18 - Dinner zu viert

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Auf dem Weg nach draußen, legte Darian plötzlich eine Hand auf meinen Rücken und sah sich hektisch um.

"Wonach suchst du?", flüsterte ich leise.

"Es könnte immer jemand draußen auflauern und nur darauf warten, dass du aus dem Haus kommst."

Ich verdrehte meine Augen, wobei Darian seine Stirn runzelte.

"Das ist kein Spaß, Leyla. Könntest du dein Leben ein wenig ernster nehmen?"

"Ich lebe bestimmt nicht in Angst, Darian!", sagte ich ein wenig angezickt.

"Das solltest du Leyla. Benimm dich vernünftig."

Ich schlug Darians Hand von mir weg.

"Sag mir nicht, was ich tun soll! Denkst du ich wollte, dass mein Leben so verläuft? Ich wollte nie eine verdammte Zielscheibe sein! Ich möchte mein Leben leben und mich nicht andauernd verstecken."

Ich war nun wirklich wütend. Sollte er denken, dass ich eine verzickte Göre war. Das Gespräch mit Dante hatte mir die Wahrheit gezeigt. Es reichte nicht, sich für ein paar Monate zu verstecken. Nein, es würde ein ganzes Leben lang so weitergehen. Wollte ich wirklich so ein Leben führen?

"Willst du etwa, dass dir etwas passiert?", fragte Darian lauter als gedacht.

"Na und? Wenn mich jetzt jemand umbringt, dann war es Schicksal! Was willst du gegen das Schicksal unternehmen?", schrie ich zurück.

In Darians Augen funkelte Wut und ich bekam langsam Angst vor ihm.

"Du bist die undankbarste und dümmste Göre, die ich je getroffen habe! Wie hast du davor gelebt? Hast du jeden gesagt, was er machen darf? Hast du dein Leben weggeworfen und bist jedem Typen hinterher gerannt? Du weißt nichts vom Leben. Vermutlich bekamst du alles auf dem Silbertablett und weißt nicht einmal, was es bedeutet verletzt zu werden!",
sagte er verbissen.

Meine Wut verflog auf der Stelle und wurde durch ein anderes Gefühl ersetzt. Verletztheit. Darian schien dies zu bemerken, denn sein Blick wurde weicher.

"Leyla...", begann er versöhnlich.

"Leyla!", unterbrach uns zu meinem Glück eine Stimme. Ich sah auf und blickte meinen Vater an, der gerade aus dem Auto stieg.

Tränen stiegen mir in den Augen und ich rannte die letzten Meter auf ihn zu. Ich warf mich förmlich in seine Arme und begann zu schluchzen.

"Liebes, ist alles in Ordnung? Ist etwas geschehen?", fragte er besorgt und streichelte beruhigend über meinen Rücken.

"Nein, ich...ich habe dich nur vermisst!", sagte ich flüsternd.

Ich löste mich von ihm und versuchte zu lächeln.

"Ich habe eine Überraschung für dich!"

Er deutete auf die hintere Autotür und ich konnte nicht glauben, wen ich da sah. Sie stieg aus und öffnete ihre Arme für mich.

"Mom!", rief ich und umarmte sie überglücklich.

"Was tust du hier?"

Ich löste mich von ihr und sah, wie sie sich an meinem Vater anschmiegte. Dieser küsste ihre Stirn und strahlte übers ganze Gesicht.

"Was habe ich verpasst?"

"Wir werden heiraten. Dieses Mal wirklich! Aber lass uns erst ins Restaurant fahren. Dann können wir überalles sprechen."

...

"Ich freue mich für euch wirklich! Dass ihr nach all der Zeit wieder zueinander gefunden habt."

Wir saßen nun seit einer Stunde im Restaurant und unterhielten uns. Darian saß neben mir, aber sein Körper war ziemlich angespannt und auch sagte er kein Wort. Ich versuchte ihn zu ignorieren. Er hatte mich verletzt und das sollte er merken.

"Danke Leyla. Aber ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich...konnte dir kein schönes Leben bieten. Du musstest so vieles für mich aufgeben und hast dich ständig um mich gekümmert, obwohl es umgekehrt hätte sein müssen. Es tut mir leid. Vorallem was mit Brian und Lauren vorgefallen ist."

"Mom! Jetzt nicht!", sagte ich.

Das letzte was ich wollte war, dass Darian dies mithörte.

Meine Mutter lächelte und sagte: "Er stand vor der Haustür, als Ivano kam. Er wollte ihn umbringen."

"Du hast es ihm erzählt?", fragte ich und wurde rot. Mir war das ziemlich unangenehm.

"Ich wollte ihn wirklich umbringen. Aber ich konnte ihm wenigstens eins überziehen. Wenn du mich fragst, war das viel zu wenig."

"Dad, das hättest du nicht tun sollen."

"Wieso nicht? Er hat meine kleine Tochter verletzt. Und dann mit deiner besten Freundin."

"Entschuldigt mich!", sagte ich wütend und rannte aus dem Restaurant.

Toll. Großartig. Nun wusste es wohl jeder. Ich könnte in diesem Moment einfach losheulen.

"Leyla...!", hörte ich seine Stimme. Er berührte mich sanft am Arm. Ich blickte mit glasigen Augen zu ihm hoch.

"Kannst du mich mal 5 Minuten in Ruhe lassen?", fragte ich wütend.

"Ich kann dich nicht ungeschützt hier lassen."

"War klar. Dein Job ist dir wichtiger als die Gefühle anderer!"

"Glaub mir, wenn ich nicht den Auftrag hätte dich zu beschützen. Dann wäre ich trotzdem hier. Ich...ich muss mich bei dir entschuldigen. Ich hatte dich falsch eingeschätzt und es tut mir leid. Nur...ich war einfach so wütend, als du so selbstverständlich über dein Ableben gesprochen hast. Ich wurde wütend. Der Gedanke dich zu verlieren..."

"Weißt du was, Darian? Es ist mir egal. Du hast die Worte gesagt. Sie gemeint und damit hat sich das erledigt."

Ich rannte wieder Richtung Restaurant, machte aber kurz halt und drehte mich um.

"Ach ja, bevor ich es vergesse. Ich möchte nicht mit jemanden wie dir befreundet sein."

Mafia Princess (Darian & Leyla)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt