Jobwechsel mit Folgen

Kapitel 34

Am nächsten morgen wache ich auf und das erste was ich mache ist auf mein Handy zu schauen, denn normalerweise wenn Lena bei der Natio ist bekomme ich immer schon recht früh eine guten morgen Nachricht.

>>Obi<< Guten morgen kleine, ohne dich einzuschlafen ist verdammt schwer. Aber dafür bin ich dann doch relativ fit. Hab einen entspannten Tag bis später L❤️

>>Lio<< Guten morgen Schatz, ich konnte auch nicht so gut einschlafen. Wir machen uns gleich auf den Weg zum Frühstück denn mit Kaffee sieht die Welt gleich anders aus.
Bis später ❤️

Sarah und ich machen uns also fertig und finden uns ca. 30 Minuten später beim Frühstück wieder. Anschließend machen wir zwei uns schonmal auf den Weg zum Platz, denn es steht die erste Trainingseinheit an.
Die verläuft jedoch ohne Probleme und wir haben danach nur ein paar Spielerinnen bei uns um ihnen ein wenig die Muskulatur zu lockern. Anschließend gehen wir nochmal kurz aufs Zimmer und dann geht es auch schon zum gemeinsamen Mittagessen.
Am Nachmittag steht noch eine Einheit im Kraftraum an.

Abends haben wir ein kleines Teamevent mit Spielen und Aufgaben die gelöst werden müssen. Also alles in allem ein sehr guter erster Tag.
Ich liege gerade im Bett und schreibe ein wenig mit Lena und Merle. Ich schaue zu Sarah rüber die schon friedlich schläft und als ich auf die Uhr schaue erschrecke ich ein wenig, es ist schon 23 Uhr und ich sollte nun auch mal versuchen zu schlafen denn morgen ist Matchday und da wird es immer stressig.

Am nächsten Morgen bin ich aber wirklich fit und sogar noch vor Sarah wach. Ich beschließe schonmal ins Bad zu gehen und mache mich fertig und anschließend wecke ich sie, damit wir gleich zum Frühstück können.
Nach dem Frühstück machen wir ein kleines warm up im Hotel und gehen anschließend noch eine Runde spazieren.
Dann noch ein kleiner Snack und auf geht es zum kleinen Stadion wo wir heute spielen.
Die Mädels machen sich gerade warm und Sarah und ich beobachten das ganze von der Trainerbank aus. Das Spiel beginnt und verläuft die ersten 30 Minuten ohne Probleme. In der 32. Minute wird eine Spielerin gefoult und Sarah und ich laufen auf den Platz, allerdings kann sie nach einer kurzen Behandlung weiter spielen. Die erste Halbzeit ist zuende, eine Spielerin hat muskuläre Probleme aber die bekommen wir in der Halbzeitpause in den Griff. Die zweite Hälfte wird angepfiffen und gestaltet sich für uns positiv, wir schießen zwei Tore und gewinnen das Spiel auch mit diesem Endergebnis.
Wir sind noch ein wenig im Stadion bis es für uns in klein Bussen zurück ins Hotel geht.
Wir sind gerade auf der Autobahn angekommen und da merken wir nur noch einen starken Aufprall. Ein LKW ist nach links ausgeschwenkt und hat unseren Bus vorne getroffen, unser Bus liegt nun auf der Seite und das letzte was ich weiß, ist das ich Sarah angeschaut habe und sie sagte "Lio, es wird alles gut. Die Feuerwehr holt uns hier raus".

Sarahs Sicht:

Scheiße was war das denn, denke ich mir. Ein lauter Knall und ein Aufprall den man nicht erleben möchte. Ich schaue mich im Auto um und sehe rechts neben mir Lio, die stark blutet und versucht nach Luft zu schnappen. Hinter uns sitzen zwei andere Betreuer, denen scheint es aber besser zu gehen als Lio. Ich beuge mich zu ihr rüber und schaue ihr in die Augen und sage ihr "Lio, es wird alles gut. Die Feuerwehr holt uns hier raus". Sie will mir noch irgendwas sagen doch ich verstehe nur zwei Namen Merle und Lena. Ich versuche Lio wach zu halten, doch es gelingt mir nicht. Mark, der mit uns im Auto sitzt kommt nach vorne geklettert und legt Lio mit mir zusammen so gut es geht in die stabile Seitenlage. Ich versuche irgendwie das Blut zu stoppen, doch es ist einfach so viel.. Von weitem hören wir die Sirenen der Feuerwehr und ich streiche Lio immer wieder über den Kopf und rede ihr gut zu. Doch sie zeigt keine Reaktion.
Es sind gefühlte Stunden, die wir im Auto verbringen. Ich habe so eine Angst, dass Lio es nicht schafft. Aber ich weiß auch, dass sie eine der stärksten Personen ist die ich kenne. Mark und Dennis sitzen mittlerweile beide bei Lio und mir vorne und versuchen mich zu beruhigen. Mark stützt dabei die ganze Zeit Lios Kopf und Dennis versucht uns gut zuzureden. Wir hören draußen viele Stimmen und jetzt kommt solangsam die Hoffnung wieder, das wir hier raus kommen aber vor allem das Lio hier schnell rauskommt und von den Sanitäter versorgt werden kann.
Die Feuerwehr schneidet den klein Bus auf und will von uns wissen wie viele verletzte es gibt. Mark ist der, der am schnellsten antwortet und sagt "Wir haben eine Schwerverletzte Person, die nicht ansprechbar ist und vier leicht verletzte."
Es vergehen nocheinmal Minuten voller Angst doch dann ist das Auto so weit offen, dass wir raus können. Die Sanitäter klettern rein und versorgen Lio und ich habe einfach Angst. Ich kann nicht anders, ich will sie nicht alleine lassen und bleibe vor dem Auto stehen. Mark nimmt mich in den Arm und in dem Moment laufen die Tränen über mein Gesicht. Mark redet mir gut zu, doch meine Gedanken sind nur bei Lio.
Nach weiteren 30 Minuten haben die Sanitäter sie endlich aus dem Auto geholt und bringen sie in einen Krankenwagen. Der Notarzt gibt das Go und schon bringen sie, sie ins nächste Krankenhaus. Ein Feuerwehrmann gibt uns noch ihr Handy, das im Bus lag. Jetzt werden auch wir ins Krankenhaus gebracht und ich bin froh, dass Mark und Dennis mich nicht alleine lassen.
Im Krankenhaus werden wir drei untersucht, doch wir haben Glück gehabt. Einige Prellungen und Platzwunden. Dennis hat wohl den Arm gebrochen aber er sagt es geht ihm gut.
Ich frage immer wieder nach Lio, doch es kann mir gerade niemand etwas sagen.
Mir gehen einfach so viele Gedanken durch den Kopf, soll ich ihrer Familie bescheid geben? Wen meinte sie im Auto? Merle? Merle? Merle? Na klar Merle Frohms ihre beste Freundin aber die kann ich jetzt nicht mitten in der Nacht anrufen.
Wir sitzen die ganze Zeit im Flur und da läuft der Notarzt von der Unfallstelle an uns vorbei.
Ich springe auf und frage ihn was mit Lio ist.