Chapter 10

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(Regulus Pov)

„Regulus! Du kannst dich nicht einfach in deinem Zimmer einsperren! Mach sofort die Tür auf oder ich sprenge sie!" drohte mein Vater wütend und mein Herz schlug augenblicklich doppelt so schnell.
„REGULUS! ICH WARNE DICH KEIN ZWEITES MAL!" seine Stimme klang bedrohlich und ich bekam Gänsehaut.
„Na schön! Confring-„ sofort reagierte ich und öffnete meine Tür. Hätte er wirklich die Tür samt mir dahinter weggesprengt?!?!?! Ich traue diesem Mann alles zu.
„Was fällt dir ein!" schrie mich nun mein Vater an und auch meine Mutter kam dazu. „Wir sind deine Eltern, WIR entscheiden über dein Leben!" stellte sie klar. „Du kannst nicht vor deinem Quidditchlehrer wegrennen nur weil er dich einmal geschlagen hat!"
Ich sah wieder nur zu Boden. In mir sammelten sich Wörter, Sätze, ganze Reden an. Wie gerne würde ich meine Eltern nun anschreien, ihnen meine Meinung sagen und dann wie Sirius abhauen. Aber nein. Ich will kein so ein Verräter wie Sirius sein.

„SIEH MICH GEFÄLLIGST AN WENN ICH MIT DIR REDE!" hörte ich die schrille Stimme meiner Mutter und gleich darauf, spürte ich wie ich eine harte Backpfeife bekam. Ich presste meine Lippen und Augen zusammen, so wie ich es immer tat, um nicht einfach loszuschreien. Langsam sah ich Mutter in die Augen. „Wenn du uns auch nur noch EIN EINZIGES mal nicht gehorchst, dann werde ich  d..-„ Ich wollte garnicht wissen was sie sagen wollte. „Ja Mutter." unterbrach ich sie, bevor sie das aussprechen konnte, was ich befürchtete. „Und nächste Ferien wirst du dich gefälligst bei deinem Lehrer entschuldigen! Haben wir uns verstanden?" ermahnte mein Vater mich. Ich nickte nur ängstlich. Jetzt zeigte mein Vater wieder zu meiner Zimmertür. Und sofort nutzte ich diese Einladung und verschwand blitzschnell wieder durch die Tür meines Zimmers.

Langsam lies ich mich auf mein Bett nieder. Ich traute mich nicht einen einzigen Mucks von mir zu geben.
Ich sah zu dem kleinen Spiegel, auf der anderen Seite meines Zimmer, der über dem kleinen Regal hängt. Die Wange, auf die meine Mutter gerade geschlagen hatte war bereits ziemlich rot geworden. Ich legte mich nun langsam in mein Bett. Abendessen wird es heute dann wohl wieder nicht geben. Ich hielt meine rechte Hand an meine Backe. Das einzige was an meinen kalten Händen praktisch ist, ich kann sie als Kühlakku benutzen.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite. Mein Koffer stand bereits seit gestern fertig gepackt dort und auch meine Klamotten für morgen lagen bereits dort, damit ich morgen so schnell wie nur möglich aus dem Haus konnte.
Wie traurig muss mein Leben gelaufen sein, dass ich nun hier bin. Mit allein in der letzten Woche mindestens zehn neuen blauen Flecken mehr und einer Wunde am Handgelenk, wie auch eine kleine Schnittwunde am Hals, hab ich fast meinen letzten Rekord der Woche gebrochen. Ob das so gut ist?
Ich versuchte ein Auge zuzumachen, allein bei dieser kleinen Bewegung schmerzte meine Wange wieder. Wie kann mich Gott so sehr hassen, dass er mir dieses verschissene Leben antut? Also sein Liebling bin ich definitiv nicht.

Mit zwei Stunden Schlaf und noch dunkleren Augenringen als sowieso schon, ging ich mit meinem Koffer zum Bahnhof. MeineVater ging mit, aber nur weil er befürchtete ich würde auch einfach abhauen, das weiß ich ganz genau.

Ich stieg mal wieder so gut wie als erstes in den Zug. Ohne ein Tschüss oder ich werde dich vermissen. Keine Umarmung. Nichts.
Müde verstaute ich mein Gepäck und lies mich auf einen Sitz fallen. Die Ferien wären erstmal überlebt.

Ich saß schon mindestens zehn Minuten in dem Abteil, als Barty und Evan kamen, aber auch sie redeten nur kurz mit mir und entschuldigten sich dann, denn sie wollten diese Fahrt gemeinsam verbringen. „Sag mal, was läuft da jetzt zwischen euch? Ist es jetzt offiziell?" fragte ich die beiden. Sie warfen sich ein paar Blicke zu, dann meinte Barty. „Ja. Jetzt ist es offiziell." Und küsste Evan mit diesen Worten.
Ich musste leicht lächeln. „Na dann." antwortete ich und schlug mein Buch wieder auf. Damit verschwanden die beiden auch schon wieder.

Schon als sie den Zug betraten hörte ich die zwei lauten Stimmen, in Mischung mit einer leisen. Sirius, James und die zwei anderen, die mich nicht wirklich auch nur einen Funken interessierten.  Zuerst lief Sirius am Abteil vorbei, er hatte diesen arroganten Schritt, der mich ein wenig verkrampfen lies.
Dann kam der dickliche Junge Sirius hinterhergeeilt  und danach der mit den vielen Narben.
Rudolph? Renè? Rena? Rema? Rettich? Irgendetwas mit Re jedenfalls, dann spürte ich regelrecht, wie James an meinem Abteil vorbei lief. Oder stehen blieb? Sein Blick. Ich hatte das Gefühl sein Blick lies meine Haut verbrennen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen mit ihm zu reden und alles nochmal klar zu stellen, aber jetzt hoffte ich einfach sehnlichst, dass er einfach weiterlief.
„James!" hörte ich Sirius Stimme. Dann James. „Ich komme ja!"
Dann verschwand er wieder. Für eine Millisekunde trafen sich noch unsere Blicke. Sein Blick sagte so viel und dennoch konnte ich dadurch nicht schlauer werden. Nun nur noch verwirrt sah ich wieder zu dem Buch in meiner Hand, aber an lesen war nun nicht mal mehr zu denken. Egal wie oft ich ein einziges Wort las, mein Gehirn nahm es einfach nicht auf. Es hing immer noch bei James. James Potter. Eigentlich ist der Name garnicht so schlimm.
Ach quatsch was rede ich da! Ich hasse den Namen! Seufzend lies ich meinen Kopf in den Sitz fallen. Wem mache ich hier was vor?

Die ganze Zugfahrt quälte ich mich mit meinen Gedanken herum, bis wir endlich wieder in Sichtweite des Schlosses waren.
Ich zog meinen Koffer zu mir und wartete bis alle anderen Schüler an mir vorbei gelaufen waren, um nicht wie in meinen ersten Jahren in einen Menschenstrom zu kommen. Ich sah Barty und Evan. „Hey" grüßten mich beide gut gelaunt. „Hey!" grüßte ich zurück. „Wir sehen uns später!" rief Barty noch, als er von den Menschen schon weiter gedrückt wurde. Auch Sirius und der kleine dickliche Junge, liefen an mir vorbei. Sagten aber nichts. Der dessen Namen ich nicht kannte, sah mich zwar kurz an, aber diesen Blick konnte ich noch weniger deuten, als den von James. Ich sah nur Unsicherheit was genau so unnütz ist.
Kurz darauf, ein paar Menschen danach kam auch der Narbenjunge, der wohl ein wenig von seinen Freunden weggedrängt wurde.
Und noch ein paar Menschen weiter kam James. Mein Atem beschleunigte sich. Er sah mich und gab ein schwaches Lächeln von sich, was für wahrscheinlich nicht mal eine Sekunde anhielt und dann wieder zu einem normalen Blick nach vorne wurde. Er sah von irgendetwas gequält aus.
Was sollte denn James Potters in seinem perfektem Leben quälen.

Dieses arrogante Arschloch denkt er kann alles machen! Was soll mir so ein Blick verdammt nochmal sagen?!?!?!

Endlich kamen keine Schüler mehr und ich schloss mich von hinten den anderen Schülern an.
Ein wenig später kam ich im Schloss an und wollte einfach nur in mein Bett. Nichtmal essen wollte ich. Es war zwar erst kurz nach Mittag, aber ich war absolut erschöpft von meinen Ferien.
Sollte es nicht umgekehrt sein?
Ich gähnte und schloss meine Augen. Zumindest ein bisschen Schlaf sollte ich nachholen.

Irgendwann nach Mitternacht, wachte ich vollkommen perplex auf, weder wissend wie viel Uhr es ist, noch wissend wo ich bin. Ich lag zwar immer noch in meinem Bett in Hogwarts, hatte mich aber schon wieder an mein normales Bett am Grimmauld Platz gewöhnt.
Das konnten ja tolle nächste Tage werden mit kaputtem Schlafrythmus.

Ein Tag verging und ich glaube ich hatte nichtmal in meinem gesamten Leben so oft James gesehen. Dauernd liefen wir in Fluren aneinander vorbei und sahen uns durch Zufall in der großen Halle oder in der Bibliothek. Dieser Typ verwirrt mich wirklich. Und diese seltsame Anspannung zwischen uns, seitdem wir wissen wer der andere ist, macht es nicht besser.

Es wurde draußen schon etwas dunkler, als ich gerade wieder in den Slytherin Gemeinschaftsraum wollte.
„Regulus!" hörte ich eine Stimme laut flüstern. (Wie auch immer das geht)
Ich drehte mich um. „Potter." sagte ich. Er atmete einmal tief durch und sammelte offensichtlich seine Gedanken.
„Können wir kurz reden?" fragte er und sah mir direkt in die Augen. „Jetzt?"
Er nickte.
„Okay. Aber nicht hier." antwortete ich.
„Gut dann eben in einem Gang wo keine Schüler uns sehen können. Ist mir auch recht."stimmte James zu.
Dann zog er mich einfach mit sich durch Hogwarts.
Ein paar Treppenstufen herauf, dann mal links und mal rechts.
Wie gesagt. Der Typ verwirrt mich.

So hallo erstmal :)) Hab Gar nd so viel zu sagen, aber wollte mich einfach mal für 100 Reads bedanken :D
Ich weiß für viele ist das nicht viel, aber das ist meine erste fanfic und ich hätte nichtmal damit gerechnet das einer es liest xD Btw freue mich immer über Verbesserungsvorschläge, generell Feedback oder auch Ideen wie es weiter gehen könnte (vllt wird manches eingebaut)

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