21 - Abstand

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Ein Monat war seit dem Vorfall vergangen. Darian wurde nach 2 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen, jedoch hatte er jeglichen Kontakt zu mir vermieden.

Wir hatten kein Wort miteinander gewechselt. Er ignorierte mich und hielt Abstand zu mir. Selbst Dante behauptete, dass er ein egoistischer und kalter Mistkerl geworden war.

Ich beschloss mit meinem Vater zu reden. Immerhin ertrug ich diese "Nähe" nicht. Ihn täglich zu sehen, aber kein Wort mit ihm zu sprechen.

Bevor ich an die Tür klopfte, hörte ich von der anderen Seite eine Diskussion. Neugierig wie ich war, lauschte ich.

"Er war noch nie so. Irgendetwas stimmt nicht. Er stürzt sich nur noch auf die Arbeit!", hörte ich Dantes Stimme rufen.

"Was denkst du, steckt dahinter?"

"Natürlich Leyla!"

Mein Herz schmerzte und ich beschloss zu flüchten. Ich hatte genug gehört. Zu meinem Pech, rannte ich ausgerechnet in Darian rein.

"Tut...tut mir leid!", stammelte ich nervös und machte einige Schritte nach hinten.

Darian blickte mir das erste Mal seit dem Vorfall in die Augen. Doch der Augenkontakt hielt nur wenige Sekunden. Bevor ich etwas sagen konnte, stürmte er an mir vorbei.

"Ärger im Paradies?", sagte eine freundliche Stimme.

Ein Mädchen in meinem Alter lächelte mich an. Sie trug Dienstkleidung, also arbeitete sie wohl hier.

"Nein, ich kenne ihn eigentlich gar nicht."

"Oh. Das erklärt nicht, weshalb er sich gerade sehnsüchtig angesehen hat. Ich bin Melania. Ich arbeite für deinen Vater als Reinigungskraft."

"Oh. Wie lange arbeitest du schon hier?"

"Seit einem Jahr ungefähr."

"Verstehe. Ich bin übrigens Leyla."

"Ivanos Tochter. Wir kennen dich alle."

Sie blickte auf ihre Armbanduhr.

"Oh, ich muss weiterarbeiten. Sonst werde ich heute nicht mehr fertig. Wenn du jemanden zum Reden brauchst. Ich bin die meiste Zeit hier."

...

"Hey Leyla, immer noch kein Lächeln?", hörte ich Lucas Stimme. Er setzte sich neben mich auf die Bank und starrte die Blumen im Garten an.

"Habe ich einen Grund dazu? Ich habe jemanden getötet, Luca."

Und die Person, für die ich es getan hatte, hasste mich.

"Es war Notwehr, Leyla. Du hast Darian das Leben gerettet."

"Nachdem er seines für meines opfern wollte. Ich habe getan, was jeder tun würde."

"Nein, Leyla. Jedes Mädchen, welches ich kenne würde das niemals tun. Sie wären schreiend davon gerannt. Auch eine Mafia-Prinzessin."

"Mafia-Prinzessin?", schmunzelte ich.

"Klar. So nennt man die Tochter des Dons. Wenn du wüsstest, wie die Mafia-Prinzessin aus Spanien tickt. Sie ist die größte Oberzicke der Welt. Sie war auch auf deiner Party."

"Nun ich hatte keine Chance mit jemanden zu reden."

"Stimmt. Der Vorfall. Tja. Wenigstens wird es bei uns nie langweilig."

Seit Wochen hatte ich nicht mehr gelacht, doch nun konnte ich mich nicht mehr halten. Ich kicherte wegen Lucas Aussage.

"Endlich! Du lachst!", hörte ich eine Stimme.

Hinter uns stand Dante...und Darian, der nun grimmig zu Luca blickte.

"Das ist eine schlechte Idee!", hörte ich ihn sagen, bevor er davon ging.

"Fast hatte ich ihn soweit!", murmelte Dante.

"Leyla? Hast du Lust auf eine kleine Party heute?", wechselte er das Thema.

"Party?"

"Ja, in einem unserer Clubs. Wir sind zum Arbeiten dort, aber du kannst dich gerne austoben und etwas Spaß haben nach der ganzen Scheiße."

"Was...denkt Darian darüber?"

"Genau deshalb will ich das du mitkommst!", zwinkerte er mir uns.

Also wollte Darian nicht, dass ich dabei bin. Ich stand von der Bank auf und sagte: "Ich bin dabei."

Mafia Princess (Darian & Leyla)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt