20 - Schuldgefühle

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Schon seit drei Stunden ging ich auf und ab. Sehnsüchtig wartete ich darauf, dass der Arzt zurück von der OP kommt und mir endlich den Zustand über Darian erzählt.

Eine Hand an meiner Schulter stoppte mich in meiner Bewegung. Ich blieb stehen und blickte auf. Mein Vater sah zu mir hinunter und sagte: "Es ist besser, wenn du mit Dante und deiner Mutter nach Hause geht."

"Ich kann nicht, Dad. Ich will hier bleiben."

"Schätzchen, du zitterst am ganzen Körper."

"Mir geht es gut, Dad! Ich bin nicht diejenige, der gerade mit dem Leben kämpft!", sagte ich wütend.

"Leyla, du hast jemanden...ich weiß, wie das ist. Das erste Mal. Du stehst noch unter Schock, aber sobald du es realisierst, brauchst du Hilfe. Es ist besser, du bekommst sie jetzt."

Er hatte Recht. Ein Menschenleben zu nehmen, war alles andere als leicht. Ich verabscheute Gewalt zutiefst und war nicht der Mensch, der gerne Konfrontation zeigte. Das hatte sich damals gezeigt, als Lauren und Brian miteinander geschlafen hatten. Ich hatte nichts unternommen.

Aber als ich sah, dass Darian in Lebensgefahr schwebte, sah ich rot. Es war entweder sein Leben oder Santos. Ich hatte mich entschieden und ich würde es beim nächsten Mal auch nicht anders machen.

"Leyla, dein Vater hat Recht. Lass uns nach Hause gehen!", mischte sich meine Mutter in das Gespräch ein.

"Ich bleibe!", sagte ich stur und fing an wieder hektisch durch den Raum zu gehen. Meine Gedanken schweiften zum Kuss. Unwillkürlich berührte ich mit meinen Fingerspitzen meine Lippen. Sein Kuss war sanft jedoch leidenschaftlich gewesen. Mein ganzer Körper stand unter Strom. Bei Brian war es nie so gewesen. Ich wusste nicht weshalb Darians Kuss mich so aus der Bahn geworfen hatte. Aber das hatte er und ich dachte ständig daran.

Es vergingen zwei weitere Stunden, ehe ein Arzt herauskam. Mein Vater, Dante und ich warteten hoffnungsvoll darauf, dass er erzählte was los war.

"Mr. Di Rivero?"

"Ja, wie geht es Darian?"

"Wir haben die Kugel erfolgreich entfernen können. Es wurde kein lebenswichtiges Organ getroffen. Zwar hat er sehr viel Blut verloren, jedoch ist er nun ein einem stabilen Zustand. In 2-3 Tagen, darf er entlassen werden."

Ein Stein fiel mir vom Herzen und ich bemerkte erst jetzt, dass ich meinen Atem angehalten hatte.

"In wenigen Stunden wacht er von der Narkose auf. Dann könnt ihr gerne zu ihm. Mr. Di Rivero? Ich muss mit ihnen sprechen. Es geht hier nämlich um eine Schussverletzung."

Mein Vater ging mit dem Arzt auser Sichtweite.

"Dante? Wohin gehen sie?"

"Da jemand angeschossen wurde, müsste man die Polizei verständigen. Jedoch hat dein Vater genügend Kontakte, sodass niemanden etwas passieren kann. Eine kleine Spende und alles ist vergessen."

Ich nickte nur und blickte meine Mutter an.

"Mom, gehe nach Hause. Ich warte hier."

"Ich lasse dich auf keinen Fall allein hier."

"Hast du dich einmal umgesehen? Das ganze Krankenhaus wird von Papa's Leuten bewacht. Hier kann nichts passieren."

"Liebling, deine Sturheit hast du von mir. Ich bleibe aber lass dich von Dante nach Hause begleiten. Du bist voller Blut und solltest dich langsam mal umziehen."

Ich blickte herunter zu mir. Zwar hatte ich die Jacke meines Vaters an, jedoch war mein Kleid darunter blutverschmiert. Vielleicht sollte ich eine kurze Dusche nehmen und mich umziehen.

"Dante? Könntest du...?"

"Komm mit, Leyla!", lächelte er und schnappte sich meine Hand.

"Ich pass auf sie auf!", rief er meiner Mutter zu.

...

Zurück im Krankenhaus angekommen, gab es noch keine Neuigkeiten. Wir warteten ungefähr noch zwei Stunden, bis eine Krankenschwester kam.

"Mr. Romano ist wach."

"Können wir zu ihm?", erkundigte ich mich.

Ihr Blick fiel missbilligend auf mich. Ich schätzte sie ungefähr auf mein Alter. Nicht, dass sie sich in Darian verguckt hatte.

"Er hat ausdrücklich darum gebeten, lediglich Besuch von Mr. Di Rivero und Mr. Salvani."

Mein Herz rutschte mir in die Hose. Er wollte mich nicht sehen? Hatte ich etwas falsches getan? Dante blickte mich schuldbewusst an und sagte: "Ich werde ihn mal den Kopf waschen. Dieser Idiot."

"Nein, richte ihm nur gute Besserung aus. Ich warte im Auto."

Bevor ich losheulte, rannte ich weg und lies die anderen stehen. Einer von Dad's Männern machte die Autotür auf und ich setzte mich schnell hinein. Meine Mutter folgte mir nur wenige Sekunden später.

"Hey, ist alles in Ordnung?"

"Habe ich etwas falsches gemacht? Weshalb möchte er mich nicht sehen?"

"Vielleicht will er einfach nicht, dass du ihn so siehst. Geschwächt im Bett."

"Nein. Er hasst mich bestimmt. Meinetwegen wurde er verletzt."

"Hör auf zu weinen, Liebling."

Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass ich weinte.

"Du hast dich in ihn verliebt."

Mafia Princess (Darian & Leyla)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt