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Ich hatte auf eine erotische Story gehofft, erotisches Kopfkino. Und was bekomme ich? Ein Roadmovie wie Thelma and Louise mit Lesben. Joelle & ich quasi.

Das stinkreiche, behütete Mädchen, das sich emanzipiert von seiner Familie, indem es sich von der Kampflesbe entführen lässt.

Ich fand mich nicht so wahnsinnig gut getroffen in ihrer Darstellung.

Eine Kampflesbe war ich nun wirklich nicht.

Mit drei Typen könnte ich es definitiv nicht aufnehmen, auch nicht mit geschwungenem Bass. Ich war definitiv keine Ninja-Bassistin.

Ich fand, dass meine Hände das schönste an mir waren. Nicht weil sie so besonders schlank waren, sondern weil sie coole Sachen auf dem Griffbrett anstellen konnten.

Nun gut, sie machte mich zu ihrer Retterin. Es war ihre Phantasie, das konnte ich ihr nicht vorwerfen.

Es hatte mir gefallen. So als Trash-Story. Ich hatte nicht damit gerechnet.

Sie schickte mir eine Nachricht, fragte, wie ich es fand, aber bevor ich antworten konnte, hatte sie schon eine weitere hinterhergeschickt.

„Saß in einer langweiligen Vorlesung zur Harmonielehre: „Der Quintenzirkel in der Barockmusik". Total langweilig und ein bisschen banal. Also habe ich das so runtergeschrieben, quasi ins Notebook gekotzt. Gefällt's dir?"

„War geil!", schrieb ich. „Gibt's ne Fortsetzung? Wenn ja, dann hätte ich gerne noch mehr Kopfkino. Mehr Wortdildo, wenn du verstehst, was ich meine."

Sie versprach mir eine Fortsetzung, aber zunächst versuchte sie mich mit einer anderen Sache zu bezirzen. 

Die Violinistin und die Bassistin - eine lesbische LiebesgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt