem Raum.
Sobald die Tür allerdings zugefallen war fing ich an zu rennen. Schnell. Ich wollte zu Regulus. Jetzt. Ich wollte ihn fragen was damals passiert war. Ich glaube einfach nicht, dass es so war, wie es für Sirius schien.

„Regulus!" rief ich durch die große Halle und sah schon die ersten verwirrten Blicke. Immerhin waren die meisten Schüler noch nicht hier. Ich sah wie Regulus aufsah und mir zulächelte. Als ich bei ihm ankam sagte ich atemlos. „Reden. Sirius. Schnell. Reden. Draußen." Er schien etwas verwirrt allerdings nickte er, stand auf und lief neben mir durch die große Halle hinaus.
Ich holte erst einmal tief Luft als wir stehenblieben.
Regulus sah mich erwartungsvoll an.
„Ich- Also ich habe mit Sirius mal so ganz nebenbei darüber geredet was denn zwischen euch vorgefallen war und ich will jetzt wissen wie es aus deiner Perspektive war. Ich glaube das nämlich nicht." plappere ich auch schon los.
„Okey Okey- stop. Von welchem Punkt gehen wir aus?" fragte Regulus und sah mich hochkonzentriert an.
Wann war es nocheinmal? Ach ja!
„13. im Juli. Sirius kommt mitten in der Nacht zu mir, voll mit Verletzungen und erzählt von einer Familien Feier.
Meine Frage an dich: Hast du den Geheimraum-Zwischenfall mitbekommen?"
Ich sah wie er nachdachte und plötzlich sah ich genau den selben Gesichtsausdruck wie bei Sirius.
Wieder diese Art Trance. Die beiden machen mir langsam echt Angst!
„Hallo?" fragte ich also wieder. „Regulus?" „Regulus!" „REGULUS!" er kam schneller wieder zur Besinnung.
„Sorry." murmelte er, fing dann aber stockend an zu erzählen. Man merkte, dass es ihm schwerfiel.
„Also. Ich habe Sirius gesehen, wie er in seinen- unseren geheimen Raum ging und wollte schon nachsehen, ob alles gut bei ihm sei, da kam aber Bellatrix plötzlich kreischend vor Lachen angerannt. Sie schrie durchs ganze Haus: ‚Sirius hat ein geheim Raum! ER VERSTECKT SICH VOR EUCH! Er versteckt sich ja ja wie ein feiger Hund!' Anscheinend hatte sie gesehen wie er darin verschwunden war oder so. Und ich wurde so wütend, aber ich sah, wie Mutter auch so wütend wurde und aus Intuition rannte ich zu ihr und wollte ihr hektisch irgendwelche Lügen auftischen um Sirius zu retten, ich erzählte ihr so viel Müll, dass Sirius nur kurz auf sein Zimmer gegangen sei, dass er eigentlich ein Geschnek für sie holen wolle, du musst wissen Geschenke ziehen bei meiner Mutter, aber Bellatrix rannte immer noch schreiend herum, aber nur noch um Mutter und mich. Meine Mutter wurde dann sauer auf mich, weil ich ihr ‚im weg stand'und verzauberte mich, dass ich nicht mehr sprechen konnte für die nächsten Stunden und zwang mich auf mein Zimmer. Ich hörte nur noch, wie eine Tür geöffnet wurde und dann schreie Wutschreie und Herzzerreißende Schreie ich hörte Flüche und ich wollte einfach nur noch weinen. WEINEN. ICH KANN MICH ERINNERN, ALS OB ES ERST GESTERN WAR."
Dann verstummte er.

Jegulus | Who are you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt