Chapter 8 (Ferien 1)

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Ich glaube vor dem Kapitel sollte ich eine kleine Tw im Bereich sm und eine etwas größere im Bereich ES (Essstörung) hinzufügen (Könnt das Kapitel theoretisch wsl auch Skippen)

Regulus Pov)

Ich sah, wie James und Sirius gerade synchron „Hallo" riefen und wohl James Eltern umarmten. In mir stieg irgendein Gefühl auf. War es Eifersucht? War ich gerade eifersüchtig auf James fucking Potter? Nein. Eher auf die Bindung die er und MEIN Bruder zu seinen Eltern haben. Ich senkte meinen Blick traurig und lief in die andere Richtung. Meine Mutter kam nicht mal mehr um mich abzuholen. Nur mein Vater war da. „Hallo Regulus." sagte er in einem so eisernem Ton ohne Gefühle. Einfach nur in einem sachlichen Ton, als ob ich ihm egal bin.
„Hallo Vater." antwortete ich angespannt.
Stumm gingen wir die ersten Meter gemeinsam nach Hause. „Ich habe gehört ihr habt ein nicht qualifiziertes Quidditchspiel gegen Gryffindor verloren." fing er wieder in diesem sachlichen Ton an. „Ja." murmelte ich leise und Angst stieg in mir auf. „Wie konnte das passieren?" fragte er und ich hörte die Wut die langsam im Unterton mitschwang. „Ich- Wir haben unser bestes gegeben und" Er unterbrach mich. „Dann ist euer- nein, dein bestes nicht gut genug." warf er mir vor und ich fing jetzt schon an die Stunden zu zählen, bis ich wieder abreisen konnte.

Wir kamen am Grimmauld Platz an, und ich wurde erst einmal von meiner Mutter angeschrien, warum ich denn so schlecht in allem sei. „Ich tue doch schon alles was ich kann." versuchte ich, doch das machte es nur noch schlimmer. „ALLES? Wenn das ,alles, ist was du kannst dann bist du unnütz. Das kann niemals ALLES sein was du tun kannst!" Schnell sah ich auf den Boden und verdrückte mir die Tränen. „Du wirst jetzt in dein Zimmer gehen und lernen. Morgen werde ich dir einen Privatlehrer in Quidditch organisieren, dass so etwas NIE- WIEDER vorkommt und ab sofort wirst du überall der Beste sein. Essen gibt es erst morgen wieder. Jetzt geh mir aus den Augen du Nichtsnutz!"
Ich atmete tief durch, nickte kurz und verschwand so schnell ich konnte mit meinem Gepäck in meinem Zimmer.
Ich schloss die Tür hinter mir ab und die erste Träne lief mir langsam die Wange herunter. Langsam verstand ich Sirius. Aber nicht so sehr, dass ich ihm jemals verzeihen könnte, für das, was er mir angetan hat. Verzweifelt setzte ich mich in eine Ecke meines Zimmer drückte meine Beine fest an meinen Körper und fing an zu weinen. Man hörte kaum einen Ton von mir. Ich hatte mir über die Jahre antrainiert leise weinen zu können. Leise.

Warum bin ich noch hier? Was soll ich noch hier? Ich bin ein Nichtsnutz. Niemand würde es interessieren, wenn ich einfach nicht mehr da wäre.
Mir fiel das Gespräch mit James wieder ein. „Warum? Du bist toll!" sagte er. Ob er das jetzt immer noch sagen würde, wo er doch weiß wer ich bin. Wahrscheinlich nicht. Ich hasse ihn, und ich hasse meinen Bruder, und meine Familie.
Ich hasse Menschen.
Ich hasse mich.
Ich wischte mir die Tränen vom Gesicht. Ich muss lernen. Jetzt.
Erschöpft von allem, setzte ich mich an den kleinen aus dunklem Holz angefertigtem Tisch in meinem Zimmer, holte ein Schulbuch aus meinem Koffer und fing an mir alles einzuprägen was ich eben gerade sah.
Stunde um Stunde verging. Es war schon mitten in der Nacht, doch ich hatte Angst nicht genug gelernt zu haben und meine Eltern zu enttäuschen. Ich fing an zu zittern vor Müdigkeit und alles drehte sich. Ich versuchte es zu ignorieren und las weiter Texte, sah mir Bilder an, schrieb etwas auf Pergament. Las Texte, sah mir Bilder an und schrieb etwas auf Pergament. Texte. Bilder. Pergament.
Plötzlich fielen mir einfach die Augen zu und mein Kopf viel auf die Tischplatte.

Ich schreckte auf. Was war das für ein Traum! Meine Eltern hatten mich angeschrien, aber dann kam auf einmal James als Spiderman durch das Küchenfenster und hat meine Eltern zerfließen lassen, mich dann einfach in ein Spinnennetz gewickelt und unterm Arm mitgenommen.
Verwirrt schüttelte ich den Kopf. So ein Blödsinn. Meine Hand zitterte immer noch von dem wenigen Schlaf, als ich auf die Muggeluhr über meinem Schreibtisch sah. Halb sieben morgens. Am liebsten hätte ich mich wieder hingelegt um Schlaf nachzuholen, doch das durfte ich jetzt nicht. Nein Regulus! Zusammenreißen! Vorsichtig öffnete ich meine Zimmertür und ging in die Küche, wo meine Mutter schon stand und sich Frühstück machte. „Da ist ja unser allein Erbe und einziger Sohn wieder. Ich hoffe für dich du hast die Nacht durchgelernt. Sonst wäre das wirklich mutig dich hier noch blicken zu lassen." Ich zwinge mich kurz zu einem lächeln, doch die Worte „...einziger Sohn.." hallten in meinem Kopf wieder. Sie sahen Sirius wirklich nicht mehr als ihren Sohn an!
„Ist was Regulus?" fragte Mutter mich. Schnell schüttelte ich den Kopf und ging immerfort am ganzen Körper zitternd an meiner Mutter vorbei, in die Küche. Ich nahm mir eine Scheibe Toast, strich vorsichtig Margarine darauf. Vorsichtig setzte ich mich an den Tisch und fing an zu essen. „Pass auf dass du nicht wieder zu viel isst. Du willst ja nicht wieder so wie vor ein paar Jahren aussehen!" ermahnte Mutter mich.
Irgendetwas in mir verkrampfte sich und ich hatte den Drang meinen Mund auszuspülen und alles Gegessene wieder auszukotzen. Ich zwang mir das kleine Stück Toast herunter und rannte schon fast ins Badezimmer. Hinter mir sperrte ich die Tür zu, und sah schnell atmend kurz in den Spiegel. Nicht! Regulus! Nein!
Doch in dem Moment ergriff mein Körper und nicht mein Verstand überhand und ich steckte mir zwei Finger in den Hals. Sofort brach ein Würgereiz aus und ich übergab mich in die Toilette. Jetzt fühlte ich mich noch schlechter und fing panisch an schnappatmungen zu bekommen und zu weinen. Gleichzeitig! Mein Körper schüttelte sich und ich war angeekelt von mir selbst. Ich hatte es seit Ende September ausgehalten. So lange. Über drei Monate. Und jetzt war alles umsonst. Meine Mutter hatte wieder einen Reiz in mir ausgelöst, den ich seit Monaten verdrängen konnte. Ich presste meine Lippen aufeinander und die Augen zusammen. Niemand darf das mitbekommen! Niemand! Niemals! Nur Barty wird jemals davon erfahren haben.
„Regulus Arcturus Black! Dein Lehrer ist da! Komm sofort her!" schrie meine Mutter schrill, kurz nachdem es geklingelt hatte. Verängstigt stand ich mit wackeligen Beinen auf und lief auf die Tür zu. Ich hatte Angst. Vorsichtshalber wischte ich mir noch einmal über mein Gesicht, dass man ja keine Tränen mehr sehen konnte. Ich hatte immernoch den komischen Geschmack im Mund. Warum hatte ich mir nicht den Mund noch ausgewaschen? Zögerlich öffnete ich die Tür und trat herunter in die Küche.
„Hallo Regulus." sagte der große Mann mit den grauen Haaren, in einem fast so sachlichen Ton wie bei meinem Vater.
„Hallo Mr-" ich wusste gar nicht wie er heißt. „Wolson." beendete dieser meinen Satz.

Er fing an mit mir Taktiken zu besprechen, und schließlich musste ich wirklich auf den Besen steigen. Bis jetzt konnte ich verstecken wie sehr ich zitterte, doch nun hatte ich Angst auf dem Besen einfach zusammenzuklappen und flog auch dementsprechend.

Mr Wolson war nicht wirklich mit mir zufrieden und das sagte er meiner Mutter natürlich auch.
„Nun Mrs Black, ihr Sohn hat sehr gute Taktiken und Theorie aber fliegen tut er wie ein kleiner Junge in der ersten Flugstunde, der Angst hat vom Besen zu fallen."
WIE SOLL ICH AUCH ANDERS FLIEGEN WENN ICH BEI JEDER FALSCHEN BEWEGUNG ZUSAMMENBRECHEN KÖNNTE?!?
Ich will garnicht wissen was meine Mutter tut, sobald der Typ wieder weg ist.

Jegulus | Who are you?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt