❥Kapitel 15 IHR WERDET MICH VERLIEREN

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Es ist auf einmal sehr still

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Es ist auf einmal sehr still. Sie sind plötzlich so still. Noah hat mit seinen streichelnden Berührungen aufgehört und sitzt da wie angewurzelt.

"Es tut mir leid.", schlurchze ich. "Ich weiß auch nicht was..."

"Was haben wir falsch gemacht?", will Johann wissen. Ich schaue zu ihm. Johann sieht einfach nur gerade aus an die Wand.
"Wir haben dir unser Leben geschenkt. Alles, was wir tun, ist für dich. Sag uns, Liah, was fehlt dir?"

Erst jetzt fällt mir auf, wir gravierend mein Fehler wirklich war. Wie ungerecht ich sie tatsächlich behandelt habe.
"Wieso habt ihr Mama geheiratet?", frage ich dann.

Leon sieht verwirrt über den Themenwechsel zu mir. "Weil wir sie lieben, Liah."

"Warum liebt ihr sie?"

"Weil sie immer anders war als alle anderen Frauen.", erklärt Noah mir. "Sie war schon immer sehr vorlaut. Und wunderschön."

"Und deine Mutter hat sich nie etwas gefallen lassen. Das macht sie sehr stark und besonders.", erzählt Leon weiter.

"Sie hat uns immer zu dritt akzeptiert, Liah.", sagt Johann. "Sie wollte nie, dass wir uns verändern oder wir unsere Träume aufgeben. Sie liebt uns genauso wie wir sind."

Ich schlucke. "Ihr habt sie euch ausgesucht.", beginne ich. "Mich habt ihr einfach nur so bekommen wie ich bin. Ihr hättet mich doch niemals so wie ich bin geliebt, wenn ich nicht eure Tochter wäre. An mir ist überhaupt nichts wie an Mama. Ich bin weder besonders schön, noch habe ich einen starken Charakter."

"Liah...", meldet Noah sich, doch ich unterbreche ihn.

"Und mit euch kann ich sowieso nicht mithalten."
Ich wische mir eine Träne von der Wange. "Alles, was ihr macht, ist so perfekt. Ihr könnt alles, wisst alles... Ich werde niemals so sein wie ihr. Ich werde euch nie stolz machen können."

Johann fängt an zu lachen. Verwundert schaue ich zu ihm. "Was ist so witzig?"

Johann streckt seine Hand nach mir aus und streichelt mir über die Wange. "Du bist wirklich nicht wie deine Mutter, Süße. Mama hatte dieses starke Durchsetzungsvermögen erst mit 19."

Noah lacht. "Oh ja. Sie war davor zwar schon ziemlich dickköpfig, aber lange nicht so wie du jetzt."

Ich schmunzel bei dem Gedanken, wie Mama meine Papas wohl gequält haben muss. Aber leider ist das Thema noch nicht geklärt, wie Leon mich erinnert...

Papa beugt sich zu mir runter und sieht mir ernst in die Augen. Vor lauter Scham traue ich mich kaum ihn anzusehen.
"Es stimmt, wir haben dich nicht rausgesucht.", erklärt Leon. "Aber wir haben dich dein ganzes Leben lang aufgezogen. Als Baby haben wir dich in den Schlaf gewogen, gefüttert und gewickelt... Als Kleinkind haben wir dich getröstet wenn du geweint hast und dich an die Hand genommen, wenn du über die Straße gehen musstest. Wir sind deine Väter, kleine Liah. Das reicht mehr als nur genug um dich aus tiefster Seele lieben zu können."

𝑈𝑛𝑑𝑖𝑠𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒𝑑 𝐷𝑒𝑠𝑖𝑟𝑒- 𝑇𝑒𝑖𝑙 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt