Darian
Meine Schuldgefühle plagten mich während dem Essen im Restaurant. Ich schielte ständig zu Leyla hinüber, doch sie würdigte mich keines Blickes. Ich war der größte Idiot gewesen. Natürlich hatte sie vieles durchgemacht. Schließlich wuchs sie ohne Vater auf.
Doch als sie sagte, dass es ihr egal sei zu sterben, brannten alle Sicherungen bei mir durch. Dieser Gedanke sie zu verlieren, machte mir mehr zu schaffen, als alles andere.
"Es ist schon spät und ihr beide redet nichts mehr. Bestimmt seid ihr müde!", sagte Ivano.
Ich blickte seit langem wieder zu ihm rüber und spürte seinen Blick, der mehr als eindeutig war. Er wusste, dass etwas vorgefallen war. Doch Ivano sagte nichts dazu.
"Es ist besser, wir gehen nach Hause."
"Kann ich endlich nach Hause?", hörte ich die liebliche Stimme sagen. Meine Gefühle gingen mit mir durch. Der Gedanke, dass sie nicht mehr in meiner Nähe war, gefiel mir ganz und gar nicht.
"Da deine Mutter zurück ist, müssen wir noch vorsichtiger sein. Gib mir nur ein paar Tage, Liebes und du kannst wieder nach Hause. Versprochen."
Leyla nickte traurig und am liebsten hätte ich sie jetzt getröstet. Warum konnte ich nicht mehr wie mein bester Freund sein? Dante hätte sie bis jetzt bestimmt zum Lachen gebracht.
...
Ivano brachte uns nach Hause und zusammen mit Leyla ging ich die Treppen zu meinem Apartment hoch.
"Leyla...?", begann ich meinen zweiten Versuch heute.
"Ich bin müde, können wir gleich ins Bett?"
Ich seufzte und nickte nur. Ich öffnete die Tür und schon war Leyla in ihrem Zimmer. Sie wird mir nie verzeihen. Ich hatte sie mit meinen Worten verletzt und ich selbst könnte mir das nie verzeihen.
...
Ich wälzte mich in meinem Bett hin und her und konnte einfach kein Auge zumachen. Nicht wenn ich wusste, dass Leyla mich im Moment verabscheute. Gott, ich musste mich entschuldigen und dieses Mal würde ich nicht gehen, bevor sie mir verzieh. Ich würde darum kämpfen.
Ich klopfte an ihre Tür und öffnete diese, als ich komische Geräusche hörte. Mein Atem stoppte und mein Herz hörte auf zu schlagen.
"Du hast lange gebraucht!", sagte mein größter Erzfeind. Santos.
Er hielt eine Waffe an Leylas Schläfe. Ihr Gesicht war tränenüberströmt und die Angst stand ihr ins Gesicht geschrieben. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Verdammt, ich war unbewaffnet.
"Lass sie los, Santos!"
Dieser lachte lediglich dreckig und grinste: "Wo bleibt dann der Spaß? Es ist unfair, dass du diese Schönheit nicht mit deinem Freund teilen möchtest. Seine Hand, die fest um seine Taille umschlungen war und sie festhielt, wanderte nach oben.
"Fass. Sie. Nicht. An!", brüllte ich wütend.
"Weißt du? Es war ein leichtes hier reinzukommen. Du hattest vorhin die Tür offen gelassen, als du reingestürmt bist. Da hatte ich mich reingeschlichen und auf eure Rückkehr gewartet."
Ich verabscheute mich in diesem Moment mehr als ihn selbst. Wie konnte ich mich von meiner Eifersucht leiten lassen und sie nur dermaßen in Gefahr bringen?
"Was willst du, Santos?", fragte ich ruhig. Ich musste Leyla da irgendwie rausbekommen.
"Rache für den Tod meines Vaters. Ich finde, dass ihr Leben ein guter Anfang wäre."
"Du willst Rache? Dann nimm mich. Schließlich bin ich Ivanos Nachfolger und ich war es, der deinen Vater getötet hatte!", log ich.
"Du? Du hast ihn getötet?"
"Es war ein schönes Gefühl zu sehen, wie er seinen letzten Atemzug gemacht hat."
Santos zitterte am ganzen Leib. Diese Wut sorgte dazu, dass er einen großen Fehler beging. Er zielte mit der Waffe auf mich. Ich nutzte die Gelegenheit und ging auf ihn zu.
Ein Schuss war zu hören, doch ich schlug die Waffe weg und zog ihn mit aller Kraft von Leyla weg.
"Leyla ruf deinen Vater an und verschwinde von hier!", schrie ich laut.
Ich schlug Santos mit meiner Faust ins Gesicht. Er war schwächer als ich. Vermutlich hatte er nie selbst die Drecksarbeit erledigt.
Santos spuckte Blut und lächelte. Er schlug mir mit seiner Faust in die Brust und ich keuchte auf. Ein unbeschreiblicher Schmerz überzog meinen Körper und ich taumelte zurück.
"Schade, ein wenig weiter oben und du wärst jetzt tot."
Ich blickte nach unten und stellte fest, dass Santos mich angeschossen hatte. Der Schuss war sehr nah am Herzen. Durch das Adrenalin hatte ich es nicht einmal gespürt. Doch nun fehlte mir die Kraft mich überhaupt auf den Beinen zu halten. Je mehr Blut ich verlor, desto schwächer wurde ich.
Santos zog eine weitere Waffe aus seiner Jacke heraus und lächelte.
"Eigentlich hätte ich dich liebend gerne leiden lassen. Doch dein Mädchen hat bestimmt schon Verstärkung gerufen. Hauptsache du bist tot!"
Er zielte mit der Waffe auf mich. Ich hoffte nur, dass Leyla nichts geschah und sie in Sicherheit war.
Ein Schuss löste sich. Er war ohrenbetäubend. Santos fiel vor mir zu Boden und hinter ihm erkannte ich Leyla mit einer Waffe. Ihr ganzer Körper zitterte und die Waffe fiel aus ihrer Hand. Sie stürmte auf mich zu und sah meine Wunde.
"Du bist verletzt. Wir müssen dich sofort ins Krankenhaus bringen!"
Ihre Stimme war zittrig und kaum hörbar. Leyla hasste Gewalt. Sie verabscheute es und doch stand sie hier. Sorgte sich um mich. Kurz nachdem sie ein Menschenleben genommen hatte. Meinetwegen.
"Bist du...bist du verletzt?", fragte ich und erkannte meine Stimme kaum.
Sie schüttelte ihren Kopf und Tränen fielen über ihre Wangen.
"Du Idiot. Weshalb läufst du direkt auf jemanden zu, der auf dich zielt? Du hättest sterben können."
"Es war die einzige Möglichkeit dich zu retten, Leyla."
Sie stützte mich und versuchte die Blutung zu stoppen.
"Hör auf mich wegen eines blöden Jobs zu beschützen. Denk an dein verdammtes Leben!"
"Ich hätte mich vor 100 Kugeln geworfen um dich zu retten. Selbst wenn es nicht mein Job wäre."
Ich konnte nicht anders. Ich nahm meine letzte Kraft zusammen und berührte ihre Lippen mit meinen. Sie fühlten sich genauso weich an, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Die Kraft verlies mich und ich fiel um. Leyla versuchte mich zu halten, damit ich nicht auf den Boden knallte. Kurz bevor ich bewusstlos wurde, hörte ich wie mehrere Männer in die Wohnung stürmten.
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Mafia Princess (Darian & Leyla)
Romance"Ich muss hier weg. Ich kann nicht länger in dieser verdammten Stadt bleiben!", schrie ich wütend. "Leyla, dein Leben ist in Gefahr. Wir müssen dich beschützen." "Mein Leben ist mir egal! Ich möchte zurück." "Das kann ich nicht tun." ______________ ...