Liah's P.O.V.
Das erste Mal seit drei Tagen bewege ich mich aus diesem elendigen Zelt. Stimmt nicht ganz, ich bin nämlich ab und zu mal zur Toilette oder habe notgedrungen geduscht. Das traurige ist, dass ich am liebsten noch ein paar weitere Tage in diesem Zelt geblieben wäre- vielleicht sogar für die Ewigkeit. Dass wir jetzt wieder nach Hause gehen, passt mir daher gar nicht.
Meine Eltern und ich haben seit unserem Streit kein Wort mehr miteinander gesprochen. Dass ich meinen Vätern am liebsten den Hintern anzünden würde, ist zwar nichts Neues, doch diese Wut auf sie war noch nie so präsent wie jetzt. Diese Wut weitet sich auch auf meine Mutter. Nicht, dass sie etwas für das Verhalten meiner Väter etwas könnte, aber die bloße Tatsache, dass sie nichts dagegen unternimmt, macht mich wahnsinnig. Wieso tut sie nichts dagegen? Sie ist die einzige auf dieser Welt die etwas gegen ihr stures Verhalten unternehmen könnte, die einzige, die meinen Vätern etwas zu sagen hat. Und doch beschützt sie mich nicht!
"Liah, kommst du?", ruft Stefano mich vom Wagen aus.
Als ich mit einem Fuß aus dem Zelt trete, spüre ich schon etliche Blicke auf mir. Nicht nur die meiner Väter, sondern auch die der vielen Wachen.
Doch ich versuche die Wut zu katalysieren und mich von ihr nicht beirren zu lassen. Mit schnellen Schritten laufe ich also zu Stefano, der mich anlächelt und mir eine Hand auf den Rücken legt, um mich in den Tesla zu setzen.Als Stefano die Tür hinter mir schließt, nutze ich die verdunkelten Scheiben um meine Väter zu betrachten. Seit dem ich hier bin sehen sie deutlich erholter aus. Dass wir zu streiten scheinen, scheint ihnen nicht zu nahe zu gehen.
Mit einem Ruck lässt Stefano sich auf der anderen Seite des Teslas nieder. "Sie kommen später nach.", erklärt er mir und deutet auf meine Eltern.
"Mir egal.", knurre ich.
"Schnallst du dich bitte an?", fordert Stefano und ignoriert dabei meine schnippische Aussage von eben. Er kennt meine Launen bereits.
Ohne auf ihn zu reagieren, tue ich was er sagt.
"Du brauchst nicht sauer auf mich zu sein, Prinzessin. Ich habe dir nichts getan.", meint Stefano ruhig.
Mit eisernen Blick starre ich weiter zu meinen Eltern. "Du lässt doch genauso zu wie alle anderen, dass sie das tun."
Ich sehe im Augenwinkel, wie Stefano eine Augenbraue hebt. "Du meinst, dass sie dich bewachen lassen?"
Ich nicke kaum merklich.
Stefano lacht etwas auf. "Oh, Schätzchen. Selbst wenn ich nicht glauben würde, dass sie damit im Recht sind, wüsste ich nicht, was ich dagegen tun sollte."
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𝑈𝑛𝑑𝑖𝑠𝑐𝑙𝑜𝑠𝑒𝑑 𝐷𝑒𝑠𝑖𝑟𝑒- 𝑇𝑒𝑖𝑙 2
RomantikDie Tochter der mächtigsten Männern der Welt. Nach der Fehlgeburt ihres Kindes reden Alina, Noah, Johann und Leon kein Wort mehr miteinander. Doch eines Tages wird Alina wieder schwanger. Ein gesundes Mädchen kommt zur Welt- doch auch die Feinde d...