(Regulus Pov)
Vorsichtig versuchte ich mich durch den Gemeinschaftsraum zu schleichen, sodass mich niemand sieht. Fehler. „Regulus!" hörte ich Bartys Stimme und zuckte zusammen.
„Ja?" fragte ich mit zusammengepressten Lippen.
„Wo willst du hin?" musterte er mein Erscheinungsbild misstrauisch.
„In die Bücherei." log ich und versuchte unbeeindruckt zu wirken.
Barty sah zu Evan und Dorcas die neben ihm saßen.
„Na gut." er wirkte immernoch misstrauisch, aber ich war froh aus der Situation fliehen zu können.
Ich lief schnell weiter in Richtung Ausgang des Raumes.
Nun kamen wieder die, wie es scheint endlosen Gänge vor mir.
Schritt für Schritt setzte ich meinen Weg etwas schneller fort.
Die Wände sind beige der Boden auch und generell ist alles ziemlich schlicht, aber dennoch eindrucksvoll gehalten. Es hängen Fackeln für Licht dort, und hin und wieder steht etwas als Dekoration oder als Andenken oder, was weiß ich herum. Das ganze Schloss wurde nach diesem Prinzip aufgebaut. Außer die verschiedenen Gemeinschaftsräume, die alle vielfältig und bunter gestaltet wurden.
Mit steifem Blick auf den Boden vor mir zähle ich eine Fließe nach der anderen ab, über die ich laufe.Ich sah die große Tür, die nach draußen führt und plötzlich begann mein Kopf aufgeregt zu werden und ich hatte das Verlangen umzukehren und mich für immer in meinem Zimmer einzuschließen, nur um irgendwann an einem „tragischen" Unfall zu sterben, wobei meine Leiche erst zehn Tage zu spät gefunden wird, da sich niemand um mich sorgen würde. Vielleicht würde ich auch irgendwann so verrückt werden, dass ich anfange selbst Tränke zu mischen, welche mich dann doch noch umbringen. Die Story wäre aber ziemlich tragisch.
Andererseits hoffte ich auch, dass James schon da war. Die Hoffnung stieg, desto weiter ich an die Tür kam, aber sobald ich nur einen Blick auf den Stein warf, wurde mir klar, dass er noch nicht dort war.
Enttäuschung breitete sich in mir aus. Was hatte ich denn erwartet? Dass James seine Unpünktlichkeit nur für mich ablegte? Wie erbärmlich ich doch bin! Er ist immer noch James. Man kann ihm das nicht böse nehmen.
So setzte ich mich also alleine auf den Stein und starrte auf die Wasseroberfläche des schwarzen Sees, der sich wie gewohnt vor mir aufzeigte. Ich bekam Zweifel ob James überhaupt noch kommen würde, und in mir machte sich ein komisches trauriges Gefühl breit.
Desto länger ich meinen Blick auf das Wasser fixiert lies, desto mehr bildete ich mir ein etwas zu sehen. Eine Meerjungfrau und einen Delfin.
Ein Drache mit riesen Augen, ein Muster und sich bewegende Farben. Personen, die schreien. Ich fühlte mich wie auf irgendwelchen Substanzen. Gott, ich werde wirklich immer verrückter! Schrecklich! Mich sollte man in irgendeine Station für psychisch gestörte Hexen und Zauberer einweisen, aus der ich nie wieder zurückkommen würde, weil ich viel zu sozial am Arsch und psychisch am Ende bin. In dem Moment kam mir ein anderer Gedanke. Was ist eigentlich mit dem Baum passiert. Also dem Einhorn. Also dem Baum. Ach was rede ich da schon wieder. Ich sollte aufhören immer so viel zu denken.
„Buh!" rief jemand von hinter mir zu, und ich drehte mich schlagartig um und holte meinen Zauberstab heraus. Noch bevor ich ihn ansehen konnte hatte ich den Zauberstab auf ihn gerichtet. Ich hatte mir angeeignet zu meiner eigenen Sicherheit, diesen immer bei mir zu führen und ihn in unter einer Sekunde aus meiner Tasche herausziehen zu können.
„James!" rief ich genervt. „Erschreck mich nicht so!" meckerte ich den beeindruckt und verstört zugleich aussehenden, auf meinen Zauberstab blickenden James an. Er hatte einen Pullover an, auf dem etwas gestrickt war. Sah aus wie selbstgemacht. Vielleicht von seiner Mutter? Und dazu eine schwarze Hose, die ihm etwas zu weit war.
Dieser schüttelte sich nun und sah mich an.
„Tut mir leid...... Aber du hättest deinen Blick mal sehen sollen!" schon prustete er los und kam gar nicht mehr aus dem Lachen heraus.
Ich seufzte. Und den Idioten hatte ich freiwillig geküsst. FREIWILLIG!
Nach einer gewissen Zeit war auch sein Lachkrampf vorbei und er murmelte enttäuscht, aber dennoch gut drauf
„Da ist aber jemand schlecht drauf."
„Bin ich gar nicht! Du hast mich nur erschreckt." entgegnete ich schmollend und verschränkte meine Arme.
„Natürlich." antwortete er sarkastisch.
„Na komm her." meinte er und breitete seine Arme aus. Ich stand auf und lies mich in eine Umarmung fallen.
Ich war fast einen Kopf kleiner als er und so lag mein Kopf halb auf Brust- halb auf Schulterhöhe. Ich genoss den Körperkontakt. Nur für diesen kurzen Moment. So kurz. Aber dennoch, fühlte es sich so befreiend an. Wie lange hatte ich keine richtige Umarmung mehr bekommen? Ich atmete tief ein und aus. Es beruhigte mich irgendwie. Vielleicht würde meine Leiche doch nicht erst nach zehn Tagen gefunden werden. Allein das zu wissen, war schon eines der schönsten Gefühle in meinem Leben. (Ja, meine Messlatte ist da nicht sehr hoch)
Er roch gut. James. Er roch wirklich gut. Gut nach James eben. Man kann diesen Geruch nicht zuordnen.
„Du riechst gut." murmelte ich in seinen Pullover und hoffte schon die Sekunde danach sehnlichst, dass er es nicht gehört hatte. Ich kniff mein Gesicht zusammen. Warum sage ich denn sowas!?!?!?!?
„Was hast du gesagt?" fragte er allerdings schon in der nächsten Sekunde ungläubig und lies mich los.
„Ich werd's nicht wiederholen." meinte ich kühl und starrte ihn an.
„Du kannst ja doch Komplimente machen!" rief er und grinste breit.
Ein bisschen zu breit für dieses EINE Kompliment.
Er trat wieder auf mich zu, aber nicht mehr um mich zu umarmen. Er legte seine eine Hand auf meine Wange und küsste mich.
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Jegulus | Who are you?
FanfictionJa was soll ich sagen halt nh Jegulus ff mit hoffentlich viel Drama😃👍