❥Kapitel 22 SEI GEDULDIG

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Liah's P

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Liah's P.O.V

Einige Stunden später ist Luciano scheinbar endgültig versorgt. Er wurde auf die Krankenstation gebracht und ich zurück in meine Zelle.

Als Ian mich aus meiner Zelle befreit und mir sagt, dass Luciano mich erwartet, fällt mir ein Stein vom Herzen. Er lebt und es geht ihm gut. Also war meine Aktion nicht völlig umsonst.

Ich habe keine Ahnung, was mich gleich erwartet. Luciano wird sich fragen, warum ich ihm geholfen habe, anstatt zu fliehen. Ich hatte sein Angebot abgelehnt. Er fragt sich wohl zurecht, was mein Ziel gewesen ist.

Und das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass ich es selbst nicht weiß. Ich wollte die ganze Zeit nach Hause. Zurück zu meinen Eltern. Und als ich die Gelegenheit dazu bekommen habe, habe ich sie nicht genutzt. Wegen ihm. Wegen Luciano. Weil ich ihn nicht zurücklassen konnte.

Als Ian mir die Tür öffnet, die in das Zimmer führt, in dem Luciano sitzt, schenkt er mir ein Lächeln. Nur ein sanftes.
"Danke.", sagt er dann leise.

"Wofür?", frage ich genauso flüsternd.

Sein Lächeln wird etwas breiter. "Dass du hier geblieben bist."

Ich will Ian noch so viele Fragen stellen. Was meint er damit? Wieso bedankt er sich bei mir dafür, dass ich nicht gegangen bin?

Doch bevor ich ihm diese Fragen stellen kann, ruft Luciano meinen Namen aus dem Zimmer.

Ich sollte wohl reingehen. Als ich in das Wohnzimmer trete, schließt Ian die Tür hinter mir.

Ich schaue mich zuerst um. Es ist wohl eine Art Bibliothek. Um mich rum stehen etliche Bücherregale und der Boden ist ein einziger Teppich. Am Ende des Raumes ist ein Kamin, in dem Feuer brennt. Das Feuer stellt die einzige Lichtquelle dar. Draußen ist es dunkel und es regnet. Die Regentropfen prallen gegen das Fenster, aber das Feuer im Kamin knistert angenehm Lauter.

Vor dem Kamin stehen zwei Sessel mit dem Rücken zu mir. In einem dieser Sessel sitzt Luciano, was ich an dem mit Verbandszeug versorgten Fuß erkennen kann. Außerdem kann ich seinen Hinterkopf sehen, mit den schwarzen Haaren, die ich von überallher wiedererkennen würde.

"Setz dich.", befiehlt seine raue Stimme.

Mit langsamen Schritten komme ich den Sesseln näher. Mein Herz pocht so sehr, dass ich Ansgt habe, er könne es hören. Allein der Klang seiner Stimme hat so eine enorme Wirkung auf mich.

Langsam setze ich mich auf den zweiten Sessel neben ihn. Luciano starrt stur aufs Feuer und sieht mich nicht für eine Sekunde an, als ich neben ihm Platz nehme.

𝑈𝑛𝑑𝑖𝑠𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒𝑑 𝐷𝑒𝑠𝑖𝑟𝑒- 𝑇𝑒𝑖𝑙 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt