Kapitel 9

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Jisung POV

Ein Monat später

Seit einem Monat ist Isabella jetzt schon auf der Welt. Sie ist so niedlich. Da haben Woojin und Chan ganze Arbeit geleistet. Diese gehen in ihrer Elternrolle voll auf. Ist aber auch nicht überraschend. Immerhin haben sie sich vorher um uns gekümmert. Übung macht eben den Meister. Isabella ist ein sehr ruhiges und braves Baby. Sie weint fast nie und schläft die meiste Zeit. Somit ist sie sehr pflegeleicht. Das sagt zumindest Woojin. Ich hoffe, dass ich auch mal so ein Wunder erschaffen kann. Darüber sollte ich vielleicht mal mit Minho reden. Die letzten Wochen sind wir uns immer näher gekommen. Bald wollen wir das Band vollenden. Davor habe ich aber ein Bisschen Schiss. Immerhin müssen wir dann miteinander schlafen. Hoffentlich mache ich nichts falsch. Denn ich will meinen Mate nicht enttäuschen. Woojin kann mir da bestimmt ein paar Tipps geben. Oder Felix. Denn dieser hat mit Changbin schon vor einer Woche das Band vollendet. Ich muss dringend mit ihm reden.

Heute habe ich sicher die Gelegenheit dazu. Denn wir gehen in die Stadt. Wir haben lange nichts mehr miteinander unternommen. Der ganze Tag gehört nur uns Beiden. Changbin und Minho sind sowieso mit Rudelkram beschäftigt. Somit haben wir alle Zeit der Welt. In einer Stunde machen wir uns auf den Weg. Vorher werden wir aber noch etwas frühstücken. Ich gehe runter ins Esszimmer. Dort wartet mein bester Freund auch schon auf mich. Ich setze mich neben ihn und wir beginnen das Frühstück. Kurze Zeit später stoßt Woojin zu uns. Isabella hat er im Arm. Sie ist am schlafen. Somit sollten wir so leise wie möglich sein. Aber das ist sicher nicht schwer. Denn mit vollem Mund spricht man nicht! Woojin legt seine Tochter in eines der Betten, die wir im Haus aufgestellt haben. Immerhin schläft Isabella die meiste Zeit und somit muss man sie nicht immer halten. Das spart einiges an Kraft. Nach etwa einer halben Stunde ist das Frühstück beendet. Somit machen wir uns jetzt schon auf den Weg.

Bald kommen wir in der Stadt an. Dort werden wir immer wieder gegrüßt. Irgendwie ist das noch komisch. In unserem alten Rudel wurden wir ignoriert. Hier liegt die ganze Aufmerksamkeit auf uns. Aber man gewöhnt sich mit der Zeit daran. Wir schauen uns ein wenig um und verschwinden dann in den ersten Laden. Dort kann man Kleidung kaufen. Wir trennen uns und streifen durch das Geschäft. Dabei werde ich aber das Gefühl nicht los, dass mich jemand beobachtet. Immer wieder schaue ich mich um, kann aber niemanden erkennen. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. Ich sollte das komische Gefühl einfach ignorieren. Hier kann mir sicher nichts passieren. Denn es sind noch andere Menschen in diesem Geschäft. Mein bester Freund müsste hier auch irgendwo herumstreunen. Ich schiebe meine Gedanken zur Seite und schaue mich wieder um. Immer wieder finde ich Stücke, die mir gefallen. Bald kann ich sie aber nicht mehr tragen. Also gehe ich zu den Umkleiden. Dort treffe ich auf Felix.

Nach einer kurzen Modenschau haben wir unsere Fundstücke gekauft und sind jetzt auf den Weg in den nächsten Laden. Schuhe! Genau sowas brauche ich jetzt. Meine Alten fallen mir schon fast von den Füßen. Mein bester Freund scheint zu verstehen und zieht mich in den Laden. Dort werden wir sofort vom Personal begrüßt. Wieder kommt das komische Gefühl in mir auf. Dieses mal muss ich es aber Felix sagen. Das kann doch kein Zufall sein. Ihm ist die Situation auch nicht ganz geheuer. Schnell fische ich mein Handy aus der Hosentasche und rufe Minho an. Dieser geht aber nicht ran. Ich werde langsam panisch. Ich fühle mich wieder beobachtet. Eine Gänsehaut breitet sich auf meinem Körper aus. Dann läutet plötzlich mein Handy. Sofort gehe ich ran. Erleichtert kann ich Minhos Stimme wahrnehmen. Schnell rede ich drauf los. "Minho. Hier stimmt irgendwas nicht. Wir fühlen uns beobachtet. Können aber niemanden ausmachen. Könnt ihr bitte herkommen?" Mein Mate verspricht mir, dass sie in zehn Minuten da sind.

Ich versuche mich in der Zwischenzeit abzulenken. Somit streife ich durch die Regale und schaue mir die Auswahl von Schuhen an. Manche sind echt cool. Leider gibt es sie aber nicht in meiner Größe. Dann sticht mir aber etwas ins Auge. Ein Mann steht nicht weit von mir entfernt und beobachtet mich. Irgendwie kommt er mir bekannt vor. Leider kann ich sein Gesicht aber gerade nicht zuordnen. Er starrt mich an und grinst dabei komisch. Plötzlich schlingen sich zwei Arme von hinten um mich. Vor Schreck fange ich an zu schreien. Bald habe ich mich aber wieder beruhigt. Es ist nur Minho. Schnell drehe ich mich um und vergrabe mein Gesicht in seiner Brust. Bei ihm fühle ich mich sicher und sein Geruch beruhigt mich immens. Kurz schaue ich zu dem Mann, aber er ist verschwunden. Das beunruhigt mich ein Bisschen. Jetzt kann mir aber nichts mehr passieren. Dafür wird Minho sorgen. Jeder hat immerhin Angst vor ihm. Auch wenn ich es nicht verstehen kann.

Gemeinsam machen wir uns auf den Weg nach Hause. Dabei weiche ich nicht von Minhos Seite. Ich fühle mich immer noch beobachtet. Deswegen schaue ich mich immer wieder um. Dabei werde ich von meinem Mate beobachtet. Dann scheint er aber zu verstehen. Sein Blick wandert über alle Menschen, die sich am Dorfplatz aufhalten. Dabei kann er anscheinend keine fremden Personen erkennen. Aber ich werde trotzdem dieses komische Gefühl nicht los. Irgendwas wird sicher noch passieren. Hoffentlich ziehe ich dann Woojin und Isabella nicht mit hinein. Aber Chan wird sicher gut auf sie aufpassen. Er ist der stärkste Alpha und wird seine Familie um jeden Preis beschützen. Zuhause gehe ich nach oben und schmeiße die Taschen auf den Boden. Dann betrete ich das Badezimmer. Ich brauche dringend eine Dusche. Dort kann man immer gut nachdenken. Somit ziehe ich mir meine Klamotten aus und stelle mich dann in die Kabine.

Nach einer Stunde verlasse ich das Badezimmer wieder. Ich mache mich auf den Weg zum Bett. Dieses teile ich mir mittlerweile mit Minho. Wir sind gemeinsam in ein großes Zimmer gezogen. Somit können wir uns immer nah sein, wenn wir es brauchen. Außerdem schläft es sich so um Einiges besser. Meine Alpträume und Panikattacken sind dadurch viel seltener geworden. Ich lege mich auf meine Seite und werfe die Decke über mich. Minhos Geruch haftet an dieser. Somit schlafe ich fast ein. Leider braucht mein Handy jetzt Aufmerksamkeit. Denn dieses hat soeben einen Ton von sich gegeben. Ich schnappe mir das kleine Teil und entsperre es. Ich habe eine Nachricht auf Instagram bekommen. Wer das wohl ist? Das Konto ist auf privat gestellt. Somit kann ich mir keine Bilder ansehen. Ich gehe auf den Chat und lasse dann vor Schreck das Handy fallen.

"Genieße die Zeit, solange du noch welche zur Verfügung hast. Denn bald hat dein letztes Stündlein geschlagen. Da kann dir auch dein Mate nicht mehr helfen. Ich will Rache und die werde ich sicherlich bekommen. Du wirst büßen, was du mir angetan hast! Verrotte in der Hölle du dreckiger Omega!"

My little Baby -MinsungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt