14 - Freunde

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"Wie hast du geschlafen?", erkundigte sich eine Stimme hinter mir.

Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich um. Darian stand vor mir und trug schwarze Kleidung. Seine Haare waren noch ein wenig nass, von der Dusche die er genommen hatte.

"Gut!", antwortete ich schnell, als ich bemerkte, dass er auf eine Antwort wartete.

Sein Blick war kühl, doch dies war nichts Neues. Er hatte mich gestern zu seiner schicken Wohnung gebracht, mir mein Zimmer und die anderen Räume gezeigt. Sonst hatte er kein einziges Wort mit mir geredet. Auch beim Essen hatten wir kein Wort miteinander gewechselt. Er blickte überall hin, außer zu mir. Ich hatte das Gefühl, dass er mich überhaupt nicht leiden konnte. Immerhin konnte er mir nicht einmal länger als eine Sekunde in die Augen blicken.

"Das Essen ist bereits fertig. Du kannst dich hinsetzen."

Er sprach zwar mit mir, doch starrte die Wand an. Okey, war ich so hässlich?

"Was ist mit dir?", fragte ich um das Gespräch dieses Mal ein wenig hinauszuzögern.

"Ich muss kurz weg und etwas erledigen."

Sein Blick fiel nun das erste Mal wirklich auf mich, doch er war eiskalt. Ich bekam eine Gänsehaut.

"Mach niemanden die Tür auf und gehe auf gar keinen Fall nach draußen. Hier bist du sicher. Ich habe kugelsicheres Glas. Außerdem kannst du zwar hinaussehen, jedoch kann niemand reinsehen. Wenn etwas sein sollte, dann rufe mich auf der Stelle an. Meine Nummer habe ich auf einen Zettel geschrieben."

Als ich nickte, schlenderte er an mir vorbei und verließ die Wohnung. Toll, wieder allein. Zu meinem Vater könnte ich auch nicht gehen. Darian meinte, dass er einige Tage verreisen musste.

...

Ich wusste zwar nicht, wann mein neuer Mitbewohner zurückkam. Aber ich deckte den Tisch auch für ihn. Sein Kühlschrank war ziemlich voll und man konnte einige leckere Sachen zubereiten. Ich hoffte nur, dass er auch was anderes als italienisches Essen zu sich nahm.

Die Tür ging auf und ich lief wie ein Hündchen nach draußen. Darian schloss gerade die Tür hinter sich, als er mich erblickte.

"Hey!", sagte ich.

Er nickte mir lediglich zu und wollte gerade an mir vorbei. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und hielt ihn an seinem schwarzen Shirt auf.

"Warte, hast du keinen Hunger? Ich habe auf dich gewartet!"

"Nein, iss allein!", sagte er kalt und drehte sich nicht einmal zu mir um.

Vielleicht stimmten die Gerüchte. Ich hatte von anderen Angestellten meines Vaters einige Gespräche belauscht. Nun, das war nicht gerade nett. Doch ich dachte, dass ich so etwas heraus finden konnte.

"Hasst du mich etwa so sehr?", fragte ich mit gebrochener Stimme.

Diesmal drehte sich der gefühlslose Junge zu mir und blickte mich mit großen Augen an.

"Was? Nein. Wie kommst du darauf?"

"Hör mal, ich weiß, dass du mich überhaupt nicht leiden kannst. Ich versuche dich einfach in Zukunft gar nicht mehr anzusprechen."

Bevor ich vor ihm in Tränen ausbrach, rannte ich an ihn vorbei. Doch weit kam ich nicht, da er mich diesmal sanft am Handgelenk packte.

"Ich habe nie gesagt, dass ich dich nicht leiden kann."

Ich drehte mich zu ihm um. Seine grauen Augen waren nicht mehr kalt. Sein Blick war eher sanft.

"Ich verstehe dich. Immerhin hast du besseres zu tun, als Babysitter für mich zu spielen."

"Wenn ich dich nicht beschützen wollte, dann hätte ich diesen...Auftrag niemals angenommen. Glaube mir."

"Aber du hasst mich trotzdem. Hör mal, ich bin zwar Ivanos Tochter. Aber ich werde niemals seine Position einnehmen. Ich werde niemals deine künftige Stellung für mich beanspruchen."

Darian zog seine Augenbrauen zusammen.

"Warum denkst du, dass mir das etwas ausmachen würde. Selbst wenn du Ivanos Platz einnimmst, würde ich trotzdem für dich arbeiten. Genauso wie ich es bisher für Ivano getan habe. Dieser Platz bedeutet mir nichts. Ich möchte nur den Menschen helfen. Also, wer hat dir diesen Unsinn in deinen kleinen Kopf eingepflanzt?"

"Ich habe die anderen reden gehört. Ich dachte, dass du mich deshalb verachtest."

"Leyla...!", sprach er das erste Mal meinen Namen aus.

"Ich verachte dich nicht. Nicht im Geringsten. Glaube mir."

"Könnten wir dann...Freunde sein?"

Das erste Mal sah ich ihn lächeln. Er hatte Grübchen und bei diesem Anblick schmolz ich förmlich dahin. Er wirkte wie ein anderer Mensch, wenn er lächelte.

"Freunde!", sagte er und reichte mir seine Hand.

Mafia Princess (Darian & Leyla)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt