22 - Party

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"Kann ich meine Meinung noch ändern?", fragte ich Dante im Auto.

"Nein. Du musst keine Angst haben. Der Club gehört deinem Vater und hier sind vermutlich mehr Bodyguards als bei dir Zuhause. Dein Vater hat dir erlaubt, Spaß zu haben. Außerdem passe ich auf dich auf."

"Ich dachte, du musst arbeiten?"

"Muss ich auch. Aber ich lass dich nicht allein."

Dante schlüpfte aus dem Auto und half mir beim Aussteigen. Er reichte mir seine Hand, die ich annahm und gemeinsam betraten wir den Club.

Es war laut und voll. Trotzdem fühlte ich kein Unbehagen. Ich wollte einmal abschalten und nicht an Darian denken. Seinetwegen schlief ich nachts nicht mehr richtig.

Dante und ich steuerten direkt auf die Bar zu und schon standen vor uns zwei kurze Shots auf dem Tisch.

"Ich trinke nicht!", schrie ich über die Musik hinweg.

Dante nickte und rief dem Barkeeper etwas zu. Dieser mixte ein Getränk und schob es zu mir herüber.

"Ist alkoholfrei!", sagte Dante mir ins Ohr.

Ich lächelte dankbar und probierte einen Schluck. Es schmeckte köstlich.

Wir waren ungefähr eine halbe Stunde im Club und ich wurde mit der Zeit immer lockerer. Nun. Bis ich zur Tür blickte. Dort stand Darian und an seinem Arm hatte sich eine wunderschöne Brünette geklammert.

"Wer ist das Mädchen bei ihm?", fragte ich Dante an seinem Ohr. Er blickte sich um und verkniff seine Augen.

"Weißt du noch, als ich dir von der spanischen Mafia-Prinzessin erzählt hatte? Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass sie voll auf Darian steht. Ich wusste gar nicht, dass sie im Lande ist."

Na großartig. Dante legte einen Arm um meine Schulter und zog mich in eine Umarmung.

"Ich weiß, dass es schmerzt, Kleines. Wir können dasselbe Spiel spielen, wie er. Mach einfach mit."

Die Musik ging gerade aus und schön hörte ich Darians Stimme.

"Dante, du in Begleitung?"

"Wie du, wie ich sehe!", sagte dieser.

Ich löste mich aus Dantes Umarmung und blickte nun Darian in seine Augen. Er war schockiert, als er mich sah. Wenn ich seine Gefühle deuten könnte, würde ich behaupten, er wäre wütend.

"Leyla?", fragte er unglaubwürdig.

Dantes Arm lag immer noch auf meiner Schulter. Ich machte mir keine Mühe mich davon zu lösen.

"Was zur Hölle tust du hier?", fragte er wütend.

"Ich denke nicht, dass dich das etwas angeht!", antwortete ich ihm frech.

"Du sollst nicht hier sein. Geh nach Hause."

Jetzt wurde ich selbst wütend.

"Das entscheidest nicht du, sondern mein Vater. Außerdem ist Dante bei mir."

"Richtig, sie ist mein Date!", grinste dieser.

"Date?"

"Klar, es ist bereits unser drittes."

Ich blickte kurz zu Dante rüber. Weshalb log er?

"Bist du nicht die verschollene Tochter von Di Rivero? Ich war auf deiner Party!", hörte ich die Stimme von Darians Begleitung.

"Leyla. Du bist...?", fragte ich.

"Ich bin Maria."

Die Musik ertönte endlich wieder aus den Lautsprechern und ich wendete mich von Darian und Maria weg. Ich schnappte mir Dantes Shotglas und trank es in einem Zug leer.

Der Barkeeper stellte mir direkt ein neues Glas hin. Bevor ich jedoch dieses austrinken konnte, schnappte sich Darian das Glas und trank es selbst leer.

"Komm mit mir mit!", sagte er in mein Ohr.

"Nein! Verschwinde jetzt."

Er rief Dante etwas herüber, bevor er mich über seine Schulter warf und nach oben trug. Den ganzen Weg über versuchte ich ihn zu treten und mit meinen kleinen Fäusten zu schlagen. Doch er lies mich nicht los. Erst als wir in einem Raum waren, wo die Musik gedämpft war, lies er mich herunter.

"Was fällt dir ein?", fragte ich wütend.

"Was soll das, Leyla? Weshalb bist du hier, mit Dante?", fragte er ruhig.

"Das geht dich überhaupt nichts an. Im Gegensatz zu dir ist er kein Arschloch."

Darian fuhr sich durch seine Haare und seufzte.

"Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht küssen dürfen. Es war falsch."

Ein Stich durchzog mein Herz, aber ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen.

"Darum geht es mir nicht!", log ich.

"Du hast kein Wort mit mir gewechselt und mich ignoriert!"

"Weil ich ein Feigling bin! Ich hatte Angst um dich. Ich konnte dich nicht beschützen und gab mir die Schuld dafür, dass du meinetwegen fast gestorben wärst!", rief er aufgebracht.

"Das bin ich nicht! Außerdem hast du mich beschützt. Wir leben beide. Doch du hast dich dafür entschieden, aus meinem Leben zu verschwinden."

"Ich dachte es wäre besser. In deiner Nähe zu sein, hätte dich vielleicht wieder an alles erinnert. Ich konnte mich nie bedanken. Du hast meinetwegen..."

"Sprich den Satz zu Ende, Darian! Ja, ich habe einen Menschen getötet. Dein Leben oder seins. Ich hatte mich für dich entschieden. Doch es ist nicht leicht, damit zu leben. Ich hätte dich in dieser Zeit gebraucht. Der Psychologe, der mich 3x in der Woche deshalb besucht, bringt mir rein gar nichts. Allein du hättest mir helfen können, doch du hast dich gegen mich entschieden."

Darian blickte mich entsetzt an. Nun, niemand wusste, dass ein Psychologe mir half, mit dem Geschen klar zu kommen.

Darian machte einen Schritt auf mich zu.

"Ich...es tut mir leid. Ich wusste es nicht."

"Vergiss es, Darian. Für deine Entschuldigung ist es zu spät. Du hast gezeigt, was du von mir hälst. Ich bin keines deiner Püppchen, die dir hinterher läuft. Lass mich einfach in Ruhe!", sagte ich unter Tränen und stürmte anschließend aus dem Raum.

Mafia Princess (Darian & Leyla)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt