Ich hatte meinen Plan geändert. Schon wieder. Mit der Durchsetzungsfähigkeit und Konsequenz hatte ich es noch nicht so. Als ich aufwachte, lag Joelle wieder neben mir, und der Schrank war auch in der zweiten Nacht noch nicht benutzt worden von ihr. Joelle konnte mich nicht so richtig ernst nehmen. Ich würde eine schlechte Mutter abgeben, aber ich wollte ja auch keine Mutter sein, sondern eine dominante Liebhaberin. Zumindest als Liebhaberin fand ich mich recht kompetent. Joelle beschwerte sich zumindest nicht. Mit dem Dominanten haperte es allerdings noch.
Als ich aufwachte, schmiegte sie ihren Körper schon wieder an mich, und ich war schon stolz auf mich und meine Willenskraft, als ich sie wegschob.
„Nicht jetzt! Ich muss zur Arbeit!"
Ich schälte mich mit äußerstem Widerwillen aus dem warmen Bett, das so wundervoll nach ihr roch.
Ich ging ins Bad, duschte halbwegs kalt, um meinen Kreislauf in Gang zu bringen und als ich einigermaßen frisch und fröhlich herauskam, war ich bereit, die Dinge für Joelles Tag zu ordnen.
Joelle werkelte in der Küche. Ich roch den Kaffee schon.
Ich richtete einen zweiten Account auf meinem Laptop ein und installierte die Kindersicherung. Dann legte ich Joelle ein Kleid heraus. Ich hatte ein einziges Kleid. Vor langer Zeit gekauft, praktisch nie getragen. Ich stand nicht auf Kleider. Es passte mir auch nicht sonderlich gut. Schließlich ging ich mit allem in die Küche:
„Deine Aufgaben für heute: Erstens: Küche saubermachen."
Sie nickte.
„Zweitens: Du hast gesagt, dass wir nichts zu essen da haben. Du wirst einkaufen gehen. Hier ist ein Kleid für dich. Es ist nicht schön, aber es wird dir irgendwie passen. Und damit dir klar ist, dass du meine kleine Sklavin bist, wirst du keine Unterwäsche tragen."
Sie nickte.
„Barfuß?"
„Ich gebe dir ein paar Flipflops." Gott, man musste auch an alles denken! Was hatte ich sonst noch vergessen? „Einen Haustürschlüssel gebe ich dir auch noch. Und hier sind 50 Euro. Das sollte reichen. Um die Ecke ist ein Aldi. Ich vertraue dir, dass du damit keinen Scheiß kaufst. Keinen Champagner, keinen Kaviar, keine Trüffel oder was ihr reichen Prinzessinnen sonst den ganzen Tag über esst!"
Sie nickte.
„Drittens: Hier ist mein Laptop. Ich will, dass du Studienmöglichkeiten recherchierst. 90 Minuten hast du, dann schaltet die Kindersicherung das Internet ab. Kindersicherung bedeutet auch, dass alle Pornoseiten gesperrt sind."
„Danke schön."
„Heute Abend möchte ich einen Bericht, was du rausgefunden hast."
„Viertens: Ich möchte von dir heute noch so eine Story hören. Aber nicht so Hardcore wie die vom letzten Mal. Die musst du nicht aufschreiben, ich möchte, dass du sie mir erzählst.
„Okay, kriege ich hin!"
„Sechstens..."
„Fünftens meinst du bestimmt", unterbrach sie mich.
„Fünftens. Kein Sex heute. Ich will nicht, dass du an dir rumspielst. Deine Finger bleiben heute schön über dem Bauchnabel. Verstanden?"
Sie nickte: „Verstanden."
„Ich werde das rausfinden, wenn du mich belügst!"
„Natürlich."
Natürlich hatte ich keine Chance, das herauszufinden, aber es schien mir, dass ich das sagen musste.
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Die Violinistin und die Bassistin - eine lesbische Liebesgeschichte
Chick-LitEine turbulente lesbische Liebesgeschichte zweier unterschiedlicher junger Frauen. Die Story ist schon was älter, aber ich hoffe, sie gefällt euch trotzdem. Like and subscribe und vor allem kommentiert!