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„Ich bin es so leid!"

„Was denn?"

Wir saßen an dem Teich, an dem wir zum ersten Mal miteinander gespielt hatten. Sie hatte mich abgeholt und wir waren rausgefahren in dieses Refugium.

„Mein ganzes Leben!"

„Dein ganzes Leben! Wow, das ist eine Menge!"

„Das ist nicht witzig!"

„Okay, tut mir leid!"

Ich wollte das nicht leicht nehmen, aber es war auch nicht immer leicht, ihre Launen zu ertragen.

„Vielleicht sollten wir das wirklich machen."

„Was denn?"

„Du fesselst mich einfach für ein paar Wochen an ein Bett und machst mich zu deiner Sexsklavin!"

Ich lachte. „Meinst du das ernst?"

„Total. Ich kann dieses Leben nicht mehr ertragen. Jede Minute ist verplant. Immer nur üben und lernen und studieren und für andere Leute spielen! Wenn ich sehe, wie viele Menschen es besser haben als ich, dann ist das so unfair! Ich will endlich machen, was ich will!"

„Ich versteh dich ja. Aber auf der anderen Seite muss man halt arbeiten, wenn man über die Runden kommen will."

„So redet mein Vater auch. Bist du jetzt auch so eine Spießerin?

Ich seufzte. Jetzt hatte sie Recht. Ich wollte nicht so klingen, aber ich hatte gerade Kassensturz gemacht und war zu dem Schluss gekommen, dass ich noch etwas mehr Geld verdienen musste, wenn es nicht knapp werden sollte. Das war der Grund, weshalb ich so altklug sprach.

„Okay, du hast Recht", lenkte ich ein. „Ich klinge spießig."

„Wir könnten das doch echt machen! Du fesselst mich für ein paar Wochen an dein Bett. Wir spielen so was wie eine Entführung vor, kassieren ein oder zwei Millionen und verschwinden dann in die USA und leben unser Leben, wie ich mir das vorgestellt habe."

„Das ist ein echt guter Plan!"

„Findest du?"

Ich sah sie an, sie schien das ernst zu meinen. Zumindest erkannte ich kein Anzeichen von Ironie in ihrer Stimme. „Du willst, dass ich dich entführe und ein paar Millionen erpresse? Dass die gesamte Polizei in Deutschland und dem Rest der Welt hinter uns her ist? Auf Entführung steht nicht viel weniger als auf Mord, wenn ich das richtig sehe. Das ist dein Plan?"

„Wenn du es so sagst, dann hört es sich nicht so toll an. Aber so ein bisschen Thelma und Louise, das wäre doch was!"

„Die gehen am Ende drauf."

„Tun wir das nicht alle? Aber Hand in Hand. Mit dir würde ich gerne Hand in Hand auf der Flucht drauf gehen."

„Du bist süß."

„Vielleicht ist es nicht so ein toller Plan."

„Aber wäre das nicht eine coole Idee? Du und ich?"

„Mit den Millionen deines Vaters? Ich glaube, wenn du unabhängig sein willst, dann musst du das ohne das Geld deines Vaters tun."

Sie seufzte.

„Du hast ja Recht. Aber deine kleine Sklavin, die kann ich doch sein! Wäre das nicht toll? Du verdienst das Geld, und wenn du nachhause kommst, dann wartet deine nackte Sklavin auf dich, und wir wälzen uns in den Laken oder du arbeitest deinen Frust an mir ab. Das wäre doch was!"

„Baby, du bist keine Sexsklavin, die nichts Besseres zu tun hat, als auf ihre Herrin zu warten. Du bist ein kluger Mensch, du hast ne Menge drauf. Du würdest dich bald zu Tode langweilen. Das hier ist ein Spielchen, und wir sollten es auch so halten. Es geht doch nur um ein bisschen Spaß."

Sie seufzte und nickte.

„Du hast Recht. Ich meine ja nur, ich will das nicht. Diesen goldenen Käfig."

Die Violinistin und die Bassistin - eine lesbische LiebesgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt