Chapter 14

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(Regulus Pov)

Schnell lief ich aus der Bibliothek. Ich musste immer noch an den Gesichtsausdruck der Gyffindor denken. Bestimmt kennt sie James und wird es nun Sirius sagen. Oder- oder sie ist mit ihm befreundet, aber wird ihn ab sofort ignorieren weil er sich heimlich mit dem kleinen Bruder seines besten Freundes trifft. Ich sage ja, dass ich immer alles kaputt mache!
„So- so! James Potter und Regulus Black. Ich habe das starke Gefühl, dass ich was verpasst habe!" höre ich nun die Stimme, die höchstwahrscheinlich zu dem Mädchen gehört.
Ich weiß nicht mal warum, aber ich wollte wissen über was die beiden jetzt reden, denn James ließ sich nun nicht überhörbar neben dem Mädchen nieder.
Also bleibe ich hinter der nächsten Ecke stehen.

Sie fing an ihn irgendwas mit Entschuldigen zu fragen und James machte wieder irgendeinen dummen Witz.
Ich wollte schon wieder gehen, da ich dachte, dass James sowieso nichts positives über mich erzählen würde. Dafür ist er viel zu arrogant.
Aber bei einem Satz blieb ich doch noch einmal stehen und höre genauer hin. „Marls. Da läuft nichts!" sagte James.
Dachte das Mädchen wirklich zwischen MIR, Regulus Black und zwischen IHM, James fucking Potter könnte etwas laufen?!?! Ich mein klar, er ist schon ziemlich lustig und nett. Ach was sage ich! Er ist in Ordnung. Mehr nicht.

„Aber du willst das etwas zwischen euch läuft?" Irgendwie so etwas in der Art hörte ich wieder mit einem Ohr und versuchte mich wieder zu konzentrieren. „Was!?!? Nein!"
Alles klar. James findet es noch abwegiger als ich.
„Also-„ hörte ich noch, aber irgendetwas in mir zwang mich nun zu gehen. Einfach weg hier.

Ich eilte durch die Flure, traf noch auf Pandora, die wie ein Engel durch die Flure schwebte. So verträumt, dass sie mich gar nicht bemerkte, aber das war gut so. Nach reden war mir gerade nicht wirklich.
Sobald ich mein Zimmer erreichte schmiss ich mich in mein Bett und starrte zur Seite. Ich weiß nicht mal warum ich traurig war. Aber ich war es.

Der nächste Tag brach an, und ich wurde von einem aufgeregten Barty aufgeweckt. „Reggi! Du hast heute ein Quidditchspiel!" schrie er in mein Ohr. „Na und. Das ist erst nachmittags." murmelte ich verschlafen in mein Kissen. Normalerweise war ich der erste der aufwacht. AUSSER ein Quidditchmatch steht an.
„Reggio? Alles in Ordnung? Du schreist mich ja gar nicht an, weil ich dich geweckt habe." fragte Barty nun und legte sich neben mich.
„Alles gut." murmelte ich und könnte schon wieder innerlich heulen.
Ich spürte wie Barty mich musterte.
„Liebeskummer?" vermutete er nun und rückte ein Stück näher, so dass ich mich ein wenig unwohl fühlte.
„NEIN!" schrie ich. „Kein Liebeskummer. Ich bin einfach frustriert." antworte ich noch einmal.
„Aber wegen Liebe." entgegnete Barty.
Am liebsten hätte ich ihn umgebracht, denn ich wusste genau, warum ich frustriert war, aber in dieses „es" bin ich NICHT verliebt.
„Okey Okey. Nicht verknallt. Wegen wem bist du dann „frustriert"?" fragte Barty einfach weiter.
Ich atmete tief durch. „Potter." murmelte ich so leise ich konnte.
Barty hob die Augenbrauen.
„Potter. War klar. Na dann lass ich dich mal weiter „frustriert" sein." meinte er, offenbar überfordert und lief aus unserem Zimmer.
Traurig presste ich Augen und Lippen zusammen. Ich bin nicht verliebt. Und selbst wenn, würde er es nicht erwidern. Hat er ja gestern sogar zu diesem Mädchen gesagt.

Stunden vergingen in denen ich einfach nur in meinem Bett lag. Nicht mal zum Unterricht erschien ich. Aber was sollte ich auch dort?

„Regulus Arcturus Black!" schrie jemand. Sofort bekam ich Flashbacks an meine Eltern und musste meine Lippen wieder aufeinander pressen und die Augen schließen. Ich versuchte gegen die Gedanken anzukämpfen. „Hey! Regulus! Dein Quidditchspiel!" schrie nun diese Stimme direkt neben mir. Es war ein Junge aus unserem Team, der mich wohl suchen sollte. Sofort setzte ich mich gequält in Bewegung.

„Und da ist ja unser verlorener Spieler Regulus Black!" hörte ich den Kommentarvollpfosten sagen. Und ich verdrehte meine Augen.
„Dann kann das Spiel jetzt mit etwas Verzögerung starten!" rief dieser schon wieder und ich sah, wie alle sich in die Luft begaben. Schnell tat ich es ihnen gleich. Irgendwie fühlte sich alles noch leerer an als sonst. Als ob mein Leben noch weniger Sinn hat. Ich sah mit müdem Blick ins Publikum. Auf der Seite der Hufflepuffs konnte ich auch einige Gryffindors mit ihren Roten schälen erkennen und auch eine größere Gruppe Ravenclaws. Bei den Slytherins wiederum war fast ausschließlich grün. Aber nur fast. Ich konnte eine kleinere Gruppe GRYFFINDORS erkennen.
Sofort erkannte ich die Personen. James Potter, das Mädchen von gestern und der Narbenjunge.

Warum war James hier? Etwa um mich zu sehen? Nein. Bestimmt nur, damit er weiß, wann das Match vorbei ist und wann er wieder los muss zu unserem Treffen. Niemals würde jemand nur wegen mir zu einem Quidditchspiel kommen. Und erst recht nicht als Gryffindor zu den Slytherins. Das ist lebensgefährlich!

Ich bekam ziemlich wenig vom Spiel mit. Erst als der Schnatz einmal knapp an meiner Nasenspitze vorbei flog, bemerkte ich, dass ich auch mitspielte. Sofort eilte ich dem goldenen Ball nach. Kurz darauf fing ich ihn, zwar stürzte ich dabei fast in meinen Tod, aber immerhin wäre dies ein würdevollerer Tod, als von seinen Eltern ermordet zu werden, weil man gegen HUFFLEPUFF im QUIDDITCH verloren hat.
Ich war der erste der vom Platz ging und auch der erste der aus der Tür, der Umkleiden lief. „Buh!" meinte jemand neben der Tür und reflexartig zog ich meinen Zauberstab. Ich war bereit zu kämpfen. Immer. Zu jeder Zeit. Ich war auf jeden Überraschungsangriff vorbereitet.
Aber es war nur James. Mein schnelles Atmen wurde wieder langsamer. „Erschreck mich nicht so." zischte ich wütend. „Tut mir leid." murmelte Potter nun. Schon wieder entschuldigte er sich. Hatte das Mädchen gestern, was schon wieder mit dem anderen Jungen neben James stand, nicht noch gesagt, er würde sich so gut wie nie entschuldigen? Ach auch egal.
„Also- wir werden dann mal gehen." meinte nun das Mädchen. „Habt Spaß!" rief sie und zwinkerte James zu. Merlin, irgendwas an ihr mag ich nicht. Gut, vielleicht war ich einfach nur ein KLEIN BISSCHEN neidisch. Der Junge mit den vielen Narben lächelte mich nur kurz an, dann lief er dem Mädchen hinterher in Richtung Schloss.

„Hi." sagte nun James. „Hey." antwortete ich, konnte mich aber irgendwie nicht freuen. „Also lass uns gehen, bevor uns irgendeiner hier sieht." sage ich schnell, bevor unangenehme Pausen entstehen konnten.
Sofort lief ich los und James mir hinterher.
„Warum bist du gekommen?" fragte ich ihn, als er mich wieder aufgeholt hatte.
„Ich wollte dir beim Spielen zusehen." erklärte er. „Klar." murmelte ich nur, eher zu mir selbst, als zu James.

Wir kamen in dem Klassenzimmer an, das wir vereinbart hatten.
„Gut, lass uns beginnen." meinte ich gleichgültig.
Und holte die Zutaten. Ich versuchte irgendwie zu erklären, was ich tat, während ich den Trank mischte, was sich allerdings als ziemlich schwer herausstellte, bei meiner Gefühlskrise.
„Hier." meinte ich und gab James die letzte Zutat. „Du darfst die letzte Zutat rein tun." erklärte ich auf seinen verwirrten Gesichtsausdruck.
Nach etwas rühren, meinte ich. „Gut, ich glaub er ist fertig. Hast du dir halbwegs gemerkt was wir getan haben?" Er nickte erstaunlicherweise. „Du kannst gut erklären." sagte er und lächelte.
„Danke." antwortete ich trocken. „Hast du dir vielleicht eine Eigenschaft von gestern von diesem Trank gemerkt?" fragte ich.
Nun musste der, ach so kluge James Potter aber erstmal nachdenken. „Er- er ist ein Liebestrank?" fragte er eher, als zu antworten.
„Das stimmt tatsächlich. Noch irgendetwas was du dir gemerkt hast?" hakte ich nach.
James schüttelte etwas beschämt den Kopf. Ich seufzte. „Dann riech dran." gab ich einen Tipp.
„Es- es riecht nach einer Eukalyptus-Minzmischung und noch irgendetwas." murmelte er.
Jetzt war ich verwirrt. „Gut. Und was heißt das dann?" fragte ich immer noch ziemlich perplex, wegen der Antwort.
Stille.
„Also der Liebstrank kann nach vielem reichen. Jenachdem wer daran riecht, riecht etwas anderes. Immer das, was die Person am meisten liebt. Außerdem ist es ein sehr mächtiger Trank der oft unterschätzt wird, obwohl damit nicht einmal WIRKLICH Liebe erzeugt werden kann."
Erklärte ich nun. James hörte aufmerksam zu.
Schon wieder herrschte kurze Stille.
„Verstehe. Und nach was riecht der Trank dann bei dir?". Fragte James und schob mir das Gebräu zu. Ich schloss für eine Sekunde meine Augen. Ich wusste ganz genau, nach was es riechen wird, aber ich wollte es nicht. Vorsichtig roch ich an dem Trank.
„Ich- ich rieche den Geruch von alten Büchern. Und- und den vom Quidditchfeld." antwortete ich. Das war die dreisteste Lüge die ich je gesagt hatte. Gut, vielleicht nicht die dreisteste aber schon ziemlich mies.

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