Felix POV
Den ganzen Morgen schon läuft mein Mate wie wild durch das Haus. Dabei schaue ich ihm amüsiert zu. Das scheint ihn aber nicht zu stören. Meine Tochter habe ich im Arm. Diese beobachtet ihren Vater genauso amüsiert, wie ich. Sie kommt eindeutig nach mir. Heute machen wir eine Grillparty in unserem Garten. Denn gestern ist der Zaun noch abgerissen worden. Somit haben wir wirklich viel Platz. Die Anderen richten draußen schon alles her. Minho und Jisung werden sicher noch schlafen. Zumindest hoffe ich das. Gestern habe ich sie nicht zu Gesicht bekommen. Aber sie brauchen auch mal Zeit für einander. Die letzten Wochen waren sehr stressig und da kam Zweisamkeit bei jedem zu kurz. Das können wir jetzt ja in Ruhe nachholen. Nächste Woche darf ich mich dann auch wieder frei bewegen. Ich werde aber sicher immer unter der Beobachtung meines Mates stehen. Mir soll es aber recht sein. Ich liebe die Aufmerksamkeit, die er mir zukommen lässt.
Gegen frühen Mittag sind die Vorbereitungen endlich beendet. Meine kleine Prinzessin schläft oben in ihrem Zimmer. Das Babyphon habe ich zur Sicherheit immer in meiner Reichweite. Ich darf mich sowieso nicht von der Couch bewegen. Dann höre ich, wie meine Tochter aufwacht. Somit stehe ich auf und will nach oben gehen. Werde dabei aber von Changbin gehindert. Dieser stellt sich nämlich in meinen Weg. "Wohin des Weges?" Diese Worte bringen mich zur Weißglut. Er muss sicher auch mitbekommen haben, dass unsere Tochter aufgewacht ist. Also warum fragt er dann noch so dumm?! Angepisst schubse ich ihn aus dem Weg und gehe dann die Treppen hoch. Dabei bemerke ich, wie Changbin mir nachschaut. Das ist mir aber gerade ziemlich egal. Denn ich will zu meiner Tochter und keiner darf sich in meinen Weg stellen. Nicht mal mein Mate. Er muss das langsam mal verstehen. Denn ein Omega versteht dabei keinen Spaß. Ich kann mir jetzt aber keine Gedanken mehr darüber machen, denn ich bin endlich beim Kinderzimmer angelangt.
Meine Tochter liegt schon munter im Gitterbett. Sie fängt sofort an zu lächeln, als sie mich erblickt. Das sieht bei ihr so süß aus. Immerhin hat sie noch keine Zähne. Schnell gehe ich auf das Bett zu und nehme dann meine Tochter auf den Arm. Sofort beruhigt sich mein Herzschlag und ich werde viel ruhiger. Die ganze Situation hat mich wohl doch nicht so kalt gelassen, wie ich es gedacht habe. Ich sollte dringend mit Changbin darüber reden. Denn ich möchte mich nicht immer deswegen streiten. Schnell ziehe ich meine Tochter um und gehe dann mit ihr die Treppen hinunter. Dabei passe ich ganz genau auf. Ich will ja nicht runterfallen. Zum Glück komme ich aber unbeschadet unten an. Mein Mate steht immer noch am gleichen Platz, wie vorher. Dann erblickt er mich und macht sich angepisst aus dem Staub. Ein Stich fährt durch mein Herz. Was habe ich nur gemacht? Ich hätte es ihm einfach sagen sollen! Aber jetzt kann ich es nicht mehr ungeschehen machen. Auch wenn ich es mir noch so sehr wünsche. Ich muss mit den Konsequenzen leben.
Langsam gehe ich raus in den Garten. Dort sind die Anderen schon fleißig am Grillen. Minho und Jisung fehlen aber noch. Also mache ich mich auf den Weg zu ihnen. Das dauert ja nur ein paar Sekunden. Ich schaue, ob die Tür offen ist. Tatsächlich! Schnell husche ich hinein und suche meinen besten Freund. Ich kann spüren, dass er schon munter ist. Bald komme ich vor ihrem Schlafzimmer an. Ich klopfe und öffne nach einem kurzen "Herein" die Tür. Bei dem Anblick, der sich mir bietet, wird mir warm ums Herz. Minho liegt noch schlafend im Bett und Jisung hat sich an ihn gekuschelt. Dann fällt mir plötzlich etwas auf. Mein bester Freund hat einen Knutschfleck auf dem Hals. Nicht nur einen. Es sind mindestens fünf. Was haben die denn gestern getrieben? Eigentlich will ich das gar nicht so genau wissen. Ich grinse meinen besten Freund nur wissend an. Dieser wird sofort rot und versucht sein Gesicht zu verstecken. Dabei weckt er seinen Mate auf. Dieser schaut mich verwirrt an. Ich gebe ihnen bescheid, dass das Essen bald fertig ist und verlasse dann das Haus.
Im Garten duftet es herrlich. Sofort läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Mein gute Laune vergeht mir aber, als ich meinen Mate erblicke. Dieser schaut mich noch immer wütend an. Langsam steigen mir Tränen in die Augen. Diese wische ich aber schnell weg. Hoffentlich hat das Changbin nicht gesehen. Hat er anscheinend auch nicht. Langsam mache ich mich auf den Weg zu Woojin. Dieser sitzt schon an dem großen Tisch und beobachtet seinen Mate. Chan steht vor dem Griller und wendet immer wieder das Fleisch. Dabei schwitzt er leicht und wischt sich immer wieder mit dem Shirt über das Gesicht. Dieser Anblick ist für Woojin sicher Gold wert. Schmunzelnd setze ich mich neben den Omega. Dadurch zuckt er zusammen. Dann fängt er an zu lächeln. Er wirft mir einen fragenden Blick zu. Sofort verstehe ich und gebe ihm meine Tochter. Dabei beobachte ich ihn ganz genau.
Dabei müsste ich mir bei ihm keine Sorgen machen. Er hat selber eine Tochter und weiß dadurch, wie man mit einem Baby umgeht. Ich kann meinen Beschützerinstinkt aber nicht abstellen. Das will ich auch ehrlich gesagt nicht. Denn dadurch bleibe ich wachsam und kann meine Tochter somit immer beschützen. Ich rede etwas mit Woojin und warte darauf, dass das Essen bald fertig wird. Denn von dem köstlichen Geruch bekommen ich einen riesen Hunger. Im Augenwinkel kann ich sehen, wie auch Minho und Jisung zu uns stoßen. Von meinem Mate fehlt aber jede Spur. Ich sollte mich mal auf die Suche nach ihm machen. Schnell stehe ich auf und gehe ins Haus. Dort versuche ich ihn ausfindig zu machen. Ohne Erfolg. Wo zur Hölle ist er? Panik macht sich in mir breit! Hat er mich verlassen? Ist ihm etwas zugestoßen? Immer wieder versuche ich seinen Geruch ausfindig zu machen, aber immer Fehlanzeige. Er ist nicht im Haus. Im Garten war er aber auch nicht. Wo kann er denn sonst noch sein?
Ich laufe zur Haustür und reiße sie auf. Draußen kann ich ihn auch nicht erblicken. Tränen laufen mir über die Wangen. Ich habe panische Angst und brauche dringend meinen Mate. Sonst werde ich mich sicher nicht beruhigen können. Somit laufe ich aus dem Haus und versuche seine Spur aufzunehmen. Aber dabei habe ich eher weniger Erfolg. Meine Panik ist zu groß und somit kann ich mich nicht wirklich konzentrieren. Meine Sicht verschwimmt immer mehr und schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen. Mir wird schwindlig und ich stolpere immer wieder über meine eigenen Füße. Zum Glück kann ich es aber vermeiden, auf den Boden zu stürzen. Taumelnd laufe ich in die Richtung, wo ich das Dorf vermute. Denn wirklich sehen tue ich nicht mehr. Ich kann Stimmen wahrnehmen. Schnell laufe ich auf diese zu. Meine Beine werden immer wackeliger und ich kann mich fast nicht mehr auf ihnen halten. Dann falle ich plötzlich hin. Ich komme aber nicht mehr hoch.
Panisch fange ich an zu schreien. Meine Tränen strömen mir über die Wangen und mein Kopf schmerzt extrem. Ich will endlich meinen Mate haben! Wo ist er nur? Merkt er nicht, dass es mir schlecht geht? Ignoriert er es? Immer mehr Fragen schwirren durch meinen Kopf. Leider kann ich keine davon beantworten. Mittlerweile habe ich keine Kraft mehr. Ich will endlich zu Changbin. Diese Hoffnung habe ich aber schon verloren. Ebenso das Zeitgefühl. Ich weiß nicht, wie lange ich jetzt schon nach ihm suche. Aber ich kann nicht mehr. Meine Augen werden auch immer schwerer. Bald kann ich nicht mehr wach bleiben. Dafür bin ich nun schon viel zu schwach. Ich kann riechen, dass ich irgendwo blute. Kann aber keine Stelle ausmachen. Denn mein ganzer Körper tut weh. Ich kann spüren, wie sich langsam mein Bewusstsein verabschiedet. Plötzlich ist da eine Hand auf meinem Kopf. Diese ist aber nicht von Changbin. Sie gehört meinem besten Freund. Er hat mich wohl gefunden. Mit diesem Gedanken wird alles schwarz.
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My little Baby -Minsung
FanfictionJisung ist ein junger Omega, der gezwungen ist aus seiner Heimatstadt zu fliehen. Denn sein Rang wird nicht gerne gesehen. Somit zieht er um und trifft eine Person, mit der er nicht gerechnet hat. Sein Leben verändert sich drastisch, aber zum Guten...