17 - Bedrohung

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Darians Pov.

"Wenn noch etwas sein sollte, dann melde dich auf der Stelle."

"Musst du weg?"

"Ja, ich muss nach Hause."

"Ah, interessant!", antwortete er und zwinkerte mir zu.

Ich verdrehte meine Augen und ging zu meinem Auto. Da es Abend war, war hier sehr viel Verkehr. Ich blickte auf die Uhr. Es war 18:03 Uhr. In etwa einer Stunde, würde Ivano seine Tochter abholen.

Eine Viertelstunde später kam ich bei meiner Wohnung an und sperrte sie auf. Mein Körper stand unter Strom. Ich machte mir nicht einmal die Mühe, hinter mir die Tür abzuschließen, sondern stürmte direkt ins Wohnzimmer.

Meine Hände ballten sich zu Fäusten und ich wurde ziemlich wütend.

"Was soll der Scheiß?", fragte ich laut.

Das Gelächter hörte auf und Leyla und Dante sahen zu mir auf.

"Du brauchst aber lange!", sagte Dante beiläufig.

"Moment, seit wann bist du hier?"

Er blickte auf seine Uhr und sagte: "Ein paar Stunden."

"Als du sagtest, du hättest einen Notfall, hast du gelogen und bist stattdessen hierher gekommen? Obwohl ich es dir verboten hatte?"

"Komm schon, Darian. Ich hätte eine Jungfrau in Nöten doch nicht einfach allein lassen können."

Ich blickte zu Leyla, die Dante mit roten Wangen entsetzt ansah. Moment, sie war doch keine Jungfrau? Oder weshalb sah sie plötzlich verlegen aus?

Ich verdrängte den Gedanken und packte Dante am Kragen, zog ihn von der Couch weg und schleifte ihn raus.

"Ich will dich eine ganze Woche lang nicht sehen."

Im Flur angekommen, drehte er seinen Kopf zu mir. "Weshalb lässt du die Tür offen?"

Verdammt, in der Eile hatte ich es vergessen. Toller Bodyguard. Sowas war mir noch nie passiert. Aber als ich die Männerstimme hörte, dachte ich Leyla sei etwas zugestoßen.

"Was wolltest du hier? Erzähl. Du lässt sonst deine Arbeit nicht ausfallen."

"Ich verstehe mich echt gut mit ihr. Wir hatten echt viel Spaß."

"Du sollst deine Finger von ihr lassen, verstanden?"

"Siehst du mich etwa als Bedrohung an?", erkundigte er sich grinsend.

Das Problem war, dass es stimmte. Ich wollte weder ihn noch sonst jemanden an Leyla ran lassen. Ich wusste wie er tickte und Leyla zu benutzen, kam gar nicht in Frage.

"Nein, aber ich weiß, dass du deinen Spaß haben möchtest. Deshalb warne ich es dich ein letztes Mal. Finger. Weg."

"Leyla ist etwas Besonderes. Ich würde sie nie verletzen wollen."

Gott, machte er mich wütend...und eifersüchtig.

"Wenn du sie willst, dann sag es mir. Dann halte ich mich zurück. Aber lass dir nicht so viel Zeit. Ich verliebe mich langsam in sie."

Mit diesen Worten verlies er die Wohnung und lies mich sprachlos stehen. Ich versuchte mich zu sammeln und ging wieder zurück ins Wohnzimmer.

"Na, hattest du eine schöne Zeit?", fragte ich und klang verbissener, als ich es vorhatte.

"Ja, ich mag Dante. Er ist wirklich unterhaltsam."

Ich knirschte mit den Zähnen und versuchte mir meine Wut nicht anmerken zu lassen.

"Worauf wartest du? In einer halben Stunde kommt dein Vater und du bist nicht einmal angezogen!"

"Beruhige dich, ich brauche nicht lange."

Sie stand vom Sofa auf und verschwand in ihr Zimmer.

Mein Handy klingelte und auf der Anzeige las ich Ivanos Namen.

"Hey, bist du schon gelandet?", fragte ich direkt.

"Ja, vor 5 Minuten etwa. Ich habe eine Überraschung für Leyla. Aber ich möchte, dass du auch mitkommst. Seid beide in 30 Minuten bereit."

Er legte auf und ich starrte auf das Handy. Ich musste mich umziehen, da er schick essen gehen wollte und ich mit meiner schwarzen Lederjacke zu viel Aufmerksamkeit erregt hätte.

Ich brauchte genau eine halbe Stunde um mich fertig zu machen. Leyla würde bestimmt noch lange brauchen. Doch als ich ins Wohnzimmer ging, blieb ich stehen. Dort stand Leyla und blickte aus dem Fenster. Sie trug ein weißes Kleid, welches ihrer Figur schmeichelte. Es stand ihr hervorragend. Aber wie konnte sie sich so schnell schick machen? Die Frauen die ich kannte, benötigten dafür mehrere Stunden und es kam keine optisch an Leyla ran.

Sie musste meine Anwesenheit gespürt haben, denn sie drehte sich um. Ihre Augen weiteten sich und ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, als ich sah, dass sie mich musterte.

"Du kommst mit?", fragte sie.

"Ja, dein Vater bestand drauf. Bist du gerade fertig geworden?"

"Nein, ich warte bereits seit 15 Minuten."

Diesmal war ich es, der sie mit weiten Augen anblickte. Sie hatte 15 Minuten gebraucht. Halb so lange wie ich und sah aus wie ein Engel. Dieses Mädchen machte mich sprachlos.

Dantes Pov.

Ich kicherte wie ein kleines Kind, als ich in mein Auto stieg und losfuhr. Darians Gesicht werde ich nie wieder vergessen. Zum Glück hat er nicht gesehen, wie ich schnell ein Foto mit meinem Handy gemacht habe.

Ich hatte meinen besten Freund angelogen und mich direkt in seine Wohnung begeben. Ich musste Leyla einfach kennenlernen und dieser Nachmittag hatte mir das bestätigt, was ich vermutet hatte.

Leyla war die perfekte Frau für Darian. Wunderschön, nicht eingebildet und bodenständig. Ich kannte seinen Geschmack besser als er selbst. Für mich war sie wie eine kleine Schwester und mein Ziel war es, meinen besten Freund so eifersüchtig zu machen, dass er schon einsieht, dass Leyla die Richtige wäre.

Außerdem brauchte ich unbedingt einen Komplizen im Mordfall Brian. Sein Verlust war Darians Gewinn. Trotzdem würde er sterben, dafür dass er Leyla verletzt hatte.

Mafia Princess (Darian & Leyla)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt