Kapitel 41

1.2K 39 6
                                    

Meine Schwester, Merle, Hannah und Jana kommen die Treppe hoch und ich freue mich total auf die vier.
Wir sitzen im Wohnzimmer und quatschen über alles mögliche und ich genieße die Zeit einfach extrem.
Lena sitzt genau neben mir und hat ihre Hand die ganze Zeit auf meinem Oberschenkel, sie fängt langsam an ihre Hand auf und ab zu streichen und ich weiß, dass sie gerade etwas ganz anderes machen möchte und sie weiß das sie so meistens auch das bekommt was sie will..
Ich stehe kurz darauf auf und gehe in die Küche und hole den Mädels neue Getränke. Merle kommt hinterher und grinst mich an "Flüchtest du gerade vor deiner Freundin"?
Ich muss etwas lachen "War es so auffällig"?
Merle schüttelt den Kopf "Nein, aber ich kenne dich halt einfach". Ich schüttel lächelnd meinen Kopf und gehe mit Merle und den Getränken zurück ins Wohnzimmer.
Ich setze mich wieder neben meine Freundin und lege meine Hand auf ihren Oberschenkel, sie lächelt mich zufrieden an.
Wir bestellen uns etwas zu essen und sitzen zusammen am Tisch. Es ist einfach gerade alles so leicht und selbst Jana und Lena verstehen sich ganz gut, die zwei reden die ganze Zeit über Fußball und verschwinden irgendwann zusammen ins Wohnzimmer. In der Zeit besprechen Anna, Merle, Hannah und ich was wir in der Zeit wo Anna hier in Wolfsburg ist so machen wollen und was wir ihr auf jeden Fall zeigen müssen.

Lio: Sollen wir uns auf die Sitzkissen draußen legen und wie früher die Sterne beobachten?

Anna: Oh ja. Das haben wir lange nicht mehr gemacht.

Merle: Stimmt. Das letzte mal das wir sowas zusammen gemacht haben ist ewig her.

Wir schnappen uns vier Decken und gehen raus. Als wir im Wohnzimmer vorbei kommen bleibt mein Blick an Jana und Lena kleben, die zusammen Fifa spielen. Irgendwie muss ich lächeln. Ich hätte nie gedacht, dass Jana nocheinmal so in mein Leben zurück kommt.
Wir vier legen unsere Sitzkissen nebeneinander und kuscheln uns drauf. Wir beobachten die Sterne und reden uns ein wir sehen, wenn man die einzelnen Sterne miteinander verbindet ein Einhorn, eine Blume und viele weitere Dinge.
Nach einer gefühlten Ewigkeit stehen Lena und Jana hinter uns und beobachten das Schauspiel eine Weile. Wir vier bemerken gar nicht das die zwei da sind. Bis Lena und Jana sich zu uns legen. Jana legt sich zu Hannah und Lena will sich gerade außen neben Merle legen, als sie zur Seite rutscht und sagt "Na der Platz neben deiner Freundin, gehört ja wohl dir". Lena lächelt Merle gerade einfach nur an und legt sich neben mich. Sie drückt mir einen Kuss auf die Stirn und so liegen wir 6 da und reden über alles was uns gerade zu den Sternen einfällt.
Gegen 23 Uhr verabschieden die vier sich von uns und Jana und ich stehen noch kurz im Flur und reden über Hannahs Geburtstag. Ich fahre zu den beiden nach Dortmund aber Hannah weiß davon noch nichts.. Aber noch sind bis dahin auch noch 2 Wochen Zeit.
Als ich zurück ins Wohnzimmer komme bleibe ich stehen und verliere mich in den Augen meiner Freundin die aufeinmal vor mir steht. Sie hat unsere Bettdecke nach draußen gelegt und ein paar Kerzen angemacht und sagt "Ich dachte wir könnten draußen noch etwas kuscheln". Ich lächel sie an und gebe ihr einen flüchtigen Kuss "Du bist einfach die Beste".
Lena zieht mich mit nach draußen und wir kuscheln uns eng aneinander. Wir reden nicht viel aber küssen uns immer wieder und genießen einfach die Nähe die wir gerade haben.
Dadurch das Lena die nächsten Tage frei hat können wir unsere Abende einfach mal ausnutzen und gehen nicht so früh ins Bett wie sonst.
Irgendwann wird es aber dann doch zu kalt und wir gehen rein. Ich stehe gerade im Bad vor dem Spiegel als meine Freundin sich von hinten an mich kuschelt und ihre Hände um meinen Bauch legt. Ich muss lächeln und auch sie lächelt. Wir gehen ins Bett und schlafen schnell ein.

Am nächsten morgen bin ich schon um 7 Uhr hellwach und beschließe, dass ich Lena noch schlafen lasse. Ich stehe auf, gehe in die Küche und mache mir einen Tee, denn irgendwie fühle ich mich trotz das ich gut geschlafen habe einfach komisch. Meine Rippen tun weh und meine Atmung fällt mir auch schwerer als die letzten Tage.
Ich bin froh, wenn die Fäden heute raus kommen, denn von da aus kommt dieses komische Gefühl. Ich liege auf der Couch und bin wohl nochmal eingeschlafen, doch dieser Traum hat es in sich. Ich erlebe den ganzen Unfall nochmal total real und sehe alles genau vor mir. Ich liege in Sarahs Armen und wie sie mich angeschaut hat, diese Angst in ihren Augen zu sehen macht mir einfach nur Angst. Ich schrecke irgendwann total verschwitzt auf als ich merke das mich irgendetwas berührt.

Lenas Sicht

Obwohl wir heute ausschlafen können, liegt meine Freundin nicht neben mir als ich aufwache. Ich stehe auf und gehe kurz ins Bad und dann höre ich Lio im Wohnzimmer. Ich kenne diese Geräusche, sie hat die letzten Nächte schon total unruhig geschlafen. Ich komme ins Wohnzimmer und sehe, dass sie sich wie verrückt hin und her dreht und total verschwitzt ist. Ich versuche sie vorsichtig wach zu machen, was mir auch schließlich gelingt.
Sie schaut mich an und ich sehe das sie versucht ihre Tränen zurück zuhalten. Wortlos nehme ich sie in den Arm und lege mich neben sie. Ihre Atmung beruhigt sich nach ein paar Minuten und ich merke das sie sich langsam fallen lassen kann. Sie ist die letzten Tage extrem angespannt und zuckt bei lauten Geräuschen oft zusammen. Aber ich weiß, dass wenn ich sie darauf ansprechen würde, würde sie sofort abblocken. Aber nach gerade muss ich das Thema heute irgendwann ansprechen.
Als ich meine Freundin im Arm habe, bemerke ich das sie total warm ist und halte meine Hand an ihre Stirn "Schatz ich glaube du hast Fieber". Sie gibt ein "Ich fühle mich auch nicht gut" von sich. Und wenn Lio schon zugibt, dass es ihr nicht gut geht dann geht es ihr eigentlich schon sehr schlecht.
Als ich auf die Uhr schaue bemerke ich, dass wir so langsam aufstehen müssen, denn wir müssen zum Arzt um die Fäden zu ziehen und zur Kontrolle.

Lena: Kleine, wir müssen langsam aufstehen. Du hast gleich deinen Arzttermin.

Lio richtet sich auf und geht langsam ins Bad. Sie bewegt sich total langsam und so lustlos. Das habe ich bei ihr noch nie gesehen.
Im Behandlungsraum warten wir kurz auf den Arzt. Er fragt Lio ein paar Sachen und sieht auch, dass es ihr nicht so gut geht. Er will sich die Wunde anschauen und macht das Pflaster ab. Seine Vermutung hat sich anscheinend bestätigt.

Arzt: Das habe ich mir gedacht, ihre Wunde hat sich entzündet. Wann wurde das Pflaster letzte mal gewechselt und wie sah die Wunde da aus?

Lio: Das Pflaster wurde gestern gewechselt und es waren keine Rötungen oder andere Anzeichen einer Entzündung zu sehen.

Arzt: Seit wann haben sie Fieber und die anderen Beschwerden?

Lio: Seit heute Morgen.

Arzt: Okay, sie bekommen nocheinmal ein anderes Antibiotika und ich ziehe die Fäden. Im Normalfall würde ich sagen, dass tut gar nicht so weh. Aber sie wissen selber, dass es durch die Entzündung deutlich mehr schmerzen wird.

Der Arzt desinfiziert den Bereich um die Narbe großflächig und fängt an die Fäden zu ziehen. Ich greife automatisch nach Lios Hand und schaue sie an. Sie starrt an die Decke der Arzt muss an einigen Fäden stark ziehen und ich kann mir die Schmerzen, die Lio haben muss nur vorstellen aber sie verzieht nicht einmal das Gesicht. Ich streiche ihr immer wieder mit meinem Daumen über ihre Hand. Nach knapp 10 Minuten ist er fertig und desinfiziert die Wunde erneut.

Arzt: Okay das war der letzte. Es ist gut, dass die Fäden raus sind. Ich denke die Entzündung wird die nächsten Tage abklingen. Wenn die Beschwerden jedoch trotz des neuen Antibiotika zunehmen, kommen sie bitte sofort vorbei.

Lio: Okay. Dankeschön.

Normalerweise ist Lio nicht so kurz ab. Ich merke das sie hier einfach nur raus möchte. Alles was mit dem Unfall zu tun hat versucht sie aus ihrem Leben zu drängen. Klar ich kann das verstehen aber sie sollte diesmal nicht alles mit sich selber ausmachen.
Wir gehen zum Auto und wollen gerade einsteigen als ein paar Fans auf uns zu kommen und nach einem Foto fragen. Ich gebe Lio ein Zeichen das sie sich schonmal ins Auto setzen soll. Und mache schnell ein paar Fotos, steige dann aber schnell zu meiner kleinen ein. Ich schaue sie entschuldigend an doch sie lächelt nur "Alles gut Schatz, dass gehört dazu".
Wir fahren nach Hause und legen uns nochmal ins Bett. Der Arzt hat nocheinmal ausdrücklich gesagt, dass Lio etwas langsamer machen soll und da ich die nächsten Tage frei habe passe ich da jetzt auch nochmal mehr drauf auf.
Wir liegen im Bett und schauen gerade unsere Serie weiter als Lios Handy klingelt.
Sie redet kurz mit ihrer Schwester und erzählt ihr und Hannah was der Arzt gesagt hat und ich höre ihr gespannt zu, denn viel geredet hat sie ansonsten heute noch nicht. Aber als die Fäden ihr beim Arzt entfernt wurden, hat man sofort gemerkt das es ihr das Atmen wesentlich leichter fällt. Ihr Fieber ist auch deutlich zurück gegangen aber trotzdem wird sie heute im Bett bleiben. Egal was sie versucht heute ist absoluter Ruhetag.

Jobwechsel mit FolgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt