Seufzend löste ich mich schließlich von ihr und kroch unter dem Tisch hervor, befahl ihr aber liegen zu bleiben.
„Ich muss noch was tun, ich habe das versprochen! Du bist nicht gerade hilfreich."
„Du musst hier auch noch was tun.", meinte sie.
„Wie meinst du das?"
„Na, ich bin heute noch total ungefickt. Du brüllst hier die ganze Bude zusammen vor Geilheit, und ich kriege nichts anderes als deine total scharf machenden Sexualduftstoffe mit."
„Sexualduftstoffe? Wie romantisch das klingt."
„Dir ist schon bewusst, dass meine Nase aber so richtig ganz tief in deinem Tempel der Aphrodite gesteckt hat.
„In meinem Tempel der Aphrodite?", lachte ich.
„In deiner Lustgrotte, wenn dir das lieber ist!"
„Dann nehme ich den Tempel der Aphrodite."
„Jedenfalls trocknen gerade allerlei Sekrete deiner Extase auf meinem Gesicht. Das ist nicht gerade unerregend."
„Tja, das ist dein persönliches Pech, würde ich sagen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Cleopatra sich auch nicht um die sexuelle Ausgeglichenheit ihrer Sklavinnen gekümmert hat."
„Schön, dass du dich mit einer Pharaonin vergleichst."
„Du hast deine Zunge in meinem Tempel der Aphrodite gebadet. So eine Pharaonin ist doch bestimmt auch so etwas wie eine Göttin."
„Ich bin mir relativ sicher, dass ein Pharao so etwas wie ein König ist und kein Gott."
„Für dich bin ich gefälligst Königin, Kaiserin und Göttin, und für deine Klugscheißerei sollte ich dir den Hintern versohlen."
„Genau darum bitte ich ja!"
„Siehst du, du verstehst das Spiel nicht. Du bist hier die Masochistin und ich die Sadistin. So emotional zumindest. Wenn du also um emotionale Schmerzen bettelst und ich ‚nee' sage, dann mache ich alles richtig, weil ich total sadistisch bin, und dein Leid muss darin bestehen, nicht leiden zu dürfen."
„Das ist mir zu kompliziert und richtig logisch scheint es auch nicht zu sein!"
„Ist mir scheißegal, was dir logisch erscheint. Ich habe das Sagen und bestimme einfach, dass es logisch ist. Und ich bestimme, dass du ungefickt bleibst, bis ich so gnädig bin, dich zu erlösen!"
Ich holte aus dem Schlafzimmer das Seil, band sie an eins der Tischbeine, dann holte ich einen Kuli, und weil ich kein Papier fand, eine Rolle von dem schrecklich rauen und billigen Recycling- Klopapier.
„Du bist jetzt ganz still und schreibst mir die Fortsetzung deiner Story. Du weißt schon, wie ich dich von deiner erzwungenen Hochzeit entführe. Thelma and Louise. Und wenn die gut ist, dann darfst du vielleicht auch hoffen. Ich will ja nicht so sein!"
Ich rollte ihr das Klopapier und den Stift vor die Füße, dann setzte ich mich wieder an meine Arbeit, atmete einmal tief durch, fand mich entspannt genug, mich wieder meiner Aufgabe zu widmen.
Joelle schmollte erst ein wenig, aber dann schrieb sie die Fortsetzung.
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Die Violinistin und die Bassistin - eine lesbische Liebesgeschichte
Chick-LitEine turbulente lesbische Liebesgeschichte zweier unterschiedlicher junger Frauen. Die Story ist schon was älter, aber ich hoffe, sie gefällt euch trotzdem. Like and subscribe und vor allem kommentiert!